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Biographie Erich Loest

Biographie



Erich Loest


Schriftsteller





24. Februar: Erich Loest wird in Mittweida/Sachsen als Sohn eines Kaufmanns geboren.


Nach dem Besuch der Oberschule wird er zum Kriegsdienst einberufen.


Nach Kriegsende arbeitet er unter anderem in der Landwirtschaft und in den Leuna-Werken.


Volontär sowie Redakteur bei der 'Leipziger Volkszeitung'.

ab 1950

Freischaffender Schriftsteller in Leipzig.
Die Veröffentlichung des Romans 'Jungen, die übrig bleiben' (1950) machte Loest in der DDR bekannt.
Populär wird er mit den Erzählbänden 'Liebesgeschichten', 'Sportgeschichten' und dem Berlin- Roman 'Die Westmark fällt weiter' (1952).
Als Vorsitzender des Schriftstellerverbandes Leipzig und SED-Mitglied unterstützt Loest die DDR-Regierung bis sein Weltbild durch die Ereignisse um den 17. Juni 1953 stark erschüttert wird.
Loests nachhaltige Kritik an der SED-Führung nach der Niederschlagung des Aufstandes vom 17. Juni und sein lautes Nachdenken über die Konsequenzen einer Entstalinisierung für die DDR tragen ihm ab 1957 eine lange Untersuchungshaft ein.


Studium am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig.


Ausschluß aus der SED.
Verhaftung und Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus wegen 'konterrevolutionärer Gruppenbildung'.


Haftentlassung auf Bewährung.

ab 1965-1975

Loest verfaßt Romane und Erzählungen, die vorrangig dem Broterwerb dienen.


Veröffentlichung des autobiographischen Romans 'Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene'.


Nach offenem Protest gegen Zensurmaßnahmen Austritt aus dem Schriftstellerverband der DDR.


Veröffentlichung der literarischen Karl-May-Biographie 'Swallow, mein wackerer Mustang'.


Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland.
Veröffentlichung seiner Autobiographie 'Durch die Erde ein Riß' in einem westdeutschen Verlag.
Auszeichnung mit dem 'Hans-Fallada-Preis' der Stadt Neumünster.


Veröffentlichung der Leipzig-Romane 'Völkerschlachtdenkmal' (1984) und 'Zwiebelmuster' (1985), die beide fürs Fernsehen verfilmt werden.


Zweiter Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller der Bundesrepublik.


Mitbegründer des Linden-Verlages in Künzelsau.


Nach der politischen Wende in der DDR wird Loest vom Obersten Gericht rehabilitiert.


Nachdem er Einsicht in seine 'Stasi-Akte' bekommen hat, veröffentlicht er seine Erkenntnisse über die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in den Romanen 'Froschkonzert' und der Dokumentation 'Die Stasi war mein Eckermann oder mein Leben mit der Wanze'.

seit 1994

Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
Loest setzt sich nachhaltig für enge Verbindungen zu Polen ein, die er mit dem sogenannten Polen-Plan zur 'Förderung polnischer Literatur in Deutschland und deutscher Literatur in Polen' umsetzt.


Veröffentlichung des dokumentarischen Romans 'Nikolaikirche', in dem er die Ereignisse um die Leipziger Montagsdemonstrationen im Jahre 1989 schildert. Der Roman wird mit großem Erfolg verfilmt.


Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig.


Veröffentlichung der autobiographischen Schrift 'Als wir in den Westen kamen. Gedanken eines literarischen Grenzgängers'.
Auszeichnung mit dem Kommandeurskreuz des Verdienstordens der Republik Polen.








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