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ALLERGIEN Zivilisationskrankheiten





ALLERGIEN (Zivilisationskrankheiten)



Definition:

Der Begriff Allergie kommt aus dem Griechischen von allos (anders) und ergon (Reaktion, Verhalten).



Allergien sind Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber bestimmten Stoffen in der Umwelt, in der Luft, in der Nahrung, in den Dingen, die die Menschen umgeben und mit denen sie tagtäglich zu tun haben.

Schätzungsweise ein Viertel der Bevölkerung leidet unter einer solchen Unverträglich- keit und diese Allergieempfindlichkeit nimmt zu, weil der Mensch mit neuen Umwelt-schadstoffen, Chemikalien und Nahrungsmitteln konfrontiert wird.



Auslöser:

Um genau herauszufinden, gegen welche Stoffe man allergisch reagiert, muß man die Lebensgewohnheiten und die Umwelt des Betroffenen genau beobachten und sich die Frage stellen inwieweit der Kontakt mit bestimmten Stoffen zu den Beschwerden führen. Es kann zwar sein, daß an der Stelle, wo sich das Symptom zeigt (zum Beispiel: Hautausschlag) auch der allergieauslösende Stoff (zum Beispiel: Waschmittel) in den Körper gelangt ist, doch es gibt auch eine andere Möglichkeit. Der Stoff auf den der Körper überempfindlich reagiert, kann auch durch die Blutbahn an eine ganz andere Stelle gebracht worden sein.

Deshalb muß man sich genau fragen, was vor dem Auftreten der allergischen Beschwerden gegessen oder getrunken wurde, was man berührt oder eingeatmet hat.

Das Erscheinungsbild aller möglichen allergischen Erkrankungen ist äußerst vielfältig. Die Symptome sind oft sehr unterschiedlich und die Ursachen der allergischen Überreaktionen lassen sich nicht unbedingt denselben Symptomen zuordnen.

Oft wird keine unmittelbare Ursache für eine allergische Reaktion gefunden. Das ist meistens dann der Fall, wenn die Reaktion nicht direkt nach dem Kontakt mit dem Allergen auftritt.


Die Zahl der Allergene ist außerordentlich groß, sie geht in die Tausende. Sie entstammen der belebten und unbelebten Umwelt. Die weitaus größte Zahl der allergischen Krankheiten wird durch ,,natürliche' Allergene hervorgerufen, was häufig übersehen wird. Eine Klassifizierung der Allergene hat sich als zweckmäßig erwiesen.


a.) Inhalationsallergene Sie sind zum großen Teil organischer (tierische und pflanzliche Allergene) aber auch nicht - organischer Herkunft (chemische Allergie), die inhalativ aufgenommen werden.

Zu diesen gehören Pflanzenpollen, Hausstaubmilben; Schimmelpilzsporen, Hautschuppen und Exkremente von Säugetieren, Stäube vielfältiger Herkunft wie zum Beispiel Insekten, Arbeitsstoff (zum Beispiel: Mehl).

b.) Nahrungsmittelallergene: Jedes Nahrungsmittel tierischen und pflanzlichen Ursprungs kommt als Allergen in Frage, auch in Spuren und in ,,maskierter' Form (zum Beispiel: Hühnerei in Backware, Sellerie in Würzmischungen). Die Allergenzufuhr erfolgt hauptsächlich oral.

Es werden Milch und Milchprodukte, Hühnereier, Fische, Nüsse, Gewürze, Gemüse, Obst und andere dazugezählt.

c.) Insektengiftallergene: Die Sensibilisierung (den Organismus auf bestimmte Allergene empfindlich machen) und die Auslösung einer allergischen Reaktion durch Insekten erfolgen entweder nach einem Stich bzw. Biß durch Gift aus den Giftdrüsen (zum Beispiel: Biene, Wespe, Hornisse, Hummel) oder durch Speichelsekrete (zum Beispiel: Stechmücken, Fliegen, Wanzen, Läuse, Flöhe), oder nach der Einatmung von Insektenstaub.

d.) Arzneimittelallergene: Penicillin und andere Antibiotika, Sulfonamide, Analgetika, usw.

e.) Parasitenallergene: Spulwurm, Hundebandwurm .

f.) Kontaktallergene: Metallsalze, Gummistoffe, Kunststoff, Farbstoffe, Kosmetika, Konservierungsstoffe, Inhaltsstoffe von Pflanzen und pflanzlichen Produkten.



Der Körper des Menschen kann theoretisch gegen alle möglichen Stoffe allergisch sein. Um erklären zu können, wie eine Allergie entsteht, muß man zuerst über die Funktion des Immunsystems Bescheid wissen.


Der Körper des Menschen ist von der Umwelt durch Haut und Schleimhäute getrennt. Diese ,,Grenze' besitzt eine Reihe von Einrichtungen, um den Körper mit seinen verschiedenen Organen vor schädlichen äußeren Einflüssen [Hitze, Kälte oder körperfremde Stoffe (Viren, Bakterien, Parasiten, Chemikalien)] zu schützen. Diese schädlichen Einflüsse heißen Antigene.


Die Talgdrüsen in unserem Körper sondern ein Sekret ab, das viele Krankheitserreger schon auf der Haut abtötet. Doch durch die Körperöffnungen (Nase, Mund, Augen, Ohren, Scheide, Harnröhre, Anus oder irgendwelche Verletzungen an der Hautoberfläche) können Fremdkörper in das Körperinnere eindringen. Diese Fremd- stoffe werden durch die Körperflüssigkeiten wieder nach außen befördert. Außerdem wirken diese Flüssigkeiten chemisch gegen Mikroorganismen und töten sie meistens schon beim ersten Eindringen ab. Im Magen werden körperfremde Stoffe, die über die Speiseröhre in den Körper gelangt sind, durch die Magensäure bekämpft.


Gelingt es irgendwelchen Fremdstoffen, nicht nur Mikroorganismen, sondern auch harmlose Stoffe, die in der Natur , in der Luft und in der Nahrung vorkommen, die erste Barriere (Haut, Schleimhäute) zu überwinden, wird der nächste Schutzmechanismus des Körpers eingeschaltet, das Immunsystem.

Dieses System kann an ihrer Zellstruktur die körperfremden von den eigenen Stoffen unterscheiden und schaltet gleich Gegenmaßnahmen zur Vernichtung ein.

Unter den weißen Blutkörperchen gelten die Lymphozyten als die schnellsten Eingreiftruppen des Immunsystems. Etwa vier Prozent befinden sich ständig im Blutkreislauf und sind somit immer zur Stelle, wenn irgendwo Fremdkörper in den Organismus eindringen können. Der Rest wird in Knochenmark, Lymphknoten, Mandel, Thymus und der Milz gespeichert, abrufbereit für einen größeren ,,Notfall'. Der Blut- oder Lymphkreislauf spült sie an die Stelle, wo sie im Gewebe eingreifen und Eindringlinge zerstören müssen.


Die Aktivitäten des Immunsystems beruhen auf zwei verschiedene Arten von Lymphozyten, den B-Zellen und die T-Zellen. Das sind weiße Blutkörperchen mit rundem Kern und schmalen Zytoplasmasaum. Sie sind die Träger der spezifischen Immunität.


B-Lymphozyten: Sie produzieren beim Eindringen fremder Zellen in den Körper Eiweißkörper, die man als Antikörper bezeichnet. Diese sind exakt auf die feindlichen Zellen ausgelegt und damit werden diese feindlichen Zellen gebunden, also neutralisiert. Im Falle einer Grippe rettet dieser Schutzmechanismus den Körper vor Schaden.


Bei einer Allergie funktioniert das ähnlich, nur läuft das Immunsystem gewissermaßen Amok und setzt seine Abwehr gegen Fremdstoffe ein, die eigentlich keine Gefahr für den Körper bedeuten (Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Stoffe in der Nahrung).

Wenn B-Lymphozyten in Kontakt kommen mit körperfremden Stoffen (Allergene), produzieren sie wieder Eiweißmoleküle (Antikörper oder Immunglobuline IgE). Diese Antikörper ergreifen mit ihren Fangarmen die Allergene. Das benötigt zirka ein oder zwei Tage, bis das Immunsystem das Allergen in seiner Struktur erkannt hat und die passenden Antikörper produziert. Nach ein bis zwei Wochen ist der Höhepunkt der Abwehrproduktion erreicht und der Antikörperspiegel geht wieder zurück.

Kommt es erneut zu einem Eingreifen derselben Fremdkörper, produziert es die Antikörper viel rascher. Die Antikörperproduktion beim ersten Kontakt mit einem Allergen führt noch zu keinen Symptomen.

An dieser Stelle tritt noch eine andere Art weißer Blutkörperchen in Aktion, die Mastzellen. Auf ihrer Oberfläche setzen sich die Antikörper fest, erst hier sind sie in der Lage, die Allergene an die Mastzelle zu koppeln.

Die Mastzellen sind mit Bläschen gefüllt, die bestimmte Substanzen enthalten, die man als Mediatoren (,,Überträgersubstanzen') bezeichnet. Eine solche Substanz ist das Histamin, das für Allergien eine wichtige Rolle spielt.


Falls es zu einem erneuten Eindringen Allergene kommt, sitzen auf den Mastzellen die Antikörper und können sofort die feindlichen Allergene binden. Sogleich wird die Membran der Mastzellen durchlässig und die Bläschen schütten den Überträgerstoff, das Histamin, aus.

Ein Histaminausstoß bringt den Organismus in eine Notsituation und es wirkt sich fatal auf das Gewebe aus. Die Blutgefäße werden weit, darauf folgt sinkender Blutdruck, die Schleimhäute entzünden sich, schwellen an und sondern Schleim ab. Die Nase, der Mund, die Augen beginnen zu jucken und die Luftröhre schwillt ebenso an. Durch die Beeinträchtigung der Muskulatur des Darms kann es zu Magen-Darm-Krämpfen und Durchfall kommen. Die Haut rötet sich und es entsteht Ausschlag.

Am Ort der Entzündung tauchen nun die T-Lymphozyten auf. Das sind spezielle Freßzellen, die die Allergene entsorgen.

Damit der ganze Mechanismus auch wieder aufhört, tauchen nach einiger Zeit

T-Suppressor-Zellen auf, die eine weitere Produktion von Antikörpern in den B-Lymphozyten reduzieren und schließlich beenden. Sobald alle Fremdstoffe neutralisiert sind und die entzündungsfördernde Wirkung der Überträgersubstanz zu wirken aufhört und nicht nachproduziert wird, verschwinden die Symptome.


Dieser Schutzmechanismus des Immunsystems schützt den Organismus vor vielen Krankheiten. Gelangen die Bakterien in den Körper, so sorgt diese Reaktion dafür, daß die Krankheit von selbst geheilt wird.

Das Immunsystem kann freilich auch einem Irrtum unterliegen und falsch reagieren. Staubpartikel und Blütenstaub sind eigentlich harmlose Stoffe und trotzdem können sie eine Immunreaktion hervorrufen. Das kann man nur damit erklären, daß das Immunsystem gefährliche Stoff von ungefährlichen nicht unterscheiden kann.
Dazu kommt, daß zu viele Antikörper gebildet werden, die dann wiederum dafür sorgen, daß zu viel Histamin ausgeschüttet wird. Die dadurch hervorgerufenen Symptome machen eine Allergie aus.

Das Immunsystem hat ein ,,gutes Gedächtnis', das in der Regel sehr nützlich ist, weil der Körper auf diese Weise gegen bereits bekannte Bakterien immun ist. Kommt es nämlich zu einem zweiten Kontakt, werden diese Fremdstoffe durch die bereits vorhandenen Antikörper beseitigt.

Bei allergischen Fehlreaktionen ist dies jedoch anders. Auch hier ist das Immunsystem bereits auf das bekannte Allergen programmiert und reagiert sofort sehr heftig, indem das frei werdende Histamin zu Gewebeentzündungen und anderen Symptomen der Allergie führt.


Nicht nur Stoffe können die Ursache für Allergien sein, sondern kann auch die eigene Psyche schuld an der Überempfindlichkeit sein.

Früher glaubte man, daß der Mensch eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur haben müsse, um für die Allergie anfällig zu sein. Manche, auf die Tiefenpsychologie spezialisierten Psychotherapeuten, die Allergiker behandeln, suchen deshalb auch heute noch in der Lebensgeschichte ihrer Patienten nach Ereignissen, die das Leiden ausgelöst haben könnte. Dafür gibt es jedoch keinerlei Beweise.

Allergien sind nach heutigem Kenntnisstand organische Erkrankungen, die, wie jede andere Krankheit, auch auf die Psyche eines Patienten rückwirken und damit auch die Allergie verstärken können.

Ein Patient, der weiß, daß er zum Beispiel auf Insektenstiche allergisch reagiert und sich schon einmal in einer lebensbedrohlichen Lage befand, kann schon beim Anblick einer Biene oder Wespe in Panik geraten. Durch unkontrollierte schnelle Bewegungen der Arme (,,Herumfuchteln') kann er sich somit selbst in Gefahr bringen, indem das Insekt zum Stechen herausfordert.

Schließlich spielt auch das soziale Umfeld des Allergikers eine große Rolle. Eine Allergie kann die Leistungsfähigkeit eines Menschen sehr einschränken. Bei Unwissenheit der Mitmenschen kann es zu Mißverständnissen kommen und das kann mögliche Probleme im Beruf und auch im Freundeskreis mit sich bringen.



Fünf Arten der Allergien:

Allergische Prozesse verlaufen sehr kompliziert. Wenn das Immunsystem des Allergikers mit einer ,,Invasion' von Antigenen überschwemmt wird und sich als Immunreaktion Antikörper bilden, reagiert der Körper überempfindlich.

Nicht alle Allergien verlaufen gleich und die Reaktionszeiten sind verschieden lang. Deshalb gibt es fünf verschiedene Allergietypen.


Allergie-Typ 1: Reaktion sofort !!!

Unmittelbar nach dem Kontakt treten die ersten Symptome auf. Es kann zu Niesreiz, Juckreiz oder zu Atemnot kommen. Schuld daran ist eine zu hoch gestiegene Produktion von Antikörpern, die sich auf den Mastzellen niederlassen und die Allergene einfangen. Die Folge ist, daß die Mastzellen Histamin absondern, das wiederum zu den Symptomen der Allergie führt. Die häufigsten Auswirkungen dieses Allergietyps sind Nesselausschlag, Angioödem, Asthma und Schnupfen. Zirka 90 Prozent aller Allergien fallen unter diesen Typ.





Allergie-Typ 2: Zytotoxische Reaktion !!!

Diese Allergieform beruht auf einer weiteren Fehlregulation im Immunsytem.

Das System greift körpereigene Zellen an, weil es sie für fremde hält. Dieser Irrtum kommt deshalb zustande, weil sich an den Zelloberflächen körpereigener Zellen körperfremde Teilchen oder vom Organismus selbst produzierte Fremdstoffe angelagert haben.

Zytotoxische Reaktionen werden auch als Autoimmunkrankheit bezeichnet (zum Beispiel: Blutgruppenunverträglichkeit in der Schwangerschaft oder Krankheiten wie Agranulozytose).


Allergie-Typ 3: Immunkomplexe!!!

Hier bilden Allergene und Antikörper, manchmal zusammen mit körpereigenen Zellen, mehrgliedrige Zellkomplexe, die die Allergene unschädlich machen sollen. Wenn die Zahl der Immunkomplexe zu hoch ist, kann das zu allergischen Entzündungen im Gewebe kommen. Die Symptome erscheinen nicht sofort, es braucht einige Stunden bis sie sich ausbilden.


Allergie-Typ 4: Zelluläre Immunreaktion!!!

Hier werden die Allergen direkt den T-Lymphozyten attackiert und gefressen, also nicht auf dem Umweg der Antikörperbildung. Es verhält sich so ähnlich wie beim Allergie-Typ 2. Die körpereigenen Zellen haben sich mit kleinen körperfremden Teilchen verbunden. Diese lassen sich von den T-Zellen genau lokalisieren.

Auch hier treten die Symptome erst später auf. Von der Überreaktion (Sensibilisierung) bemerkt der Betroffene nichts, erst bei neuerlichem Kontakt mit dem Allergen kommen die Symptome zum Vorschein.


Pseudo-Allergien: In diesem Fall spielt weder das Immunsystem verrückt noch spielen auch Allergene, denen ein irritiertes Immunsystem Antikörper entgegensetzt, eine Rolle. Die körperfremden Stoffe bewirken die Symptome direkt. Manche Stoffe veranlassen die Mastzellen, Histamin          auszuscheiden. Die darauf folgenden Symptome fallen je nach Menge des eingenommenen Stoffes heftiger oder schwächer aus.

Beispiele für Stoffe, die diese Pseudo-Allergien auslösen:

Erdbeeren

Thunfisch, Makrelen

Käse

Konservierungsstoffe



Allergie-Tests:

Der erste diagnostische Schritt des Arztes wird die genaue Untersuchung des Blutes sein. Danach gibt es verschiedene Möglichkeiten zu testen, ob der Patient Allergiker ist, und wenn ja, auf welche Allergene er empfindlich reagiert.


A.)  Hauttests:

Diese Testmethode gehört zum Standard einer Allergieuntersuchung. Dabei verwendet man Allergenextrakte der Stoffe, die möglicherweise die Allergie ausgelöst haben.

Es gibt verschiedene Methoden, wie man den Allergenextrakt auf oder in die Haut bringt. An der betreffenden Hautstelle, wo das Allergen aufgebracht wird, kommt es in Kontakt mit den bei sensibilisierten Patienten vorhandenen Antikörpern, und diese setzen die allergische Reaktion in Gang. Histamin wird freigesetzt, dringt ins Gewebe und bewirkt dort eine Entzündung. Auf der Haut erscheint diese Reaktion als deutliche Rötung.

Der Arzt testet nicht nur ein einziges Allergen, sondern stellt eine sinnvolle Reihe zusammen. Meist werden Hausstaubmilben, tierische Antigene (Pferde, Hund, Katze, Meerschweinchen,) und Federn, Schimmelpilzsporen, Textilien (Wolle, Seide) und Pollen (Birke, Erle, Hasel, Roggen, Knäuelgras, Beifuß, Wegerich, Esche) anhand von Hauttests untersucht.

Der Patient kann außerdem im Test auf Allergene positiv reagieren, auf die er im Alltag noch nie allergisch reagiert hat. Oder selbst, wenn der Test auf ein bestimmtes Allergen positiv reagiert, muß das nicht heißen, daß die faktisch vorhandene Allergie tatsächlich auch auf dieses Allergen anspricht.

Es passiert sogar, daß alle verwendeten Testextrakte eine Reaktion zeigen. Das bedeutet, daß das Immunsystem grundsätzlich auf mechanische Reize der Haut mit Histaminabsonderungen reagiert.

Andererseits kann auch eine Testreihe negativ ausfallen und dennoch eine Allergie vorliegen. Um diese Möglichkeit richtig zu deuten, muß sich der Patient einem Test unterziehen, bei dem er mit Histamin in Berührung kommt. Wenn an dieser Stelle keine Rötung entsteht, deutet es darauf hin, daß der Patient unter Einfluß eines Anti-Histaminikums (Anti-Allergie-Mittel) steht.


Es gibt fünf Möglichkeiten, wie das Allergenextrakt beim Test vom Arzt mechanisch in die Haut gebracht wird:

a.)  Reibetest: Wenn ein Patient äußerst empfindlich auf ein Allergen reagiert, reicht der unkomplizierte Reibetest aus, um das Allergen mit dem Immunsytem in Kontakt zu bringen.

Bei diesem Test wird mit dem natürlichen Allergen (Tierhaare, Eiklar, Fisch, Nativpollen, Staub exotischer Hölzer, sowie diverse Frucht- und Gemüsesäfte) die Haut an der Innenseite des Unterarms acht bis zehn Mal kräftig gerieben. Bei positiver Reaktion entwickeln sich nach zwei bis drei Minuten stecknadelkopfgroße nesselsuchtartige Hautveränderungen, die zunächst um die feinen Haarkanäle lokalisiert sind, sich innerhalb von zwanzig Minuten zu juckenden Anschwellungen (Quaddeln) vergrößern und je nach Reaktionsausfall unter Umständen zu erhabenen Hautbezirken großflächig zusammenfließen. Der Reibtest fällt nur bei einer höheren Empfindlichkeit positiv aus.

Bei diesem Test kann es auch zu unerwünschten überschießenden Reaktionen kommen, deshalb soll er nur von einem Arzt durchgeführt werden.


b.)  Scratch-, Kratz- oder Ritztest: Der Scratchtest ist weitgehend speziellen Allergenen vorbehalten, da er oft zu unempfindlich ist und die zugeführte Allergenmenge nicht dosierbar ist.

Anwendung findet der Scratchtest besonders in Fällen mit anamnestisch hohem Sensibilisierungsgrad als Sicherheitsmaßnahme vor Durchführung anderer Hauttests, zum Beispiel mit Arzneimitteln und besonders natürlichen Allergenen, wie Nahrungsmittel.

Auch dieser Test wird bevorzugt an den Innenseiten der Unterarme durchgeführt. Die Haut wird mit einer Impflanzette leicht und oberflächlich angeritzt; nach Möglichkeit soll kein Blut austreten.


c.)  Prick- oder Stichtest: Der Prick-Test wird heite am häufigsten angewandt. Der Arzt tropft den glyzerinhaltigen Extrakt auf die Innenseite der Unterarme. Durch den Tropfen hindurch wird die Haut mit einer Impflanzette oberflächlich kurz angestochen, ohne daß die Hautblutgefäße verletzt werden. Die aufgebrachten Allergenlösungen werden nach fünf bis fünfzehn Minuten mit Fließpapier entfernt. Nach zirka 20 Minuten läßt sich das Ergebnis ablesen. Bilden sich rund um die Einstichstelle Quaddeln, so kann man davon ausgehen, daß der Patient für das betreffende Allergen sensibilisiert ist.


d.)  Intrakutantest: Dieser Test unterscheidet sich vom Prick-Test eigentlich nur in der Technik, mit der Allergenlösung in die Haut gebracht wird.

Die Allergen verdünnung wird mit einer feinen Kanüle (Injektionsspritze) in die Haut gespritzt. Da die Nadel bis in die Lederhaut reicht, also tiefer geht als beim Pricktest, ist dieser Vorgang schmerzhafter und kann auch überzogene Reaktion hervorrufen. Man setzt diesen Test bei Penizillinen und Insektengift ein oder wenn man ein einziges Allergen in verschiedenen Verdünnungen austesten will, um den Grad der Sensibilisierung festzustellen.


e.)  Epikutan- oder Pflastertest: Liegen Kontaktekzeme vor, greift man zu dieser Methode. Der Arzt verwendet eine Pflaster, auf dem an verschiedenen Punkten die einzelnen in Frage kommenden Allergene in entsprechender Verdünnung bereits aufgetragen sind. Das Pflaster wird auf den Rücken oder Oberarm des Patienten geklebt. Da sich Kontaktallergien langsam entwickeln, muß das Pflaster 48 bis 72 Stunden auf der Haut bleiben. Dann wird es abgenommen und je nachdem wie die Reaktionen (Rötung, Schwellung, Knötchen, Bläschen) ausfallen, erfolgt die Einordnung der Reaktion in verschiedenen Stärkegraden.

Der Ablauf wird über Tage beobachtet und schließlich beurteilt.


B.)  Provokationstest:

Am einfachsten und unverfälschtesten müßte es eigentlich sein, wenn man der zu testenden Person die Allergene direkt auf die Haut oder Schleimhaut verabreicht, denn so funktioniert eigentlich eine Allergieauslösung. Das wird beim Epikutantest auch gemacht, allerdings bringt man dabei nur die Allergene auf die Haut, die im täglichen Leben auf die Haut wirken.

Wenn man nun Allergene, die sonst über die Schleimhäute von Nase, Auge oder Bronchien aufgenommen werden, dem Organismus auf dieselbe Weise zuführt, spricht man dabei vom Provokationstest.

Bei manchen Arzneimittel- oder Nahrungsmittelallergien ist dieser Test nicht durch andere Methoden zu ersetzen. Er ist jedoch auch nicht ungefährlich, deshalb sollte ihn nur ein Arzt durchführen, der mit dieser Methode Erfahrung hat und alle Hilfsmittel bereithält und beherrscht, um eine mögliche Schockreaktion sofort in den Griff zu bekommen. Er muß auch bei einem möglichen Atemstillstand alle Maßnahmen zur Wiederbelebung durchführen können.




Beim Verdacht auf Nahrungsmittelallergie gibt man dem Patienten zuerst ein Kontrastmittel zu schlucken, und unter dem Röntgengerät beobachtet, wie sich der Magen-Darm-Kanal nach Einnahme des verdächtigen Nahrungsmittels verhält.

Handelt es sich um allergenhaltige Lösungen, läßt man diese inhalieren. In einer Testreihe steigert man langsam sie Konzentration der Lösung und mißt dabei die Atemfunktion des Patienten. Ahnlich kann man auch diesen Test am Auge (die Testlösung wird in den Bindehautsack getropft) oder an der Nase (Testlösung auf der Nasenschleimhaut) durchführen.


C.)  In-vitro-Tests:

Bei allergischen Erkrankungen ist normalerweise eine spezielle Art der weißen Blutkörperchen (eosinophile Leukozyten) deutlich erhöht. Man nimmt an, daß im Plasma dieser Blutkörperchen anti-allergisch wirkende Stoffe enthalten sind.

Im Labor züchtet man nun die Blutzellen, die Antikörper enthalten können, in einem Kulturgefäß. Wenn man nun bestimmte Antigene hinzufügt, schwellen diese Zellen an und zeigen vermehrte, meßbare Stoffwechselaktivität. Die Antikörper werden mit dieser Methode nur indirekt nachgewiesen, also durch die Veränderung weißer Blutkörperchen. Der Befund kann auf eine Allergie schließen lassen, muß aber nicht sein. Deshalb ist es besser, die Antikörper direkt im Blut nachzuweisen und dazu dienen verschiedene Blutuntersuchungen.

a.)  Radio-Immun-Sorbens-Test (RIST):

Mit dem RIST kann man das Immunglobulin E nachweisen. Da prinzipiell alle Antikörper Immunglobuline sind, muß bei einer Allergie der gesamte Immunglobulin-Spiegel erhöht sein. Je größer die Überempfindlichkeit (Allergiebereitschaft), desto höher ist auch der Immunglobulin-Spiegel. Der Befund aus diesem Test kann den Verdacht bestätigen, daß eine Allergie vorliegt. Welche Allergie dies ist, läßt sich nicht herausfinden.


b.)  Radio-Allergo-Sorbens-Test (RAST):

Mit diesem Verfahren lassen sich wesentlich genauer die Immunglobuline gegen ganz bestimmte Allergene im Blut nachweisen. Dieser Test ist technisch sehr aufwendig und deshalb auch teuer. Darum muß man auch schon vorher einen bestimmten Verdacht gegen das eine oder andere Allergen haben, um nicht blindlings nach Allergenen zu suchen. Oft sucht man mit dem RAST die Bestätigung eines Ergebnisses, das sich bereits aus dem Hauttest als möglich gezeigt hat.

Eine letzte Sicherheit kann jedoch auch dieser Test nicht geben: Ist das Ergebnis negativ , muß das nicht unbedingt heißen, daß sich keine Antikörper im Blut befinden. Einem positiven Resultat kann man aber in der Regel vertrauen.

Bei Insektenallergien, Arzneimittelallergien gegen Penizillin oder Insulin, Kinder oder alten Menschen wird jedoch gerne darauf zurückgegriffen, da es zu gefährlich wäre die Hauttests durchzuführen.

Auch wenn der Hauttest einmal negativ ausfällt, kann der RAST bei einer weiteren Klärung behilflich sein.


D.)  Karenz- oder Vermeidungsprobe:

Handelt es sich um eine Nahrungsmittel- oder Arzneimittelallergie, kann man durch diese sehr einfache Methode feststellen, gegen welchen Stoff man allergisch ist.

Das Verfahren geht systematisch vor: von Mal zu Mal verzichtet man auf bestimmte Stoffe und beobachtet, ob sich während des Verzichts die Symptome verringern, verschwinden oder bleiben.

Während man die Tests durchführt sollten keine antiallergischen Medikamente eingenommen werden, da sie das Resultat verfälschen können.

Auch die Karenzprobe hat ihre Grenzen. Bestimmte Farb- oder Konservierungsstoffe in Lebensmitteln und Kosmetika kann man nicht auf diese Weise testen.

Unter Anleitung des Arztes läßt sich durch das Weglassen und wieder Hinzufügen zum Speiseplan eine richtige Suchdiät entwickeln.

Nicht jeder Allergiker ist auf das mit dieser Diät gefundene Nahrungsmittel allergisch. Mit anderen Testverfahren muß das Ergebnis überprüft werden.



Die häufigsten allergenvermittelten Krankheitsbilder:

a.)  Allergische Reaktionen des äußeren Auges (Lider, Bindehaut):

Allergische Reaktionen am Auge können oft auf vielfältige Weise entstehen und ablaufen. Oft handelt es sich nur um Mitreaktionen, indem eine durch Allergen- Kontakt bedingte allergische Reaktion aus der Umgebung (zum Beispiel Hautentzündung, Neurodermitis, Schwellungen) auf das Auge übergreift oder eine allgemeine allergische Reaktion des Gesamtorganismus einzelne Augenabschnitte miterkranken läßt.

Die empfindlich machende und auslösende Allergieinvasion vollzieht sich bei den allergischen Krankheiten des Lides, der Bindehäute und der dazugehörigen oberflächlichen Hornhaut zumeist von außen, kann aber auch über den Blutweg erfolgen.

Eine gleichartige klinische Symptomatik am äußeren Auge kann durch die fast unübersehbare Zahl von organischen und anorganischen Kontaktallergenen ausgelöst werden, zum Beispiel durch Arzneimittelallergene, Kontaktlinsenreiniger, Kosmetika, an den Fingern haftende Substanzen (gewerbliche Kontaktallergene, die durch das Wischen in die Augen gebracht werden), aber auch bei einer Pollenallergie durch die Pollenkörner und bei Inhalationsallergenen.

Erste Krankheitszeichen sind Brennen und Juckreiz, Rötung und Tränenfluß sowie stärkere Lichtscheu. Später kann es auch zu einem Anschwellen des Augapfels kommen. Durch das ständige Reiben der Augen wird die Schwellung nur verstärkt.


b.)  Nasenschleimhautentzündung (Schnupfen), insbesondere Heuschnupfen (Pollenallergie = Pollinosis):

Die allergische Nasenschleimhautentzündung ist eine Reaktion der Schleimhaut von Nase und Nasennebenhöhlen auf das Eindringen von Allergenen. Je nach zeitlicher Begrenzung des Allergieeinstroms und somit der Dauer der Beschwerden unterscheidet man eine ganzjährige von einer streng saisonalen allergischen Nasenschleimhautentzündung.

~Heuschnupfen/Heufieber/Pollenallergie/Pollinosis: Diese saisonale Form ist fast ausschließlich an die Flugzeit bestimmter Pflanzen und Pilzsporen, gelegentlich auch von Insektenstäuben gebunden und wird daher als 'Heuschnupfen', besser 'Polliniosis' bezeichnet.

Die streng saisonale Bindung an die Blütezeit der allergieerregenden Pflanzen ist so charakteristisch, daß allein hierdurch, bei Berücksichtigung eines Pflanzen- Blühkalenders, nicht nur die Ursache, sondern die Krankheitsentstehung weitgehend gesichert.


c.)  Asthma:

Unter Asthma bronchiale (aus dem Griechischen: erschwertes Atmen) versteht man eine oft anfallsweise auftretende Atemnotsymptomatik mit allgemeiner Enge in den Bronchien. Es handelt sich hierbei um ein ursächlich sehr unterschiedlich bedingtes Lungensyndrom, das durch die erhöhte Reaktionsbereitschaft der Bronchien gegenüber vielen Reizen gekennzeichnet ist.

Charakteristisch ist das anfallsweise Auftreten des Beschwerdebildes mit zunächst völliger Beschwerdefreiheit im anfallsfreien Intervall. Mit zunehmender Krankheitsdauer werden die Beschwerden chronisch, die Übergänge zur chronischen Bronchitis sind fließen.


d.)  Lungenbläschenentzündung:

Auch die kleinsten Luftröhrenabschnitte und die Lungenbläschen sind mit in das allergische Geschehen an den Atemwegen einbezogen. Es sind über dreißig verschiedene Krankheitsbilder bekannt, die sich durch verschiedene Allergene unterscheiden. Unabhängig davon haben alle Formen der allergischen Lungenbläschenentzündung eine gemeinsame Entstehung.

Am längsten bekannt sind die Farmerlunge (bei Ernte- oder Gartenarbeitern, die Stäube von verschimmeltem Getreide, verdorbenem Heu oder Komposterde einatmen und mit einer allergischen Lungenkrankheit reagieren) und die Zuckerrohrlunge (tritt bei der Verarbeitung von ausgepreßtem Zuckerrohr auf). Die krankmachenden Allergene sind hier Bakterien. Die Farmerlunge tritt häufig in feuchten Gegenden bei Landwirten mit Milchwirtschaft im späten Winter auf, wenn das gute Heu bereits verfüttert ist.

In Mitteleuropa ist die Vogelhalterlunge sehr stark verbreitet. Sie wird durch eine Allergie gegen Vogelstäube, besonders Taubenkot hervorgerufen.

Andere Arten wären auch noch die Flachs- oder Hanfarbeiterlunge, Getreide- oder Dreschstaublunge, Silofüller-Krankheit (durch giftige Wirkung der Nitrosegase), Kürschnerlunge und die Autoimmun-Lungenbläschenentzündung (Ursache unbekannt, setzt am Gefäßbindegewebe an).


e.)  Allergische Pilzkrankheiten der Bronchien und der Lunge:

Bei diesen Pilzkrankheiten, meist durch Kolben- oder Gießkannenschimmelpilze (Aspergilli) hervorgerufen, handelt es sich um ein sehr komplexes Krankheitsbild. Aspergilli sind sehr widerstandsfähig und daher überall in der Natur vorhanden. Nach Regenperioden sind an trockenen Tagen die Sporenkonzentrationen sehr hoch, zumeist höher als im Sommer. Bei normaler Abwehrlage können Aspergilli eine harmlose Besiedelung der Bronchien darstellen, solange sie nicht in das umgebende Gewebe eindringen. Das allergene Pilzmaterial kann durch die Atmung bis in das Hohlraumsystem der kleinen Bronchien, sowie der Lungenbläschen und kann hier bei empfindlichen Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen.

Hier entwickeln sich aber nicht nur Sofortreaktionen (im Sinne von Typ 1), sondern auch verzögerte oder Spätreaktionen (Typen 3/4). Das Krankheitsbild dieser Pilzerkrankungen entwickelt sich meist auf dem Boden eines jahrelang bestehenden Asthmas, das auch fast immer weiter bestehen bleibt.


f.)  Nesselsucht und Schwellungen:

Nesselsuchtartige Hautausschläge an der Haut, obwohl als unerläßliches Zeichen allergischer Reaktionsabläufe bekannt, sind keineswegs ausschließlich allergischer Natur. Im Erscheinungsbild gleiche oder ähnliche Merkmale können auch nach der Berührung mit einer Brennessel, einer Nesselqualle, von Raupen, Wiesengräsern, durch Insektenstiche oder physikalische Reize (Wärme, Kälte, Strahleneinwirkung) hervorgerufen werden.



Verschiedene Ursachen verursachen eine nach dem Erscheinungsbild gleichartige Reaktion. Das gleiche gilt für die der Nesselsucht nahestehenden Schwellungen.

Das auffallendste Merkmal der Nesselsucht ist der anfänglich als Brennen empfundene, äußerst intensive Juckreiz, der entweder durch direkte Einwirkung der auslösenden Stoffe auf die empfindlichen Nervenendigungen oder durch die freigesetzten Botenstoffe (besonders Histamin) bedingt ist.


g.)  Neurodermitis:

Diese atopische Ekzem gehört zu einer der häufigsten Hautkrankheiten . Es handelt sich um eine chronische oder chronisch wiederkehrende Hautkrankheit entzündlichen Charakters, die nicht ansteckend ist und mit starken Juckreiz einhergeht.

Die Krankheit befällt vorwiegend Kinder und Jugendliche Erwachsene. In über drei Viertel der Fälle beginnt sie in der frühen Kindheit (erstes Lebensjahr - Milchschorf im Kopfbereich). Später ändern sich das äußere Aussehen der Haut- veränderung und ihre Lokalisation.

Zusammen mit Asthma, der allergischen Bindehautentzündung und Nasen- schleimhautentzündung tritt dieses Ekzem familiär gehäuft auf.



Behandlungsmethoden:

a.)  Medikamentöse Behandlung: Mit Medikamenten versucht der Arzt die Wirkung des von den Mastzellen bei einer allergischen Reaktion ausgeschütteten Überträgerstoffes, des Histamin, zu neutralisieren oder von vornherein eine Freisetzung zu unterbinden.


~ Antihistaminika: Das sind Medikamente der ersten Wahl bei allergischen Symptomen. Diese Antihistaminika neutralisieren die Wirkung des Histamins im Gewebe. Es gibt eine Reihe von Mitteln, die bei einzelnen Patienten verschieden wirken. Welches Mittel tatsächlich hilft, läßt sich nicht vorhersagen.

Aber auch durch Antihistaminika lassen sich die Symptome der Allergie nicht ausschalten, weil nämlich neben dem Histamin auch noch andere Stoffe bei allergischen Prozessen beteiligt sind.

Die Nebenwirkungen dieser Medikamente können nicht nur sehr unangenehm sondern auch gefährlich werden (zum Beispiel: Straßenverkehr, Arbeit an gefährlichen Maschinen): die Müdigkeit.

Alkohol und Psychopharmaka muß man meiden, da beides die dämpfende Wirkung des Antihistaminikums verstärkt.


~ Cromoglizinsäure: Diese Säure wird in Tropfenform (Augen) und für die Inhalation (Nase, Rachen) hergestellt.

Dieses Arzneimittel verhindert, daß die Mastzellen überhaupt Histamin ausschütten. Allerdings wirkt dieses nicht sehr schnell, da der Wirkstoff nur sehr langsam in das Gewebe übergeht. Für Pollenallergiker würde das bedeuten, ihre Allergie ein bis zwei Wochen vorherzusehen. Bei einem unvorhersehbaren Energieschub nützt dieses Medikament nichts und ist im therapeutischen Wert eingeschränkt.


~Kortisonpräparate: Kortison ist ein chemisches Produkt, das sich von einem natürlichen Hormon der Nebenniere, dem Kortisol, ableitet. Vor fast 50 Jahren entdeckte man die entzündungshemmende Wirkung und man glaubte, ein richtiges Wundermittel gegen viele Leiden gefunden zu haben.

Kortison spielt im Stoffwechsel aller Gewebe eine zentrale Rolle und sorgt dafür, daß der Organismus gefährliche Streßsituationen überwindet.

Bei Allergien gelingt es mit Kortison, entzündliche Prozesse nachhaltig zu beeinflussen und zu beseitigen. Dabei ist entscheidend welche Allergene die Überempfindlichkeit auslösen oder in welcher Form sie ausgelöst wird. Kortison hilft praktisch in allen Fällen.

Es ist jedoch auch mit Vorsicht zu handhaben, da es eine Reihe von gefährlichen Nebenwirkungen hat.


~Hyposensibilisierung: Hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich die einfache Erklärung, den Allergiker gegen die Auslöser seiner Allergie unempfindlich zu machen. Dabei wird dem Patienten das betreffende Allergen in steigender Konzentration unter die Haut gespritzt, so daß sich sein Immunsystem langsam an die allergieauslösenden Stoffe gewöhnt und nicht mehr mit den bekannten Symptomen reagiert.

Diese Therapie gehört zu den wirkungsvollsten gegen allergische Leiden, und wenn sich die Allergene eignen, sollte man sich unbedingt zu solch einer Behandlung entschließen.

Die Hyposensibilisierungslösungen wird daraus zusammengesetzt, daß der Rohstoff (Pollen, Schimmelpilze, Hausstaubmilbe) in eine Speziallösung kommt. Dort geht die allergen wirkende Substanz in die Lösung über. In komplizierten pharmazeutischen Verfahren wird diese Lösung nun gereinigt und aufbereitet, so daß sie am Schluß des Prozesses nicht mehr Pollenkörner oder ganze Milben enthält, sondern nur noch die Eiweißkörper der Allergene.

Aus diesem Extrakt werden Verdünnungen für jeden Patienten individuell nach den Angaben des Arztes hergestellt.

Normalerweise dauert eine solche Behandlung zirka drei Jahre, wobei es auf die Stärke der Allergie und dem Allgemeinzustand des Patienten ankommt.


b.)  Alternative Behandlungen:

~Heilung durch Akupunktur: Diese Methode beruht auf einer altüberlieferten chinesischen Philosophie, daß nämlich im Krankheitsfall Energieströme im Körper blockiert seien. Indem der Therapeut an bestimmten Körperstellen feine Nadeln in die Hautoberfläche sticht, versucht er das innere energetische Gleichgewicht des Organismus wiederherzustellen.

Die Akupunktur hat schon viele Heileffekte bewirkt. Selbst wenn das Leiden nicht ganz verschwindet, kann eine Verbesserung der Symptome bewirkt werden.


~Entspannung durch Aromatherapie: Mit pflanzlichen Ölen, die in die Haut eingerieben werden, soll versucht werden, Krankheitsherde zu beseitigen. Abgesehen von den angenehmen Stimulationen durch die Massagen und den Düften der Öle, können gerade diese dem Allergiker Probleme bereiten.


~Reflexzonenmassage: Die Theorie dieser Behandlung geht davon aus, daß bestimmte Zonen der menschlichen Füsse bestimmten Organen des Körpers zugeordnet werden können. Massiert man die Füsse unter diesem Gesichtspunkt, so soll es gelingen, auf bestimmte Körperorgane heilend einzuwirken.


~Homöopathie: Nach dem Prinzip, Gleiches mit Gleichem zu behandeln, arbeitet die Homöopathie. Diese Arzneimittel enthalten Substanzen, die eigentlich bestimmte Leiden hervorrufen, in höchster Verdünnung aber heilen. Bei Allergien muß man aber vorsichtig damit umgehen, weil das Immunsystem schon auf geringste Spuren möglicher Allergene reagieren kann.



Prävention:

Nicht immer gelingt es natürlich kritische Stoffe zu meiden. Das kann zum Beispiel bei Mehrfachallergien, bei Stoffen, die sich in fast allen Nahrungsmitteln als Basisstoffe befinden.

Wenn ein Allergiker aber genau weiß, welche die Stoffe sind, die die allergische Reaktion auslösen, kann diese Stoffe vermeiden. Was man nicht verträgt, vermeidet man in der Regel sehr schnell und beinahe schon automatisch.



Allergien im Steigen?!???

Allergien sind keine Erfindung im 19. Jahrhundert, denn schon die Menschen des Altertums litten unter Symptomen, die wohl auf eine allergische Reaktion zurückgingen. Asthma, allergische Ekzeme und Heuschnupfen plagten die Vorfahren genau so, auch wenn sie klangvollere Namen hatten, wie zum Beispiel Rosenfieber für den Heuschnupfen.

Obwohl man inzwischen den allergischen Mechanismus recht gut kennt und auch eine Reihe wirksamer Behandlungsmethoden entwickelt hat, sind Allergien nicht ausgerottet, im Gegenteil. Es ist nicht übertrieben, wenn man von einer ständigen Zunahme spricht und das muß Ursachen haben.

Der Mensch ist teilweise selbst an der Zunahme der Allergiegefährdung schuld. Es sind die Annehmlichkeiten der anspruchsvollen Zivilisation. Heute schimpft man gerne auf die Verwüstung und Verschmutzung der Umwelt und man lastet alles der Industrie an. Und trotzdem werden immer bessere, schnellere, neuere, perfektere Produkte von dieser Industrie gefordert.

Allergien sind, neben vielen anderen Problemen, auch ein Preis für diesen Konsumanspruch.





Quellen:

~Prof. Dr. med. Erich Fuchs: ALLERGIE - Was tun?;

Seehamer Verlag; München 1992

~Dr. med. Gerda Rentschler, Dr. Magda Antonic: ALLERGIE - Erkennen & behandeln; Midena Verlag; Küttigen/Aarau 1996


Biologie - Spezialgebiet - Simone Kofler 8.C - 1997/98



ALLERGIEN:



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Fünf Arten der Allergien



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Prävention



Allergien im Steigen?!???



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