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Karl Donitz - ein Helfer Hitlers

Karl Dönitz - ein Helfer Hitlers




Diese Semesterarbeit, basierend auf dem             Vortrag über Karl Dönitz, befaßt sich detailliert mit dessen Biographie und geht konkret auf seine Handlungen im Dritten Reich ein. Sie bewertet diese, um herauszustellen und zu zeigen, daß Karl Dönitz einer von Hitlers ergebensten Helfern war.















































Gliederung


Die folgende Gliederung ist chronologisch angeordnet.

Gliederungspunkt 4, bei dem zuerst Dönitz Leistungen im Vordergrund stehen, geht zentral auf seine Erfolge als Befehlshaber der U-Boot-Flotte ein. Diese werden dann bei Gliederungspunkt 5 nach Gesichtspunkten der Hauptthese bewertet und beurteilt. Bei Gliederungspunkt 6 wird dann über seine Strafe, die er durch den Prozeß in Nürnberg erhielt, berichtet und auf wesentliche Verbrechen, deren er sich schuldig machte, besprochen.






1. Dönitz Dienst bei der Kaiserlichen Marine




Dönitz Dienst bei der späteren Reichsmarine



3. Dönitz Entwicklung nach der Machtübernahme

von Adolf Hitler



4. Dönitz Leistungen im Dritten Reich




5. Dönitz Bewertung der Leistungen im

Dritten Reich





6. Dönitz beim Nürnberger Prozeß


1. Dönitz' Dienst bei der kaiserlichen Marine


Karl Dönitz wurde am 16. September des Jahres 1891        in Grünau bei Berlin geboren. Die Biographie vernachlässigt seine Zeit als Schüler und Jugendlicher, da in dieser Zeit kaum Dinge geschehen, welche auf seinen späteren Werdegang Einfluß hätten. Außer dem sehr wichtigem Aspekt, daß Dönitz sehr totalitär erzogen wurde und ihm dadurch schon indirekt der bedingungslose Gehorsam anerzogen wurde, der ihn für sein ganzes restliches Leben prägen würde.

Dönitz ging am 1.4. 1910 zur Kaiserlichen Marine, wo er schnell zum Leutnant befördert wurde und auf dem Kreuzer SMS Breslau diente. Dieser operierte während der ersten Monate des 1. Weltkrieges hauptsächlich in türkischen Gewässern bei Istanbul. Im Oktober 1916 startete Dönitz seine neue Karriere bei der U-Boot-Flotte.

Diese war schon im Ersten Weltkrieg so sehr gefürchtet, daß die Engländer Flugblätter mit der Aufschrift : " Defeat the Kaiser and his U-boats", verteilten. Dönitz erfüllte seine Aufgabe zunächst als WO, ( Wachoffizier). Als solcher, mußte er das umliegende Gebiet auf Feinde überwachen. Dies gehörte zu den wichtigsten Aufgaben, denn im Gegensatz zu den U-Booten im Zweiten Weltkrieg brauchten die des Ersten noch erheblich mehr Zeit um abzutauchen. Gelang dies nicht rechtzeitig, konnte das U-Boot durch Geschützfeuer oder durch schlichtes Rammen versenkt werden, da die "Außenhaut" des U-Bootes nicht sonderlich dick war, um das Gewicht so niedrig wie möglich zu halten. Also kam es hier auch auf die absolute Einhaltung der Befehlskette an, durch die schnelles Handeln möglich war. Befehle durften nicht angezweifelt, nicht mal bedacht werden, sondern mußten schlicht ausgeführt werden. Dies wurde den U-Boot-Fahrern in ihrer Ausbildung eingebläut. Nach ein paar Monaten als WO übernahm Dönitz 1918 sein erstes Kommando auf UC-25.

Etwas später im Jahre 1918, am 4. Oktober, verlor Dönitz sein Boot UB-68 nach Störungen beim Tauchvorgang. Mit dem Boot gingen sechs Mitglieder seiner Besatzung unter. Er und seine restliche Besatzung wurden von einem britischen Hilfskreuzer gerettet. Im Seekrieg war es schon seit Jahrhunderten üblich, daß man den Seemann nicht seinem Schicksal überließ; hier galten andere Regeln, als an Land. Dönitz geriet in englische Gefangenschaft, die nicht problematisch war, da er ja Offizier war. Nach neun Monaten wurde er nach Hause geschickt.






2. Dönitz Dienst bei der Reichsmarine


Nach seiner Rückkehr im Juli 1919 verbrachte Dönitz     die nächsten 16 Jahre seiner militärischen Karriere bei der Reichsmarine. Diese brachte Dönitz nicht, was er sich erhoffte. Die U-Boote wurden laut Versailler Vertrag verboten und auch der größte Teil der Flotte. So fuhr er die meiste Zeit auf Torpedobooten, welche lediglich der leichten Defensive dienten. Wie die meisten Deutschen betrachtete auch Dönitz den Versailler Vertrag als das Diktat, das Deutschland von den Alliierten auferlegt bekam. Er konnte sich nicht damit abfinden, daß es nun keine U-Boot-Flotte mehr geben würde. Schon wenige Jahre später sollte er aber die Chance bekommen, diese neu aufzubauen.

Dönitz war nach einstimmiger Meinung vieler Historiker kein Nationalsozialist. Er war einfach ein treuer Staatsdiener und als solcher unternahm er auch nichts, was der damaligen Weimaer Republik hätte schaden können. Dönitz war ein Militarist, dies war seine Religion, nicht das schon existierende Hakenkreuz, obwohl er dieses später akzeptieren würde und sogar nach Leibeskräften unterstützte, um sein Ziel zu erreichen. Dönitz wurde schließlich 1928 zum Korvettenkapitän befördert, was in der Weimaer Republik nur eine Frage der Zeit war, schließlich hatte Dönitz kaum Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Kurz vor dem Machtantritts Hitlers wurde er Kommandant des Kreuzers Emden.





















Dönitz' Entwicklung im dritten Reich

von 1933 bis 1939

Kurz nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler, Dönitz befand sich noch immer an Bord des Kreuzers Emden, bekam er den Auftrag, junge Kadetten auf seinem Kreuzer auszubilden. Sie bekamen dort ihre Marineausbildung in Form einer Trainingsoperation, die ein Jahr dauerte.

Als Dönitz mit seinem Kreuzer zurückkehrte, wurde er direkt zum Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte,

Erich Raeder, bestellt. Er bekam dort den Befehl von

Adolf Hitler, eine neue schlagkräftige U-Boot-Flotte zu erstellen, die später als wirkungsvolle Waffe gegen England genutzt werden sollte. Dies unterlag strengster Geheimhaltung, da der U-Boot-Bau laut Versailler Vertrag noch verboten war. Da Hitler es sich so früh noch nicht hätte erlauben können, den Vertrag zu brechen, begann der Bau der U-Boot-Waffe in stillgelegten Werften bei Kiel. Ein weiteres Problem war die Ausbildung fähiger U-Boot-Besatzungen. Dieses wurde unter dem Deckmantel der

U-Boot-Abwehr ganz öffentlich realisiert. Dönitz plante den Bau der U-Boote so, daß im Jahre 1939 56 Einbäume bereitstehen sollten. 1936 wurde Dönitz zum Führer der U-Boote (FdU) ernannt. Im gleichen Jahr wurde mit Groß- Britannien das Flottenabkommen beschlossen. Darin wurde festgesetzt, daß Deutschland wieder schwere Schlachtschiffe, schwere Kreuzer und auch U-Boote haben durfte. Die Zahl dieser deutschen Marineeinheiten durften aber nur einen gewisser Prozentanteil der englischen Einheiten ausmachen. Und so war es Dönitz jetzt erlaubt, U-Boote legal zu bauen. Zu 56 Booten sollte es allerdings im Jahre 1939 nicht kommen. Hitler sah die Marine eher als notwendige Defensive, die im Notfall von der Wasserseite aus Deckung geben konnte. Hitler investierte viel in die Luftstreitkräfte, dessen Oberbefehlshaber Hermann Göring war. Diese Investitionen sollten sich allerdings als falsch herausstellen. Die Marine war und blieb an dritter Stelle hinter der Luftwaffe und dem Heer. Obwohl Dönitz immer das Versprechen auf mehr Gelder bekam, wurde dies von Hitler schnell wieder vergessen. Kurz vor Kriegsausbruch standen Dönitz 28 Boote zur Verfügung und ebensoviele Besatzungen, die zum Teil auch durch ihn persönlich ausgebildet wurden. Inzwischen hatte Dönitz auch eine hervorragende Taktik zum Offensivkampf der U-Boote entwickelt, auf die im Gliederungspunkt 4 genauer eingegangen wird. Dönitz war also für den Krieg gerüstet. Viele Trainingsoperationen hatten ihm die Schlagkräftigkeit der neuerbauten U-Boot-Waffe bewiesen.




Dönitz' Entwicklung im dritten Reich

von 1939 bis 1945

Der Weltkrieg begann mit den Überfall auf Polen. Daran war die Marine direkt beteiligt, da der schwere Kreuzer Schleswig Holstein einen Tag zuvor in der Stadt Danzig einlief und die ersten schweren Schüsse auf die Küstenbatterie abgab. Kurz nach dem Überfall auf Polen, erklärten England und Frankreich Deutschland den Krieg.

Der Krieg im Atlantik begann. Die U-Boote hatten nun die Aufgabe den - noch eingeschränkten - Handelskrieg zu beginnen. Sie waren nicht für das Versenken schwerer Schlachtschiffe zuständig, sondern sollten lediglich den Handelsverkehr stören und somit England "aushungern".

Dieser Handelskrieg hielt sich zunächst noch an die Prisenordnung, nach der ein feindliches Schiff zunächst angehalten und die Besatzung aufgefordert werden mußte, das Schiff zu verlassen. Erst dann durfte es versenkt werden. Die gegnerische Besatzung sollte auf das eigene U-Boot und nach Deutschland in Kriegsgefangenschaft gebracht werden. Die Einhaltung der Prisenordnung zerbrach allerdings, als ein britisches Passagierschiff von einem deutschen U-Boot torpediert wurde. Bei diesem Angriff kamen über einhundert Menschen ums Leben, darunter auch einige Amerikaner.

Großbritannien schloß daraus, daß Deutschland schon ohne auf die Prisenordnung zu achten, operieren müßte. Nun begann der totale Seekrieg. U-Boote torpedierten ohne Warnung. Dönitz hatte die ersten Jahre großen Erfolg mit seiner U-Boot-Flotte, so daß er noch 1939 zum Konteradmiral und gleichzeitig zum BdU, Befehlshaber der U-Boote, befördert wurde. In den ersten zwei Kriegsjahren versenkten seine Boote über 2.500.000 BRT. Dies sollte nie wieder geschafft werden, denn 1941 griff Hitler die Sowjetunion unter der Parole Schaffung neuen Lebensraumes an. Natürlich verlagerte Hitler seine gesamte militärische Stärke und Geldmittel auf diese Offensive. Dadurch wurden im Atlantik große Vorteile der Deutschen gegen die Engländer eingebüßt. Denn es kam nicht mehr zustande, als eine minimale Steigerung der Produktion der U-Boote. Somit konnten die Engländer neue Technologien testen. Dazu gehörte das sogenannte Zentimeterradar, welches überall seinen Einsatz finden konnte, da das Problem des Gewichtes und der Größe behoben war.

Dieses wurde auf allen Schiffen sofort standardisiert. Damit war der Vorteil der U-Boote dahin, ihre Taktik des nächtlichen Anschleichens und der Torpedierung war unbrauchbar. Ihr Vorteil, den sie durch ihre "Unsichtbarkeit" hatten, war verloren.Vorher war es für Flugzeuge so gut wie unmöglich gewesen ein getauchtes Boot bei Nacht auszumachen. Außerdem verfeinerten die Briten ihr schon im Ersten Weltkrieg  teilweise angewandtes Geleitzugssystem. Aber auch die Deutschen konnten Erfolge verbuchen. Nach der Eroberung Frankreichs und Norwegens hatten sie einen größeren Einfluß im Gebiet des Atlantik, außerdem wurden die U-Boote durch den xB-Dienst unterstützt, der englische Funksprüche entschlüsselte und Positionen von Schiffen durchgab.

Dönitz bat zudem Hitler um Unterstützung durch die Luftwaffe. Dieser konnte Göring zu einer zeitweiligen Unterstützung bewegen. Langstreckenaufklärer und Bomber FW-200 Condor konnten für die U-Booten nun großflächige Gebiete aufklären und so indirekt bei der Versenkung mitbeteiligt sein. Bald aber wurden sie wieder abgezogen, zur Bombardierung von England. In der nun kommenden Zeit, 1943, mußte die deutsche Marine schwere Schläge hinnehmen, darunter den Verlust der Bismarck und anderer schwerer Schlachtschiffe. Diese hatten den U-Booten zwar kaum Unterstützung gegeben, aber der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Erich Raeder, hielt aus traditionellen Gründen an ihnen fest. Er war in militärischen Fragen nicht fortschrittlich, sondern ein alter Veteran des Ersten Weltkrieges.

Dönitz hatte oft Konflikte mit Raeder, wenn es um die Frage ging, ob die U-Boot-Waffe oder die Übersee-Flotte  ausgebaut und verstärkt in Einsatz gebracht werden sollte. Raeder wollte den Handelskrieg mit Hilfe von Schlachtschiffen schlagen. Hitler war damit aber nicht einverstanden, da der Panzerkreuzer Graf Spee bei einer solchen Aktion gezwungen war, sich selbst zu vernichten, vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Als Raeder wegen Konflikten mit Hitler zurücktrat, wurde Dönitz Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Hitler bald darauf sogar die gesamte Übersee-Flotte abwracken, weil diese zu wenig Erfolge aufweisen konnte. Dabei war gerade er der Urheber dieser Ineffizienz. Der Diktator wollte die Schlachtschiffe nicht einmal einem minimalen Risiko aussetzen, weil er bei einer Versenkung die Blamage vor der Weltöffentlichkeit fürchtete. Dönitz konnte ihm dies allerdings ausreden. Daran kann man erkennnen, daß Dönitz nicht an seiner eigenen Lieblingswaffe festhielt, sondern versuchte, den Seekrieg so effektiv wie möglich zu führen.

Als die Verluste der U-Boote schließlich die versenkten Handelsschiffe übertrafen, entschied sich Dönitz, die U-Boote aus dem Atlantik abzuziehen.

Die weitere Entwicklung des Krieges ist unerheblich für diese Arbeit, deshalb springen wir direkt ins Jahr 1945.

Ende März schreibt Dönitz in seine Akten: "Die Entwicklung der militärischen Lage seit dem Durchbruch der Sowjets aus dem Brückenkopf von Baranow [].

Jeder einzelne sieht sich seitdem vor die nackte Existenzfrage gestellt. Keiner glaubt mehr, daß wir siegen.

Wenn wir den Krieg verlieren, sind wir nach allgemeiner Überzeugung selber daran schuld, und zwar nicht der kleine Mann, sondern die Führung". Dönitz brachte da etwas zu den Akten, was nicht nur der gesamte Generalstab wußte, sondern auch der Normalbürger.

Als sich Hitler schließlich im April 1945 umbrachte, bestimmte er nicht etwa Göring zu seinem Nachfolger, sondern Dönitz, auf dessen Staatstreue er setzte. Er wußte, daß sich Dönitz nicht das Leben nehmen oder flüchten würde.

Dönitz hatte nun zwei Möglichkeiten. Die eine war, sofort zu kapitulieren, die andere, erbitterten Widerstand bis zum Ende zu leisten. Dönitz entschied sich für einen Widerstand, der solange durchzuhalten war, wie es nötig war, um einen Großteil der Flüchtlinge aus dem Osten zu retten.































Dönitz' Leistungen


Eine besondere Leistung, militärisch gesehen, war die von Dönitz entwickelte präzise und ungeheuer wirkungsvolle Rudelkampftaktik. Dazu teilte er den Atlantik in Sektoren auf. Die U-Boote wurden also in Gewässern auf Patrouille geschickt, in denen man Handelsschiffe erwartete. Hatte ein U-Boot Sichtkontakt, gab es einen Funkspruch an das Hauptquartier ab. Nun wurden die anderen U-Boote in der Nähe kontaktiert. Diese begaben sich in den Sektor, in dem das Schiff  gesichtet worden war. Auf diese Weise schaffte es Dönitz, mit relativ wenigen U-Booten, große Flächen des Atlantik zu überwachen und seine U-Boote schnell zusammenzuziehen, um den Feind zu versenken. Zu Dönitz' Stärken zählt, daß er kein fanatischer Befehlshaber war. Er legte vielleicht einen gewissen Fanatismus in dem Bestreben an den Tag, die U-Boot-Waffe zu erhalten und zu Ruhm zu bringen, nicht aber in der Kriegsführung. Er wußte, wann man sich besser zurückzog, er war nicht für Gefechte bis zum letzten Mann. Dies beweist seine Tat, die U-Boote aus dem Atlantik abzuziehen, um nicht weitere seiner Besatzungen für ein paar BRT zu riskieren. Auch der Widerstand am Schluß, kurz vor Deutschlands Kapitulation, zeugt von Vernunft. Dönitz rettete mit dieser Aktion ca. 2,2 Millionen Menschen. Sie wurde hauptsächlich von der Marine getragen. Nach der Kapitulation rief er die Soldaten dazu auf, ihre Waffen niederzulegen und keinen Widerstand mehr zu leisten. Der Admiral war kein "Kriecher" vor Hitler. Er sagte Hitler, wenn er mit etwas nicht einverstanden war, ob dies von diesem angenommen wurde, ist eine andere Frage.




















Die Beurteilung seiner Leistungen


Man kann Dönitz nicht als fanatischen Nationalsozialisten einordnen. Er war ein Militarist, der dafür kämpfte "seine" Waffengattung neu aufzubauen und zu erhalten. Dafür war ihm jedes Mittel recht. Dönitz schloß sich Hitler in einer Weise an, daß er zu den von diesem meistgeschätzten Befehlshabern zählte. Man könnte Dönitz als hochrangigen Mitläufer eines Regimes bezeichnen, von dem er annahm, daß es ihm und seiner "U-Boot-Waffe" viel Ruhm bringen würde. Dies würde aber auch nicht genau den Kern treffen. Ein ganz wichtiger und schon oft genannter Aspekt ist, daß Dönitz immer dem hörig war, der gerade regierte. So war eines Tages Adolf Hitler an der Macht, und Dönitz hatte die Alternative, Ruhm zu ernten, auf - wie wir heute wissen - verbrecherische und menschenunwürdige Art, oder seinen Hut zu nehmen und die Marine zu verlassen. Doch er wußte, daß er unter Adolf Hitler gute Chancen hatte, schnell befördert zu werden und eine rasche Militär-Karriere zu machen, wie bei den meisten Diktatoren. Dönitz ist dafür verantwortlich, daß viele Seeleute ihr Leben lassen mußten, weil er den Handelskrieg weiterführen ließ, ohne dabei die Prisenordnung zu beachten. So konnten Schiffe ohne Vorwarnung torpediert werden, und die Seeleute wurden nicht gerettet. Dönitz verwies zur Rechtfertigung oft auf das hohe Risiko, da U-Boote in solchen Situationen besonders gefährdet gewesen seien. Außerdem argumentierte er, daß in einem U-Boot gerade Platz für vierzig Mann Besatzung seien, wie sollten da Schiffbrüchige aufgenommen werden. Gerade in dieser Frage war Dönitz sehr grausam, obwohl er deshalb nicht im Nürneberger Prozeß verurteilt wurde. Die U-Boot-Frage ist eine moralische. Dönitz konnte dies mit seinem Gewissen vereinbaren, also tat er es.

Zusammenfassend kann man sagen, daß Dönitz kein fanatischer Nationalsozialist war, Hitler aber trotzdem ergeben diente und ihm eine sehr effektive, aber grausame U-Boot-Waffe lieferte. Dönitz war nicht, wie viele andere,

Hitlers wahnsinniger Ideologie verfallen, unterstützte diese aber trotzdem mit dem gleichen Ehrgeiz, wie andere Befehlshaber anderer Waffengattungen.










Dönitz beim Nürnberger Prozeß


Nach der Kapitulation Deutschlands ließen die Alleierten Dönitz zunächst noch auf seiner Position, um mit ihm die Fragen der Übergabe der staatlichen Gewalt zu besprechen.

So verbrachte Dönitz noch einige Zeit in Flensburg, bis er schließlich doch verhaftet wurde. Am 20.11.1945 begann im Nürnberger Justizpalast in der Fürther-Straße im Saal 600 der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher. 21 ehemals führende Vertreter des "Tausendjährigen Reiches" saßen auf der Anklagebank.  Dönitz mußte sich wegen der ersten drei Anklagepunkten verantworten: Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden und Kriegsverbrechen. Er wurde nicht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt wie etwa Göring.

Die Anklage wegen Kriegsverbrechen beeinhaltete allerdings die Mitschuld an der Ermordung und Mißhandlung der Bevölkerung in besetzten Gebieten. Dabei waren Erschießen, Erhängen, Vergasen, Aushungern, übermäßiges Zusammenpferchen, planmäßige Unterernährung, systematische Überarbeitung, unzureichende Hygiene, Prügel, Folter und Experimente besonders hervorgehoben. Der Anklagepunkt 3 : (Kriegsverbrechen) beeinhaltet weitere zehn Unterabschnitte, in denen es unter anderem um die in Ausschwitz und anderen Konzentrationslagern umgebrachten Menschen geht. Es ist auch die Rede von der völligen Vernichtung ganzer Städte.

Nach 9 Monaten Prozeßdauer wurde am 1.Oktober 1946 das Urteil verlesen: zwölfmal die Todesstrafe, dreimal lebenslänglich, vier Zeitstrafen zwischen zehn und 20 Jahren, drei Freisprüche. Dönitz wurde zu den Anklagepunkten 2 und 3 als schuldig befunden, zum ersten jedoch als unschuldig. Er bekam eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren, die er in Berlin-Spandau absaß. Dönitz' Urteil zählte damit zu den mildesten. Dönitz' Kommentar zu seinem Urteil: "Keiner dieser Anklagepunkte betrifft mich letzten Endes. Typischer amerikanischer Humor".

Ich denke, dieser Kommentar sagt viel aus über den Mann, der unter Hitler Großadmiral, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und schließlich Hitlers Nachfolger wurde.












Quellenangab

Guido Knopp: " Das Ende 1945- Der verdammte Krieg"


Jürgen Rohwer: " Der Krieg zur See- 1939- 1945"


Bildungszentrum: " Der Nürnberger Prozeß"












































Begriffserklärung



BRT       - Brutto-Register-Tonnen

Einbaum - U-Boot vom Typ IV

FW-200 - Flugzeug vom Typ Focke-Wulff 200- Condor

OBM     - Oberbefehlshaber der Marine, bis 1943

Erich Raeder, dann bis 1945 Karl Dönitz











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