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Hermann Hesse - Unterm Rad

1 Biografie: Hermann Hesse

Am 2. Juli 1877 wird Hermann Hesse in Calw/Württemberg geboren. 1881 zieht Hesse mit seinen Eltern nach Basel. Nach der Rückkehr nach Calw 1883 besucht er das Reallyzeum und die Lateinschule in Göppingen, wo er 1890 das Württembergische Landesexamen ablegt, um die Theologenlaufbahn einzuschlagen. 1891 tritt Hesse in das evangelische Klosterseminar Maulbronn ein. 1892 läuft er jedoch bereits fort, weil er "entweder Dichter oder gar nichts" werden will. Nach einem Selbstmordversuch und anschließend kurzem Aufenthalt in der Nerven­heilanstalt Stetten im Remstal besteht er 1893 das Einjährig-Freiwilligen-Examen am Gymnasium in Cannstatt. Ende dieses Jahres bricht Hermann Hesse die Ausbildung an dieser Schule ab, um eine Buchhändlerlehre zu beginnen. Diese gibt er aber bereits drei Tage später wieder auf. Es folgt eine Zahl von verschiedenen Lehren in den unterschiedlichsten Branchen. Hesse erleidet einen Nervenzusammenbruch wegen dem Tod seines Vaters (1916) und wegen der fortschreitenden Schizophrenie seiner Frau. In der Zeit von 1939-1945 werden viele Werke Hermann Hesses in Deutschland verboten. 1946 erhält er den Nobel-Preis für Literatur. Am 9. August 1962 stirbt Hermann Hesse an Gehirnschlag in Montagnola.



2 Unterm Rad

2.1 Zum Buch

Unterm Rad gehört der Gattung Epik an, es ist in 7 Kapitel unterteilt und in der auktorialen Erzählerhaltung (3.Person, allwissend) geschrieben.

Hermann Hesses Erzählung entsteht in der Zeit zwischen Oktober 1903 und Juni 1904 in Calw.


Unterm Rad ist sehr autobiographisch orientiert, das heißt, dass Hermann Hesse auf die Probleme in seiner eigenen Schulzeit anspielt und so seine Jugend als Grundlage und Motiv für sein Buch dient. Die Zusammenhänge gehen sowohl aus der Handlung der Erzählung, die nur geringfügige Unterschiede zu dem Leben Hesses aufweist, hervor, als auch aus der Übereinstimmung der Schauplätze.

Hermann Hesse identifiziert sich mit Hermann Heilner, dessen Charakter sich mit dem von Hans ergänzt, seine Geschichte jedoch basiert auf Hans Giebenraths Leben im Maulbronner Klosterseminar und der tragischen Entwicklung, die zu Hans' Tod führt.

2.2 Inhaltsangabe

Hans Giebenrath gilt als ein äußerst begabtes Kind und wird so als einziger Schüler der Stadt zum "Landexamen" geschickt. Nach besonders gründlicher Vorbereitung und unter dem großem Druck seines Vaters und seiner Lehrer besteht er die Prüfung als Zweitbester. Seine Ferien werden bald durch Übungsstunden ersetzt und der Ehrgeiz von Hans wird immer größer. Bald verbringt er seine ganze Freizeit nur mit Lernen und wird anschließend von seinem Vater nach Maulbronn in ein Kloster gebracht. Hans wohnt hier gemeinsam mit ein paar anderen Schülern in der Stube "Hellas". Es bilden sich Freundschaften und Antipathien. Nur Hans bleibt lange alleine, lernt jedoch dann Hermann Heilner kennen. Dieser gibt Hans zu verstehen, dass er das Kloster als Gefängnis und wirklichkeitsfremd betrachtet. Diese Freundschaft zwischen dem Leichtsinnigen und Gewissenhaften erschöpft Hans sehr. Bald kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung und Heilner wird handgreiflich. Dieser Wutausbruch wird von den Lehrern mit 8 Stunden Karzer bestraft. Nach diesem Vorfall wird Heilner von seinen Mitbewohnern und auch von Hans als Außenseiter behandelt. Erst durch den Tod eines Zimmerkameraden kommen sie sich wieder näher und schließen erneut Freundschaft. Hans erkennt die Sinnlosigkeit dieses Schulsystems und seine Leistungen sinken. Seine Lehrer sehen die Ursache des Abfalls der Leistungen jedoch in Hans Umgang mit Heilner und verbieten ihm daher diesen. Mit dem Absinken seines Erfolgs verliert Hans auch den Respekt der Kameraden. Die Lehrer beschließen, Hans wieder nach Hause zu schicken. Zuhause versucht er sich durch Erinnerungen wieder selbst zu finden. Er scheitert und muss erkennen, dass die Zeit seiner Jugend vorbei ist. Er beginnt eine Mechanikerlehre, um auf neue Gedanken zu kommen, dabei lernt er Konrad kennen, der ihn auf eine Feier einlädt. Die anderen Gäste verstehen es, Feste mit Alkohol zu feiern, und Hans versucht sich ein letztes Mal krampfhaft anzupassen. Am nächsten Tag wird Hans tot in einem Bach aufgefunden. Viele Leute kommen zu seinem Begräbnis, um den intelligenten Jungen zu betrauern. Lediglich der Schuhmeister Flaig, einer seiner Kindheitsfreunde, erkennt die Lehrer als wahren Grund für Hans Tod.

2.3 Problematik

Für Hermann Hesse ist der Mensch, wie ihn die Natur erschafft, etwas Unberechenbares, ein Urwald ohne Weg und Ordnung.

Hermann Heilner hat intuitiv erkannt, daß Maulbronn auf ihn wie ein Gefängnis wirkt, in dem es nur geringen Freiraum und keine Möglichkeit sich zu entfalten gibt. Er läßt seine angestauten Aggressionen an seinem Mitschüler Lucius aus, indem er ihn einen Fußtritt verpaßt. Er flüchtet aus dem Klosterseminar Maulbronn und wird deswegen letztendlich von der Schule verwiesen, wo man offensichtlich mit seinem 'Freigeist' nicht viel anfangen kann: 'Ein Schulmeister hat lieber einen Esel als ein Genie in seiner Klasse '.

Hans Giebenrath dagegen ist introvertiert und richtet seine Aggressionen gegen sich selbst ( Selbstmord? ). Er ist scheinbar angepaßt, da er im Sinne der Gesellschaft funktioniert und es nicht wagt, sich zur Wehr zu setzen, als er in den wohlverdienten Ferien gezwungen wird, sich auf Maulbronn vorzubereiten. Jedoch lernt er nicht für sich, sondern um seinen Vater zufriedenzustellen. Damit entfremdet er sich selbst. Was bleibt ihm? Der Druck, der seinen Lebensfunken auslöscht.

Auch heutzutage wird Druck auf Kinder ausgeübt - sowohl von Lehrern, als auch von Eltern. Väter und Mütter projizieren oft eigene Wünsche und Vorstellungen auf das Kind, was schnell zur Überforderung führen kann. Psychosomatische Beschwerden können die Folge des ständigen Leistungsdruckes sein - bei Hans Giebenrath machen sich zum Beispiel im Laufe der Handlung immer wieder Kopfschmerzen bemerkbar.

Bereits in dieser frühen Erzählung Hermann Hesses wird also das Hauptmotiv seines Werkes deutlich: der Kampf des Einzelnen um die Entfaltung seiner Individualität gegenüber einer gleichmachenden Masse. Viele kommen bei diesem Kampf 'unters Rad'.

"So ist's gut, so ist's recht, mein Lieber. Nur nicht matt werden, sonst kommt man unters Rad."(1)


Facharbeit:

"Wunderkinder - Ist das Leben einfacher für sie?"


3.1 Vererbung oder Erziehung?                                                                                                 


Die ersten Jahre sind entscheidend - auch für unsere Begabungen.

Weltweit gleicht kein Mensch einem anderen. Jeder denkt und fühlt unterschiedlich. Ein und dieselbe Sache wird von jedem etwas anders betrachtet. Warum das so ist, hängt zum einen von unseren Erbanlagen ab, zum anderen auch davon, wie wir erzogen werden, und welchen Einfluss die übrige Umwelt auf uns nimmt.

Besonders interessant sind dabei folgende Fragen: "Welche Fähigkeiten, Talente und Begabungen sind angeboren, welche werden erst später ausgebildet und erworben?" Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz zeigte bei seinen berühmten Versuchen mit Graugänsen, dass sich bestimmte Fähigkeiten nur in einem bestimmten Zeitraum entfalten lassen. So ist bei Graugänsen der erste Kontakt besonders wichtig. Egal ob Gans oder Mensch, das erste Gesicht wird zum Mutterbild und diesem folgen die Kinder. Das aber funktioniert nur sofort nach der Geburt. Denn nur wenig später gelingt eine solche Prägung nicht mehr.

Hochbegabung ist schon ab dem Babyalter bemerkbar und fällt vor allem durch die Entwicklungsbeschleunigung auf. Hochbegabte Babies zeigen von Anfang an großes Interesse für ihre Umgebung und schauen, als ob sie mit den Augen greifen wollten.


3.2 Vorurteile von Begabten

Die Öffentlichkeit muss aufgeklärt werden über die weiterhin vielfach herrschenden Vorurteile und falschen Einstellungen wie: "Hochbegabte setzen sich sowieso durch, da sie schon privilegiert sind und nicht noch extra Aufmerksamkeit brauchen oder dahinter stecken nur überehrgeizige Eltern". Das mag zwar im Einzelfall zutreffen, aber Erfahrungen haben gezeigt, dass Eltern hochbegabter Kinder eher zurückhaltend in Bezug auf Herausforderungen sind und die Kinder nicht zum Lernen zwingen, sondern sie eher davon abhalten wollen.

Auch wird behauptet, dass vor allem hochbegabten Kindern alleine durch ihre Hochbegabung alles in den Schoß fiele. Doch ohne verstärkte Zuwendung und liebevolle Förderung sind hochbegabte Kinder genauso zum Scheitern verurteilt, wie wahrhaft behinderte Kinder.


3.3 Was ist Hochbegabung?

Hochbegabung ist eine Gottesgabe, ein Potential, das genutzt oder verschüttet werden kann. Die Pflicht der Eltern eines möglicherweise hochbegabten Kindes ist es, den Kindern alle Möglichkeiten zu geben, dieses Potential sich entfalten zu lassen.

Die Informationen über Hochbegabung im Kleinkindesalter sind leider sehr dürftig. Es wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig für ein hochbegabtes Kind möglichst frühe Förderung sei, doch über Möglichkeiten von sinnvoller Förderung und genauere Anleitungen ist nicht viel zu finden.

Es beginnt schon mit der Problematik des Testens: Intelligenztests lassen sich im Allgemeinen erst im Alter von zehn Jahren, allerfrühestens mit sechs Jahren durchführen. Bei einem Intelligenztest wird die Fähigkeit zu logischem Denken und zur Erarbeitung kreativer Lösungsansätze überprüft, und nicht das, was die Eltern den Kindern beigebracht haben. Sämtliche Tests, die zu einem früheren Zeitpunkt durchgeführt werden, geben nur Auskunft über den Entwicklungsstatus des Kindes, also ob es auf bestimmten Gebieten eine altersgemäße Entwicklung zeigt, ob es seinen Altersgenossen voraus oder ihnen gegenüber zurück ist. Dies sagt jedoch nichts über die Intelligenz eines Kindes aus, da die Entwicklungsgeschwindigkeit eben sehr unterschiedlich ist. Auch sind diese Tests eher dafür entworfen, mögliche Defizite in der geistigen oder körperlichen Entwicklung aufzuzeigen, als sich mit Intelligenz bei Babies auseinanderzusetzen.
Ab dem 3. Lebensjahr werden schon standardisierte Begabungstests durchgeführt, doch das Ergebnis dieser Tests ist natürlich von der Kooperationsbereitschaft des Kindes abhängig. Bei Vorschulkindern ist es häufig so, dass sie Aufgaben, die sie zu Hause problemlos bewältigen, in fremder Umgebung und in Gegenwart fremder Menschen verweigern. Auch die 'gemeinsame Sprache' mit dem Kind hat großen Einfluss auf das Ergebnis: Ein Kind, das von zu Hause das Wort 'Paradeiser' kennt, wird den Ausdruck 'Tomate' nicht zuordnen können.

Aus diesen Gründen ist es nur einer sehr erfahrenen psychologischen Kraft möglich, eine Einschätzung - die nicht immer mit dem Testergebnis übereinstimmt - zu treffen.

Dies ist für die Eltern von möglicherweise hochbegabten Kindern natürlich unbefriedigend. Einerseits soll man möglichst früh fördern, andererseits will man sein Kind natürlich auch nicht überfordern. Die Sicherheit, die man durch ein überdurchschnittliches Testergebnis bekommt, fehlt hier völlig, man kann sich nur auf sein eigenes Gefühl verlassen, immer der Gefahr ausgesetzt, in sein Kind etwas hineinzuinterpretieren, das mehr auf elterlichem Stolz als auf Tatsachen beruht.
Ein kluger Ratschlag ist sicher der, vorerst einmal jedes auffällige Kind wie ein hochbegabtes zu behandeln, stellt sich später heraus, dass doch keine Hochbegabung oder überdurchschnittliche Intelligenz vorliegt, hat es dem Kind in keinem Fall geschadet. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man sich absolut vom Kind führen lässt, dem Kind niemals etwas aufzwingt und alle 'Übungen' nur spielerischen Charakter haben. Oberstes Gebot ist, wenn das Kind nicht mehr will, ist Schluss!


3.4 Hochbegabte Kinder und die Stellung der Mädchen

Hochbegabte Mädchen werden häufig übersehen. Der durchschnittlich begabte Mensch hat einen Intelligenzquotient, der bei etwa 100 liegt. Als hochbegabt gelten Kinder mit einem IQ von über 130. Doch oft wird die außergewöhnliche Begabung nicht erkannt - vor allem bei Mädchen nicht. Meistens beginnen Kinder schon mit vier Jahren Texte zu lesen und machen sich Gedanken über das Gelesene. Doch wenn sie in die Schule kommen, verwandeln sich die wissbegierigen Kinder, und vor allem Mädchen, jedoch in stille, in sich gekehrte Kinder. Schon bald wollen sie nicht mehr zur Schule gehen. Die Eltern sind ratlos, machen sich Vorwürfe, weil sie das Kind nicht am Lesen gehindert hatten. Dann ergibt ein Test, dass ihr Kind hochbegabt und in der ersten Klasse unterfordert ist. Meistens lassen Eltern zunächst ihren Sohn testen. Wenn sich dann herausstellt, dass die Tochter einen höheren IQ hat, als der Sohn, dann sind die Eltern immer überrascht. Während hochintelligente Buben, die ihren Klassenkameraden weit voraus sind und sich im Unterricht unterfordert fühlen, häufig durch Leistungsverweigerung oder Störaktionen auf sich aufmerksam machen, verhalten sich hochbegabte Mädchen meist unauffälliger. Buben sind lauter, fragen mehr und werden mehr berücksichtigt. Die Mädchen haben das Gefühl, dass die Buben schlauer sind, und akzeptieren dies stillschweigend, nehmen sich zurück und lassen die Buben machen. Mädchen passen sich eher dem Leistungsniveau der Klasse an und sind gute oder auch nur durchschnittliche Schülerinnen.


3.5 Wie kann man Begabung gezielt fördern?

Förderung ist kein Gebot aufgrund eines festgestellten Lerndefizits, Förderung muss vielmehr allen Schülern und Schülerinnen - auch den hochbegabten - zukommen.


Eigentlich hat in Europa eine deutliche schulpolitische Wende erst in den 80er Jahren eingesetzt. Heute können wir feststellen, dass in fast allen europäischen Ländern Begabungsforschung betrieben und Begabtenförderung realisiert wird. Da auf diesem Gebiet ein erheblicher Nachhholbedarf besteht, ist es außerordentlich wichtig, dass es eine gute Abstimmung zwischen Bildungspolitik, Wissenschaft und Schule gibt. Es sollte individuell zugeschnittene Förderprogramme im Hinblick auf eine harmonische und ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung geben.


Wissenschaftliche Statistiken weisen aus, dass rund 2,5 bis 5 % aller Kinder jedes Jahrgangs generell hochbegabt sind und weitere 25 % überdurchschnittliche Begabungen in speziellen Bereichen haben. Aus Gründen der Chancengleichheit sollte man den Unterricht nicht nur am Durchschnitt einer Klasse und am sogenannten unteren Bildungsgrad orientieren, sondern auch am oberen. Leistungsstärkere Schüler sollen die gleiche pädagogische Zuwendung bekommen, wie leistungsschwächere. Man will die Integration beider Gruppen. Man sollte Schüler verschiedener Begabung nicht prinzipiell voneinander trennen, sondern aufeinander zuführen.  Das Recht einer optimalen Förderung wird schwachen Schülern nie abgesprochen, aber auch hochbegabte Kinder und Jugendliche haben dieses Recht auf eine ihren Anlagen entsprechende Förderung. In der Volksschule ist es schon möglich, dass überdurchschnittlich begabte Kinder Schulstufen überspringen. Setzt man dies in der Unterstufe und Oberstufe in den weiterführenden Schulen fort, so würden sie prinzipiell mit fünfzehn Jahren maturieren können.

Damit sich das Begabungspotential soweit als möglich entfalten kann, ist der junge Mensch auch auf die Hilfe seiner Umwelt, also der Eltern, Lehrer, Trainer angewiesen. Der Glaube, dass Hochbegabte sich auf Grund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten im Zweifelsfall auch allein, ohne fremde Hilfe, durchsetzen würden, ist ein verhängnisvoller Irrtum.


Im Sinne einer gerechten Förderung aller, muss daher jeder Mensch seinen persönlichen Anlagen entsprechend gefördert werden - Hochbegabte genauso wie weniger Begabte. Dies ist nur durch ein differenziertes Bildungs- und Ausbildungsangebot, sowie ergänzende Fördermaßnahmen möglich. Nicht nur im Interesse des Individuums, sondern auch im Interesse der Gesellschaft verdienen es auch besonders Begabte gefördert zu werden. Junge Menschen brauchen Möglichkeiten zur individuellen begabungsgerechten Entfaltung, denn unsere Industriegesellschaft ist auf Kreativität und Leistungsfähigkeit von Spitzenbegabungen angewiesen. Man könnte zum Beispiel Freigegenstände für besonders begabte und interessierte Schüler mit entsprechenden Anforderungen gestalten, wobei aber Teilnahmevoraussetzung ein ausgezeichneter oder guter Schulerfolg sein sollte. Aber es sollten auch andere Schüler, die nur für einen bestimmten Kurs große Begabung oder Interesse haben, auf Antrag zu so einem Kurs zugelassen werden. Das Überspringen von Schulstufen als mögliche Begabtenförderung ist im Schulunterrichtsgesetz bereits geregelt, wobei bei der Entscheidung die Schulpsychologen und die Schulaufsicht eingebunden werden müssen. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass das Überspringen einer Klasse das soziale Erleben hochbegabter Kinder nicht negativ beeinflusst, dass es sehr viel mehr positive Folgen als negative nach sich zieht. Wir können es uns nicht leisten, die Talente hochbegabter verkümmern zu lassen. Wenn sie ihre Fähigkeiten nicht entfalten können, kommt es langfristig zu weniger Spitzenleistungen in Wissenschaft, Wirtschaft, politischem und kulturellem Leben. Die Förderung besonders begabter und motivierter junger Menschen gehört zu den wichtigen Aufgaben unseres Bildungssystems. Für die immer komplexeren Herausforderungen unserer Welt brauchen wir Menschen, die mit hoher Kompetenz, wacher Intelligenz und sozialer Verantwortung zu denken und zu arbeiten gelernt haben. Ihr Wissen und ihre Kreativität stellen für jedes Land die Zukunft der industriell-wirtschaftlichen Entwicklung dar. Dazu müssen wir Begabungen systematisch entdecken und fördern. Die Förderung besonders begabter Kinder und Jugendlicher ist ebenso eine Verpflichtung für den demokratischen Staat wie die Förderung der Leistungsschwachen. Begabtenförderung soll eine Chance zur optimalen Entwicklung großer Talente, die mit einem Wachsen sozialer Verantwortung zwingend verbunden ist, sein.


In Deutschland gibt es bereits Kurse in welchen hochbegabte Kinder und Jugendliche gefördert werden. Buben und Mädchen, die diese Angebote nutzen wollen, müssen zunächst einen wissenschaftlich anerkannten, standardisierten Intelligenztest absolvieren. Nur Kinder die einen IQ von mindestens 120 haben werden aufgenommen. Das geschieht, um normal begabte Kinder vor allzu ehrgeizigen Eltern zu schützen, da sonst in den Kursen überwiegend die Kinder ehrgeiziger Eltern wären, und Kinder mit einem niedrigeren IQ wären so in den Kursen überfordert. Um den Vorsprung vor ihren normal begabten Mitschülerinnen und Mitschülern nicht zusätzlich zu vergrößern, wird in den Kursen kein Schulwissen vermittelt. Statt dessen lernen die hochbegabten Kinder und Jugendlichen den Umgang mit dem Computer oder Sprachen wie Chinesisch, befassen sich mit philosophischen, mathematische, physikalischen oder Wirtschaftsfragen.

Mindestens ebenso wichtig wie die geistige Auslastung ist, dass die Kinder in den Kursen andere Hochbegabte treffen.

"Hier in der Schule hast du es ja leicht gehabt, immer der Erste zu sein. Im Seminar findest du aber andere Kameraden, lauter begabte oder sehr fleißige Leute, die sich nicht so spielend überholen lassen. Du begreifst das?"(2)

Mit normal begabten Gleichaltrigen tun sich viele Hochbegabte nämlich schwer. Die Psyche eines hochbegabten Kindes ist anders, als die eines normalen. Weil sie anders sind und sich anders verhalten, werden hochintelligente Buben und Mädchen oft abgelehnt, sind einsam und isoliert. Es tut den Kindern gut zu sehen, dass andere genauso schnell und weiträumig denken können wie sie selbst. Außerdem merken die Mädchen und Buben in den Kursen, dass sie nicht immer die besten und die schnellsten sind.

"Was er lernte und leistete, maß er stets nur an den Leistungen der Mitschüler, und er wäre lieber mit halben Kenntnissen Erster als mit doppelten Zweiter gewesen."(3)

Für viele Kinder ist dies eine neue Erfahrung, die sie zunächst betroffen macht. Sie müssen lernen, damit umzugehen.


In Schottland gibt es die "Cademuir International School", in welcher hochbegabte Schüler zwischen acht und achtzehn Jahren aus ganz Europa studieren. Die Besonderheit dieser Schule ist, dass für jedes Kind ein ganz individueller Stundenplan zusammengestellt wird. Es gibt keine Klassen sondern Fachgruppen, wo Schüler nicht ihrem Alter, sondern ihren Fähigkeiten entsprechend gemeinsam lernen.


In Österreich gibt es die "Sir-Karl-Popper-Schule", die speziell für Hochbegabte zugeschnitten ist, für Schüler ab der 5. Klasse am Wiedner Gürtel in Wien und die "Schumpeter-HAK" in der Handelsakademie im 13. Wiener-Bezirk. Die Förderung außergewöhnlicher Fähigkeiten müsse jedoch wesentlich früher beginnen. Mit fünfzehn Jahren gibt es keine hochbegabten Kinder mehr.

Die Begabung ist dann irgendwo verloren gegangen, geschrumpft wie ein Muskel. In Österreich schätzt man die Zahl der hochbegabten Kinder auf rund 25.000, das sind zirca 2 - 3 % aller Schüler. Der Handlungsbedarf ist also groß.

Ein Bekannter von mir geht auf keine "normale" Schule mehr, denn dort hat er sich gelangweilt, weil er immer ein bisschen schneller war als die anderen. Heute geht er auf die Sir-Karl-Popper-Schule für Hochbegabte im 4. Wiener Bezirk am Wiedner Gürtel. Wer dort in die Oberstufe aufgenommen wird, muss einen beinharten Intelligenztest bestehen, der sogar Hochbegabte zum Schwitzen bringt, weil kaum einer der Kandidaten damit fertig wird. Was man damit bezwecken will, ist, herauszufinden, wie ein Kind denken kann. Überprüft werden Logik, Gedächtnis, Wissen und Teamfähigkeit. Die hochbegabten Jugendlichen müssen erst einmal verkraften, dass man beim Test in der Zeit nicht fertig wird. Obwohl es die Schüler nicht recht zugeben wollen, die Anforderungen an sich selbst sind sehr hoch. So kommt es vor, dass die Mädchen und Burschen oft mehr tun wollen, als sie eigentlich müssten. Anstrengen müssen sich die Schüler hier jedoch allemal. In dieser Schule zählt hauptsächlich die Mitarbeit, auf Hausübungen kommt es nicht so sehr an. Dafür verbringen die Schüler mehr Zeit in der Schule. Die Freunde aus der alten Schule haben ständig Zeit für Freizeitaktivitäten, aber die Hochbegabten haben plötzlich keine Zeit mehr. Mit dem Lernen ist es jetzt recht viel geworden. Zum ersten Mal fühlen sich die Hochbegabten wie normale Schüler, und müssen sich auch einmal plagen. Früher waren sie es immer gewöhnt, mit Schlampereien durchzukommen. Hier muss man sich schon zusammenreißen. An der Sir-Karl-Popper-Schule nehmen Lehrkräfte an speziellen Schulungen teil, und der Stundenplan kann von den Schülern individuell gestaltet werden.  Statt eines Klassenvorstandes gibt es einen "Coach", der auf die verschiedensten Probleme seiner Gruppe eingeht. Man merkt, dass diese Schüler zwar kreativer sind, dafür aber oft hyperaktiv und besonders sensibel. In der alten Schule wurden viele der Kinder als "Streber" bezeichnet und gehänselt und sie schämten sich sogar für gute Noten. Diese Schule ist ein Neustart für sie. Natürlich kommt es auch in dieser Schule hin und wieder zu kleineren Problemen, da im selben Haus auch ganz "normale" Klassen geführt werden. Immerhin steht den Hochbegabten eine bessere Ausstattung zur Verfügung, das Image riecht nach Elite. Genau das hören die hochbegabten Schüler nicht so gern, weil sie sich eben nicht als Genies betrachten, sondern als ganz normale Jugendliche, die ebenso müde sind in der ersten Stunde und das Lernen auch einmal satt haben. Ebenso wenig sind ausgezeichnete Noten an der Tagesordnung. An der Sir-Karl-Popper-Schule sind übrigens die Mädels in der Überzahl. Schluss mit der männlichen Bildungselite! Man will dort keinen Streber heranzüchten, sondern starke Persönlichkeiten, die in dieser Umgebung besonders gefördert werden. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass es neuen Schülern zu viel wurde. Wenn ein Kind immer der Star war und in der neuen Schule leidet, ist das sinnlos. Man will niemanden Schaden zuführen. Das kann leicht passieren wenn Eltern zu viel von ihren Schützlingen erwarten. Deshalb wird beim Eignungstest genau darauf geachtet, ob der Schüler die Aufnahme wirklich möchte. Die Kinder an der Schule wünschen sich vor allem Kreativität ausleben und von den Mitschülern akzeptiert zu werden. Auch von ihrer Zukunft haben viele schon eine konkrete Vorstellung. Wie aber Studien zeigen, machen Absolventen von Schulen für Hochbegabte nicht häufiger Karriere als andere Maturantenklassen.

Aber nicht nur die Sir-Karl-Popper-Schule fördert Hochbegabte, sondern auch in der Handelsakademie im 13. Wiener-Bezirk gibt es ab dem Schuljahr 2000 eine Klasse speziell für hochbegabte Schüler, die Schumpeter-HAK. In einem ganzheitlichen Ansatz bietet die Schumpeter-HAK eine intensive Verknüpfung von Allgemeinbildung und Berufsbildung. Neue Ansätze des unternehmerischen Denkens und Handelns in der Schule zeigen sich in den Methoden, die den Unterricht bestimmen. Hier finden sich Fallstudien, Unternehmenssimulationen, Ideenworkshops, Übungsfirmenarbeit, projektorientierter Unterricht mit Praxiskontakten und das Portfolio-Studienbuch, das wichtigste Kommunikationsmedium zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Es besteht aus einem Informationsteil mit allgemeinen Unterrichtsdaten, einem Lernprofil-Teil mit Lerninhalten und Arbeitszeiten, sowie einen Feedback-Teil. Dieser soll ein Bild vom jeweiligen Stand der Entwicklung der Schüler geben. Durch Team-Teaching und gemeinsames Coaching von Schülergruppen wird jeder einzelne Schüler gefördert. Erstmals gibt es an der HAK auch verpflichtende Wirtschaftspraktika aber auch Work-Experience im Ausland. Weiters werden den Schülern noch Freigegenstände wie Philosophie, Psychologie, Soziologie, eine 3. lebende Fremdsprache, Ökomanagement, Politische Ökonomie und Wirtschaftsgeografie und Fit for Life - Gesundheitsförderung angeboten.

Alle Schüler, die sich für die Aufnahme an der Schumpeter-HAK bewerben, müssen einen Begabungs- und Kreativitätstest in einem Assessment Center machen. Danach erfolgt ein persönliches Aufnahmegespräch durch ein Lehrerteam und die Endauswahl findet letztendlich im Rahmen einer Lehrerkonferenz statt. Alle jene, die nicht in die Schumpeter-HAK aufgenommen werden, haben schon einen sicheren Platz im 1. Jahrgang der Handelsakademie. Voraussetzung für die Aufnahme an der Schumpeter-HAK ist ein ausgezeichneter oder guter Erfolg im Abschlusszeugnis der 4. Klasse Unterstufe. Dieser Schulversuch ähnelt sehr dem der Sir-Karl-Popper-Schule, nur dass der Unterricht auf Wirtschaft bezogen ist. Aber auch hier haben sie mit Vorurteilen zu leben, da ihnen eine bessere Ausstattung zur Verfügung gestellt wird, sowie die Auswahl der Freigegenstände erheblich größer ist. Aber ich glaube, dass der Großteil der Schüler in unserer Schule die Schumpeter-HAK akzeptiert hat, da sie gemerkt haben, dass sich die Schüler der Schumpeter-HAK nicht wirklich von ihnen unterscheiden. Außerdem sind sie meiner Meinung nach auch nicht wirklich "hochbegabt", denn heutzutage kann fast jeder Schüler einen guten Erfolg erreichen, wenn er sich ein bisschen anstrengt. Sie sind genauso Schüler wie wir alle, die auch an manchen Tagen keine Lust auf Schule haben. Außerdem gibt es an unserer Schule einige Klassen, die durchaus auch als Schumpeter-HAK bezeichnet werden könnten, aufgrund ihrer Leistungen, nur heißen diese Klassen nicht "Schumpeter-HAK". Dieser Schulversuch wird sich sicherlich bewähren, denn schon im 1. Jahr gab es mehr Anmeldungen als Plätze!






3.6 Typische Probleme hochbegabter Kinder




Dass für lernschwache Kinder die Schule zumeist ein Greuel ist, verwundert nicht, aber auch hochbegabte Kinder haben in der Schule große Schwierigkeiten. Dies ist aber leider weniger bekannt. Tatsächlich haben aber auch diese Kinder und Jugendlichen Probleme auf ihrem Bildungs-, Berufs- und Lebensweg. Für hochbegabte Kinder ist die gewöhnliche Schule oft ein einziger Leidensweg, deswegen fordern Experten eigene Schulen für Hochbegabte. Unzureichende Anforderungen und Ansprüche führen immer wieder zu Störungen von hochbegabten Kindern im Bereich der Entwicklung von Lernstrategien sowie der Persönlichkeitsentwicklung.

Hochbegabte Kinder fühlen sich häufig isoliert und unterfordert. In den Schulen werden sie so gut wie gar nicht gefördert, sie ist ihnen zu leicht und zu langweilig. Doch über diese Problematik macht man sich eigentlich so gut wie keine Gedanken. Häufig bleibt das intellektuelle Potential der begabten Kinder von Eltern und Lehrern sogar unentdeckt. Das hat damit zu tun, dass man als hochbegabt gewöhnlich nur die sogenannten Wunderkinder bezeichnet, jene kleinen Genies also, die auf allen Gebieten den Durchschnitt weit hinter sich lassen. Mittlerweile weiß man, dass es auch einseitig begabte Kinder gibt, die nur eine spezielle Begabung haben, deren anderen Fähigkeiten aber normal oder sogar unterentwickelt sind. Deshalb erhalten überdurchschnittlich begabte Kinder auch nicht lauter "Sehr Gut" im Zeugnis. Häufig ist genau das Gegenteil der Fall. Die Kinder glänzen nicht durch Noten. Aber wenn sie richtig geprüft werden, bringen sie Resultate, von denen wir nur träumen können. Begabte Kinder denken anders, nämlich in Querverbindungen. Das bedeutet, dass sie womöglich auf eine ganz konkrete einfache Frage nicht antworten können, dafür aber in der Lage sind, komplizierte, fachbegreifende Zusammenhänge sofort zu erfassen.

Aufgrund ihrer Andersartigkeit gelten sie im Kindergarten und in der Schule oft auch als komisch, werden von den Mitschülern verspottet und von den Lehrern nicht verstanden. Im schlimmsten Fall diskriminieren auch die Lehrer, weil diese aufgrund der Unangepasstheit, vor allem aber der intellektuellen Überlegenheit des Kindes eine Untergrabung ihrer Autorität befürchten.

"An Heilner war ihnen ohnehin von jeher ein gewisses Geniewesen unheimlich - zwischen Genie und Lehrerzunft ist eben seit alters eine tiefe Kluft befestigt, und was von solchen Leuten sich auf Schulen zeigt, ist den Professoren von vornherein ein Greuel. Für sie sind Genies jene Schlimmen, die keinen Respekt vor ihnen haben, die mit 14 Jahren zu rauchen beginnen, mit 15 sich verlieben, mit 16 in die Kneipen gehen, welche verbotene Bücher lesen, freche Aufsätze schreiben, den Lehrer gelegentlich höhnisch fixieren und im Diarium als Aufrührer und Karzerkandidaten notiert werden. Ein Schulmeister hat lieber einige Esel als ein Genie in seiner Klasse, und genau betrachtet hat er ja recht, denn seine Aufgabe ist es nicht, extravagante Geister heranzubilden, sondern gute Lateiner, Rechner und Biedermänner."(4)


Manchmal dauert dieser Leidensweg jahrelang und kann sogar bis zum Selbstmord führen, denn begabte Kinder können manchmal, den Druck der Schulpflicht und den Forderungen der Familie nicht aushalten und nehmen sich am Ende wegen der fehlenden Anpassungskraft oder aus Protest gegen die Gesellschaft das Leben. Eltern, Lehrer und Freunde erwarten von ihnen, perfekt zu sein und immer ihr Bestes zu geben und üben einen ziemlichen Druck auf sie aus.

"Doch machte ihn das jetzt nicht traurig, nur die Angst vor seinem enttäuschten Vater, dessen Hoffnungen er betrogen hatte, beschwerte ihm das Herz."(5)

3.7 Charakteristik Hochbegabter

Hochbegabte machen sich Gedanken um viele Probleme in der Welt, sie fühlen sich als etwas Besonderes und möchten gern so akzeptiert werden, wie sie sind. Von der Öffentlichkeit werden sie als anders, sonderbar und Angeber, die alles besser wissen und nicht bereit sind, sich an herkömmliche Wege zu halten, beschrieben. Sie sind egoistisch, eingebildet und rechthaberisch, sie wollen immer zeigen, dass sie etwas besseres sind und alle durch ihr Wissen herausfordern, so werden Hochbegabte von vielen unwissentlichen Menschen bezeichnet.

Weiters werden sie von der Gesellschaft bezeichnet als: manipulatorisch, boshaft, hyperaktiv, eigensinnig, anderen gegenüber gefühllos, aggressiv, gesellschaftsfeindlich, respektlos, undiszipliniert,


Wie lernen und denken Hochbegabte?


Hochbegabte haben in einzelnen Bereichen ein sehr hohes Detailwissen. Ihr Wortschatz ist für das Alter ungewöhnlich, ihre Sprache ist ausdrucksvoll ausgearbeitet und flüssig. Sie können sich Fakten schnell merken und durchschauen sehr genau Ursache, Wirkung und Beziehungen. Oft suchen sie nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden und erkennen bei schwierigen Aufgaben zugrunde liegende Prinzipien. Sie können leicht Verallgemeinerungen herstellen und außergewöhnlich gut beobachten. Sie lesen sehr viel von sich aus und bevorzugen Bücher, die über ihre Altersstufe hinausgehen und geben in ihren Ausführungen zu erkennen, dass sie kritisch, unabhängig und wertend denken.


Arbeitshaltung und Interessen Hochbegabter


Motivierte Hochbegabte gehen in bestimmten Problemen völlig auf. Sie sind bemüht, Aufgaben stets vollständig zu lösen und bei Routineaufgaben leicht gelangweilt. Sie streben nach Perfektion, sind selbstkritisch sowie mit ihrem Tempo oder ihrem Ergebnis nicht schnell zufriedenzustellen. Sie arbeiten gerne unabhängig, um hinreichend Zeit für das eigene Durchdenken eines Problems zu haben, und setzen sich hohe Leistungsziele und lösen gestellte Aufgaben mit einem Minimum an Anleitung und Hilfe durch Erwachsener. Sie interessieren sich für viele Erwachsenen-
themen wie Religion, Philosophie, Politik, Umweltfragen, Sexualität und Gerechtigkeit in der Welt.

Merkmale des sozialen Verhaltens


Hochbegabte beschäftigen sich viel mit Begriffen wie Recht-Unrecht, Gut-Böse und sind bereit, sich gegen "Autoritäten" zu engagieren. Sie gehen nicht um jeden Preis mit der Mehrheit und sind individualistisch. Sie akzeptieren keine Meinung von Autoritäten, ohne sie einer kritischen Prüfung zu unterziehen, können gut Verantwortung übernehmen und erweisen sich in Planung und Organisation als zuverlässig. Sie suchen sich ihre Freundschaften bevorzugt unter Gleichbefähigten, häufig Alteren und neigen schnell dazu, über bestimmte Situationen zu bestimmen. Sie können sich in andere einfühlen und sind daher für politische und soziale Probleme aufgeschlossen.


3.8 Eigene Meinung

Meiner Meinung nach, sollten "wirklich" hochbegabte Kinder auch spezielle Förderungen bekommen, denn auch schwächere Schüler werden von Schulen gefördert. Doch ich glaube, dies umzusetzen ist ziemlich schwer, denn wenn man in jeder Schule Hochbegabte fördern würde, müsste man das gesamte Schulsystem umkrempeln, um diese wenigen zu fördern. Es wäre vielleicht gut, wenn man die Eltern schon vor Schulantritt ihres Kindes darüber informiert, damit diese Talente nicht unentdeckt bleiben. Solche Schulförderungen Hochbegabter sind ja nicht nur speziell für das Kind von Vorteil, sondern auch für den Staat, denn Wissen wird in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger. Außerdem könnte man den "Kleinen" das Leben erleichtern, denn hochbegabte Schüler werden schon in der Volksschule verspottet und ausgelacht und zum Außenseiter, nur weil sie sich mehr am Unterricht beteiligen als andere und bessere Noten schreiben. Das Kind muss dann in so einem Fall wirklich leiden, denn meistens kann es dieses Problem nicht alleine bewältigen und die Eltern wissen heutzutage sowieso nicht mehr, wenn ihr Kind ein Problem hat, da sie viel zu viel mit dem Arbeiten beschäftigt sind. Es wäre daher gut, wenn es in der Schule bestimmte Vertrauenspersonen gäbe, an welche sich die Kinder wenden könnten, wenn sie Probleme haben, nur ist hier die Frage, ob diese Hilfe auch in Anspruch genommen wird. Somit könnte vielen Schülern geholfen werden.

Ich glaube, ob Hochbegabung ein Segen ist oder nicht, kommt ganz auf das Umfeld an, in welchem das Kind aufwächst.

4 Quellenverzeichnis      


Aus den Büchern:


"Die ersten Jahre entscheiden" von Erwin Ringel

"Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller


Aus dem Internet:


www.Klugekinder.bwk.at

www.schulberatung-muenchen.de

www.schulberatung.bayern.de

www.schulratgeber.de

http://hochbegabt.org








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