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Johann Wolfgang von Goethe



Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe (1910-1925)

Biographie:

Johann Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main als Sohn eines kaiserlichen Rats geboren. 1765 begann er sein Jurastudium in Leipzig, wobei er sich auch für Literaturvorlesungen interessierte. Goethe beendete sein Studium 1971 in Straßburg mit dem juristischen Lizentiat. Anschließend arbeitete er einige Zeit als Praktikant in einem Gericht, übersiedelte 1775 nach Weimar, wo er zum Legationsrat im Staatsrat, später zum Geheimrat ernannt wurde. 1782 wurde er von Kaiser Joseph II. geadelt. Zu einem nachhaltigen Erlebnis wurde seine zweijährige Italienreise, die er 1786 begann.



Von 1791 bis 1817 leitete Goethe das Weimarer Hoftheater, das unter seiner Leitung die Geburt des  "klassischen deutschen Theaters" erlebte. Fast alle Uraufführungen von Schillers Dramen sowie seiner eigenen Werke fanden im Weimarer Theater statt. Auch gestaltete Goethe den Spielplan sehr anspruchsvoll, so zum Beispiel mit Stücken von Shakespeare, Moliere, Calderon, u. a.

Goethe starb im 84. Lebensjahr am 22. März 1832 in Weimar und wurde in der Fürstengruft zu Weimar beigesetzt.

Werke:

Götz von Berlichingen, Iphigenie, Torquato Tasso, Faust,

Faust

Entstehung:

Quellenmäßig stützt sich Goethes Werk Faust auf das 1587 in Frankfurt am Main erschienene Volksbuch "Historia von D. Johann Fausten, dem weitbeschreyten Zauberer und Schwartzkünstler" und auf Christopher Marlowes (1564-1593) Faustdrama, welches ebenfalls das zuvor erwähnte Volksbuch zur Grundlage hat.

Man kann den Faust als Lebenswerk Goethes bezeichnen, schon als Kind las er aus dem Volksbuch und das damals aufgeführte Puppenspiel "Das Spiel vom Doktor Faust" beschäftigte ihn lange Zeit.

Der eigentlichen Anstoß, den Faust zu schreiben, war einerseits jener, daß er sich selbst gelegentlich mit mystischen Dingen befaßte, andererseits beeindruckte ihn ein Bericht von der Hinrichtung einer Kindesmörderin tief.

Aus diesen Eindrücken erfolgte im Jahr 1774 die erste Niederschrift, der Urfaust, in dem die sogenannte "Gretchentragödie" den Mittelpunkt bildet. Der Urfaust enthält bereits die wichtigsten Bestandteile des späteren 1. Teiles, wobei aber beim diesem die "Gelehrtentragödie" und die "Gretchentragödie" miteinander verbunden sind.

Der 1. Teil wurde von Goethe in den Jahren 1790 bis 1802 veröffentlicht, den 2. Teil stellte er erst mit 82 Jahren fertig, er wurde versiegelt und gelangte erst nach Goethes Tod an die Öffentlichkeit.


Uraufführungen:

1. Teil:           19. Januar 1829 in Braunschweig

2. Teil:           4. April 1854 in Hamburg

Gesamtaufführung:      6. und 7. Mai 1876 in Weimar

Urfaust:         2. Mai 1912 in Weimar

Form, Gattung:

Faust ist eine Tragödie in zwei Teilen, Faust I und Faust II.

Goethe benutzt eine Vielzahl von Sprach- und Versformen, ein Versmaß sei aber besonders zu erwähnen, der Knittelvers, den Goethe von Hans Sachs (1494-1576) übernommen hat.

Personen:

Theaterdirektor

Dichter

Lustige Person

Der Herr: Gott

Die drei Erzengel Raphael, Gabriel und Michael

Mephistopheles: auch Mephisto; Teufel

Heinrich Faust: Gelehrter, Doktor

Wagner: Famulus (Gehilfe) von Faust

Frosch, Brander, Sybel, Altmayer: lustige Gesellen in "Auerbachs Keller"

Margarete (Gretchen): junges, sehr religiöses Mädchen,

Frau Marthe: Nachbarin und gute Bekannte Gretchens

Valentin: Gretchens Bruder; Soldat

und andere

Ort und Zeit:

im 16. Jahrhundert


Auf dem Theater

Im Himmel

Fausts Studierzimmer

Vor dem Tor



Auerbachs Keller in Leipzig

Hexenküche

Gretchens Stube

Haus der Nachbarin

Blocksberg

Kerker

Inhalt:

Zu Beginn des Faustdramas stehen drei Prologe, wobei die ersten beiden nicht unmittelbar mit der Handlung des Faust verbunden sind.

Der erste Prolog ist die Zueignung, ein Gedicht, in dem Goethes die Beziehung zu seinem Werk ausdrückt.

Das Vorspiel auf dem Theater bringt allgemeingültige Erörterungen zwischen dem materiell denkenden Direktor, dem nach hoher Poesie strebenden Dichter und der Lustigen Person, der die Unterhaltung am wichtigsten ist, über den Sinn des Theaters.

Zuletzt folgt der Prolog im Himmel, der den eigentlichen Ausgangspunkt der Tragödie enthält. Die drei Erzengel rühmen die Schöpfung Gottes, Mephistopheles ist aber anderer Meinung. Er sieht nur, wie sich die Menschen plagen und findet nichts an Gottes Werken. Es kommt nun zu einer Wette zwischen Gott und Mephistopheles, in welcher letzterer behauptet, den Doktor Faust, den Gott als seinen "Knecht" ansieht, vom rechten Weg abbringen und ihn von Gott abwenden zu können. Diese Wette gilt nur, solange Faust lebt.

"Der Tragödie erster Teil"

Faust grübelt in seiner Studierstube bei Nacht über den Sinn seines Daseins. Er hat zwar viele  Wissenschaften studiert, aber er findet weder bei der Philosophie, noch bei der Rechtslehre und der Medizin, auch nicht bei der Theologie, Antwort auf seine Fragen. Nur noch in der Magie sieht er einen Weg, in das Geheimnis der Welt einzudringen. Er beschwört den Erdgeist, aber dieser macht ihm nur seine eigene Nichtigkeit gegenüber der Natur klar.

In seiner Verzweiflung sieht er nur den Tod als letzten Ausweg. Kaum will er aus der Schale mit Gift trinken, hört er die Osterglocken, die das Osterfest ankünden, und ihn wieder zur Besinnung rufen.

Am nächsten Morgen macht er mit Wagner einen Osterspaziergang, von dem er abends mißmutig und unzufrieden wieder heimkehrt. Bei diesem Spaziergang ist ihm ein schwarzer Pudel zugelaufen, der ihm bis in sein Studierzimmer folgt.

Wieder sitzt Faust allein in der Nacht an seinem Pult und denkt nach. Schließlich will er das Neue Testament übersetzen, doch kommt er nicht dazu, weil sich der zugelaufene Pudel in seine wahre Gestalt als Mephistopheles zurückverwandelt. Er stellt sich Faust als »der Geist, der stets verneint; ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft« vor. Mephisto verspricht dem verzweifelten Faust die Erfüllung all seiner Wünsche und stellt ihm seine unbegrenzten Dienste zur Verfügung. Er schließt mit Faust einen Pakt und verlangt im Fall der Zufriedenstellung dessen Seele.

Der Pakt gilt, bis Faust durch die Erfüllung seiner Wünsche so befriedigt ist, daß er zum Augenblick sagen möchte: »Verweile doch, du bist so schön! «. Dann gehört die Seele Fausts Mephistopheles.

Mephisto führt Faust nun an die verschiedensten Schauplätze.

Den Anfang macht Auerbachs Keller in Leipzig, wo Faust bei einem Gelage im Kreis lustiger Zecher, denen »kannibalisch wohl« ist, »als wie fünfhundert Sauen «, aufgeheitert werden soll.

Weiter wird Faust in die Hexenküche geführt, wo er durch einen Trank verjüngt wird und in einem Spiegel das Bild einer wunderschönen Frau sieht, in die er sich sogleich verliebt.

Mephistopheles führt nun eine Begegnung mit dem unschuldigen Gretchen herbei, zu dem Faust in heißer Liebe entbrennt. Er beschenkt sie mit Schmuck und die beiden treffen sich im Haus der kupplerischen Nachbarin von Gretchen, Marthe.

Um ungestört mit der Geliebten beisammen sein zu können, gibt Faust Gretchen einen Schlaftrunk für ihre Mutter.

Als ihr Bruder Valentin erfährt, was sich zu Hause zugetragen hat, will er die Ehre seiner Schwester retten und fordert Faust zu einem Zweikampf heraus, bei dem Valentin fällt, nachdem Mephisto eingegriffen hat.

Verzweifelt sucht Gretchen, die ein Kind erwartet, nun Hilfe in Gebeten. Doch ihre Mutter stirbt an dem Trank, und als Gretchen ihr Kind zur Welt bringt, ertränkt sie es kurz nach der Geburt. Gretchen wird in den Kerker geworfen, wo sie auf ihr Todesurteil wartet und verfällt dem Wahninn.

Faust ist inzwischen von Mephistopheles zur Walpurgisnacht auf den Blocksberg geführt worden, wo er Gretchen vergessen soll. Als er jedoch das Schicksal des Mädchens erfährt, will er sie befreien.

Mit der Hilfe von Mephistopheles verschafft er sich Zutritt zum Kerker, aber vergeblich versucht er, Gretchen herauszuführen. Ihr Geist ist verwirrt.

Beim Anblick Mephistopheles, welcher zur Eile mahnt, kehrt Gretchens Verstand zurück und sie erkennt in Mephisto den Teufel. Reuig betet sie zu Gott und ihre letzten Worte an Faust sind:

»Heinrich, mir graut `s vor dir«.



Mephistopheles reißt Faust zu sich und verschwindet mit ihm.

Sprache:

Es herrscht keine strenge sprachliche Einheit vor, sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen  Ausdrucksweisen, Versformen und Bildsymboliken. Die verschiedenen Sprachformen der einzelnen Personen passen exakt zu deren Charakteren und zu den jeweiligen Szenen.

Die Sprachvielfalt, die Goethe in seinem Werk verwendet, entspricht der inhaltlichen Weite des Faustdramas, das so unterschiedliche Bereiche, wie Wissenschaft, Magie, Politik, Religion, Liebe, Alltägliches, in sich vereint.

Aussage:

Faust ist immer bemüht über seine eigenen Grenzen hinauszugelangen, um den Sinn seines Lebens und den Sinn der Welt zu erfassen zu können. Er strebt ständig nach höheren Zielen und es gibt nichts, was ihm vollkommen genügt. Das äußert sich in allen Bereichen seines Lebens. In keiner Wissenschaft findet er Antwort auf seine Fragen.

Er ist so verzweifelt über die Qualen seines Daseins, daß er meint, das Leben habe keinen Sinn, wenn er nicht alles weiß, und er hat sogar vor, sich deswegen umzubringen.

Schließlich bietet sich ihm Mephistopheles an, der ihm Erkenntnis und Lebensgenuß verspricht. In seiner Verzweiflung geht Faust auf den Pakt ein; er wettet mit Mephistopheles, daß er niemals vollkommen zufrieden mit sich selbst sein wird. Faust ist davon überzeugt, daß seine Sehnsucht nach immer Höherem, immer Größerem und Vollkommenerem nie enden wird.

So sagt er:         »Kannst du mich schmeichelnd je belügen,

daß ich mir selbst gefallen mag, (.)


Sollt ich je zum Augenblicke sagen:

Verweile doch, du bist so schön!

Dann magst du mich in Fesseln schlagen,.«


Der drohende Verlust seiner Seele berührt Faust nicht, er sorgt sich nicht um ein Leben nach dem Tod

»Das Drüben kann mich wenig kümmern;(.)

Dann mag, was will und kann geschehn.

Davon will ich nichts weiter hören,. «

Für Faust ist nur die Gegenwart wichtig.


Faust beansprucht für sich die vollkommene Erkenntnis und Zufriedenheit. Er ist dabei egoistisch und rücksichtslos und denkt fast immer nur an sich. Mephistopheles fördert seine schlechten Eigenschaften, indem er ihm alle Wünsche erfüllt.

An der Art, welche Vergnügungen Mephisto dem Faust bieten will, erkennt man aber, daß Mephisto ihn eigentlich nicht versteht und in gewisser Weise unterschätzt.

So kann Faust dem Saufgelage in Auerbachs Keller, und auch dem wüsten Treiben in der Hexenküche absolut nichts abgewinnen.


Und auch die von Mephisto geplante "Liebelei" wird bei Faust zu echter Liebe.

Es scheint zunächst, daß Faust durch seine Liebe zu Gretchen all das erhält, was er sich je gewünscht hat.

Gretchen ist ein junges, unschuldiges und unerfahrenes Mädchen aus armen Verhältnissen. Das Besondere an Gretchen ist ihre große Religiosität. Sie ist bescheiden, gefühlvoll und in mancher Weise noch kindlich, das genaue Gegenteil von Faust, der sich aber vor allem wegen dieser Eigenschaften zu ihr hingezogen fühlt.

Durch die Begegnung mit Gretchen ist in Faust sein besseres Ich erwacht und er versucht, sich von Mephistopheles zu lösen, was ihm aber nicht gelingen kann, da er auf diesen und seine Künste  angewiesen ist.

Seine Liebe zu Gretchen entwickelt sich nunmehr zu einer wahren Tragödie, in deren Verlauf unschuldige Menschen durch Mephistos, und somit auch durch Fausts Verschulden, sterben müssen.


Gretchen erahnt in Mephisto von Anfang an den "bösen Geist", der zwischen ihr und Heinrich, ihrer Liebe, steht.

Trotz ihrer großen Liebe zu Faust entscheidet sie sich am Schluß (im Kerker) gegen ihn; sie entscheidet sich somit auch gegen ihre Rettung vor dem Tod. Sie nimmt es eher auf sich, für ihre Sünden bestraft zu werden, als etwas mit dem Teufel zu tun zu haben. Mephistopheles ruft: "Sie ist gerichtet!", während man aus der Höhe (Himmel) eine Stimme hört: "Ist gerettet!"

Gretchen wird so zur Gegenspielerin des Teufels, der zwar das äußere Geschehen bestimmt, ihr aber innerlich nichts anhaben kann. 


Das weitere Schicksal Fausts bleibt am Schluß des ersten Teils ungewiß; die Geschichte von Faust wird im zweiten Teil fortgesetzt.

(Reeh, 4HNB9495)


Ende









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