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Latein- Spezialgebiet - Die Darstellung der Kelten und Germanen bei Tacitus und Casar






Die Bekleidung:




Die Germanen müssen um Christi Geburt, annähernd eine Spracheinheit dargestellt haben, erreichten im 2. Jh. n. Chr. Einheitlichkeit in Kleidung, Waffen und der Beherrschung technischer Kenntnisse, während Hausbau, Siedlungsformen und Religion immer verschieden blieben. Die wichtigsten Bekleidungsstücke des Mannes waren damals die lange und im Sommer kurze Hose, die im Kampf meist nicht getragene Jacke mit Armeln sowie das Manteltuch mit den ungefähren Maßen 2 x 2 m; bevorzugtes Material: Wolle. Die Frau trug Rock und kurzärmelige Bluse; bevorzugtes Material: Leinen. Die Männerhaartracht des sogenannten Suebenknotens war weit über die Sueben hinaus verbreitet.


Die Bewaffnung und Festungen: 


Die Bewaffnung bestand im Normalfalle nur aus der Lanze oder bei Begüterten aus Lanze und Schild - wobei der mit einem Mittelbuckel ausgerüstete Schild in für das germanische Draufgängertum sehr bezeichnender Weise mehr zum Angriff als zur Deckung benutzt wurde -, höchstens 25 % der Fußkämpfer besaßen außerdem das kurze Schwert, Reiterkrieger gehörten stets einer gehobenen Schicht an; sie fochten mit dem leichten Wurfspeer, Lanze und Kurz­schwert. Mit Wällen versehene Festungen sind in größerer Zahl nachge­wiesen, oft jedoch zog man sich auch in Moore und undurchdringliche Wälder zurück.


Der durchschnittliche Germane:


Der Durchschnittsgermane war ein armer Bauer, aber ein freier Mann. Er wohnte meist in einem kleinen Dorf von höchstens vier Höfen oder auf einem Einzelhof. Kinderreichtum, aber auch Kindersterb­lichkeit waren groß. Von drei Neugeborenen starb in der Regel eines als Säugling, ein zweites als Kind. Außerdem wurden oft Säuglinge weiblichen Geschlechts oder solche, die schwach zu sein schienen, ausgesetzt. Wer das 20. Lebensjahr erreicht hatte, hatte als Mann eine Lebenserwartung von insgesamt 45 Jahren, als Frau von insgesamt 38 Jahren, da etwa jede dritte Frau im Kindbett starb. Mehr als 15 Hektar  Ackerland besaß der Germane selten. Wegen seines primitiven Hakenpfluges, mit dem er längs und quer pflügen musste, bevorzugte er leichte Sandböden. Gerste, Hafer, Hirse, Roggen, Feldbohnen kamen zum Anbau. Vom 3. Jh. n.Chr. an begann der vier Zugtiere erfordernde, schwere gallische Rärterpflug sich allgemein durchzusetzen, mit dem man nur in einer Richtung pflügte und auch schwere Böden bearbeiten konnte. Man kannte Düngung mit Rasenplaggen, Mergel und Kalk. Privatbesitz des Ackerlandes war die Regel. Nur wandernde Stämme hatten Ackerland im Kollektivbesitz; Cäsar und Tacitus haben bei ihrer Schilderung germanischer Sitten und Gebräu­che deren Gewohnheiten irrtümlich auf ganz Germanien übertragen. Der durchschnittliche Besitz an Großvieh waren sechs bis zwölf Rinder.


Die neue Führungsschicht:


Seit dem 1. Jh. v. Chr. begann sich eine Adelsschicht von den übrigen gemeinfreien Bauern abzuheben. Zunehmend wurden Adelskrieger und überregionale Fürsten mit Reitergefolgschaft kulturbestimmend, wie reiche Grabfunde beweisen. Die Entwicklung begann bei den Ost- und Elbgerma­nen, die sich von der ritterlichen Kultur des südosteuropäischen Keltentums hatten beeinflussen lassen. Erst seit dem ausgehenden 2. Jh. n.Chr. machte sich dieser Kultureinfluss auch bei den spät germanisierten Völkern des Nordwestens bemerkbar. Die wachsenden Ansprüche der neuen Füh­rungsschicht und die lange gemeinsame Grenze mit der Kulturmacht Rom machten nunmehr einen eigenen Handwerkerstand erforderlich. Lateinische Wörter für technische Dinge neben solchen aus





den Bereichen Lagerleben, Handel und Garten drangen ein. Unter den Handwerkern aber zogen die schmuck- und waffenliebenden adligen Herren besonders Schmiede aller Art an sich. Das ist gut an eroberten keltischen Gebieten, also dem Maingebiet, Thüringen und Böhmen, zu beobachten. Dort



arbeiteten die keltischen Schmiede für ihre neuen Herren weiter, während im übrigen die der germanischen weit überlegene keltische Kultur zusammenbrach: Die befestigten Städte verödeten, an Stelle der Geldwirtschaft trat wieder der primitive Tauschhandel, und der bereits erreichte hohe technische Kennt­nisstand ging verloren; nur auf dem Gebiet der Metallverarbeitung konnte er, wie gesagt, gehalten werden. Auch innerhalb des vorgermanischen Nordwestens war in der Mittelgebirgszone westlich der Leine und südlich der Lippe unter Einfluß der benachbarten Kelten bei den hier vor Christi Geburt beheimateten Nemetern, Tribokern, Wangionen, Ubiern, Mattiakern und Sugambrern bereits die Stufe der oppidum - Kultur mit stadtartigen Zentren und Geldwirtschaft erreicht worden. Hier wurde sie gleichfalls in der Zeit der Römerkriege um Christi Geburt preisgegeben und eine vergleichbare Kulturhöhe erst wieder im frühen Mittelalter erreicht. Be­zeichnend, daß die Töpferscheibe erst gegen 400 n.Chr. wieder aufkam, während die Kelten sie bereits vor Chr. Geb. benützten.


Die Religion der Germanen:


Wie schon bemerkt, ist die Religion der Germanen niemals gleichartig geworden. Für die Nordseegermanen und die neuerdings germanisierten Stämme des Nordwestens waren Fruchtbarkeit spendende Muttergottheiten charakteristisch: Nerthus bei den kleinen Stämmen nördlich der Unterelbe, Baduhenna bei den Friesen, Tanfana bei den Marsern. Hierzu gehören auch die zahlreichen Muttergottheiten, deren Kult im römisch besetzten Rhein­land bezeugt ist. Das ursprüngliche Haupt der überregionalen großen Götter muß der allen Indogermanen gemeinsame Gott Ziu-Tyr gewesen sein, dessen Name denen des Zeus und Jupiter sprachverwandt ist. Er hatte sich vielfach zum Gotte des Rechts und Things gewandelt, bei den Sachsen war er in der Karolingerzeit Kriegsgott. Eine größere Rolle spielten der Donnergott Donar-Thor und der Reiter-, Krieger- und Totengott Wodan-Odin, dessen Bedeutung mit dem Aufkommen der Reiter- und Adelskultur stark zunahm. Frija war die Gattin des obersten Himmelsgot­tes, ursprünglich also des Ziu, später des Wodan, als dieser von den meisten Germanenstämmen als höchster Gott angesehen wurde. Als primitive religiöse Unterschicht hatte sich aus ältesten Zeiten der Glaube an Riesen, Zwerge und Elfen erhalten. In der Mythologie Skandinaviens, über die wir bekanntlich am besten Bescheid wissen, war noch deutlich die Dreischichtigkeit der Götterwelt spürbar, die die mehrfache völkische Überschichtung, als deren Resultat die Germanen der Kaiserzeit anzusehen sind, widerspiegelt; zuunterst die Alfen (= Elfen), dann die Wanen = die Götter der Fruchtbarkeitskulte (z.B. Njördr, ein männlicher Gott, der sich aus der Göttin Nerthus umgebildet hatte) und zuoberst die Asen wie Wodan, Donar, Tyr, Frija.1* - Von Menschen, vor allem Kriegsgefangenen, die geopfert wurden, wird in den antiken Quellen mehrfach berichtet. Seen, Moore und Sümpfe hatten große Bedeutung für die germanische Religion, wie dort in großer Zahl gefundene Weihegaben beweisen.










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