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LSD Referat



Sinje Thiedemann

UIIc

 
LSD


LSD - Lysergsäurediethylamid

Summenformel: C20H25N3O

Molekülmasse: 323,42



Schmelzpunkt: 80-85 °C

Siedepunkt: 198-200 °C


Die halb- oder vollsynthetisch hergestellte Droge LSD ist eine farb-, geschmack- und geruchlose, weiße, kristalline Substanz. LSD ist hydrophob (nicht in Wasser löslich) bzw. lipophil (in Fetten lös­lich). LSD wird durch Erwärmung und UV-Strahlung zersetzt, außerdem verbindet es sich schnell mit Sauerstoff. Es ist daher in normaler Umgebung ein unbeständiger Stoff.

LSD weist nur eine geringe Toxizität auf. Eine für den Menschen tödliche Dosis ließ sich bisher nur schätzen (Normaldosis: ca. 100 µg). Es gibt Angaben bis zu 40.000 Mikrogramm, deren Konsum allerdings zu einem drei Tage dauernden Rausch, aber nicht zum Tod führte.


Wirkungsmechanismus

Eine Synapse setzt sich aus zwei Zellanteilen zusammen (Präsynapse und Postsynapse), zwischen denen sich ein synaptischer Spalt befindet. Um Signale von Zelle zu Zelle zu übertragen, benutzen die Nervenzellen chemische Botenstoffe (Neurotransmitter). Die Neurotransmitter sind in der Prä­synapse eingeschlossen, werden bei der Erregungsweiterleitung ausgeschüttet und von der anderen Zelle (also der Postsynapse) aufgenommen.

LSD hemmt präsynaptisch die Freisetzung des Neurotransmitters Serotonin und tritt auch mit Do­pamin-Rezeptoren in Wechselwirkung. Offenbar greift LSD diejenigen Proteine im Gehirn an, die das Serotonin bilden. LSD hat eine starke Affinität zu diesem Protein, d.h. die Bestrebung, sich mit ihm zu verbinden.

Serotonin sorgt dafür, dass wir uns wohl fühlen und gut schlafen. Eine zu geringe Produktion von Serotonin kann zu Depressionen führen. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der großen Einfluss auf unsere Psyche nimmt. Beeinträchtigungen von Dopamin führen nach neuesten Erkenntnissen zu Schizophrenie; Symptome von Parkinson sind auf eine zu geringe Dopamin-Produktion zurückzu­führen.

Es ist äußerst wichtig, dass die Neurotransmitter stets in etwa gleich bleibenden Mengen produziert werden, ansonsten kommt es sowohl zu psychischen als auch körperlichen Auswirkungen.


LSD wirkt außerdem auf das limbische und retikuläre System im Gehirn, wo die emotionalen Re­aktionen des Menschen (z. B. Freude, Trauer, Angst, Ekel, Liebe, Hass) auf äußere Sinnesreize (Hö­ren, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen) gesteuert werden.


Da die psychischen Wirkungen von LSD auch dann noch andauern, wenn es im Organismus nicht mehr nachzuweisen ist, ist es wahrscheinlich, dass es bestimmte biochemische, neurophysiologische und psychische Mechanismen, die zum Rauschzustand führen, in Gang setzt, die ohne Wirkstoff weiterlaufen.


Zu den körperlichen Auswirkungen des LSD-Konsums gehören:

Bewegungsstörungen

Pupillenerweiterung (weswegen helles Licht als unerträglich empfunden wird)

niedriger Blutdruck

verlangsamter Herzschlag → bei Überdosierung Herzversagen möglich

Temperaturschwankungen: Schweißausbrüche und Kälteschauer

Übelkeit, Erbrechen

Atemstörungen

Gänsehaut

Schwindel, Zittern



evtl. Chromosomenbrüche, allerdings nicht nachgewiesen

LSD verursacht keine körperliche Abhängigkeit, denn beim Absetzen der Droge treten keine kör­perlichen Entzugserscheinungen auf. Allerdings entwickelt sich bei häufigem LSD-Konsum langsam eine seelische Abhängigkeit.


Psychische Auswirkungen


LSD ist die stärkste bekannte psychoaktive Droge. Sie ist ein Halluzinogen, d.h. ein Wirkstoff, der Sinnestäuschungen auslöst, Wahrnehmungen und Gefühle beeinflusst.

Während des LSD-Rausches, der auch "Trip" genannt wird", kommt es zu vorwiegend optischen, aber auch akustischen Halluzinationen, Synästhesie (Überlagerung von verschiedenen Sinnesberei­chen, Farben werden "gehört", Töne "geschmeckt"), Denkstörungen und starken Stimmungsschwan­kungen (von Größenwahn bis zu Angst/Panik). Demnach kann ein Trip entweder als positiv (Good Trip) oder als negativ (Bad Trip) empfunden werden.


Ein "Bad Trip" / "Horror Trip" ist ein plötzlich auftretender panikartiger Zustand, dessen Merkmale v.a. Verfolgungswahn, Orientierungslosigkeit und Todesangst sind. Die Stimmung kann von Fröh­lichkeit zu Depressionen, von Entzückung zu Furcht wechseln.


Als "Hängenbleiben" bezeichnet man das eher seltene, aber durchaus mögliche Phänomen, dass sich die Wahrnehmungen des Konsumenten nicht mehr vollständig normalisieren. Ein Trip, der nor­malerweise um die 10 Stunden dauern kann, kann beim Hängenbleiben bis zu drei Wochen anhalten.


Als Flashback wird das (nicht zu verhindernde) Wiederauftreten der Drogenwirkung ohne erneute Drogeneinnahme bezeichnet. Er dauert meist nicht so lange wie der ursprüngliche Trip, kann aber Stunden anhalten. Flashbacks werden häufig durch Angst, Ermüdung oder Dunkelheit (z.B. beim Betreten dunkler Räume) ausgelöst und können Wochen, Monate oder sogar Jahre nach dem letzten LSD-Konsum auftreten. Dies kann in bestimmten Situationen gefährlich werden, z.B. beim Autofah­ren. Flashbacks ereignen sich bei über 15 Prozent der LSD-Konsumenten.


Die von LSD verursachten Denkstörungen können zu gefährlichen Verhaltensweisen führen. Vor allem Selbstüberschätzung steigert die Unfall- und Selbstmordgefahr. So sprangen manche im Rausch aus dem Fenster, weil sie überzeugt waren fliegen zu können. Wieder andere glauben, sie können auf dem Wasser wandeln oder den Verkehr aufhalten.


Beispiele, wie sich LSD auswirken kann

Helligkeit des Lichtes verändert sich ständig

Farben werden intensiver

Geräusche werden lauter und leiser

Vernehmen von Stimmen, die dem Konsumenten etwas befehlen

Materialien fühlen sich anders an: Glattes wird rau und umgekehrt

verändertes Zeitgefühl: alle Erlebnisse scheinen länger, sogar "ewig" zu dauern

Depersonalisation: Bei höheren Dosen kommt es vor, dass sich ein zweiter Teil der Persönlich­keit gewissermaßen vom ersten trennt und beobachtend daneben steht. Man sieht sich selbst und kann den Körper nicht bewegen.

mögliche optische Halluzinationen sind z.B.: grüne und rote Nebel, Glitzern und Fließen von Farben, bunte Kreise, Buchstaben, Spinnennetze, Spiralen und Gitter; Schmetterlinge



Diese Bilder werden im allgemeinen nur mit geschlossenen Augen oder im Dunkeln gesehen.

Wahrnehmung der Umwelt: Teppich zerfließt, Decke bricht ein, Wände wölben sich


Geschichte

Der erste Mensch, der einen LSD-Rausch erlebte, war Albert Hofmann im Jahr 1938. Er arbeitete für die Schweizerische Firma Sandoz und hatte eigentlich beabsichtigt ein Mittel zu entwickeln, das auf Atmung und Kreislauf wirkt. Stattdessen entdeckte er das Halluzinogen LSD, das bei der ersten (unbeabsichtigten) Einnahme für ihn merkwürdige und zunächst unerklärliche Symptome hervorrief. In einem zweiten Selbstversuch zeigte sich, dass es sich um einen hochwirksamen psychoaktiven Stoff handelt. Die Firma Sandoz patentierte die Entdeckung und brachte es 1949 als "Delysid" auf den Markt. Nachdem LSD in den 60er-Jahren allerdings sehr beliebt und zu einer der ersten Mode­drogen geworden war, stellte Sandoz die Produktion 1966 ein.


Gesetze

Seit 1971 ist LSD in Deutschland eine illegale Droge. Laut Betäubungsmittelgesetz sind Herstel­lung, Besitz, Weiterverkauf oder Verschenken gleichermaßen verboten. Die Selbstschädigung, also der Konsum an sich, ist nicht illegal.

Die Niederlande stellen eine Art Sonderfall in der Drogenpolitik dar. Es bestehen zwar ähnliche Bestimmungen wie in Deutschland, doch geht die niederländische Regierung anders mit Herstellung, Handel und Konsum um. Die Regierung kontrolliert und greift gegebenenfalls ein, anstatt schon bei kleinen Vergehen Anzeige zu erstatten. Damit ist es gelungen, einen guten Überblick über den Dro­genmarkt zu behalten. Neben den möglichen Vorteilen sind schon einige Nachteile offensichtlich geworden: Die Niederlande sind eines der wichtigsten Länder für die Drogenherstellung. Aufgrund dessen kommt es gehäuft zu 'Drogentourismus' aus anderen Staaten.


Konsum

Eine Standarddosis schwankt zwischen 50 und 150µg und reicht für einen 6-14-stündigen Rausch, der nach ca. einer halben Stunde bis Stunden (gewöhnlich 1 Stunde) nach oraler Einnahme beginnt.

Es gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten LSD zu konsumieren.

Das sogenannte Blotter (von engl. blotting paper = Löschpapier) ist eine der häufigsten Varianten. Dabei handelt es sich um kleine Löschpapierblättchen, so genannte Pappen oder Tickets, die mit 'Blotter Art' (je nach Mode verschiedenste kleine Bildchen, z.B. Erdbeeren oder Smileys) bedruckt, perforiert, dann mit LSD-Lösung beträufelt und getrocknet werden. Der Konsument legt die Pappe entweder unter die Zunge oder auch unter das Augenlid. Letzterer Methode wird eine schnellere Aufnahme der Droge nachgesagt.

LSD wird auch in Puder, in Zuckerwürfeln und in Gelatinestücken in allen Formen wie z.B. Wür­feln oder Gummibärchen angeboten. Seltener gibt es LSD in Tablettenform, die so genannten "Mi­crodots" oder "Micros", kleine Pillen, die mit LSD getränkt wurden. Sie haben einen Durchmesser von 2-3 Millimetern und unterschiedliche Farben. Meist sind sie hochdosiert. Diese Tabletten kön­nen leicht Giftstoffe oder Verunreinigungen enthalten. Das LSD wird beim Konsum mitsamt der Trägersubstanz geschluckt (gegessen).

Es kann außerdem gespritzt, geraucht oder in Cocktails gelöst getrunken werden. Beim Spritzen setzt die Wirkung bereits nach wenigen Minuten ein.


Herstellung

Die Herstellung von LSD ist äußerst kompliziert. Es gibt verschiedene Synthesemethoden, deren Ausgangsstoff entweder Lysergsäure, Mutterkornalkaloide (siehe unten) oder Lysergsäuremono­hydrat ist.

Die Lichtverhältnisse sollten der einer photographischen Dunkelkammer entsprechen. Die Reakti­onsschritte der Syntheseverfahren benötigen alle entsprechende Möglichkeiten zur Kühlung / Erhit­zung und Erzeugung eines Vakuums. Außerdem sind teilweise gefährliche Chemikalien und kompli­zierte Aufbauten vonnöten. Die Synthetisierung mit den verschiedenen Verfahren dauert ungefähr ein bis zwei Tage.

Die Lagerung ist schwierig, da aufgrund des schnellen Zerfalls unter Licht-, Wärme- und Sauer­stoffeinwirkung die Konzentration von LSD sehr schnell abnimmt und giftige Reaktionsprodukte entstehen. LSD muss in dunklen Gläsern (lichtundurchlässig z.B. durch Aluminiumfolie) absolut luftdicht verschlossen und im Gefrierfach aufbewahrt werden.


Botanik

Lysergsäure ist ein Bestandteil des Mutterkornpilzes, eines Getreideparasiten, der vor allem auf Roggen wächst. Aus diesem Pilz entwickelt sich das Mutterkorn, welches stark giftige und hoch­wirksame Alkaloide enthält - einer der möglichen Ausgangsstoffe für die LSD-Synthese.

Doch der Mutterkornpilz ist nicht das einzige Gewächs, das Lysergsäure enthält. Bedeutend sind zwei weitere Pflanzenarten: die Baby Hawaiian Wood Rose und die Himmelblaue Trichterwinde (Morning Glory) bzw. andere Arten der Winden. Bei diesen Arten haben die Samen den größten Anteil Lysergsäure.








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