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GESCHICHTE UNGARNS

GESCHICHTE UNGARNS



Die Árpáden - Dynastie


Es gibt eine Sage in Ungarn, dass ein riesiger Vogel namens Turul Emese, die Urmutter des ersten ungarischen Königsgeschlechts geschwängert haben soll. Daraus entstand Emeses Sohn Álmos, der Traumgeborene. Gleichzeitig ließ Turul aus Emeses Schoß einen heftig fließenden Bach entspringen, der zu einem großen Fluss wurde, an dessen Ufern ungarische Könige ihr Glück machen sollten. So sagt es die Sage, belegbar ist jedoch, dass Álmos Enkel, Stephan I., sich 1000 n. Chr. zum König krönen ließ und das Land christianisierte. Weil aber die Ungarn sich 1000 Jahre lang in ihrem Gebiet behaupten konnten, ließ man den Turulvogel als Denkmal auf dem Budaer Burgberg aufstellen.



Doch schon davor haben die Ungarn das Land besiedelt. Im 9.Jahrhundert siedelten die aus dem Osten stammenden Magyaren unter Führung von Fürst Árpád in Ungarn an.



Das Zeitalter der Hunyadi


Den Kampf um die Thronfolge musste später auch die weibliche Linie der Árpáden führen. Sie verloren die Herrschaft letztendlich an das Haus Anjou. Es folgten das Haus Polens und Luxemburgs.

1458 wählte der Adel Mátyás Hunyadi zum König. Mátyás, dessen Vater als Feldherr erfolgreich die Türken niederschlug, begrenzte während seiner Amtszeit den Einfluss des Hochadels und formierte ein starkes Heer. Gleichzeitig konnte er die aus Mitteleuropa angreifenden Türken zurückdrängen und sein Land zusätzlich ausdehnen. Außerdem gelang ihm ein gewaltiges kulturelles Aufblühen. Er heiratete die Tochter des Königs von Neapel und brachte so die Renaissance und später auch die Gotik erstaunlich früh nach Ungarn. Nach Hunyadis Tod waren sich die Mächtigen des Landes einig, dass nun ein schwächerer König folgen musste, damit sie ihren Einfluss wieder stärken konnten. Doch dieser Wechsel brachte nur Ausbeutung und eine schlechte Wirtschaft mit sich. So kam es, dass die Bauern sich 1514 zum Bauernkrieg erhoben, der jedoch erfolglos endete.



Die Türkenzeit


1526 verloren die Ungarn bei Mohács die Schlacht gegen die Türken. Sie werden für 150 Jahre über den größten Teil Ungarns herrschen.



Das Königreich Ungarn unter den Habsburgern


1699 sicherten sich die Habsburger die Herrschaft und befreiten die Ungarn so zumindest von der Herrschaft der Türken. Unter Maria Theresia wurden deutsche Siedler, "die Donauschwaben" ins Land geholt.

Zur Zeit der Französischen Revolution versuchten ungarische Jakobiner den aufklärerischen Gedanken nach Ungarn zu bringen. Sie wurden von den absolutistisch herrschenden Habsburgern hingerichtet. Im März 1848 brach in Ungarn zeitgleich mit Deutschland die Revolution aus. Die Freiheitskämpfer forderten Gleichheit vor dem Gesetz, Pressefreiheit, eine unabhängige Regierung und Abzug fremden Militärs. Außerdem versuchten die Ungarn ihre nationale Unabhängigkeit zu erlangen. Unter dem Druck der Freiheitsbewegungen in anderen Teilen Europas war die kaiserliche Regierung gezwungen den Forderungen nachzugeben. So wurde der Anführer des Kampfes gegen die Habsburger, Lajos Kossuth, zum Reichsverweser gewählt und übernahm die Regierung. Der Reichstag beschloss die Absetzung der Habsburger, doch diese erlangten mit Unterstützung russischer Truppen wieder die Herrschaft über Ungarn. 1867 wurde Kaiser Franz Joseph I. zum König von Ungarn gekrönt, zugleich erhielt Ungarn einen eigenen Reichstag. Die österreichisch - ungarische Doppelmonarchie (k. u. k.) war entstanden.

1914 trat Ungarn in den ersten Weltkrieg ein.




Die Republik Ungarn von 1918


Nach der Niederlage der k. u. k. - Monarchie im ersten Weltkrieg, setzte der Zerfall Österreich - Ungarns ein. Eine Koalitionsregierung wurde gebildet, der ungarische König dankte ab und am 16. November wird die Republik ausgerufen. Schon im nächsten Jahr war die Regierung gezwungen aufgrund der wirtschaftlichen Lage und auf Druck des Auslandes abzudanken. Auch die darauffolgende Räteregierung stürzte nach 133 Tagen Dauer. Die Regierungen die nach der Räterepublik bis zu den Wahlen 1920 folgten waren ohne Bedeutung. Mit Waffengewalt geriet das Land 1920 unter die Herrschaft Miklós Horthys, der sich offiziell Reichsverweser nannte. Er erklärte das Land zur Monarchie mit vakantem Thron. Unter seiner Führung verlor Ungarn jedoch den Krieg gegen die Tschechoslowakei, Rumänien, Jugoslawien und Österreich. Ungarn musste über zwei Drittel seins Staatsgebietes abgeben.

Ungarn verließ 1939 den Völkerbund ( = Vorläufer der UNO) und schloss sich dem Dreimächtepakt zwischen Deutschland, Italien und Japan an. So begann das Bündnis Ungarns mit Hitler.



Ungarn im 2. Weltkrieg


Ungarische Truppen beteiligten sich während des zweiten Weltkrieges am deutschen Einmarsch in Jugoslawien und am Einmarsch in die Sowjetunion. Der Verlauf des Krieges ließ Deutschlands Chancen auf einen Sieg immer geringer werden, dennoch verlangte Hitler verstärkte Anstrengungen Ungarns. Die Unterversorgung machte den Ungarn zu schaffen, Hitler - Deutschland konnte seine Schulden nicht mehr bezahlen. Trotzdem konnte sich Ungarn den ganzen Krieg hindurch eine Unabhängigkeit vom Deutschen Reich bewahren.

Als 1944 deutsche Truppen Ungarn besetzen und den größten Teil der 1 Mio. ungarischen Juden abtransportieren ließen, versuchte Horthys Regierung das Bündnis mit dem Deutschen Reich aufzulösen. Die ungarischen Nationalsozialisten übernahmen die Regierung. Im Dezember bildete Béla Miklós von Dálnoki im sowjetisch besetzten Debrecen eine Gegenregierung. Am 20. Januar 1945 unterzeichnete die Gegenregierung einen Waffenstillstandsvertrag mit der UdSSR und den Westmächten. Schon drei Monate später war das Land frei von Nationalsozialisten, aber dafür von der Roten Armee besetzt. Als letzte militärische Leistung sprengten die Deutschen auf ihrem Rückzug sämtliche Budapester Donaubrücken.



Die Herrschaft der Kommunisten


Als Nachkriegsfolge entwickelte sich eine immense Inflation. Von daher schien es vernünftig zu sein Banken und Industrie unter Regierungsaufsicht zu stellen. Mit Einführung einer neuen Währung, dem Forint, gelang es der kommunistischen Partei die Inflation zu beenden. Ein mit der UdSSR geschlossener Freundschaftsvertrag trieb Ungarn in eine wachsende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Abhängigkeit. Am 20. April 1949 erhielt Ungarn eine neue Verfassung, es wurde nach sowjetischen Vorbild Volksrepublik.

1955 wurde Ungarn in die UNO aufgenommen.

Ein Jahr später, 1956, kam es nach Studentenunruhen zum Volksaufstand. Das riesengroße Stalindenkmal in Budapest wurde gestürzt, man zog es über die Straße. Sowjetische Truppen schlugen den Aufstand nieder. Die Regierung wurde von den Sowjets verhaftet und später hingerichtet. Daraufhin übernahm János Kádár die Regierung. Unter seiner Regierung verloren die Stalinisten an Einfluss und Ungarn entwickelte sich zu einem der liberalsten sozialistischen Länder. Anfangs ein Handlanger der Sowjets, entwickelte sich Kádár zu einem vorsichtigen Reformer. So konnten Betriebe irgendwann ihre Produktion und Absatz selbst bestimmen, Bauern wurden nicht mehr nur nach Arbeitsleistung entlohnt, sondern auch nach dem Wert des eingebrachten Bodens. Außerdem wurde der Preis von einem Drittel des Warenangebots freigegeben. Die Wirtschaft und der Außenhandel blühten auf unter Kádárs Führung. 1970 erweiterte ein deutsch - ungarisches Wirtschaftsabkommen den Warenverkehr und ein Jahrzehnt später begann die wirtschaftliche Liberalisierung, die Beschränkungen für Westreisen wurden aufgehoben. Dennoch konnte das Land eine Krise nicht verhindern. Die wirtschaftlichen Reformversuche waren zu schwach die Kräfte des Landes zu wecken. Ungarn wurde zum höchstverschuldeten Staat der Welt. 1988 trat János Kádár zurück. Ein Jahr später wurde die kommunistische Einheitspartei aufgelöst. Das Parlament verabschiedete eine Verfassungsänderung, die ein Mehrparteiensystem einführte. Am 23. Oktober wurde die Republik Ungarn ausgerufen und schon ein Jahr später scheiterten die Kommunisten bei den Wahlen an der Vierprozentklausel.











Quellen: 1. "Budapest" von P. H. Jamin und N. Stiller, erschienen im DUMONT Verlag

2. "Ungarn", erschienen im Nelles Verlag

3. "Ungarn" von W. Droste, S. Scherrer und K. Schwamm, erschienen im Ellert & Richter

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