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Biographie von Johann Wolfgang von Goethe



Biographie von Johann Wolfgang von Goethe


Jugend und Studienjahre (1749 - 1771):


Goethe wurde am 28. August 1749 als Sohn des Juristen und Stadtschultheißen Johann Caspar Goethe und seiner Frau Katharina Elisabeth in Frankfurt am Main geboren. Er wuchs in einem vermögenden und kultivierten Elternhaus auf und erhielt Privatunterricht von Hauslehrern. In seiner Jugend, die er später eindringlich in der Autobiographie Dichtung und Wahrheit schilderte, wurde er Augenzeuge bedeutender historischer Ereignisse, wie der Unruhen des Siebenjährigen Krieges und der Krönungsfeierlichkeiten für Joseph II. . Bereits in frühen Jahren traten die intellektuellen, dichterischen und schauspielerischen Begabungen Goethes hervor, der jedoch auf Wunsch des Vaters die juristische Laufbahn einschlug und 1765 bis 1768 in Leipzig Rechtswissenschaften studierte. In philosophischen und literaturgeschichtlichen Vorlesungen kam er mit Gedankengut und Poetik der Aufklärung und Empfindsamkeit in Berührung und nahm Unterricht bei Adam Friedrich Oeser, dem Leiter der örtlichen Zeichenakademie. Die Leipziger Studienjahre, in der mehrere Gedichte entstanden, endeten mit einer lebensbedrohlichen Krankheit, die die Rückkehr ins Elternhaus erzwang. 1770, also im Alter von 21 Jahren erschienen seine ersten Gedichte in Buchform (die von Bernhard Christoph Breitkopf unter dem Namen Neue Lieder vertont wurden). Im selben Jahr übersiedelte er nach Straßburg und promoviert 1771 zum Lizenziaten der Rechte.




Die Geniezeit: Sturm und Drang (1771 - 1775)


Im August 1771 eröffnete Goethe eine Kanzlei in Frankfurt, beschränkte jedoch bewusst seine juristischen Geschäfte, um Zeit für die Vollendung der in Straßburg begonnenen dichterischen Versuche zu gewinnen, darunter die Urfassung des Götz von Berlichingen - Dramas. 1772 begann seine eigentliche schriftstellerische Laufbahn als Rezensent der Frankfurter Gelehrten Anzeigen, des bedeutendsten publizistischen Organs des Sturm und Drang. Im Sommer desselben Jahres ging er zum Abschluss der juristischen Ausbildung als Referendar an das Reichskammergericht in Wetzlar, wo die unerfüllte Liebe zu Charlotte Buff, der Braut eines Juristenkollegen, ihn zu seinem ersten Roman Die Leiden des jungen Werthers anregte. Neben diesem Sensationserfolg entstanden Hymnendichtungen in freien Rhythmen, wie z. B. Wanderers Sturmlied und Prometheus, und Entwürfe zu den Dramen Faust bzw. Urfaust, Clavigo und Egmont und andere. Auf verschiedenen Reisen trat Goethe mit prominenten Zeitgenossen wie Johann Caspar Lavater und Wilhelm Heinse in Verbindung. Problematisch verlief seine Liebesbeziehung zu der Offenbacher Bankierstochter Lili Schönemann. Er versuchte der bedrängenden Situation auf einer Reise in die Schweiz zu entfliehen und löste schließlich die im Vorjahr eingegangene Verlobung. Das erotische Erlebnis fand erneut ein vielfältiges Echo im dichterischen Werk (Neue Liebe, neues Leben; An Belinden; Wonne der Wehmut; Lilis Park; Auf dem See; Herbstgefühl).


Das erste Weimarer Jahrzehnt (1775 - 1786):


1775 übersiedelte Goethe auf Einladung des jungen Herzogs Karl August nach Weimar. Die sächsische Residenzstadt bot ein Begegnungsfeld des aufgeklärten Adels mit gebildetem Bürgertum. Dort mehrte sich der Kreis seiner Pflichten beständig, so übernahm er u.a. die Oberaufsicht über einen Bergbaubetrieb, der sein Interesse an naturwissenschaftlichen Studien wieder aufleben lies. So entstand 1790 Versuch, die Metamorphose der Pflanzen zu erklären. Während sein Schauspiel Stella (1776), das seine Beziehung zu Lili Schönemann literarisch reflektierte, noch deutlich von der Poetik des Sturm und Drang geprägt war, wurde allmählich das klassische Stilideal zum beherrschenden Prinzip seiner Dichtung. Nicht zuletzt unter dem Einfluss der entsagungsvollen Liebe zu Charlotte von Stein und des lange betrauerten Todes der Schwester Cornelia (1777) löste sich Goethe vom rigorosen Subjektivismus seiner Jugend und setzte an seine Stelle das Ziel einer gemeinschaftsdienlichen Humanität. In Aussage und Form wurde dies erstmals in seinem Drama Iphigenie auf Tauris deutlich. Im Zentrum seiner Darüber hinaus entstanden zahlreiche Gedichte, vornehmlich Naturlyrik, wie Harzreise im Winter; Wanderers Nachtlied und sein wohl bekanntestes Gedicht Über allen Gipfeln ist Ruh, sowie verschiedene Balladen, z.B. Erlkönig. Außerdem trieb Goethe die Arbeit am Faust voran.


Italienische Reise und Rückkehr (1786 - 1793):


Im Herbst 1786 brach Goethe, der die Last der dienstlichen Verpflichtungen immer bedrückender empfand, zu einer Bildungs- und Erholungsreise nach Italien auf. Die Umstände dieser ersten Reise nach Italien (1786 - 1788) sind ausführlich in den für Charlotte von Stein geführten Tagebüchern dokumentiert, die ihm drei Jahrzehnte später als Quelle seiner autobiographischen Schrift Die Italienische Reise (1816/17) dienten. Durch seine Reise mit vielen kurzen Aufenthalten in verschiedenen Städten knüpfte Goethe Beziehungen zu zahlreichen deutschen Künstlern. Das südliche Klima, die reichen Kunstschätze und das freie Ausleben seiner künstlerischen Neigungen ließen Goethe die Reise als "Wiedergeburt" und "sonderbare Hauptepoche" seines Lebens erfahren.



Nach seiner Rückkehr nach Weimar im Juni 1788 übernahm Goethe die Leitung des "Freien Zeicheninstituts", wurde aber ansonsten - abgesehen von der Direktion der Bergwerke - auf eigenen Wunsch von allen anderen Amtern entbunden. Kurz darauf lernte er seine zukünftige Lebensgefährtin Christiane Vulpius kennen. Die Verbindung mit der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Vollwaisen stieß in der standesbewussten Hofgesellschaft auf Ablehnung. Im selben Jahr kam es zur ersten Begegnung mit Friedrich von Schiller, dem Goethe eine Professur in Jena vermittelte. 1790 veröffentlichte er die abgeschlossene Erstfassung des Faust (Faust. Ein Fragment) und reiste erneut nach Italien. Diese zweite Italienreise stand im Zeichen ausgiebiger Kunst - und Naturstudien und war belastet von der zeitweiligen Trennung von Christiane und dem im Vorjahr geborenen Sohn August. 1792 erlebte Goethe als Begleiter Karl Augusts den 1. Koalitionskrieg (1792 - 1797) der Österreicher und Preußen gegen die Franzosen und wurde Augenzeuge der Kanonade von Valmy. Die Ereignisse schilderte er später aus der Distanz von drei Jahrzehnten in Die Campagne in Frankreich 1792. Ende 1793 begann eine fünf Jahre andauernde Phase intensiver Homer-Studien, während der er Teile der Ilias und Odyssee übersetzte.


Das Jahrzehnt mit Schiller (1794 - 1805):


Mitte 1794 gewann Schiller Goethe als Mitarbeiter für die Zeitschrift Die Horen. Schiller war ein häufiger Gast in Goethes Haus und übersiedelte1799 ganz nach Weimar. Das gemeinsame Wirken erstreckte sich künftig auf gegenseitige Beratung bei programmatischen Schriften, wie Schillers Brieffolge Über sie ästhetische Erziehung des Menschengeschlechts, und literarischen Projekten, wie Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. Goethe wurde von Schiller zur Vollendung des ersten Teils des Faust gedrängt. In beständigem Austausch mit Schiller entstand Goethes Hexameterepos Hermann und Dorothea (1797).

In der Zusammenarbeit der beiden Dichter entwickelte sich der an Antike und Renaissance orientierte Stil der "Weimarer Klassik", wobei Goethe die Naturbetrachtung einbrachte, Schiller dagegen die kritische Sittlichkeitslehre Kants. Beide befassten sich ausführlich mit der Theorie der literarischen Gattungen (Über epische und dramatische Dichtung. Von Goethe und Schiller, 1797). Anlässlich einer Schweizreise (1797) erweckte der später von Schiller dramatisierte Tell-Stoff Goethes Interesse, und ab 1798 erschien seine Kunstzeitschrift Propyläen, unter der Mitarbeit von Schiller und Wilhelm von Humboldt. Dort wie auch in seinem Bildungsroman Wilhelm Meisters Lehrjahre folgte Goethe dem Ideal klassischer Humanität, in dem er mit Schiller weitgehend übereinstimmte.

Schillers Tod im Mai 1805 bedeutete eine schmerzliche Zäsur im Leben Goethes. Der umfangreiche Briefwechsel der beiden Weggenossen bezeugt die Intensität der geistigen Beziehung und des freundschaftlichen Verhältnisses und zählt zu den eindrucksvollsten Zeugnissen dieser Art in der deutschen Literatur. Im Epilog zu Schillers Glocke (1805) setzte Goethe dem Verstorbenen ein einfühlsames literarisches Denkmal.


Die Auseinandersetzung mit der Romantik (1806 - 1814):




So manche romantische Tendenzen erschienen Goethe als reine "Narrenpossen". Während er in seiner Schrift Winckelmann und sein Jahrhundert (1805) noch unentschieden zwischen einem normativen Klassizismus und romantischen Sichtweisen schwankte, versah er den 1812 vollendeten Aufsatz Letzte Kunstausstellung 1805 mit deutlichen Seitenhieben auf die Romantiker. Diese wiederum zählten anfänglich zu den nachhaltigsten Verfechtern Goethes. Romantische Züge trug der in Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften (1809) gestaltete Konflikt in individuellem Lebensplan und sozialer Existenz sowie die dort vollzogene Problematisierung der bürgerlichen Ehe. 1806 heiratete Goethe seine langjährige Lebensgefährtin Christiane.

1808 traf Goethe auf dem Erfurter Fürstenkongress mit der bedeutendsten zeitgenössischen Herrschergestalt, Napoleon I., zusammen. Im selben Jahr erschien der erste Teil des Faust (Faust: Eine Tragödie), 1811 der erste Band seiner Autobiographie Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, die die Jahre 1749 bis 1775 umfasste. Weitere Betätigungsfelder dieser Lebensphase waren Studien zur Farbenlehre und zur Kunst des Mittelalters. Regelmäßige Kuraufenthalte führten ihn nach Karlsbad und in anderer böhmische Bäder, wo er neben der dichterischen Arbeit mineralogische Untersuchungen betrieb und gesellschaftliche Kontakte pflegte. 1812 kam es in Karlsbad zur persönlichen Begegnung mit Ludwig van Beethoven, der außer Vertonungen von Gedichten Goethes eine Ouvertüre zu Egmont komponiert hatte.


Die letzten Lebensjahrzehnte (1815 - 1832):


Von Mai bis Oktober 1815 unternahm Goethe eine Reise durch das Rhein-, Main- und Neckargebiet, auf der er mit zahlreichen Persönlichkeiten des politischen und geistigen Lebens Bekanntschaft schloss. Zum zentralen Ereignis wurde jedoch die Begegnung mit Marianne von Willemer, der Tochter eines Frankfurter Bankiers, sie Goethes spontane Neigung leidenschaftlich erwiderte. Diese Liebe fand literarischen Niederschlag im Buch Suleika des West-östlichen Divan (1819). Mehrere Gedichte stammen von Marianne und wurden von Goethe mit geringfügigen Anderungen übernommen. Anderer Meisterwerke seiner späten Lyrik waren die philosophischen Gedichte Urworte. Orphisch (1820); die Paria-Trilogie (1824); und die Zahmen Xenien (1827).

Mit fortschreitendem Alter zog sich Goethe vom literarischen Betrieb und vom Weimarer Gesellschaftsleben zurück und widmete sich seiner umfangreichen naturkundlichen Sammlung. Außer verschiedenen autobiographischen Schriften und der 1828 verfassten Novelle standen Erzählprosa und Drama im Zeichen langfristiger Projekte. Der zweite Teil des Faust und die Fortsetzung des Wilhelm-Meister-Komplexes mit den Wanderjahren haben die offene Form sowie die Ergebnis-, Stoff- und Motivfülle gemeinsam.

Wichtige Begleiter der letzten Lebensjahre wurden neben der Schwiegertochter Otilie seine Sekretäre Friedrich Wilhelm Riemer und Johann Peter Eckermann, der später seine Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens (1837 - 1848) herausgab. Zu den letzen Schriften gehören Aufsätze Landschaftliche Malerei und Noch ein Wort für junge Dichter. Der letzte, wenige Tage vor seinem Tod diktierte Brief war an Wilhelm von Humboldt gerichtet und betraf mit dem Faust das literarische Thema, das ihn sein Leben lang fesselte. Goethe starb am 22. März 1832 in seinem Haus am Frauenplan und wurde an der Seite Schillers in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt.









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