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Beethoven 1770-1827



Ludwig van Beethoven (1770-1827) war deutscher Komponist und gilt als ein typischer Vertreter der Wiener Klassik.

Am 17. Dezember 1770 in Bonn geboren, wuchs Beethoven in unglücklichen, allerdings auch anregenden Familienverhältnissen auf. Als seine musikalische Begabung sichtbar wurde, unterrichtete ihn zunächst sein Vater, ein kurfürstlicher Hoftenor. Als dieser dem Alkohol verfiel, begann Beethoven 1784, seine Familie als Bratschist und Cembalist an der Hofkapelle in Bonn zu unterstützen. Seine frühen Werke unter Anleitung des Komponisten Christian Gottlob Neefe ließen eine außergewöhnliche Begabung erkennen, und es wurde vereinbart, daß Beethoven bei Wolfgang Amadeus Mozart in Wien studieren sollte. 1787 ging Beethoven nach Wien, kehrte allerdings wegen des herannahenden Todes der Mutter nach Bonn zurück. Nach Mozarts Tod im Jahre 1791 kam Beethoven zum zweiten Mal nach Wien (1792) und wurde dort Schüler des Komponisten Joseph Haydn.



Adelsbekanntschaften aus Bonn erleichterten Beethoven den Zugang zu den Wiener Adelshäusern. Der Adel bewunderte besonders seine Improvisationen, die in die frühen Klavierkompositionen eingegangen sein dürften. Mit seinen frühen Werken, die sich an Carl Philipp Emanuel Bach, Mozart und Haydn anlehnten, prägte Beethoven einen bis dahin nicht gekannten Individualstil. Schon sein Frühwerk (bis etwa 1803) weist den prägnanten Charakter seiner späteren Kompositionen auf. Zuwendungen durch adelige Förderer und die Veröffentlichung seiner Kompositionen ermöglichten Beethoven ein Leben als freischaffender Künstler, was Mozart ein Jahrzehnt zuvor nicht gelungen war.

Sein musikalisches Schaffen galt in erster Linie der Sinfonie, dem Konzert, dem Streichquartett und der Sonate. Die Hauptschaffenszeit Beethovens liegt zwischen der 3. Sinfonie in Es-Dur op. 55 (Eroica, begonnen 1803; Uraufführung 1805) und der 8. Sinfonie in D-Dur op. 93 (1812). Diese Zeit ist als seine "heroische Periode" bekannt.

1796 traten erste Anzeichen eines Gehörleidens auf, das bei Beethoven das Gefühl einer gesellschaftlichen Isolation immer stärker werden ließ. Beethoven verließ Wien nur noch zu Reisen nach Prag, Dresden, Leipzig und Berlin sowie für Badeaufenthalte. Den Sommer verbrachte er in der Umgebung von Wien (meist in Heiligenstadt), im Herbst zog er nach Wien zurück. 1802 offenbarte er in seinem "Heiligenstädter Testament" den Brüdern seine Verzweiflung über die zunehmende Taubheit. Nach 1805 wurde Beethoven immer mißtrauischer und ungeselliger. 1814 trat er zum letzten Mal öffentlich auf.

Um 1818 war Beethoven völlig taub und konnte sich nur noch mit Hilfe kleiner "Konversationshefte" mit seinen Besuchern unterhalten. Er zog sich immer mehr zurück, sein Freundeskreis verkleinerte sich stetig. Er starb am 26. März 1827 in Wien an einem Leberleiden. Unter dem Geleit Tausender von Verehrern wurde er drei Tage später auf dem Währinger Friedhof beigesetzt.

Musikalische Entwicklung





Beethovens wichtigste Werke umfassen neun Sinfonien, sieben Konzerte, 16 Streichquartette, 32 Klaviersonaten, zehn Sonaten für Violine und Klavier, fünf Sonaten für Cello und Klavier, eine Oper, zwei Messen, mehrere Ouvertüren und zahlreiche Klaviervariationen. Von Musikwissenschaftlern wird Beethoven als die "Brücke zur Romantik" bezeichnet. Seine Schaffenszeit wird in drei annähernd gleich lange Perioden eingeteilt. Allgemein wird er als der letzte große Vertreter der Wiener Klassik betrachtet. Nach Beethovens Ankunft in Wien knüpfte er an die Kompositionstechniken von Haydn und Mozart an. So gestaltete er z. B. das 5. Streichquartett in A-Dur op. 18 (1800) nach Mozarts Streichquartett KV 464. Liedbearbeitungen wie Adelaide (1795) wiesen französische und italienische Einflüsse auf.

Nach 1802 bildete sich der für Beethoven charakteristische Stil voll aus. Musikalisch stellen seine Werke in der Zeit zwischen 1802 und 1812 eine Erweiterung der Formen Haydns und Mozarts dar. Das wird nicht nur in Werken wie der Eroica und dem 5. Klavierkonzert in Es-Dur op. 73 (1809), sondern auch in Werken wie der 5. Sinfonie (1808) und der Klaviersonate in f-Moll op. 57 (Appassionata, 1805) deutlich. All diesen Werken ist die zunehmende Konzentration auf die thematische Arbeit, die Verlagerung des kompositorischen Höhepunktes zu eigen.

Die wenigen Werke aus den Jahren nach 1812 - wie z. B. der Liederzyklus für Tenor und Klavier An die ferne Geliebte op. 98 ( 1816) oder die Klaviersonate in A-Dur op. 101 (1817) - nahmen die musikalischen Strukturen, die Beethoven in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts verwendet hatte, wieder auf und erweiterten diese. Der Einfluß dieser Kompositionen beeinflußten spätere Komponisten wie z. B. Robert Schumann nachhaltig.

Die Werke in Beethovens letzter Periode waren durch eine starke Individualität gekennzeichnet. Die beiden wichtigsten Werke dieser Phase, die 9. Sinfonie und die Missa solemnis, lösten sich vollständig von den Gattungstraditionen: So wurde in der 9. Sinfonie ein Chor und Solisten eingeführt.

Mit den fünf Streichquartetten (1824-1826), von denen die letzten zwei ohne Aufträge geschrieben wurden, gelang Beethoven eine ideale Synthese aus volkstümlicher und ernster Musik, aus dem Humorvollen und dem Erhabenen. In ihrer Zeit als unerreichbar beurteilt, wurden die Streichquartette - wie so viele seiner Werke - zu Maßstäben, an denen sich alle anderen Komponisten seiner Zeit messen lassen mußten.

Beethovens Angewohnheit, seine Ideen in skizzenhafter Form zu Papier zu bringen und dann auszuarbeiten, wurde mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Die über 7 Seiten umfassenden Skizzen, geben einen Einblick in seine Schaffensweise.

Bedeutung


Beethovens größte Bedeutung für die Musik bestand darin, die Rolle des Komponisten zu ändern: Der Komponist wurde nicht mehr als jemand gesehen, der Auftragsarbeiten ausführt (eine Rolle, die Mozart und Haydn zu übernehmen gezwungen waren), sondern als Künstler, der seinen eigenen künstlerischen Bedürfnissen entspricht und durch Veröffentlichung und Aufführung seiner Werke finanziell unabhängig ist. In dieser Hinsicht ist sein Einfluß vergleichbar mit dem von Byron in der Dichtkunst oder Turner in der Malerei.

Sein musikalischer Einfluß auf das 19. Jahrhundert, das musikgeschichtlich mit Beethoven begann, war ebenfalls bedeutend. So haben sich sowohl Johannes Brahms als auch Richard Wagner später auf Ludwig van Beethoven berufen. Mit den spätromantischen Sinfonien der österreichischen Komponisten Anton Bruckner und besonders Gustav Mahler wurde Beethovens sinfonisches Ideal auf eine Stufe geführt, die für viele die endgültige darstellt.








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