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Der Stellungskrieg an der Westfront

Der Stellungskrieg an der Westfront:


Der deutsche Plan, dir französische Armee durch eine weitausgreifende Offensive zu umfassen, scheiterte im September 1914. Der Bewegungskrieg wurde zum verlustreichen Stellungskrieg und Zermürbungskrieg.


"Die Gesichter grau vor Erschöpfung schwer vor Müdigkeit, die Uniformen tropfnaß vom unaufhörlichen Nieselregen, die Gamaschenstiefel oder Knobelbecher mit zähem Schlick verklebt. Ganz gleich, ob die Uniform grau, khaki oder blau ist, die Leiden sind die Gleichen. Da stolpern und rutschen sie durch die Dunkelheit, stützen sich ab, so gut es geht, fallen in Granattrichter, rennen bei jeder Stockung gegen den Vordermann. Hunderte solcher Kolonnen sind jede Nacht unterwegs: eine Kompanie, die in die vorderste Linie einrückt."[1]




Dieses ringen an der Westfront zwischen Deutschland und den alliierten Mächten,besonders Franzosen und Engländer, bedeutet für die einfachen Soldaten ein Leben in den Schützengräben. Am Tag hocken die Soldaten die meiste Zeit in den Schützengräben und hören den Artilleriegeschoßen zu. Für einen Soldaten an fordester Front ist es nämlich überlebenswichtig die verschiedenen Kaliber innerhalb von Sekunden an ihrem Geräusch zu erkennen.


Die deutschen Soldaten fürchten sich am meisten vor den französischen 7,5-cm-Geschützen, da die Projektile so schnell sind, daß einem keine Zeit bleibt in Deckung zu gehen. Die von 12-cm-Langrohrgeschützen abgefeuerten Grantaten hingegen, kann man bereits aus einiger Entfernung hören, was einem oft genug Zeit läßt hinter einem lebensrettenden Erdwall oder in einem Granattrichter zu verschwinden. Die "schweren Brocken" vom Kaliber 21 cm sind langsam, aber wehe, wo sie einschlagen.

Auf französischer Seite witzelt man gerne über das deutsche 7,7-cm-Geschütz, von dem man meint, "es furzt nicht besonders"; sie verstecken sich jedoch sofort, wenn ihnen das Donnern der 15,5-cm-Haubitze zu Ohren kommt. Mehr noch fürchten sie die österreichischen 8,8-cm- und 13-cm-Kaliber, die ohne jegliche Vorwarnung einschlagen, und den Minen, die von den Soldaten als Torbedos bezeichnet werden und die ein zischendes Geräusch von sich geben bevor sie einschlagen.

Jeder Soldat in den Gräben beider Seiten erkennt sofort die Schrappnells, die in der Luft zerplatzen und einen Regen von 200, 300 murmelgroßen Stahlkugeln niedergehen lassen, und die Aufschlagzündergranaten, die bei der ersten Berührung mit einem Gegenstand explodieren.

Deutsch Soldaten haben aber nicht nur vor der feindlichen Artillerie Angst, sondern auch vor der eigenen. Nicht selten krachen Granaten in die eigenen Linien, besonders wenn die feindlichen Gräben recht nahe sind. Gewiß gibt es für solche Fälle Leuchtkugeln, die der Batterie im Hinterland ihren Irrtum signaliesieren sollen, doch wenn man bedenkt, daß die Geschütze über 15 Schuß in der Minute abfeuern, ist es leicht vorstellbar, daß ein Graben völlig zusammen-geschossen wird bevor die Batterie ihre Erhöhung korrigiert.


Während der Nacht erleuchten die Leuchtracketen das Niemandsland zwischen den feindlichen Gräben. Die Soldaten haben schnell gelernt wozu die verschiedenen Leuktkörper dienen. Die Aufgabe der Leuchtraketen ist es feindlichen Spätrupps den Schutz der Dunkelheit zu berauben, und sie so zu leichten Zielen für die Maschinengewehre zu machen.

Die Leuchtkugel hingegen sind Botschaften an die Artillerie hinter der Front, mit rot rufen die Soldaten nach Sperrfeuer und grün danach, um das Feuer vorzuverlegen. Eine besonders beliebte Trophäen sind die Fallschirme, and denen die Leuchtraketen langsam herunter schweben. Diese werden oft unter Lebensgefahr von den Soldaten, sogar aus dem Niemandsland, eingesammelt und nach Hause zu ihren Frauen geschickt, die sie zu Blusen oder anderen Kleidungsstücken verarbeiten.


Zwischen Nordsee und der Schweizer Grenze sind auf über 750 km Frontlänge sHunderttausende einander so konfrontiert. Statistiker haben seither berechnet, daß, wenn man die zweiten und dritten Linien sowie die zahlreichen Lauf-, Posten- und Annäherungsgräben berücksichtigt, auf jeder Seite über 10 000 Kilomater Schützengraben ausgehoben wordern sind.


GAS!


Während des ersten Weltkrieges kam eine neue und schreckliche Waffe erstmals zum Einsatz, das Giftgas.

Diese neue Wunderwaffe, die dem Deutschen Reich den endgültigen Sieg an der Westfront schenken sollte, wurde zum ersten Mal am 22.April 1915 bei Ypern gegen die feindlichen Stellungen eingesetzt. Daß der Einsatz solcher giftigen Substanzen von der Haager Landkriegs-ordnung(von Deutschland 1899 und 1907 unterschrieben) ausdrücklich verboten wurde, störte die deutschen Generäle nicht weiter.

Der von der Obersten Heerersleitung geplante Gasangriff auf die alliierten Stellungen im westen Deutschlands, stößt bei den Fronttruppen überall auf Abneigung. Zwar stimmte man der Heeres-leitung zu, daß man mit herkömmlichen Granaten und Geschoßen bei einem Stellungskrieg, was zu der Zeit im Westen zweifelsfrei zutraf, schlechte Chancen auf einen Durchbruch habe. Aber man rechnete ebenso damit, daß bei einem Giftgaseinsatz die alliierten Mächte es bald mit gleicher Münze heimzahlen würden. Aber die Heeresleitung schiebt dieses Argument einfach beiseite mit der Begründung, daß der Feind mindestens sechs Monate brauchen würde um ein wirkames Gas herzustellen und bis dahin wäre der Krieg schon längst gewonnen.


So werden Anfang April 1915 über 5 000 größere und kleinere Stahlflaschen voller Giftgas and die Front geschafft und, um sie vor Artilleriefeuer zu schützen, in den Boden eingelassen. Nun mußte man nur auf einen günstigen O-W Wind warten. Die Front wird in den folgenden Tagen mehrmals alarmiert, doch immer dreht sich der Wind im letzten Augenblick und der Angriff mußte abgeblasen werden. Als dann am 22.April endlich die meterologischen Bedingungen stimmen erhält das Pionierregiment des Obersten Peterson (später auch das "Gasregiment Peterson" genannt) den Befehl alle Flaschen zu öffnen und das Gas freizusetzen.

Die von dem Gasangriff völlig überraschten französischen Truppenverbände müssen hohe Verlußte hinnehmen und sich teilweise zurückziehen, so wird die französische Front über 6 km breit aufgerissen. Aber die Deutschen haben, dank mangelnder militärischer Vorbereitung auf diesen Angriff, zu wenige Truppen um nachzustoßen und die offenen Feindeslinien zum entscheidenen Schlag des Krieges zu machen.


Diesem heimtückischen Angriff der Deutschen muß man, so beschloß man knapp 2 Wochen später in London, mit Gas antworten. Promt begannen die Wissenschaftler und Militärs nach einem tödlichem Giftgas zu suchen aber erst 4 Monate später ist man in England in der Lage größere Mengen Giftgas herzustellen.

Inzwischen bringen die deutschen Truppen immer neue Gas- und Erstickungswaffen an die Front. Die Wirkung dieser Waffen unter den alliierten Truppen war geradezu verheerend, da man recht lange brauchte um einen wirksamen Schutz gegen die giftigen Dämpfe zu finden. Zuerst sind es nur nasse Tücher, die die Soldaten vor dem Erstickungstod schützen. Selbst Gasmasken bieten keinen vollkommenen Schutz, da die Deutschen gegen Ende des Krieges einen sogenannten Maskenbrecher, das Blaukreuz, entwickeln.

Am 25. September 1915 ist es dann soweit. Die alliierten Mächte schlagen bei dem Ort Loos mit rund 150 Tonnen Chlorgas, 25 000 Phosphorhandgranaten und über 10 000 Gasminen zurück. Dieser Vergeltungsschlag fordert unter den Deutschen hohe Verlußte und die Moral der Truppen wird schwer angeschlagen.

Im Laufe des Krieges haben deutsche Wissenschaftler verschiedene Typen von Giftgas entwickelt, die auf Namen wie zum Beispiel Gelbkreuz oder Blaukreuz getauft wurden. Hier sind nur dein paar angeführt

Blaukreuz ist ein Stoff, der die Gasmaskenfilter durchdringt und bei den Soldaten starke Hustenanfälle verursacht. Soldaten die sich daraufhin die Gasmaske vom Gesicht reißen setzen sich damit dem gleichzeitig verbreitetem und tödlichem Grünkreuz aus. Diese Mischung wurde von den Deutschen Buntkreuz getauft. Ein weiteres Gas der Deutschen, das Gelbkreuz, wird erstmals am 12. Juli 1917 eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine ölige Flüssigkeit, die im Gelände haften bleibt und die Stifel und Uniformen der Soldaten durchdringt. Auf der Haut bilden sich dann schmerzhafte Blasen und schlecht heilende Wunden, außerdem entzünden sich sich häufig die Augen oder Lungen.



Die endgültige Anzahl der von der neuen Waffe geforderten Todesopfer belaufen sich auf russischer Seite bei 38 599 Gastoten. Die Briten sprechen von 181 000 Gasverletzten und über 6000 Gastoten, während Frankreich 190 000 Gasverletzte und 8 000 Gastote meldet. Die deutschen Gasverlußte sind niemals bekannt geworden. Schätzungen, die nach dem Krieg veröffentlicht werden, gehen sehr weit auseinander. Von deutscher Seiten heißt es um 2 300 Gastote, während ein britischer Gasspezialist meint, daß es mindestens 200 000 Gasverletzte und 40 000 Gastote gibt.



Die Panzer rollen an die Front:


Es ist der 15. September 1916. Die deutschen Soldaten nahe des Ortes Flers hockten in ihren Schützengräben und warten auf den britischen Sturmangriff, der normalerweise auf das Trommelfeuer folgt. Doch statt dessen bricht aus den Nebelschwaden eine lärmende Kriegsmaschine hervor, an dessen gepanzerter Haut Granaten und Gewehrkugeln harmlos abprallen.


"Als sich die deutschen Grabenposten in der nebeligen Frühdämmerung des 15.September aus ihren Erdlöchern wühlten und nach den Engländern Umschau hielten, erstarrte ihnen das Blut in den Adern. Über die Kraterffelder kamen zwei geheimnisvolle Ungeheuer zugekrochen. Die Ungetüme näherten sich langsam, humpelnd, schwankend, schaukelnd, aber sie näherten sich. Es gab kein Hinderniß für sie, eine übernatürliche Kraft schien sie voranzutreiben. Unser Maschinengewehrfeuer und unsere Handwaffen prallten an ihnen ab.

So gelang es ihnen mühelos, die Besatzung der vorgeschobenen Granatlöcher zu vernichten. Sie führen alsdann über die erste deutsche Linie hinweg in das Dorf Flers hinein und hielten dort einige Zeit. Nachdem die englishe Infanterie nachgekommen war und sich in den Besitz des Dorfes  gesetzt hatte, fuhren sie weiter aus der Straße Ligny-Tilloy."


So wird der erste alliierte Einsatz von Panzer, auch Tanks gennant, von einem deutschen Kriegsberichterstatter beschrieben. Doch einer der beiden Kampfkolosse wird nur wenige Kilometer hinter dem Dorf von einem deutschen Feldgeschütz getroffen und außer Gefecht gesetzt. Aus der gründlichen Untersuchung des Tonnen schweren Wracks erfahren bereits am ersten Tag die deutschen Befehlsstellen alles über die neue Kampfmaschine, obwohl es ihnen nicht gelingt eine wirksame Verteidigunswaffe für die Infanterie herzustellen.


Die Tanks, die bei dieser ersten Schlacht eingesetzt wurden, waren vom Typ Mark I. Dieser 8.05m lange, 4.19m breite und 2.49m hohe Panzer wog, mit seiner ca. 1-2cm dicken Panzerung, knapp 28 Tonnen.Er war mit zwei 57-mm-Kanonen und vier 7.92-mm-MGs bestückt, die von der, insgesammt 8 Mann starken, Besatzung bedient wurden. Die Engländer und Franzosen bauten von den meisten Typen eine "männliche" Version - bestückt mit Kanonen und MGs - und eine "weibliche" Version, die nur mit Maschinengewehren ausgerüstet war. Der taktische Wert dieser ersten Modelle war jedoch außerst klein, da die Tanks häufig im Schlamm steckenblieben oder die Technik versagte.

Der Mark IV, der erstmals 1917 eingesetzt wurde, war eine Weiterentwicklung der Mark I Tankserie. Neben einigen technischen Anderungen war er besser gepanzert und bewglicher als sein Vorgänger.

Der erfolgreichste Panzer der Franzosen war der Renault FT 17, der bei der Schlacht bei Villers Cotterets eingesetzt wurde. Dieser kleine Panzer kam mit einer Besatzung von zwei Mann aus. Er war von einer 16 mm dicken Panzerung umgeben und mit einer 37-mm-Kanone oder einem 8-mm-MG bewaffnet. Seine fortschrittliche, kompakte Bauweise führte dazu, daß nach dem Krieg sowohl die USA und die UdSSR ihn importierten und ihre ersten Panzerregimenter mit diesem Typen ausstatteten.


Einen Tag des Sieges hätte jener 15.Spetember werden können. Zwar ist die deutsche Front auf 9 Kilometer Breite zusammengebrochen und die englischen Truppen 10 Kilometer weit vorgedrungen, aber bereits am Abend protestieren etliche Generäle gegen so ein Vorgehen. Sie meinen, daß man hätte warten müssen bis man Tausende solcher Tanks produziert habe und erst dann zuschlagen. Ein solcher Masseneinsatz hätte sicher die Eroberung aller feindlicher Stellungen und damit den langersehnten Durchbruch and der Westfront bedeutet.

Doch tatsächlich war die Anzahl der einsatzbereiten Panzer lächerlich gering. Alles in allem waren es 89 Tanks. Davon haben es nur 32 in die Ausgangsstellung geschafft, und von diesen sind 9 mit einer Panne liegengeblieben und 5 haben sich im Schlamm festgefahren. Ganze 18 Panzer waren also an den Kämpfen beteiligt gewesen.


Insgesammt geshen kann erste Weltkrieg drei große Tankschlachten vezeichnen: Cambrai,Villers Cotterets und Amiens.

Die Schlachr von Cambrai ereignete sich am 20.November 1917. Vierhundertsiebzig Tanks breschen auf einer Breite von 20 Kilometern durch die deutschen Stellungen. Circa 10 000 Deutsche Soldaten geraten in Gefangenschaft und rund 200 Geschütze werden erobert. Der Grund, daß diese Schlacht nicht zum entscheidenen Durchbruch wurde, ist, daß als es notwendig wurde frische Truppen einzusetzten, um den Angriff zu unterstützen, nicht eine einzige Kompanie in Reserve lag. So konnten die Deutschen gerade noch den Durchbruch verhindern.

Bei Villers Cotterets überrenen ca. 330 französisch Renault Panzer die deutsche Frontlinie. Auf fast 50 km Breit werden die Deutschen zurück geworfen. Dieser schwerer Schlag für die deutsche Armee, 61 000 Gefallene, 35 000 Gefangene und über 800 verlorene Geschütze, zwingt dieutsche Heeresleitung den Rückzug über die Vesle zu befehlen und damit das rechte Marnufer für immer zu räaumen

Die wohl entscheidenste Schlacht aber war die von Amiens. Im August 1918 sind dort 9 deutsche Divisionen von über 600 Tanks überrollt worden. Bereits in den ersten 2 Stunden machen die Engländer 16 000 Gefangene und erbeuten über 200 Geschütze. Diese Niederlage zwingt die deutsche Heeresleitung zum Entschluß in Zukunft auf alle eigenen Angriffshandlungen zu verzichten und den Rückzug in die sogenannte Wotan-Stellung, eine schwache Hoffnung «aus der Verteidigung heraus zu irgendeinem Frieden zu kommen », zu befehlen. Aber knapp zwei Monate später, am 2. Oktober 1918, muß die Oberste Heeresleitung dem Reichstag eingestehen, daß sie nach menschlichem Ermessen nicht länger die Aussicht haben, den Feind zum Frieden zu zwingen.


Damit haben die, am Anfang von den Generälen als Spielzeug belächelten, Panzer in drei gewaltigen Schlägen die Westfront ins Wanken gebracht und schließlich den langersehnten Durchbruch geschafft.


























Literaturnachweis:



Cartier, Jean-Pierre: Der erste Weltkrieg 1914-1918

aus dem Französischem von Müller, Ulrich Friedrich


Heydecker, Joe J. : Der große Krieg 1914/18


Microsoft Encarta 95


Bertelsmann Universal-lexikon




aus Cartier, Jean-Pierre "Der erste Weltkrieg"

Aus Heydecker, Joe J. "Der große Krieg 1914/18"






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