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Osterreich unter der NS- Herrschaft

Österreich unter der NS- Herrschaft


Der Anschluß


Mit der Besetzung Österreichs am 12. März 1938 hörte Österreich als souveräner Staat zu existieren auf. Österreich wurde in Ostmark umbenannt und in Gaue unterteilt. Es folgte eine Verhaftungswelle, bei der viele Politiker versch. Richtungen ins KZ Dachau gebracht worden sind ("Prominententransport"). Für viele schien nun der Anschlussgedanke von 1918 verwirklicht, andere, die unter der Wirtschaftskrise gelitten hatten, erhofften sich eine schnelle Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Durch die Volksabstimmung am 12. April 1938 wurde Österreich offiziell an Deutschland angeschlossen. Nur wenige Staaten protestierten dagegen bei der Vökerbundtagung Herbst 1938 (Chile, China, Mexiko, Rotspanien und die SU).




Judenverfolgung in Österreich


Mit dem Anschluss setzte eine massive Verfolgung der rund 200000 österreichischen Juden.

Der österreichische Antisemitismus war vor allem religiös und ökonomisch begründet, war er die Grundlage für den nationalsozialistischen Judenhass. 1000 Juden durften ihre Berufe nicht mehr ausüben, und jüdische Schüler und Studenten wurden von ihrer Schulen und Universitäten verwiesen. Viele Künstler und Wissenschaftler jüdischer Abstammung e emigrierten aus Österreich (Elias Kanetti, Robert Musil, Stefan Zweig, Siegmund Freud).  Höhepunkt der Verfolgung stellte die "Reichskristallnacht" dar. Aus Rache für die Ermordung eines deutschen Botschaftsangehörigen in Paris durch einen Juden, wurde für die Nacht vom 9. Auf 10. November, der "Vokszorn" organisiert. Zahlreiche jüdische Friedhöfe, Synagogen, Geschäfte und Wohnhäuser wurden geplündert und zerstört. Das Prognom vom 10. November 1938 hatte eine weitere Auswanderung der Juden zu Folge. Doch ab Ende Oktober war jede Auswanderung untersagt. Die Separierung (Juden mussten Davidstern tragen), mündete in einer totalen Isolierung der Juden. In der sogenannten "Endlösung die Judenfrage" wurde die Vernichtung aller Juden beschlossen. Ende 1942 war Wien judenfrei.


Die "Arisierung" der Wirtschaft


Kurz nach dem Anschluss wurden die Goldreserven der Nationalbank sowie Valutenreserven und wertvolle Kunstschätze ins Altreich gebracht. Der Schilling wurde durch die Reichsmark ersetzt. "Arisierungen" (Übernahme jüdischer Geschäfte von sogenannten "Arier") waren an der Tagesordnung. Ab November 1938 mussten jüdische Geschäftsleute ihre Geschäfte und Betriebe zu einem Preis, der erheblich unter dem Verkehrswert lag, an den Staat abgeben. Dem Geld wurde noch eine Ausgleichsabgabe, eine "Reichsfluchtsteuer" und eine "Judenvermögensabgabe" abgezogen. Erst dann konnten sie das Geld für ihre Emigration abheben. Diese legalisierte Beraubung wurde zum Vorbild für die "Reichsdeutsche Enteignungspolitik".



NS Wirtschaftspolitik


Die Wirtschaftspolitik wurde auf die Ostmark übertragen. Dadurch erfuhren die Industrie- und die Energieproduktion einen steilen Anstieg. Die Erdölgewinnung wurde intensiviert, so wurden zum Beispiel die Reichswerke Hermann Göring (heute Voest Alpine) in Linz gegründet. Durch diesen rüstungsbedingten Konjunkturanstieg sank die Zahl der Arbeitslosen rapide. Ab 1943 wurde die Arbeitspflicht eingeführt. Der deutsche Einfluss auf die österreichische Wirtschaft reichte von 83% bei den Banken bis zu 50% bei Bau- und Transportfirmen. Der Konjunkturanstieg war nur möglich da aus den von den Deutschen besetzten Gebieten Europas Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. 1944 allein in NÖ über 190 000 ausländische Zivilpersonen, dazu noch ungefähr 30 000 Häftlinge des KZ Mauthausen.


Ab 1943 wurden Stollenlager errichtet, in die man Rüstungsbetriebe um sie vor Luftangriffen zu schützen, verlegen wollte. 10 000 Zwangsarbeiter ihr Leben lassen.

Die Überlebenden wurden weder von den Firmen, noch vom Staat entschädigt.


Verfolgung und Widerstand


Zunächst war es nur eine Minderheit, die beim Einmarsch zu aktivem Widerstand bereit gewesen wäre. Die Mehrheit der Bevölkerung fand sich mit den herrschenden Zuständen ab. Eine schweigende Mehrheit lehnte jedoch gegen Kriegsende den Nationalsozialismus und die deutsche Besetzung ab. Aber es fanden sich auch Österreicher an führender Stelle im NS Staat (z.B. Eichmann). Manche politischen Gruppierungen gingen geschlossen in die Illegalität.


Die katholische Kirche bekam die brutale Staatsmacht bald drastisch zu spüren. Die Nationalsozialisten stürmten das erzbischöfliche Palias. Der Klerus hatte prozentmäßig den größten Anteil an Opfer. Wer sich negativ äußerte, oder Aktionen gegen das Regime unternahm, wurde anstandslos verfolgt.


Diese wurde mit dem sogenannten "Heimtückegesetz" (einem Gesetz gegen Angriff auf Staat oder Partei) geahndet. Es gab zahlreiche Anhänger des Regimes, aber auch Mitläufer.

Aktiver Widerstand wurde auch von einigen Partisanengruppen (Kärnten und Slowenen) geleistet. Auch einige österreichische Emigranten setzten sich im Ausland für ein freies Österreich ein.



Militärische Befreiung


Widerstand existierte auch in Wehrmacht. Die zivile Wiederstandsgruppe "O5" versuchte ab 1944 zu allen Gruppierungen Kontakte herzustellen. Im Dezember 1944 bildete sich das "Provisorische Österreichische Nationalkomitee" (POEN), dass auch Verbindungen mit den Alliierten aufnahm. Der Plan, Wien kampflos zu übergeben wurde verraten, doch Tirol konnte bereits vor dem Eintreffen der Amerikaner durch die Gruppe "O5" befreit werden. In den Monaten April, Mai wurde ganz Österreich befreit. Mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen am 8. Mai 1945 endete für Österreich der 2. Weltkrieg.


+: Einige Aspekte der NS-Herrschaft werden gut behandelt.

-: Kein Literaturverzeichnis. Zu starke Konzentration auf die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Geistige Neuorientierung


In den Konzentrationslagern des 3. Reiches kam es zu einer besonders starken Ausprägung des Österreichbewußtseins, dass über die Parteigrenzen hinwegging. Auch das Ausland war interessiert daran Österreich wieder zu errichten. In der Moskauer Deklaration vom Oktober 1943 beschlossen die Alliierten Österreich wieder herzustellen. Dies war die Grundlagen für Verhandlungen über den Staatsvertrag. Schon vor der Kapitulation, als Teile Österreichs von der Roten Armee besetzt waren, kam es zur Bildung einer Regierung unter Dr. Karl Renner. Von der Widerstandsbewegung "O5" gingen die Impulse zur Neugründung der politischen Parteien aus. Am 14. April 1945 wurde die Sozialistisch Partei Österreichs unter Dr. Karl Renner gegründet. Am 17. April entstand aus dem ehemaligen christlich sozialen Lager, die Österreichische Volkspartei unter Leopold Figl und Julius Raab. Die KPÖ wurde von aus Moskau zurückkehrenden Emigranten gebildet (Ernst Fischer und Johann Kolpenig). Die provisorische Regierung unter Dr. Karl Renner wurde am 23. April von den Sowjets anerkannt. Da die KPÖ einige Minister stellte, zögerten die westlichen Alliierten mit der Anerkennung. Am 27. April schließlich wurde die Wiedererrichtung der Republik Österreich proklamiert.







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