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Immunsystem



Inhaltsangabe


Das Immunsystem 3

Außere und Innere Körperoberflächen 3

Zelluläre Abwehr 4

Erworbene Immunität 5



Natürliche Immunität 5

Impfungen 5

Aktive Impfung 6

Passive Impfung 7

Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen 7

Nebenwirkungen 8

Infektionserreger 8

Viren 8

Rickettsien 8

Bakterien 9

Pilze 9

Protozoen 9

Würmer 10

Parasiten 10

Virale Infektionskrankheiten 10

Bakterielle Infektionskrankheiten 11

Die Viren 12

Aufbau 12

Vermehrung 13

Lebensweise 14

A I D S 15

Allgemein 15

Der Angriff 15

Die Entdeckung 16

Die Übertragung 16

Die Entwicklung einer Infektion 17

Vorbeugung einer HIV-Infektion 17

Die Behandlungsmethoden 18

Statistiken 19

Aids-Erkrankungen in Österreich 19

Einteilung unter Bundesländern in Prozent: 20

Neuinfektionen in Österreich 20

Aids in Europa 20

Aids weltweit 21

Hepatitis 21

Hepatitis A 22

Hepatitis B 22

Hepatitis C 23

Hepatitis D 23

Hepatitis E 23

Polio 24

Ausbreitung 24

Gelbfieber 24

Krankheitsbild 25

Ausbreitung 26

Japan Enzephalitis 26

Krankheitsbild 27

Vorbeugender Schutz 27

Das Immunsystem

Das Immunsystem schützt den Körper ununterbrochen vor Krankheitserregern. Eine Vielzahl verschiedener Zellen und Moleküle schütz den Organismus. Gelangt ein Krankheitserreger auf den menschlichen Körper, muss er vorerst einen äußeren Schutzwall überwinden.

Die erste Zellschicht des Haut- und Schleimhautgewebes (Epithelien) des Atmungs-, Magen-, Darm-Traktes sowie die Harnausscheidungs- und Geschlechtsorgane stellen gewichtige physikalische und chemische Hindernisse gegen das Eindringen von infektiösen Mikroorganismen dar.

Außere und Innere Körperoberflächen

Die Hornschicht der äußerste Hautschicht (Epidermis) und die Epithelien der verschiedenen Körperhöhlen und Körpertrakte mit ihren Sekreten stellen gewichtige Barrieren für infektiöse Mikroorganismen dar. Von diesen äußeren und inneren Oberflächenepithelien werden unter anderem Säuren gebildet, und Enzyme, wie beispielsweise das Lysozym, welches ein Bakterien tötendes Enzym ist. Es befindet sich in Sekreten und in der Tränenflüssigkeit.

Im Atmungstrakt können sich Mikroorganismen im Schleim verfangen und werden durch Husten und Niesen ausgeschieden. Husten und Niesen dienen allerdings ebenso wirkungsvoll der Verbreitung von Krankheitserregern.

Im Darmtrakt befinden sich viele symbiotische Bakterien, die bei einem menschlichen Organismus keine Krankheit verursacht, aber das Wachstum von Substanzen, die eine Krankheit hervorrufen, behindern, da sie diese in der Nahrungsaufnahme konkurrenziert. Doch kann dieses Gleichgewicht sehr stark durch eine Antibiotika -Therapie aus dem Gleichgewicht gebracht werden, da die normale Darmflora stark geschädigt wird und der Darmtrakt dadurch infektionsanfälliger wird.

Diese Barrieren machen zwar nur in ihrer Gesamtheit das aus, was natürliche Resistenz gegenüber Infektionskrankheiten genannt wird. Natürlich sind sie aber in ihrer Funktion nicht vollkommen und dadurch können Mikroorganismen, die sich so entwickelt haben, dass es vielen unter ihren Vertretern möglich ist, der Zerstörung oder der Entfernung durch physikalische Mittel zu entgehen und diese Körperbarrieren zu überwinden. Am einfachsten dort, wo der Epithelüberzug nicht mehr intakt ist. In all diesen Fällen kommen die Zellen des eigentlichen Immunsystems zum Zug.

Zelluläre Abwehr

Wenn den Mikroorganismen das Eindringen in den Körper gelingt, erfolgt eine zelluläre Abwehr. Dieses Immunsystem des Körpers besteht vor allem aus den weißen Blutkörperchen (Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten), die die eingedrungenen Krankheitserreger erkennen und damit eine Immunreaktion auslösen, welche im Idealfall die Neutralisation und Zerstörung der Eindringlinge bewirkt.


Substanzen, die spezifische Immunreaktionen auslösen werden Antigene genannt und sind normalerweise keine Bestandteile unseres Körpers. Antigene sind Stoffe wie artfremdes Eiweiß, die nach Berührung mit dem Organismus in Mensch die Bildung von Antikörpern hervorrufen. Zusätzlich zu den Krankheitserregern wie Mikroorganismen und Parasiten, scheint die Auswahl an Stoffen, die als Antigene wirken können, beinahe unendlich zu sein. Proteine, Kohlenhydrate, Lipide, Polynukleotide, organische und anorganische Verbindungen können Immunreaktionen auslösen. Es ist die unausweichliche Folge der Evolution eines anpassungsfähigen Immunsystems, das fähig sein muss, sich ebenso unglaublichen und großen Zahl verschiedener Mikroorganismen zu erwehren.


Die spezialisierten Zellen des Immunsystems, die Antigene erkennen können, werden Lymphozyten genannt. Lymphozyten kann man wiederum in einzelne Gruppen unterteilen, da sie bei der Erkennung von Antigenen auf ganz verschiedene Weise reagieren. Eine Gruppe der Lymphozyten beginnt mit der Produktion von als Antikörper bezeichneten Proteinen und gibt diese ins Blut und in die Körperflüssigkeiten ab. Antikörper können sich mit dem auslösenden Antigen verbinden, was schließlich zur Antigen-Elimination führen kann. Andere Lymphozyten hingegen können Antigene direkt zerstören oder Substanzen produzieren, die ihrerseits weitere Zellen aktivieren, von denen einige wiederum die Aktivität der ursprünglich mit dem Antigen reagierenden Lymphozyten regulieren.


Substanzen, die auch zu diesen Stoffen gehören ist das Lysozym, die sogenannten Akutphasen-Proteine, die Komponenten des Komplement-Systems sowie Interferon. Das Interferon ist ein von virusinfizierten Zellen abgegebenes Protein, das andere Zellen schützt in dem es die Entwicklung von Viren hemmt. Es scheint für eine wirkungsvolle Kontrolle von viralen Infektionen besonders wichtig zu sein, da es während sich Viren innerhalb von Körperzellen vermehren, die dem Angriff spezifischer Antikörper entzogen sind, ist Interferon innerhalb der Zelle durch seine hemmende Wirkung auf die Virusreplikation dort erfolgreich, wo die Antikörper versagen.

Erworbene Immunität

Als eine Folge dieser Ereignisse wird das Immunsystem selbst verändert. Bei einem weiteren Kontakt bei demselben Mikroorganismus, setzt die Immunantwort nicht nur rascher ein, sondern ist auch aggressiver und wirkungsvoller als bei der Erstkonfrontation. Dies wird als sekundäre Immunreaktion bezeichnet und zeigt, dass ein Zustand erworbener Immunität gegen den Krankheitserreger besteht. Die erworbene Immunität zeichnet sich über dies durch die einzigartige Eigenschaft aus, spezifisch für den auslösenden Mikroorganismus zu sein. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Immunität grundlegend von der natürlichen Resistenz, die unspezifisch ist und sich auch nach wiederholtem Kontakt mit einem Erreger kaum ändert. Man könnte auch sagen, dass die erworbene Immunität durch eine "spezifische Gedächtnisleistung" zu dem wird, was sie ist.

Natürliche Immunität

Das Ergebnis einer Infektion hängt von der Zahl und Virulenz der Erreger sowie der Abwehrkraft des Menschen ab. Diese wird von der natürlichen Widerstandsfähigkeit bzw. Resistenz und von der Krankheitsbereitschaft beeinflusst. Eine erhöhte Krankheitsbereitschaft kann z.B. die Folge von Unterernährung, Stoffwechselleiden, vorangegangenen Infektionen oder seelischen Belastungen sein. Es sind auch erbliche Krankheitsdispositionen bekannt (z.B. bei Tuberkulose). Ebenso wird die Abwehrkraft durch eine erworbene Unempfindlichkeit, Immunität, verändert. Eine Immunität kann aktiv oder passiv erworben werden.

Wenn die Immunität die Folge einer bereits überstandenen Infektionskrankheit oder durch eine Schutzimpfung erreicht worden ist, dann bezeichnet man dieses als Aktiv. Kommt es jedoch zur Aufnahme von Antikörpern bei einer Serumsimpfung oder auf dem Weg über die Plazenta und die Muttermilch spricht man von einer passiven Immunisierung. Der wesentliche Unterschied besteht darin dass eine aktive Immunisierung meist jahrelang anhält, hingegen zu einer passiven Immunisierung die nur wenige Wochen andauert.

Impfungen

Eine Impfung hat das Ziel, den Organismus gegen bestimmte Erreger zu schützen. Eine Schutzimpfung (Immunisierung) ist eine spezifische vorbeugende Maßnahme (Prophylaxe), um gegen bestimmte Infektionskrankheiten für längere Zeit Immunität zu bewirken. Dabei macht man sich die "Erinnerungsfähigkeit" unseres Immunsystems zunutze.



Durch die Verabreichung des Impfstoffes, der den Infektionserreger in abgewandelter bzw. abgeschwächter Form enthält, wird eine Infektion simuliert.

Der Organismus beginnt, gegen den Infektionserreger Antikörper zu bilden, die aber nicht nur im momentan durch die Impfung simulierten Infektionsfall aktiv, sondern bleiben über längere Zeit bis lebenslang als sogenannte erworbene Immunität erhalten. Für diese Aufgabe sind die B-Lymphozyten zuständig. Die B-Lymphozyten teilen sich in B-Plasmazellen und B-Gedächtniszellen. Beide B-Zelltypen produzieren Antikörper, die in der Lage sind, in den Körper eingedrungene Fremdstoffe an sich zu binden. Eine geringe Zahl von B-Lymphozyten, die B-Gedächtniszellen, kreisen nach dem Erstkontakt mit dem Antigen längere Zeit bis lebenslang im Körper. Kommt es zu einer neuerlichen Begegnung mit dem selben Antigentyp, kann die Abwehrreaktion entsprechend schnell eingeleitet werden, so dass die krank machende Wirkung nicht zur Entfaltung kommt. Dabei wird eine große Zahl von B-Plasmazellen gebildet, die explosionsartig Antikörper abgeben können.


Ein Impfstoff muss zwei Kriterien erfüllen. Zum Ersten muss er dem Krankheitserreger beziehungsweise den Bestandteilen des Erregers, die die Abwehrreaktion hervorrufen möglichst ähnlich sein. Das zweite Kriterium besagt dass der Impfstoff die Krankheit nicht selbst auslösen darf und sollte auch sonst möglichst frei von Nebenwirkungen sein.


Grundsätzlich trennt man zwei Arten bei Impfungen. Man unterscheidet die aktive und die passive Immunisierung.

Aktive Impfung

Bei einer aktiven Impfung muss das Immunsystem selbst aktiv werden. Der Impfstoff aktiviert durch die Simulation einer Infektion die Produktion von Antikörpern. Die Immunität setzt in der Regel nach ca. 2 Wochen ein und hält Jahrelang bis lebenslang.

Bei den heutzutage verwendeten Impfstoffen handelt es sich meistens um Totimpfstoffe. Diese Art von Impfstoffen enthalten keine vermehrungsfähigen Erreger, oftmals beinhalten diese Totimpfstoffe gar nicht mehr die vollständigen Krankheitserreger, sondern nur noch bestimmte Eiweißanteile des Keimes, die aber dennoch eine vollständige Abwehrreaktion hervorrufen. Im Normalfall sind Totimpfstoffe nebenwirkungsfrei oder zumindest nebenwirkungsarm, jedoch hält die Schutzimpfung oft nicht lebenslänglich an.

Bei bestimmten Krankheiten muss heutzutage aber trotzdem noch mit Lebendimpfstoffen geimpft werden, da der Einsatz von Totimpfstoffen bei Erkrankungen wie zum Beispiel Masern, Mumps und  Röteln wirkungslos ist. Lebendimpfstoffe enthalten noch vermehrungsfähige Mikroorganismen, die jedoch nicht mehr die Krankheit selbst auslösen können. Lebendimpfstoffe sind im Gegenteil zu Totimpfstoffen meistens lebenslänglich, jedoch ist die Nebenwirkungsrate beträchtlich höher.

Passive Impfung

Bei einer passiven Impfung bleibt das eigene Immunsystem passiv. Die Abwehrstoffe gegen den Erreger werden nämlich nicht vom Geimpften selbst produziert, sondern sie werden seinem Körper über eine Impfung zugeführt. Dabei handelt es sich um antikörperhältiges Serum aus dem Blut von Mensch oder Tier, die vorher bereits mit dem Erregern oder dem Gift in Kontakt hatten und darauf mit Antikörperbildung reagierten. Aus diesem Grund ist die Herstellung auch sehr aufwendig und teuer. Bei einem Tierserum werden im Laufe der Zeit bei wiederholten Impfungen Antikörper gebildet. Die Folge ist eine Allergiereaktion, die zu Schocksymptomen wie mangelhafte Durchblutung lebenswichtiger Organe führen kann.

Die passive Impfung bietet aufgrund der injizierten Antikörpern, die im Normalfall durch intramuskuläre Injektion, z.B. in die Gesäß- oder Oberarmmuskulatur verabreicht wird, einen sofortigen Schutz, der aber nur für ca. zwei bis drei Monaten anhält. Grundsätzlich wird eine passive Impfung nur dann durchgeführt, wenn ein sofortiger Schutzbedarf besteht.

Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen

Die Gruppe von Erstimpfungen, die als 1. Impfserie zum Beispiel im Säuglingsalter zur Anregung der Bildung von Antikörpern durchgeführt wird werden als Grundimmunisierung bezeichnet, da das Abwehrsystem lernt dabei durch meist mehrere aufeinanderfolgende Impfungen den Impfstoff und damit die Krankheitserreger kennen. Im späteren Leben sind dann meistens nur noch Auffrischimpfungen erforderlich.

Die Menge der Abwehrstoffe, die bei der Grundimmunisierung gegen einen bestimmten Erreger gebildet werden, nimmt im Laufe der Zeit wieder ab, da Totimpfstoffe nur begrenzt wirkungsvoll sind. Zur Auffrischung und zur Erhöhung der Antikörper gegen den Erreger werden deshalb Auffrischungsimpfen in meist großen zeitlichen Abständen durchgeführt.

Nebenwirkungen

Allgemein sind die heute verwendeten moderneren Impfstoffe sehr wirksam und auch gut verträglich. Kommt es dennoch zu Nebenwirkungen treten meist lokale Rötungen, Schwellungen, Gewebeverhärtungen oder Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle auf. Allgemeine Reaktionen wie Erhöhung der Körpertemperatur können möglicherweise in seltenen Fällen auch eintreten.

Bei einem Einsatz von Lebendimpfstoffen können abgeschwächte Symptome der Krankheit auftreten, gegen die geimpft wurde. Bleibende Impfschäden sind heutzutage selten, schwerwiegende Nebenwirkungen sind beispielsweise bei der Masernimpfung  mit ca. 1:1 Million und bei der Schluckimpfung gegen Kinderlähmung mit 1:1,4 Millionen statistisch festgehalten.

Infektionserreger

Infektionskrankheiten werden durch Mikroorganismen verursacht. Dazu gehören Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen. Diese Mikroorganismen sind mikroskopische Kleinstlebewesen. Auch durch Würmer werden einige Krankheiten ausgelöst.

Viren

Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel und müssen daher in lebende Wirtszellen eindringen und verändern den Stoffwechsel der Zelle so, dass die Zelle weiterhin neue Viren produziert. Bei der Virenvermehrung wird die Wirtszelle zerstört. Viren können aber auch über längere Zeit in einer Zelle verbleiben, ohne sie zu schädigen oder sich zu vermehren. Beim Zellenzerfall werden die Viren freigesetzt und können sich so in weitere Zellen fortpflanzen. Viren lösen Krankheiten wie Kinderlähmung, Masern, Grippeinfekte, Mumps, Pocken, Röteln, AIDS, FSME und Ornithose (Papageienkrankheit) aus.

Rickettsien

Bakterien sehr nahe stehenden Erreger sind Rickettsien. Diese sind nur in lebenden Zellen lebensfähig. Rickettsien leben in den Körpern von Parasiten wie Läuse, Milben, Zecken und Flöhe. Sie lösen Krankheiten wie das Fleckfieber, das durch die Kleiderlaus übertragen wird und wolhynisches Fieber (Fünftagefieber), das über Läuse übertragen werden, aus. Nach einem Überstehen der Krankheit ist der menschliche Körper immun.

Bakterien

Bakterien sind einzellige Mikroorganismen, die ca. 0,2 bis 2 Mikrometer (ein tausendstel Millimeter) groß sind. Da es sehr viele verschiedene Arten gibt, ist die Größe und die Form jeder einzelnen Bakterie sehr unterschiedlich. Sie vermehren sich durch Selbstteilung. Bis auf wenige Ausnahmen können Bakterien auf unbelebten Nährböden gezüchtet werden. Spezielle Bakterien und auch wenige andere Mikroorganismen lassen sich beim Menschen auf der Haut und auf Schleimhäuten nieder. Sie bilden dort die physiologische Normalflora, d.h. sie tragen

zum Schutz und zur Aufrechterhaltung des normalen Zustandes auf der Haut bei. Im Darm sind bestimmte Bakterien für die Verdauung lebenswichtig. Andere Bakterien zerstören den Stoffwechsel und vergiften durch abgesonderte Stoffe wie Toxine den Organismus und zerstören das Gewebe. Bakterien rufen Krankheiten wie Lungenentzündung, Tuberkulose, Salmonellosen, Wundstarrkrampf, Diphtherie, Tripper und Wundinfektionen hervor.

Pilze

Andere Krankheitserreger sind Pilze. Sie etwa zehnmal größer als Bakterien. Der Aufbau der Pilze ist Pflanzen sehr ähnlich. Sie siedeln sich im Körpergewebe vor allem unter der Haut an. Pilze können sich sowohl geschlechtlich durch Sporen als auch ungeschlechtlich durch Bildung von so genannten Fruchtkörpern vermehren. Pilze rufen meist nur verschiedene Hautpilzerkrankungen und Soor (Schwämmchen der Mundschleimhaut) hervor.

Protozoen

Weitere Erreger sind Protozoen. Sie sind ebenfalls winzige Mikroorganismen von sehr unterschiedlicher Größe und Form. Sie leben entweder frei oder parasitisch. Protozoen die Darm, Blut und andere Gewebe bewohnen und durch ihren Stoffwechsel oder ihre Fortpflanzungsvorgänge Lokalinfekte oder Infektionskrankheiten erzeugen. Die Vermehrung kann ungeschlechtlich durch Teilung, aber auch geschlechtlich geschehen. Viele Protozoen werden durch Tiere, vor allem Insekten übertragen. Krankheiten, durch Protozoen ausgelöst, sind Amöbenruhr, Malaria und die Schlafkrankheit.

Würmer

Würmer sind komplizierter als Mikroorganismen aufgebaut, da sie Geschlechtsorgane besitzen. Sie können sich als Zwitter oder getrennt geschlechtlich fortpflanzen. Sie können über die Haut oder den Darm in andere Organe gelangen und sich dort vermehren.

Parasiten

Mikroorganismen, die auf Kosten des Organismus eines so genannten Wirtes leben bezeichnet man als Parasiten. Der fremde Organismus wird jedoch nicht immer geschädigt. Bestimmte Parasiten der Normalflora auf Haut und Schleimhäuten sind für das physiologisches Gleichgewicht und die Funktion dieser Organe erforderlich. Aber auch bei dieser Funktion können die Keime bei Abwehrschwäche Beschwerden hervorrufen. Wenn ein Erreger in den menschlichen Organismus gelangt, können verschiedene Wechselwirkungen hervorgerufen werden. Eine Krankheit bricht dann aus, wenn das Immunsystem des Menschen dem Erreger unterlegen ist.

Virale Infektionskrankheiten

Poliomyelitis (Kinderlähmung) wird durch Nasen- und Rachensekret und Stuhl übertragen. Da die Rückenmarkzellen befallen werden, folgen Lähmungen. Vorbeugen kann man durch eine aktive Schutzimpfung. Eine Behandlung ist oft schwierig und nicht immer erfolgreich. Meningitis (Hirnhautentzündung) und Enzephalitis (Hinentzündung) werden durch Zecken, die in vielen Gebieten Österreichs endemisch sind, übertragen. Die Merkmale sind hohes Fieber, Genickstarre und eventuell Bewusstseinstrübung, da die Schädigung von Gehirnzellen möglich ist. Spätfolgen können Gehör-, Sehschäden, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen sein. Vorbeugen kann man durch eine aktive Schutzimpfung. Es dauert ca. 4-21 Tage bis zur Erkrankung.


Ca. 14 Tage bis zur Erkrankung benötigen Masern, die über die Luft übertragbar sind. Die Folgen sind Fieber, Ausschlag, usw. Vorgebeugt werden kann durch eine aktive Schutzimpfung.


Mumps, 18-21 Tage bis zur Erkrankung, ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüsen. Vorbeugen kann man durch eine aktive Schutzimpfung.


Katarrhsalische Erscheinungen mit Ausschlag und Fieber sind Röteln. Im Allgemeinen sind Röteln ungefährlich. Die einzige Ausnahme ist bei der Schwangerschaft, da es zur einer Missbildung beim Embryo führen kann. Inkubationszeit sind ca. 2-3 Wochen.


Windpocken, 12-16 Tage bis zur Erkrankung, ist ein juckender, bläschenförmiger Ausschlag.


Grippe ist eine Infektion der Atemwege. Vorbeugen ist beinahe unmöglich, da sich die Virustypen immer wieder verändern. Die Inkubationszeit sind ca. 8 Tage.


Tollwut ist vorwiegend eine Tierseuche, die aber auch auf den Menschen übertragbar ist. Der Virus befällt das Zentralnervensystem. Eine Infektion von Tollwut kann auch tödlich enden. Einziger sicherer Schutz ist eine aktive Immunisierung.

Bakterielle Infektionskrankheiten

Der Infektionserreger der Infektion Keuchhusten nennt man Stäbchenbakterien. Die Dauer von der Infektion bis zur Erkrankung sind ca. ein bis zwei Wochen. Die typischen Symptome von Keuchhusten sind starke Hustenanfälle, die meist krampfartig auftreten. Kinder sind auf Keuchhusten anfälliger. Die Behandlung erfolgt durch langwierige Behandlung mit Medikamenten oder einer aktiven Schutzimpfung Die Beeinflussung durch Klimawechsel oder Höhenluft kann sich sehr positiv auf die Behandlung aufwirken.


Der Infektionserreger Tetanusbazillus ruft die Krankheit Tetanus (Wundstarrkrampf) hervor. Die Inkubationszeit dauert ähnlich wie bei Keuchhusten ca. acht bis vierzehn Tage. Die Infektion findet meist indirekt über die Haut (Wunden) statt, da die Tetanusbazillus sich in Straßenschmutz, Kot usw. befinden. Die Toxine (organischer, durch Zersetzung entstandener Giftstoff) wirken auf das Zentralnervensystem und daher kann die Krankheit auch tödlich enden. Die Vorbeugung beziehungsweise die Behandlung ist durch einer aktiven oder passiven Immunisierung möglich.


Typhus wird durch Salmonellen, die eine Art von Stäbchenbakterien sind, verursacht. Von der Infektion bis zur Erkrankungen dauert es ein bis drei Wochen. Die Infektion erfolgt durch verseuchte Nahrung oder Trinkwasser. Die Gefährdung ist am meisten in Ländern mit mangelnder Hygiene verbreitet. Die Merkmale von Typhus sind hohes Fieber, Durchfall, Darmgeschwüre, Darmbluten und Schädigung des Knochenmarks. Die Vorbeugung der Erkrankung ist durch Reinlichkeit und einer aktiven Immunisierung.

Eine leichtere Form der Salmonellenerkrankung ist Paratyphus.


Der Infektionserreger Tuberkelbazillus verursacht Tuberkulose (Tbc). Die Erkrankung findet oft erst jahrelang nach der Infizierung statt. Tuberkulose ist eine chronische Infektionserkrankung, das anfangs keine typischen Symptome vorweist. Später befällt der Erreger die Lunge. Die Folgen des Lungenbefalls sind Lungenblutungen, Leistungsabfall, Gewichtsabnahme und Müdigkeit. Die Behandlung ist meist sehr langwierig. Vorbeugen kann man durch eine aktive Immunisierung.


Gonorrhöe, auch bekannt als Tripper, wird durch den Infektionserreger Gonokokken ausgelöst. Die Inkubationszeit beträgt nur 2 bis 5 Tage. Die Merkmale der Erkrankung sind eitrige Entzündungen an äußeren und inneren Genitalien. Bei einer Nichtbehandlung kann Tripper zu Sterilität führen. Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen aber nicht ausschließlich durch sexuellen Kontakt. Zählt zu den Geschlechtskrankheiten.


Syphilis wird von Spirochäten ausgelöst. Die Inkubationszeit sind ca. drei Wochen. Anfangssymptome sind Geschwüre an der Eintrittspforte, später folgen Hautausschläge. Öfters erst nach Jahren folgt der Befall von verschiedenen Organen (zb. Gehirn oder Rückenmark). Zählt ebenfalls zu den Geschlechtskrankheiten. Eine Behandlung ist meist nur im Anfangsstadium erfolgreich.

Die Viren

Das lateinische Wort "Virus" steht für "Schleim" und "Gift".

Aufbau

Ein Virus wird als ein Komplex aus Makromolekülen bezeichnet. Ein Makromolekül ist ein aus mindestens 1000 Atomen aufgebautes Molekül, d.h., ein Gebilde aus einer chemischen Einheit, die sich ihrerseits aus mehreren miteinander verbundenen Atomen zusammensetzt. Der einfachste Vertreter der Viren besteht aus einer Nukleinsäurekette, die von einer Eiweißhülle umgeben ist. Der Erreger der spinalen Kinderlähmung, das Polio-1-Virus, gilt als so ein einfaches Virus. Komplexere Viren weisen im Aufbau neben dem Kern aus Nukleinsäuren und dem Mantel aus verschiedenen Eiweißen noch eine Hülle aus Fettsubstanzen auf, die Lipide genannt werden, aus der Stacheln herausragen, die aus Zuckereiweißen aufgebaut sind. Das Hepatitis-B-Virus (Auslöser von Leberentzündung bzw. Leberkrebs) und das Herpes-Simplex-Virus (Auslöser von Lippenbläschen) bilden solch eine Struktur. Jede Lebensform enthält zwei Klassen chemischer Verbindungen. Die eine Klasse speichert Informationen, die andere Klasse nimmt diese und sorgt mit ihnen für die Fortpflanzung, für Nukleinsäuren und spezielle Eiweißverbindungen. Das genetische Material aller Lebewesen ist die Nukleinsäure, die in den Ablauf von vier verschiedenen Nukleotide speichert. Diese Kettenglieder (Nukleotide) sind für die Vererbung erforderliche Informationen. Eiweißverbindungen helfen Ihnen dabei. Die Nukleinsäuren kommen vor als RNA (Ribonukleinsäuren) oder DNA (Desoxyribonukleinsäure). Alle Lebensformen bis auf einige Virusgruppen tragen ihre Erbinformation als DNA. Wissenschaftler teilen Viren in zwei Klassen, die RNA- und DNA-Viren, da ein Virus nur eines dieser beiden Fundamente enthält. Alle anderen Mikroorganismen besitzen beide Nukleinsäure-Typen, wobei die RNA die Schlüsselrolle bei der DNA-Verdopplung spielt.

Vermehrung

Aufgrund des Aufbaues der Viren, benötigen sie zum Vermehrungsakt eine Wirtszelle. Den entscheidenden Mangel, sich nicht selbst vermehren zu können, gleicht ein zur Wirtszelle passender Rezeptor auf seiner Oberfläche aus. Das ein Virus in eine Wirtszelle eindringen kann, muss der Virus auf den passenden Organismus treffen, d.h. das z. B. ein Virus, der Schnupfen auslöst, an eine Nasenschleimhautzelle gelangen muss. Ist es dort angelangt, heftet sich der Virus an der Oberfläche der Zelle mittels Rezeptor an und kann somit eindringen, (da der Rezeptor wie ein Schlüssel zu einem passenden Schloss gehört).Ist es in die Wirtszelle eingedrungen, veranlasst es die Zelle, die virale Eiweißhülle aufzulösen. Infolgedessen liegt die Erbinformation des Virus frei. Die virale DNA oder RNA veranlasst die Wirtszelle zuerst Enzyme zu produzieren, welche die viruseigene Erbinformation herstellen. Danach fabriziert die Zelle Hemmstoffe, welche die zelleigenen Baustoffproduktionen beenden. Anschließend werden von der Zelle die Eiweißhüllen für das Virus gebildet. In dem letzten Produktionsschritt findet der Zusammenbau von den Eiweißbestandteilen mit dem viralen Erbgut statt. Beim Austreten der Viren wird die Wirtszelle zerstört.




Bei der Virusvermehrung werden mehrere Vorgänge unterschieden. Wenn das Virus an die Wirtszelle andockt, hat sein Rezeptor das Gegenstück auf der Oberfläche der Wirtszelle erkannt. Dieser Rezeptor bestehen aus Eiweißverbindungen. Dieser Vorgang ist besonders bei Aids bekannt und wird als Adsorption (Anlagerung) bezeichnet. Das HI-Virus heftetsich an die Oberfläche von Lymphozyten an, deren Aufgabe eigentlich die Vernichtung von Eindringlingen besteht. Dieser Rezeptor wird von Wissenschaftlern als CD4-Rezeptor bezeichnet. Diese Eiweißverbindung kommt nur bei Menschen und bei wenigen Affenarten vor, das die Aidsforschung belastet. Der zweite Infektionsschritt ist das Eindringen in die Zelle, die sogenannte Penetration. Die Methode der Penetration ist vom Virustyp abhängig. Bisher wurden drei verschiedene Methoden eruiert.

  1. Das Virus löst an der Stelle des Andockens den Zellmantel auf.
  2. Besitzt der Virus eine eigene Eiweißhülle, verschmelzt dieser mit der Hülle des Wirtes an der Berührungsstelle und bilden somit ein Loch, damit der Viruskern eintreten kann.
  3. Das Virus veranlasst nach dem Andocken den Zellmantel, es von allen Seiten einzustülpen und zu umschließen. Dann steift das Virus seine Hülle ab und beginnt seine Vermehrung.

Lebensweise

Viren sind unsichtbar, verhalten sich hinterhältig und nicht selten bösartig. Viren heften sich an allgegenwärtige Gegenstände können mit der Luft mitfliegen und befinden sich unter anderem auch im Wasser. Die Bezeichnung jedes Einzelnen Virus stammten meist aus Krankheiten, die diese Viren auslösten, oder aber auch von der Stadt, wo sie zum ersten Mal entdeckt wurden, oder aber auch von dem Entdecker selbst. Die Welt der Viren bildet einen eigenen Mikrokosmos. Die Keime zeigen sich in Größe, Form und Aufbau sich unterschiedlich.

Viren können sich nicht selbstständig vermehren. Aus diesem Grund müssen sie andere Organismen befallen und ihre Wirtszellen für ihre Vermehrung benutzen. Haben sie diesen Vermehrungsakt abgeschlossen dringen sie in neue fremde Organismen ein und führen ihre Fortpflanzung dort weiter.

A I D S

Allgemein

AIDS ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck Acquired Immune Deficiency Syndrome, dass man mit erworbenes Immundefekt-Syndrom übersetzten kann.

Die Krankheit wurde erstmals 1981 als Symptomenkomplex (Syndrom) beschrieben und ist mit großer Wahrscheinlichkeit erstmals in Zentralafrika aufgetreten. Von dort hat sich die Krankheit in die Karibik und schließlich in den USA und nach Europa ausgebreitet. 


Es handelt sich dabei um das letzte Stadium einer Infektionskrankheit, die durch das humane Immundefekt-Virus (HIV) verursacht wird.

Im allgemeinen spricht man erst dann von Aids, wenn eine Person nicht nur HI-Viren im Körper hat, sondern auch unter drei schweren Infektionen oder Krebserkrankungen gelitten hat, die auf die Schwäche des Immunsystems zurückgeführt werden. Eine weitere Definition für die Aids-Erkrankung ist, wenn die CD4-Zellzahl unter 200 fällt. Die CD4-Helferzellen sind Immunzellen von Haut und Schleimhaut und auch bestimmte Stützzellen des Nervengewebes.

Der Angriff

Die CD4-Zellen bilden die erste Verteidigungsfront gegen Viren. Mittels chemischen Signale geben sie dem restlichen Immunsystem das Zeichen zum Angriff. Dann treten die CD8-Killerzellen in Aktion und vernichten im Normalfall die Viren. Im Gegensatz zu anderen Viren, greift das HI-Virus sofort das Immunsystem an.. Die CD4-Zellen, bilden das Angriffsziel des HI-Virus, bevor es chemische Signale ausenden kann.

Bei diesem Angriff verbindet sich das HI-Virus mit Proteinrezeptoren an der Oberfläche der CD4-Helferzelle.. Zehn Jahre später, nach dem man den ersten Rezeptor identifizieren konnte, wurde der zweite auch identifiziert. Er wurde als CCR5 bezeichnet. Um in eine Zelle vordringen zu können muss der HI-Virus an zwei Punkten der Oberfläche angreifen können. Das HI-Virus benützt ein eigenes Protein um sich an zwei Moleküle anzudocken. Erst bindet es sich an die CD4-Helferzelle, dann verändert es seine Struktur und die neue Einheit kann sich mit dieser veränderten Struktur mit dem CCR5 verbinden. Die Zellmembranen verschmelzen und das HI-Virus kann in die Zelle eindringen. Einmal in eine Zelle eingedrungen kann das Virus dort verborgen vorhanden bleiben bis es von einer anderen Infektion ausgelöst wird und nur noch neue Viren produziert. Beim Verlassen der Zelle wird die Plasmamembran (Abgrenzung der Zelle nach außen) regelrecht von den neuen Viruspartikel durchlöchert; der Lymphozyt (Abwehrzelle) stirbt. Durch die Eliminierung der CD4-Helferzelle fehlt den Killerzellen das Startsignal um angreifen zu können.

Die neugebildeten Viren suchen sich neue Abwehrzellen um den ganzen Vorgang zu wiederholen. Durch den immer wiederkehrenden Vorgang wird das Immunsystem nach und nach mehr geschwächt und eindringende Krankheitserreger oder neu entstandene Krebszellen haben es nicht schwer. Es kommt zu einem Zusammenbrechen der Immunabwehr. Neue Krankheitserreger (man spricht von opportunistischen Erregern), die bei einem gesunden Menschen relativ ungefährlich sind, und bestimmte Krebsarten können sich im virusgeschwächtem Körper ungestört ausbreiten, dass auch zum Tode führt. Einer der bekanntesten und auch einer der häufigsten Krebsarten wird als Kaposi-Sarkom bezeichnet.


Bild: Kaposi-Sarkom

Gefäßtumor bei den unteren Extremitäten

Die Entdeckung

Der erste Verdacht, dass man es mit einer neuen Krankheit zu tun habe, kam auf, als sich das sogenannte Kaposi-Sarkom bei nicht dafür üblichen Patienten bemerkt machte. Es galt bis 1981 als extrem seltener Gefäßtumor, der im typischen Fall bei älteren männlichen Südeuropäern und Afrikanern an der Haut der unteren Extremitäten aufgetreten ist. Ende der siebziger Jahre aber breitet sich die Krankheit aber auch auf jüngere Menschen in den USA und in Europa aus. Als auch ein starker Anstieg von Lungenentzündungen registriert wurde, war es Arzten und Wissenschaftlern klar, dass es sich um eine infektiöse Immunschwäche handeln mußte: AIDS

Die Übertragung

Die neue Krankheit verbreitete sich besonders stark unter Homosexuellen und Fixern , sowie bei Patienten, die häufig Bluttransfusionen empfingen. Daraus konnte man offensichtlich erkennen, dass die tödliche Krankheit mit der Lebensweise der Infizierten zusammenhing. Das HI-Virus findet man in unterschiedlichen Konzentrationen in  verschiedenen Körperflüssigkeiten. Als hochinfektiös gilt Sperma, gefolgt von Blut. Geringe Viruskonzentration findet man in Scheidenflüssigkeit und Urin. Speichel ist auch nur gering infektiös. Um eine Infektion des HI-Virus auszulösen, müssen virushaltige Körperflüssigkeiten in die Blutbahn eindringen, wobei auch kleine Wunden vollkommen ausreichend sein können. Ein bloßer Kontakt von virushaltigem Material mit gesunder Haut oder Schleimhaut reicht für eine Infektion nicht aus. Außerhalb des Körpers kann das HI-Virus nicht lange überleben.

Die Entwicklung einer Infektion

Ein paar Tage bis vier Wochen nach einer Ansteckung treten bei einigen Patienten eine akute grippeähnliche Erkrankung auf. Anzeichen wie Fieber, Lymphknotenschwellung, Halsscherzen, Muskel- und Gelenksschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Kopfschmerzen deuten jedoch nicht eindeutig darauf hin, dass es sich um eine HIV-Infektion handeln muss. Nach den ersten Anzeichen folgt ein monate- bis jahrelanges Stadium, in dem zwar Viren und Antikörper gegen HIV im Blut nachweisbar sind, der Infizierte sich jedoch nicht krank bzw. sich vollkommen gesund fühlt. Jedoch ist in diesem Stadium die Ansteckungsgefahr genauso hoch wie in anderen Stadien. Erste und typische Anzeichen für den Fortschritt der Krankheit machen sich durch vermehrte Pilzinfetkionen, Durchfälle, geschwollene Lymphknoten, Fieber oder Gewichtsverlust bemerkbar. Das letzte Stadium der Infektion entspricht der Krankheit AIDS, wo unter anderem verschiedene Erkrankungen auftreten, die teilweise von opportunistischen (sich anpassenden) Erregern verursacht werden. Häufige Beispiele dafür sind Erkrankungen des Nervensystems wie z.B. Meningitis (Hirnhautentzündung), Schwäche, körperlich und geistige Ausfälle, verschiedene Infektionen mit Toxoplasmose-Erregern, schwere Formen der Lungenentzündung, ausgedehnter Pilzbefall von Schleimhäuten (z.B. in Speise-, oder Luftröhre), Tuberkulose (chronische Infektionserkrankung), bestimmte Krebsformen (z.B. Kaposi-Sarkom), starker Gewichtsverlust.

Vorbeugung einer HIV-Infektion

Da der Sexualverkehr und andere Sexualpraktiken (z.B. Analverkehr) als sehr gefährlich eingestuft wird, ist einer der wichtigsten Schutzmaßnahmen die Verwendung eines Latex-Präservativs. Die mitunter noch erhältlichen Präservative aus tierischen Naturdarm sind zu großporig, um vor dem HI-Virus zu schützen. Alkohol- und nicht intravenöser Drogenkonsum, das sind Drogen, die nicht direkt in die Blutbahn gespritzt werden, stehen nur gering mit einer Infektion im Zusammenhang, da bei Genuß von Drogen und Alkohol oft die sogenannte Hemmschwelle sinkt und die Wahrscheinlichkeit ungeschützten Sex zu haben steigt. Andere Verhütungsmethoden, wie Antibabypille, Diaphragma oder Spirale, können die Infektion nicht verhindern. Ein Diaphragma ist eine Art Gummischeibe, die so geformt ist, dass sie sich automatisch über den Muttermund stülpt und somit ein Eindringen der Samenfäden in die Gebärmutter unmöglich macht. Das HI-Virus oder andere sexuell übertragbare Krankheiten kann das Diaphragma jedoch nicht abwehren, da die Viren für eine Infektion nicht in die Gebärmutter dringen müssen. Ein kleiner Riss in den Scheidenwänden bietet ausreichenden Zugang in die Blutbahn. Auch die Spirale schützt nicht vor Aids, da sie ein Fremdkörper im Körper ist, der Reizungen hervorrufen kann und dadurch die Infektionsgefahr für alle Erreger erhöht ist. Spermizide, die in empfängnisverhütenden Zäpfchen, speziellen Cremes und Gels, sowie auch auf der Beschichtung mancher Kondome enthalten sind, sind Stoffe, die Samen abtöten. Spermizide allein reichen jedoch nicht aus, um sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen. Der Koitus interruptus, welcher auch als vor dem Samenerguß abgebrochenen Geschlechtsverkehr bezeichnet wird, vermindert zwar das Ansteckungsrisiko, bietet aber keinen ausreichenden Schutz, da der Mann vor seine Ejakulation schon sogenannte Lusttropfen absondert, die infiziert sein könnten.

Die Ansteckung über den Speichel ist sehr gering, obwohl der HI-Virus sich auch im Speichel befindet. Rein theoretisch müsste man ca. vier bis fünf Liter infizierten Speichel in den Mund bekommen um sich anstecken zu können.

Bei intravenösen Drogenkonsum ist die Gefahr einer Ansteckung sehr hoch. Wenn man die Hohlnadel einer Spritze in die Vene sticht, verbleiben beim Herausziehen der Kanüle Blutreste in dem Nadelloch und in der Spritze selbst, da bei der Überprüfung ob man die Vene getroffen hat, Blut in die Spritze gelangt. Wird die Spritze danach von einem anderen benutzt, kommt sein Blut in Kontakt mit dem des ersten Drogengebrauchers. Wenn dieser HIV-infiziert ist, steckt sich der Nachfolgende mit großer Wahrscheinlich an.

Die Behandlungsmethoden

Bei der Behandlung von Aids gibt es zwei Unterscheidungen. Zum einem geht es um die Bekämpfung des Aids-Virus selbst durch verschiedene Medikamente, zum anderen um die Therapie der opportunistischen Infektionen, wie zum Beispiel Tuberkulose oder Lungenentzündungen. Diese Krankheiten können inzwischen relativ gut mit herkömmlichen medizinischen Mitteln behandelt werden.

Gegen das HI-Virus selbst gibt es keine Therapie, die zur Heilung führt, das an der Eigenart des Virus liegt: Der HI-Virus befindet sich in Zellen der verschiedensten Körperregionen, im Magen-Darm-Bereich, im Gehirn, in den Geschlechtsorganen und im Immunsystem. Bei einem Versuch den HI-Virus zu töten, müsste man alle befallenen Zellen zerstören, da diese aber lebensnotwendig sind, ist es heutzutage noch nicht möglich den Virus zu beseitigen.

Trotzdem gibt es Medikamente, die direkt auf den Virus einwirken. Diese werden auch als antiviral bezeichnet. Am häufigsten werden bei der Bekämpfung von Aids die Medikamente AZT, DDI und DDC eingesetzt.

AZT ist die Kurzform für Azidothymidin, das seit 1987 unter dem Namen Retrovir auf dem Markt ist. AZT ist ein antivirales Mittel, das die Viren zwar nicht zerstören kann, aber den Prozeß verlangsamt, währenddessen das HI-Virus sich in den T4-Helferzellen und in anderen Zellen reproduziert. Durch diesen Vorgang bleibt das Immunsystem länger intakt und opportunistische Erkrankungen werden hinausgeschoben. Die Kehrseite von AZT sind oft starke Nebenwirkungen, die bis zu Verminderung der roten Blutkörperchen im Blut (Anämie) oder zur Zerstörung von gesunden Zellen führen kann.

Bei Unverträglichkeit von AZT stehen DDI (Videx) und DDC (Hivid) als Ausweichmedikamente zur Verfügung. Es sind ebenfalls antivirale Mittel, die die Vermehrung von HIV in gesunden Zellen verlangsamen. Ebenso wie bei AZT kann die Einnahme von DDI und DDC Nebenwirkungen hervorrufen, darunter Nervenschädigungen und Probleme mit der Bauchspeicheldrüse.


Vor kurzer Zeit wurde eine neue Substanz, ein Ergebnis biotechnologischer Forschung , entwickelt und befindet sich zur Zeit in der klinischen Prüfung und kann nach Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel in den Handel gebracht werden. Mit diesem Mittel wird es möglich sein, gegen die sogenannten Retroviren, zu denen auch das HI-Virus zählt, wirkungsvoller als bisher vorzugehen. Die gesunden Immunzellen werden erhöht und die Abwehrkräfte des Körpers gegen die Viren verstärkt. Die neue Substanz ermöglicht es, die Dosierung des Medikaments AZT bei gleicher Wirksamkeit um 30% zu reduzieren. Durch diese Reduzierung werden die Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von AZT eintreten können, wie erhöhte Anfälligkeit von Erkältungen oder neurologische Störungen, deutlich verringert werden.

Statistiken

Aids-Erkrankungen in Österreich

Seit 1983 bis 28. November 2000 gab es in Österreich rund 2047 Aids-Erkrankungen, wovon 1.245 Menschen gestorben sind. Derzeit leben 802 Aids-Patienten in Österreich. Zusätzlich wurden ungefähr 6.000 positive HIV-Tests registriert. Da aber nicht alle Positiven getestet sind, wird die wirkliche Zahl auf ungefähr 12.000 - 16.000 geschätzt.

Bei der letzen Umfrage stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Patienten Homo- bzw. Bisexuell sind. Die Übertragung von Aids bei der Homosexualität findet fast nur bei Männern statt, deswegen liegt die Anzahl der Infizierten bei Männern eindeutig höher.

Bei einer Aufteilung in Geschlecht und Übertragung erreichen Frauen eine Prozentzahl von 19,6. Frauen stecken sich vorwiegend bei Drogengebrauch, der zur Zeit bei 37,3 % liegt, und bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr (41,3 %) an. Männer, die den Restprozentsatz von 80,4 erreichen, werden wie vorher erwähnt zu 47,0 % bei Homosexualität infiziert. Die restlichen Infektionen bei Männern finden zu 21,4 % bei intravenösen Drogengebrauch  und zu 8,3 % bei ungeschützten Geschlechtsverkehr statt.

Einteilung unter Bundesländern in Prozent:

Wien                        48,66 % Burgenland 1,12 %

Kärnten                    2,44 % Oberösterreich 17,24 %

Niederösterreich      5,47 % Steiermark 8,06 %

Salzburg                   3,57 % Tirol 9,82 %

Vorarlberg               3,62 %

Neuinfektionen in Österreich

Im Durchschnitt werden die Neuinfektionen auf eine bis zwei am Tag in Österreich geschätzt.

Derzeit gibt es immer mehr Neuinfektionen bei Heterosexuellen, wovon Frauen von dieser Tendenz wesentlich stärker betroffen sind als Männer.

Auch bei der Erkrankung selbst ist ein Anstieg bei heterosexuellen Frauen bemerkbar.

Aids in Europa

In Europa zeigt die Verteilung der HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. In Spanien und Portugal war ein späterer und langsamerer Beginn der HIV-Infektion zu verzeichnen. Derzeit haben diese Länder aber die höchste Zuwachsrate und auch absolut die höchste Zahl an HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen. Im Vergleich mit diesen und anderen EU-Staaten sind in Österreich die Neuinfektionsraten deutlich geringer.

Land                            Neuerkrankungen Land Neuerkrankungen




Österreich        20,7

Großbritannien 29,5

Dänemark        46,2

Schweiz 92,3

Frankreich      101,4

Italien 101,4

Spanien          192,2

Aids weltweit

Laut Schätzungen der WHO sind weltweit mehr als 36,1 Millionen Menschen direkt von HIV/Aids betroffen. Im Jahr 2000 gab es 5,3 Millionen Neuinfizierte, davon 90 Prozent in den Entwicklungsländern. Bisher sind knapp 21,8 Millionen Menschen an der Immunschwächekrankheit gestorben. Durch den Einsatz der Kombinationstherapie ist die Zahl der Todesfälle in der westlichen Welt rückläufig. Nie zuvor haben so viele HIV-positive Menschen gelebt.

Hepatitis

Der Begriff der Hepatitis (Hepar = Leber) bezeichnet eine Entzündung der Leber, deren Ursache vielgestaltig sein kann. Sie kann durch verschiedene Viren ausgelöst werden. Die Krankheitsbilder der bei den verschiedenen Erkrankungen ist zwar ähnlich, jedoch unterscheiden sich Verlauf und Komplikationen sehr stark.

Die Hepatitis-Viren sind weltweit verbreitet. Ca. 1 % der Weltbevölkerung ist chronisch mit Hepatitis C infiziert. Schätzungen für Europa gehen von 1,2 bis zu 5 Millionen Hepatitis C -positiven Personen aus.

Fünf verschiedene Viren als Verursacher und die durch sie hervorgerufenen Erkrankungen sind bekannt.


Hepatitis A / Infektiöse Gelbsucht

Hepatitis B / Serum-Hepatitis

Hepatitis C

Hepatitis D / Delta-Hepatitis

Hepatitis E


Die Hauptbeschwerden sind zunächst Erschöpfung, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Wenige Tage später folgen dann Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogen, Dunkelfärbung des Urins, Hellfärbung des Stuhles und schließlich Gelbfärbung der Skleren (Lederhaut des Auges) und der Haut. Der Krankheitsverlauf ist individuell unterschiedlich. Viele Kinder haben kaum Beschwerden, während es bei älteren Menschen zu schweren Verläufen bis hin zu Koma und Tod führt.


Hepatitis A

Hepatitis A ist vorwiegend in den Entwicklungsländern und geringfügig in Südeuropa verbreitet. Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen, meist durch Aufnahme von verunreinigtem Wasser oder Nahrungsmittel. Die Inkubationszeit beträgt 15 - 45 Tage. Eine überstanden Infektion verleiht lebenslange Immunität. Eine akute Erkrankung kann dauert ein paar Wochen, und endet nur in seltensten Fall mit dem Tod. Eine sehr hohes Risiko besteht statistisch für reisende im Nahen und Mittleren Osten, Westafrika, Mexiko, Algerien, Indien, Nepal und Südamerika. Aus diesen Gründen wird eine Impfung für Hepatitis A in den jeweiligen Reisedestinationen empfohlen.

Hepatitis B

Wie die Hepatitis A ist auch die Hepatitis B weltweit jedoch seltener verbreitet. Übertragen wird die Erkrankung über alle Körperflüssigkeiten, vor allem jedoch Blut und Sperma. Besondere Risikogruppen sind Empfänger von ungetesteten Blutkonserven und anderen Plasmaprodukten, medizinisches Personal, Homosexuelle, Drogenabhängige und Prostituierte. Die Hepatitis B beginnt mit einer Phase von Übelkeit, eventuell Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit. In der Folge etabliert sich dann die Gelbsucht (diese Gelbsucht kann auch fehlen) und unter dem Andauern dieser Symptome in wechselnder Schwere, wobei das Fieber bald geringer wird, dauert die Erkrankung im Normalfall (80 - 90 %) zwischen 2 und 12 Wochen um dann in einer langen Genesung (mehrere Monate) abzuheilen. Der Hepatitis B-Virus kann im Gegensatz zu Hepatitis A auch chronisch verlaufen und zur Leberzirrhose  (Wucherung und nachfolgende verhärtende Gewebeschrumpfung bei Organen) führen. Bei bestehendem Hepatitis B Risiko wie z.B. Langzeitreisen, häufiges Reisen, Arbeiten in sozialen oder medizinischen Einrichtungen, etc. empfiehlt sich ein aktiver Hepatitis B Schutz (Impfung), mit einer Wirkdauer von 10 Jahren. Die Inkubationszeit beträgt 4 - 12 Wochen.

Hepatitis C

Hepatitis C ist noch seltener als Hepatitis B, aber mindestens so gefährlich ist eine Infektion. 1989 wurde dieses Virus entdeckt und hat viele Ahnlichkeiten mit der Hepatitis B. Sie wird ebenfalls über Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen und betrifft somit dieselben Risikogruppen wie Hepatitis B. Allerdings sind Drogenabhängige überproportional häufig betroffen und zeigen häufig eine chronischen Verlauf. Eine Impfung existiert bisher nicht.

Hepatitis D

Das Hepatitis D - Virus ist ein defektes Virus, das nur bei bereits mit Hepatitis B infizierten Menschen aktiv werden kann und dann häufig zu schweren Krankheitsverläufen mit Zerstörung der gesamten Leber führt. Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt somit auch zuverlässig gegen Hepatitis D

Hepatitis E

Hepatitis E ist eine in Epidemien auftretende akute Leberentzündung, die bisher vor allem in Ländern Asiens, Mittelamerikas und Afrikas beobachtet wurde. Meist ist ein Zusammenbrechen der Wasserhygiene während der Regenzeit für einen Ausbruch verantwortlich. Obwohl die Erkrankung nicht zu chronischen Leberschäden führt, muss sie ernst genommen werden, da sie eine gefährliche Bedrohung für schwangere Frauen darstellt (Sterblichkeit bis zu 20%). Eine Impfung existiert nicht, deswegen sollten Reisende sich vor Reiseantritt informieren, ob derzeit eine Hepatitis E - Epidemie in dem Reiseland herrscht.

Polio

Die Poliomyelitis (Kinderlähmung) ist eine Viruserkrankung (Poliovirus). Die Übertragung erfolgt fäkaloral, d.h. über Nahrungsmittel, Trinkwasser, Rachensekret und Stuhlinfizierte Menschen. Die Inkubationszeit beträgt 4 - 10 Tage.Über 90 % der Infektionen verlaufen ohne gröbere bzw. außergewöhnliche Beschwerden. Kommt es jedoch zu Symptomen, so tritt die Erkrankung in drei verschiedene Formen auf.

I. leichte, unspezifische, fieberhafte, 1-2 Tage dauernde Erkrankung mit Kopf- und Halsschmerzen, ev. leichter Durchfall.

II. ohne Lähmungen verlaufende Gehirnentzündung mit Fieber, Hals und Rachenentzündung, Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen.

III. "echte" Kinderlähmung: schlaffe Lähmungen von Muskeln der Extremitäten, Hirnnervenausfälle, wenn das Atemzentrum mitbetroffen ist meist Atemlähmung. Außerdem können Krämpfe, hohes Fieber, Bewußtseinstrübungen u.v.a. vorkommen. Lange und ausgedehnte Genesung, die bis zu 2 Jahren dauert. Spätschäden häufig.

Ausbreitung

Heute ist Polio noch vorwiegend in den Entwicklungsländern Afrikas und Asiens verbreitet. In Österreich ist Polio schon seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten. In vielen Ländern des asiatischen Raumes ist sie nach wie vor heimisch, jedoch unternimmt die Weltgesundheitsorganisation gewaltige Anstrengungen, die Polio bis in den nächsten Jahren auszurotten. In Europa kommen immer wieder durch Touristen eingeschleppte Fälle vor, manchmal mit fatalen Folgen: 1992/93 trat in Holland eine Epidemie mit 68 Erkrankungen auf - alle bei ungeimpften Mitgliedern einer religiösen Gruppierung, die sich aus Prinzip nicht impfen ließen.

Zur Vorbeugung der Erkrankung gibt es eine Schutzimpfung, die zu den allgemein empfohlenen Schutzimpfungen gehören, daher sollte die Impfung auch unabhängig von Reisen überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden.

Gelbfieber

Gelbfieber ist tropische Viruserkrankung, die von dem Erreger Flavi-Virus zurückzuführen ist. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken (der Gattung Aedes). Die Inkubationszeit beträgt ca. 3 - 6 Tage.

Krankheitsbild

Das Krankheitsbild verläuft mitunter sehr leicht und wird gar nicht bemerkt. Bei schweren Verläufen, dass meist bei Personen, die nicht geimpft sind und noch nie mit dem Virus Kontakt hatten, sind schwere Krankheitsverläufe die Regel.

Bei der mildere Verlaufsform kommt es nach der Inkubationszeit zum Auftreten von hohen Fieber, das bis zu 40°C erreicht, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Nasenbluten. Nach einigen Tagen beginnt die Heilung.

Die eher klassische Verlaufsform ist betdeutend schwerer. Nach der Inkubationszeit kommt es zu einem plötzlichen Beginn mit hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Der Puls ist niedrig und Zeichen einer Blutungsneigung wie z.B. Nasenbluten treten auf. Danach fällt das Fieber wieder, der Allgemeinzustand verbessert sich und das Bedürfnis nach Schlaf ist ein Zeichen einer Remission, die auch in eine Genesung übergehen kann.

Folgt jedoch keine Genesung kann das Intoxikationsstadium folgen. In diesem Stadium folgt ein erneuter Fieberanstieg mit neuerlicher Verschlechterung des Zustandes. Es kommt zum Auftreten von Gelbsucht, Nierenfunktionsstörungen mit Abnahme der Harnmenge, Blutungsneigung (Bluterbrechen, blutige Stühle, Haut- und Schleimhautbluten) und zu Störungen des Zentralnervensystems. Dieses Stadium der Erkrankung endet nach 7 bis 10 Tagen durch Nieren- und Leberversagen mit Delirium und schweren Blutungen tödlich.

Sicheren Schutz bietet die Gelbfieberimpfung. Diese kann bei Einreise in bestimmte Länder vorgeschrieben sein und muss im internationalen Impfausweis dokumentiert werden. Manche Länder behandeln Endemiegebiete wie Infektionsgebiete und verlangen auch bei Einreise aus Endemiegebieten eine internationale Bescheinigung über die Schutzimpfung gegen Gelbfieber.

Ausbreitung

Gelbfieber ist in weiten Teilen von Afrika und im zentralen Südamerika heimisch. Es tritt in Afrika südlich der Sahara zwischen 15Grad; nördlicher Breite und ca. 10Grad; südlicher Breite und in Südamerika in allen Ländern zwischen 15Grad;N und 40Grad;S auf.

Das Virus zirkuliert in Affenpopulationen im tropischen Dschungel, kann jedoch durch Stechmücken auf empfängliche Individuen in den Dschungelrandgebieten übertragen werden. Im Stadium der Virämie, d. h. im Zeitraum der Virusverbreitung im menschlichen Organismus, kann das Virus von Stechmücken aufgenommen und somit weiter übertragen werden. Das bedeutet, dass eine Erkrankung, die ursprünglich auf das Hinterland beschränkt war, durchaus in städtische Gebiete verschleppt werden kann.

Im gesamten asiatischen Raum ist das Gelbfieber-Virus nicht etabliert. Da jedoch die für die Übertragung erforderlichen Stechmücken sehr wohl in Asien vorkommen, sind die Impfbestimmungen für die Einreise aus einem Gelbfiebergebiet in ein asiatisches Land sehr streng. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Einschleppung der Erkrankung zu verhindern.

Sowohl im tropischen Afrika als auch in Südamerika waren in den letzten Jahren immer wieder Gelbfieberausbrüche zu verzeichnen. Diese Ausbrüche treten dann auf, wenn das Virus auf ein nicht-geimpftes oder nicht-immunes Kollektiv trifft. Das Auftreten solcher Ausbrüche ist niemals vorhersehbar.

Japan Enzephalitis


Die Japan B-Encephalitis (JBE), auch als Japanese Encephalitis (JE) bezeichnet, ist eine Asien sehr gefährliche Viruserkrankung des Gehirns. Verbreitet ist dieser Virus in China, Südostasien, Indien, Japan, Ostsibirien, Nepal, Myanmar (Burma), Philippinen, Sri Lanka, Thailand und Vietnam. Der Erreger der Japanische Enzephalitis ist ein Flavi-Virus und verwandt mit dem St. Louis-Encephaliits-, dem West-Nile-, dem Gelbfieber-, FSME- und Dengue-Virus. Besonders häufig erkrankt die auf dem Land lebende Bevölkerungsgruppe, da die Japanische Enzephalitis gehäuft in ländlichen Bereichen der Endemiegebiete auftritt. Die epidemischen Ausbrüche Der Japanischen Enzephalitis erreichen jeweils in den Sommermonaten ihren Höhepunkt. Betroffen sind alle Altersklassen, wobei schwere Verlaufsformen der Erkrankung überwiegend bei älteren Menschen und Kindern gesehen werden. Die Japanische Enzephalitis wird durch tag- und nachaktive Stechmücken der Gattung Culex übertragen. Das natürliche Reservoir für das Virus bilden Wasservögel und Säugetiere.

Krankheitsbild

Meistens sind nur Kleinkinder und alte Menschen betroffen. Die klassische Verlaufsform verläuft nach einer Inkubationszeit von fünf bis 15 Tagen. Es kommt beim Betroffenen zu einer grippeartigen Erkrankung mit raschem Fieberanstieg, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl. Nach einigen Tagen kommt es zu oft Bewusstseinstrübungen, Reflexstörungen und Lähmungserscheinungen. Nach dem zehnten Krankheitstag lässt in der Regel das Fieber nach. Die Infektion hinterlässt häufig (80 %) neurologische und psychische Dauerschädigungen. Die Sterblichkeit liegt bei zehn Prozent, wobei die Patienten schon meist vor dem 10. Tag sterben. Ein Großteil der Infektionen im Erwachsenenalter (etwa 95 Prozent) wird gar nicht erkannt. Die Sicherung der Diagnose erfolgt labor-chemisch durch Antikörpernachweis. Eine spezifische Therapie der Erkrankung ist nicht möglich, die Behandlung beschränkt sich auf symptomatische Maßnahmen.

Vorbeugender Schutz

Einen großen Schutz bietet jeder Schutz vor Mückenstiche. Eine aktive Schutzimpfung ist möglich. Der Impfstoff wird auf Mäusehirn kuliviert und im Anschluss hochgereinigt. Nach klinischen Studien zeigt sich eine gute Wirksamkeit. Die Verträglichkeit des Impfstoffes ist relativ gut. Allergische Nebenwirkungen werden selten gesehen, diese treten allerdings teilweise verspätet noch nach 2 - 3 Tage auf. Die Schutzimpfung ist in Deutschland nicht zugelassen, der Impfstoff (Firma Biken, Japan) ist aber über eine Internationale Apotheke verfügbar. Nach überstandener Infektion (auch wenn sie so leicht verläuft, das sie nicht erkannt wird) besteht Immunität.










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