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Der historische Hintergrund des Dramas Maria Stuart von Friedrich Schiller

Der historische Hintergrund des Dramas 'Maria Stuart' von Friedrich

Schiller


Maria Stuart wird am 8. Dezember 1542 auf dem Schloss Linlithgow bei Edinburg

geboren. Ihr Vater ist der schottische Koenig Jakob V. und ihre Mutter Maria

von Guise.

Sie wird erzogen in der Heimat ihrer Mutter am franzoesichen Hof in St.

Germain. Am 24. April 1558 wird die Sechzehnjaehrige mit dem Dauphin, seit

1559 Koenig Franz der II. von Frankreich, verheiratet. Nach dem fruehen Tod



Franz II. (1560) will Maria, da inzwischen auch ihre Mutter, die Regentin von

Schottland, gestorben ist, in ihre Heimat zurueck. Am 15. Januar 1558 stirbt

Maria von England. Elisabeth I., die unrechtmaessge Tochter von Heinrich VIII

mit Anna Boleyn, wird Koenigin von England. Maria, als Enkelin der Magarethe

Tudor, der Schwester Heinrichs VIII., erhebt unter franzoesischen Druck selbst

Ansprueche auf den englischen Thron und wird so zu einer ernsthaften Bedrohung

fuer Elisabeth. In Schottland wird der Protestantismus 1560 Staatsreligion.

Schottland erkennt Elisabeth als englische Koenigin in dem Vertrag von

Edingburg an und der Buergerkrieg zwischen Shottland und England wird beendet.

Die Rueckkehr von der katholisch-franzoesischen Maria Stuart nach Schottland

bedeuted aber einen neuen politischen Unruheherd.

Maria landet am 19. August 1561 in Schottland und wird dort als Koenigin

begruesst. Obwohl sie eine Gegnerin der protestantischen Ketzerei ist und mit

ihren Oheimen, den Guisen, und auch dem Papst in geheimer Verbindung bleibt,

verhielt sie sich gegen die puritanische Bewegung des John Knox zurueckhaltend

und geduldsam, ohne das Misstrauen, das man ihr in protestantischen Kreisen als

der mit Frankreich verbundenen Katholikin entgegenbrachte, zerstreuen zu

koennen. Am 29. Juli 1565 vermaehlte sie sich mit dem von ihr leidenschaftlich

geliebten Lord Heinrich Darnley, einen zwanzigjaehrigen schoenen, aber geistig

unbedeutenden Adeligen, der mit dem Tudors sowohl als den Stuarts verwandt ist.

Elisabeth wollte, dass Maria Lord Dudley, Graf von Leicester, einen Liebhaber

Elisabeths, heiratet. Durch die Heirat mit Darnley konnte Maria ihn als

Konkurrenten um den englischen Thron ausschalten und ihren eigenen Anspruch

gemeinsam mit ihm verstaerken. Darnley stellt sich schon nach einem Jahr an die

Spitze einer protestantischen Opposition gegen die Koenigin, die ihren

Geheimsekretaer David Riccio am 9. Maerz 1566 vor ihren Augen niederstechen

liess. Daraufhin schenkt die Koenigin James Heyburn, Earl of Bothwell, einen

der maechtigsten Adeligen des Landes, ihr vertrauen. Dieser verheiratete Graf

hofft die Koenigin fuer sich zu gewinnen. Bothwell laesst das Haus von Darnley,

der dort wegen einer Pockenkrankheit isoliert lebt, am 9. Februar 1567 in die

Luft spraengen. Obwohl Bothwell allgemein als der Moerder bezeichnet wird,

sprechen ihn Gericht und Parlament frei. Maria ernennt Bothwell, den sie liebt,

zum Grossadmiral. Sie laesst sich von ihm im April 1567 freiwillig auf sein

Schloss 'entfuehren', um ihn dort zu heiraten. Bothwell wird spaeter nocheinmal

wegen dem Mord an Darnley und zugleich der Entfuehrung der Koenigin und

gewaltsam erzwungender Eheschliessung mit ihr angeklagt. Er kann aber

zunaechsten entkommen, wird spaeter ergriffen und kommt ins Gefaengnis.

Verschwoerte  schottische Lords nehmen Maria gefangen im Juni 1567, und man

droht ihr, sie wegen der Ermordung Darnleys anzuklagen. Sie wird gezwungen zu

Gunsten ihres einjaehrigen Sohnes auf die Krone zu verzichten. Dieser wird am

15. Juli 1567 als Jakob VI. zum Koenig gekroent. Am 2. Mai 1568 entkommt Maria

ihrer verhaengten Haft. Sie ruft ihre Freunde zum Beistand auf und sammelt ein

Heer von ca. 6000 Mann um sich, das jedoch am 13. Mai von ihrem Halbbruder

besiegt wird. Sie erreicht auf abenteuerliche Weise England. Dort bittet sie

Elisabeth in einem Brief um Asyl und ein Zusammentreffen, was nie gewaehrt

wird. Elisabeth will Maria wohl als Verwandte aufnehmen, doch leitender

Minister Cecil, Lord Burgleigh, der schon bisher seine Hand bei den

Verschwoerungen gegen Maria mit im Spiel hatte, wuenscht das Maria in

gewahrsam genommen wird. Um eine Flucht Marias nach Frankreich zu verhindern,

wird sie in Balton Castle festgehalten. Um Marias Schuld an Darleys Mord zu

pruefen, wurde eine Kommision von verschiedenen Lord eingesetzt, die aber nie

zu einem Ergebnis kam. Um eine Befreiung Marias zu verhindern, wurde sie von

Schloss zu Schloss gefuehrt. Ein Versuch des katholischen Adels im Norden

Englands, Maria zu befreien und den Protestantismus zu stuerzen (1569), wird

verhindert. Maria wird nun zum Mittelpunkt der katholischen Bestrebungen

Europas. Frankreich, Spanien und der Papst hoffen durch sie die katholische

Kirche in England wiederherzustellen. Verschiedene Versuche Maria zu befreien

und Elisabeth zu stuerzen schlagen fehl. Damals wird Maria der Aufsicht des zu

milde erscheinenden Shrewsbury entzogen und dem strengen Gewahrsam Paulets

unterstellt. 1586 wurde eine Verschwoerung gegen Elisabeth unter Anton

Babington entdeckt und niedergeschlagen. Daraufhin wird Maria der Pozess vor 40

angesehenen Peers und 5 Oberrichtern gemacht. Sie wird der Teilnahme an den

Plaenen Babingtons angeklagt. Sie gibt zu, von den Plaenen gwusst zu haben,

leugnet aber das Wissen ueber einen Mordversuch an Elisabeth. Auf Grund der

Aussagen der Schreiber Nau und Curle wird sie am 25. Oktober 1586 zum Tode

verurteilt. Elisabeth schwankte allerdings lange.  Erst am 1. Februar 1587,

nach einer weiteren Verschwoerung gegen Elisabeths Leben,  unterzeichnet sie

das Urteil. Sie uebergibt das Urteil dem Staatsekretaer Davison mit der

Weisung, es mit dem Staatssiegel zu versehen. Burleigh und einige andere

Mitglieder des geheimen Rates beschlossen nun, da sie die Unentschlossenheit

der Koenigin kannten, das Urteil ohne weitere Rueckfrage volltrecken zu lassen.

Das Urteil nimmt Maria koeniglich auf. Der von ihr gewuenschte Beistand eines

kath. Geistlichen wird ihr nicht gewaehrt. Den Protestantischen Geistlichen

weisst sie zurueck. Am Morgen des 8. Februars geniesst sie eine vom Papst Pius

V. geweihte Hostie, die sie fuer den aeussersten Fall aufgespart hat, und wird

dem Schafott hingerichtet. Sie stirbt am 8. Februar 1587 im 19. Jahr ihrer

Gefangenschaft im Alter von 45 Jahren. Elisabeth zeigt sich von der Hinrichtung

sehr bestuerzt und straft Davison wegen seinem Uebereifer mit einer Geldstrafe

von 10000 Sterling, die ihn verarmen liess.







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