REFERAT-MenüDeutschGeographieGeschichteChemieBiographienElektronik
 EnglischEpochenFranzösischBiologieInformatikItalienisch
 KunstLateinLiteraturMathematikMusikPhilosophie
 PhysikPolitikPsychologieRechtSonstigeSpanisch
 SportTechnikWirtschaftWirtschaftskunde  



Zweiter Weltkrieg 1939-45

Zweiter Weltkrieg (1939-45)



1. Vorgeschichte


Die nach dem 1. Weltkrieg geschaffene polit. Ordnung Europas und O-Asiens, die auf dem ökonom. und machtpolit. Übergewicht der Siegermächte Großbrit., Frankreich und USA sowie der weitgehenden Isolie­rung der UdSSR beruhte, geriet mit Beginn der 1930er Jahre als Folge der Weltwirtschaftskrise und der in­neren Schwäche der westeurop. Führungsmächte in eine Krise und wurde dann durch die aggressive Ex­pansionspolitik der drei revisionist. Staaten Deutschland, Italien (Eroberung Athiopiens 1935/36, Annexion Albaniens 1939) und Japan (Besetzung der Mandschurei 1931, ab 1937 Krieg gegen China) schwer er­schüttert. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges in Europa war die Folge der verbrecherischen und menschen­verachtenden Politik des Nationalsozialismus  in Deutschland. Hitler knüpfte dabei anfangs verbal an die bisherige dt. Revisionspolitik an, unternahm jedoch bald auch einseitige Akte zur schrittweisen außenpolit. und militär. Gleich- und Vormachtstellung Deutschlands. Beteuerungen des Friedenswillens standen neben der seit 1934 forcierten Aufrüstung und neben offenen Vertragsverletzungen seit 1935: 1933 Austritt aus der Abrüstungskonferenz und dem Völkerbund, 1935 Rückgliederung des Saargebiets, Einführung der allg. Wehrpflicht, Dt.-Brit. Flottenabkommen, 1936 Einmarsch dt. Truppen in die entmilitarisierten Rheinlande, Eingreifen in den Span. Bürgerkrieg auf seiten Francos, 1938 dt. Einmarsch in Österreich und die Vereini­gung beider Länder, schließlich die erpreßte Angliederung des Sudetenlands an das Dt. Reich auf Grund des Münchner Abkommens. Entgegen den Erwartungen auf einen Bündnispartner Großbrit. geriet nur Ita­lien nach anfängl. Zögern seit 1936/37 immer stärker in den Sog Deutschlands. Die Achse Berlin-Rom (1936), der Stahlpakt (1939) und auch der Antikominternpakt der beiden Mächte mit Japan (1936) stellten wichtige diplomat. Instrumente dar; doch erwies sich ihr Wert als gering, als der Kriegsfall tatsächlich ein­trat. Mit der Errichtung des Protektorats Böhmen und Mähren nach dem dt. Einmarsch in Prag (14./16. 3. 1939) brach Hitler eine unmittelbar zuvor eingegangene internat. Vereinbarung und berührte damit direkt die brit. und frz. Sicherheitsinteressen. Am 31. 3. 1939 ergänzte Großbrit. mit seiner Garantieerklärung für die poln. Unabhängigkeit das poln.-frz. Militärbündnis. Brit.-frz. Verhandlungen mit der Sowjetunion über eine Militärkonvention zum Schutz der kleineren europ. Staaten blieben erfolglos. Stalin, der sein durch die Säuberungen geschwächtes Land aus krieger. Verwicklungen heraushalten wollte, aber auch territoriale Expansion zur Sicherung des europ. Vorfelds anstrebte, nahm daraufhin ein dt. Verhandlungsangebot an, das zum Dt.-Sowjet. Nichtangriffspakt vom 23. 8. 1939 führte. Im geheimen Zusatzprotokoll wurde Polen entlang Weichsel, Narew und San in zwei Interessengebiete aufgeteilt, die balt. Staaten (außer Litauen) der sowjet. Einflußsphäre zugewiesen.




2. Der Ausbruch


Am 1. 9. 1939 löste der dt. Überfall auf Polen, nach dem am 3. 9. 1939 Großbrit. und Frankreich Deutsch­land den Krieg erklärten, den 2. Weltkrieg aus. Hitler hoffte, durch eine schnelle Abfolge regional begrenz­ter Feldzüge (>Blitzkriege<) und den dt. Rüstungsvorsprung den seit der Machtergreifung vorbereiteten Er­oberungskrieg für sich entscheiden zu können. Für ihn war der 2. Weltkrieg von Beginn an)- nach außen wie nach innen)- ein ideolog. und totaler Krieg. Der Befehl zur phys. Vernichtung des Gegners und der im Sinne der nat.-soz. Rassenideologie unternommene Versuch, für ein >rassereines german. Reich dt. Na­tion< gegen die kommunist. UdSSR mit ihrer als >minderwertig< bezeichneten Bevölkerung Lebensraum im O zu gewinnen und im Rücken der Front die Juden in dem von Deutschland beherrschten Europa auszu­rotten, unterschieden diesen Krieg von allen anderen.


3. Der Krieg in Europa (1939-41)


3.1 Vom Angriff auf Polen bis zur Besetzung Dänemarks und Norwegens


Großbrit. entsandte ein Expeditionskorps auf den Kontinent, doch in Überschätzung der dt. Kräfte verharr­ten Briten und Franzosen hinter der Maginotlinie. Italien erklärte sich für >nicht kriegführend<. Die dt. Wehr­macht besetzte bis zum 6. 10. Polen; am 30.)9. konstituierte sich in Paris eine poln. Exilregierung unter W.)Sikorski. Am 17. 9. griff die Sowjetunion Polen von O her an. Ein dt.-sowjet. Grenz- und Freundschafts­vertrag wurde am 28. 9. abgeschlossen: In Abänderung der Vereinbarung vom 23. 8. kam Litauen an die Sowjetunion, während der dt. Anteil am poln. Gebiet bis zum Bug erweitert wurde. Das Dt. Reich annek­tierte Danzig sowie die ehem. dt. Gebiete und Teile N- und W-Polens, aus dem Rest wurde das General­gouvernement Polen gebildet. Die Sowjetunion gliederte sich die ostpoln. Gebiete ein und führte die stra­teg. Sicherung ihres westl. Vorfelds fort, indem sie zw. 28. 9. und 10. 10. Estland, Lettland und Litauen zwang, ihr das Recht zur Truppenstationierung einzuräumen. Ahnl. Territorialansprüchen widersetzte sich Finnland, mußte aber nach dem durch den sowjet. Angriff vom 30. 11. ausgelösten Finn.-Sowjet. Winter­krieg nachgeben (Friede von Moskau 12. 3. 1940).

Der dt. Angriff auf Norwegen ab 9. 4. 1940 (gleichzeitig dt. Besetzung Dänemarks) kam einer brit. Vermi­nung der dortigen Küstengewässer zuvor. Dt. Truppen besetzten gegen norweg. und brit. Widerstand bis zum 10. 6. das Land. Schweden, das über für die dt. Rüstung unentbehrl. Erze verfügte, blieb souverän, aber zu wohlwollendem Verhalten gegenüber Deutschland gezwungen.


3.2 Der Westfeldzug und die Selbstbehauptung Großbritanniens


Am 10. 5. 1940 fielen die dt. Truppen unter Verletzung der Neutralität dieser Länder in den Niederlanden, in Belgien und Luxemburg ein. Die Niederlande und Belgien kapitulierten am 14. bzw. 28. 5.; am 20. 5. er­reichten die dt. Truppen die Mündung der Somme. Allerdings gelang es 340)000 bei Dünkirchen einge­schlossenen brit., frz. und belg. Soldaten - wenn auch ohne Ausrüstung -, nach Großbrit. zu entkommen. Zw. 5. und 22. 6. rückten dt. Truppen überall bis an die nord- und westfrz. Küste vor und besetzten Frank­reich zu drei Fünfteln. Elsaß und Lothringen wurden unter einer dt. Zivilverwaltung dem Dt. Reich faktisch angegliedert (ebenso Luxemburg). Die von Marschall P. Pétain neugebildete, auf den unbesetzten Teil Frankreichs und Teile der Kolonien beschränkte autoritäre Regierung etablierte sich in Vichy (État Français); als Sprecher des Freien Frankreich bemühte sich unterdessen in London C. de Gaulle um die Sammlung der Exilkräfte. Nach dem schnellen Sieg im W befand sich Hitler auf dem Höhepunkt seiner Po­pularität in Deutschland, die gegen die Skepsis führender Militärs errungenen Erfolge entzogen den oppo­sitionellen Kräften in der Heeresführung den Boden. Am 10. 6. 1940 erklärte Italien Frankreich und Groß­brit. den Krieg. Die Sowjetunion besetzte im Juni 1940 die balt. Staaten, erzwang von Rumänien die Ab­tretung Bessarabiens und der nördl. Bukowina und gliederte sich alle diese Gebiete an. In Großbrit. verkör­perte W. Churchill, seit 10. 5. 1940 Premier-Min. einer großen Koalition aus Konservativen, Labour Party und Liberalen, den brit. Durchhaltewillen. Dt. Anstrengungen im Sommer 1940, durch Vorbereitung einer Landung auf der brit. Insel und durch eine Luftoffensive (>Luftschlacht um England<; Bombardierung brit. Städte, u.)a. London und Coventry) Großbrit. zum Einlenken zu zwingen, scheiterten. Die Festigung der dt. Herrschaft auf dem Kontinent und der forcierte Ausbau der dt. Flotte bedeuteten mittelfristig eine Bedro­hung der globalen brit. Machtstellung. Währenddessen unterstützten die USA vom Herbst 1940 an Groß­brit. immer nachhaltiger. Nach der Niederlage Frankreichs und der zweiten Wiederwahl Roosevelts vollzog sich der Übergang von der >parteiischen Neutralität< zum >unerklärten Krieg< mit wachsender materieller Hilfeleistung (Lend-lease-System).


4. Hitlers strategische Pläne


Nach dem Abschluß des Dreimächtepakts zw. Deutschland, Italien und Japan (27. 9. 1940) suchte Hitler für die Bildung eines Kontinentalblocks auch die Sowjetunion zu gewinnen, die ihre Interessen auf brit. Ko­sten im S (Indien, Pers. Golf) suchen sollte. Der sowjet. Außen-Min. Molotow betonte aber bei seinem Be­such in Berlin im Nov. 1940 das starke Interesse der Sowjetunion an ihrem europ. Vorfeld. Die mögl. so­wjet. Expansion in N- und SO-Europa bestärkte Hitler in seinem bereits im Juli 1940 gefaßten Entschluß, im Krieg gegen die Sowjetunion Großbritanniens letzten scheinbar mögl. Verbündeten in Europa auszuschal­ten.


5. Ausweitung in den Mittelmeerraum und auf den Balkan


Schwere militär. Rückschläge bei den italien. Angriffsunternehmen gegen Agypten und Griechenland (Sept. und Okt. 1940) veranlaßten das dt. militär. Eingreifen auf dem Balkan, um ein mögl. Festsetzen der brit. Armee in diesem Raum zu verhindern und eine Flankenbedrohung für den geplanten Angriff auf die UdSSR auszuschließen; dt. Panzertruppen unter E. Rommel drängten zw.s Febr. und April 1941 die Briten aus Li­byen bis an die ägypt. Grenze zurück. Ungarn, Rumänien und die Slowakei traten im Nov. 1940 dem Drei­mächtepakt bei, Bulgarien und Jugoslawien im März 1941. Ein hiergegen unternommener Staatsstreich in Belgrad zog die Ausrichtung des dt.-italien. Feldzugs gegen Griechenland nunmehr auch gegen Jugosla­wien ab 6. 4. 1941 nach sich. Am 17. 4. war Jugoslawien, am 11. 5. ganz Griechenland einschließlich der Inseln trotz brit. Widerstands in dt. und italien. Hand; Kreta wurde aus der Luft erobert (20.-31. 5.). In Jugo­slawien entwickelte sich in der Folgezeit ein immer intensiverer Partisanenkrieg.


6. Der deutsche Angriff auf die UdSSR


Der dt. Überfall auf die Sowjetunion (Unternehmen >Barbarossa<)  begann (wegen des Balkankrieges sechs Wochen später als geplant) am 22. 6. 1941; Rumänien, Ungarn, Italien und Finnland schlossen sich dem Angriff an. Obwohl sich die sowjet. Kriegsvorbereitungen in Grenzen gehalten hatten, da Stalin bis zuletzt nicht mit einem dt. Angriff vor Abschluß des Kriegs im W gerechnet hatte, kam es trotz des raschen dt. Vordringens in drei Stoßrichtungen (Smolensk, Kiew, Leningrad) bis zum Winter 1941/42 nicht zur sicher erwarteten militär. Entscheidung zugunsten der Deutschen. Das Nichtangriffsabkommen mit Japan vom 13. 4. 1941 erlaubte es der Sowjetunion, Verstärkung aus dem O heranzuführen; wichtige Industriebetriebe wurden kurzfristig nach O verlagert. Moskaus Außenbezirke wurden von den Spitzen der auf den Winter­krieg unvorbereiteten dt. Truppen erreicht, bevor die sowjet. Gegenoffensive ab 5. 12. Moskau entlastete. Das Scheitern der dt. Blitzkriegsstrategie vor Moskau leitete die militärisch und ökonomisch entscheidende Wende im gesamten Kriegsplan Hitlers, der am 19. 12. persönlich den Oberbefehl über das Heer über­nommen hatte, ein. Die Vernichtungsstrategie gegen die Juden erreichte zeitgleich ihren Höhepunkt: Im besetzten Polen entstanden ab Herbst 1941 die Vernichtungslager, im Nov. 1941 waren die organisator. Planungen zur Verwirklichung der >Endlösung< abgeschlossen und wurden auf der Wannseekonferenz (20.)1. 1942) mit den beteiligten Dienststellen abgestimmt.


7. Jap. Expansion in Ostasien und der Angriff auf Pearl Harbor


Das an Rohstoffen sehr arme Japan besetzte in seinem Bestreben, die Kolonialmächte aus O-Asien und der Südsee zu vertreiben und ostasiat. Vormacht zu werden, bis 1941 fast ein Drittel Chinas. Wegen des dortigen, von den USA unterstützten Widerstands und wegen der Gefahr eines Konflikts mit der Sowjet­union wandte es sich  stärker nach S und nahm im Sept. 1940 Frankreich das nördl. Indochina ab. Die jap. Besetzung des südl. Indochina verschärfte den Konflikt mit den USA, die ihre wirtschaftl. Interessen und ihren strateg. Vorposten auf den Philippinen bedroht sahen. Der jap. Überfall auf Pearl Harbor am 7. 12. 1941 traf die amerikan. Pazifikflotte schwer und gab Japan die Gelegenheit zu raschem Vordringen in SO-Asien und im Pazifik (Besetzung von Hongkong am 25. 12. 1941, Manila am 2. 1. 1942, Singapur am 15. 2., Niederl.-Indien am 8. 3., Birma am 20. 5. 1942); durch die anschließende dt. und italien. Kriegserklärung an die USA (11. 12.) weitete sich der europ. Konflikt zu einem weltweiten Krieg aus. Der amerikan. Seesieg bei den Midway Islands (3.-7. 6. 1942) verhinderte die Sicherung des pazif. Vorfeldes durch Japan. Die Behauptung von Guadalcanal und Neuguinea (Aug. 1942 - Febr. 1943) schützte die alliierten Verbin­dungswege nach Australien und Neuseeland. Diese Erfolge leiteten die amerikan. Gegenoffensive ein, in deren Verlauf die Japaner ab 1943/44 die eroberten Inseln wieder räumen mußten (>Inselspringen<).


8. Strategische Pläne der Anti-Hitler-Koalition


Für die gemeinsame strateg. Planung und Kriegführung errichteten die USA und Großbrit. im Jan. 1942 ein gemeinsames Gremium ihrer Vereinigten Generalstäbe; für die einzelnen Kriegsschauplätze wurden kom­binierte Truppenverbände mit gemeinsamen Führungsstäben gebildet. Bei Churchills Besuch in den USA (22. 12. 1941 bis 14. 1. 1942) wurde die grundlegende Strategie bekräftigt: Deutschland blieb der Haupt­gegner, dessen Ausschaltung auch Japans Zusammenbruch beschleunigen würde; Ausgangspunkt für die Offensive gegen Deutschland blieb die brit. Insel. Eine 2.)Front im W, die Stalin zur Entlastung der Roten Armee seit Sept. 1941 ständig forderte, verzögerte sich aber aus techn. und strateg. Gründen bis zum 6. 6. 1944. Währenddessen trug die Sowjetunion an einer bis zu 3)500 km breiten Front die Hauptlast des Krie­ges gegen Deutschland.


9. Der Krieg in der UdSSR 1942/43


Anders als Großbritannien und die USA führten Deutschland und Japan ihre Kriege weiterhin getrennt. Die Offensive des dt. Ostheeres konzentrierte sich 1942 auf die gegner. Versorgungsgebiete am Don und an der unteren Wolga und auf das Erdölgebiet von Baku und Batumi. Durch den am 19./20. 11. 1942 begon­nenen sowjet. Gegenangriff wurde die 6.         Armee bei Stalingrad eingekesselt und mußte, da Hitler Ausbruchsversuche nach W untersagte und die Versorgung aus der Luft nicht gelang, am 31. 1./2. 2. 1943 kapitulieren. Im Juli 1943 hatte die Rote Armee an der O-Front endgültig die Initiative übernommen.


10. Der See- und Luftkrieg


Die dt. U-Boote erzielten beim Kampf gegen die Seeverbindungen zw. Großbrit. und den USA noch Er­folge, bis in der 5. Phase der Atlantikschlacht (Juli 1942-Mai 1943) die Alliierten entscheidend die techn. und takt. Abwehrleistungen (Luftüberwachung, Radar) verbesserten; am 24. 5. 1943 brach die dt. Kriegs­marine die Konvoibekämpfung im N-Atlantik ab. Ab 1942 erreichten brit. Bomberangriffe immer häufiger Städte im N und W Deutschlands, v.)a. die Industriezentren an Rhein und Ruhr. Im Jan. 1943 begannen die amerikan. Tagesangriffe, im Juni 1943 dann die amerikan.-brit. Tag-Nacht-Bomberoffensiven.


11. Wende in Nordafrika und Landung der Alliierten in Italien


In N-Afrika war der Vorstoß Rommels nach Agypten ab Jan. 1942 zunächst erfolgreich (Fall von Tobruk am 21. 6. 1942), kam jedoch bei El-Alamein im Juli/Aug. ins Stocken. Die brit. Gegenoffensive ab Okt. drängte Rommel bis Febr. 1943 über 2)000 km weit nach Tunesien zurück. Unterdessen waren ab 7./8. 11. 1942 starke alliierte Verbände in Marokko und Algerien gelandet, wo die frz. Truppen mit heiml. Zustimmung Pétains einen Waffenstillstand eingingen (12. 11. 1942); der bislang unbesetzte Teil Frankreichs wurde daraufhin von Deutschland militärisch besetzt. Mit der Kapitulation der dt.-italien. Heeresgruppe am 13. 5. 1943 endeten die Kämpfe in Afrika.


12. Die Anti-Hitler-Koalition


Erst Hitlers Angriff auf die UdSSR brachte die Anti-Hitler-Koalition zustande, die bis dahin an den unter­schiedl. Interessen gescheitert war. Die Sowjetunion und Großbrit. vereinbarten am 12. 7. 1941 ein Ab­kommen über gegenseitige Hilfe; gemeinsam rückten sie am 25. 8. in Iran ein, um die Ölfelder und die südl. Transportroute in die Sowjetunion freizuhalten. Die USA, Großbrit. und die Sowjetunion schlossen am 1. 10. ein Rüstungshilfeabkommen. Als polit. Absichtserklärung zur >endgültigen Beseitigung der Nazi-Tyran­nei< und als Aufruf an die unterdrückten Völker verkündeten Churchill und Roosevelt am 14. 8. 1941 die Atlantikcharta. Auf der Konferenz von Casablanca (14.-26. 1. 1943) verkündeten Roosevelt und Churchill als grundsätzl. Kriegsziel die bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Italiens und Japans. Die Konfe­renz der Außen-Min. in Moskau (19.)10.)-1.)11. 1943) und v.)a. das Treffen der >Großen Drei< (Roosevelt, Churchill, Stalin) auf der Konferenz von Teheran (28.)11.)-1.)12. 1943) bereinigte das im Zusammenhang mit der Entdeckung der Massengräber poln. Offiziere bei Katyn (April 1943) kurzzeitig getrübte Verhältnis der Anti-Hitler-Koalition; in Teheran wurde zudem endgültig die westalliierte Landung in Frankreich für das Frühjahr 1944 festgelegt. Die in Casablanca beschlossene alliierte Besetzung Siziliens (10. 7. - 17.8. 1943) führte überraschend schnell zu Mussolinis Sturz durch den Faschist. Großrat (25. 7.); mit der alliierten Lan­dung an der S-Spitze Italiens kapitulierte die neue Regierung Badoglio (3. 9.) und erklärte am 13. 10. Deutschland den Krieg. Die Alliierten kamen gegen heftigen dt. Widerstand in Italien nur langsam voran (Einmarsch in Rom am 4. 6. 1944).


13. Vormarsch der Roten Armee und alliierte Invasion in Frankreich


An der O-Front rückte die personell und materiell überlegene Rote Armee 1943 weiter vor (Smolensk 24. 9., Kiew 6. 11., Leningrad Jan. 1944), Rumänien (12. 9.), Finnland (19. 9.) und Bulgarien (28. 10.) wurden zum Waffenstillstand gezwungen. Die dt. Truppen mußten Griechenland (2. 11.) und S-Jugoslawien räu­men, Belgrad wurde am 20. 10. von der Roten Armee und jugoslaw. Partisanenverbänden (Tito) einge­nommen, Budapest am 24. 12. eingekreist. Weiter nördlich kamen die sowjet. Truppen seit Ende Aug. an der Weichsel und in Ostpreußen zum Stehen. Die anglo-amerikan. Invasion begann in der Normandie am 6. 6. 1944. Paris wurde am 25. 8. 1944 eingenommen (zugleich Einmarsch de Gaulles), Brüssel am 3. 9., Aachen am 21. 10. Von S-Frankreich her schloß am 11. 9. bei Dijon eine 2. (amerikan.-frz.) Invasionsar­mee auf. Die dt. Ardennenoffensive (16.)- 24. 12. 1944) als letzter Durchbruchsversuch scheiterte. In Er­wartung des unvermeidlich bevorstehenden Zusammenbruchs der dt. Front in der Normandie unternahm C.)Graf Schenk von Stauffenberg am 20.)7. 1944 ein mißglücktes Attentat auf Hitler (Zwanzigster Juli).


14. Das Ende des Krieges in Europa 1945


Auf der Konferenz von Jalta (4.-11. 2. 1945) wurden bezüglich Deutschlands gemeinsame Grundforderun­gen verkündet: u.)a. vollständige Entmilitarisierung, Reparationen, territoriale Einbußen, Schwächung der Zentralgewalt (möglicherweise staatl. Teilung), Bestrafung der Kriegsverbrecher.


Nach ihren Schlußoffensiven ab Anfang 1945 begegneten sich am 25. 4. 1945 (bei Strehla und bei Torgau) an der Elbe sowjet. und amerikan. Truppen. Am 2. 5. kapitulierte Berlin, wo Hitler am 30. 4. Selbstmord be­gangen hatte. Die dt. Wehrmacht kapitulierte bedingungslos am 7. 5. im alliierten Hauptquartier in Reims, am 8. 5. auch im sowjet. Hauptquartier in Berlin-Karlshorst; die Kapitulation trat am 8. 5. in Kraft. Auf der Potsdamer Konferenz (17. 7.-2. 8. 1945) legten die Alliierten im Potsdamer Abkommen vorläufige Bestim­mungen für die Behandlung Deutschlands fest. Der in Potsdam eingesetzte Rat der Außen-Min. bereitete die Friedensschlüsse vom 10. 2. 1947 mit Rumänien, Italien, Ungarn, Bulgarien und Finnland vor (Pariser Friede).


15. Der Krieg im Pazifik 1944-45


Im Kampf im Pazifik konzentrierten die USA ihre Kraft auf die Eroberung der Philippinen. Am 26. 3. fiel Iwo Jima, am 21. 6. 1945 Okinawa. Entgegen einer Landung auf den jap. Hauptinseln, bei der mit weiteren verlustreichen Kämpfen zu rechnen war, da Japan die Kapitulation ablehnte, entschied sich der nach dem Tod Roosevelts in das Amt des amerikan. Präs. gelangte Truman für den Einsatz der kurz zuvor fertigge­stellten Atombombe. Zwei Abwürfe auf Hiroshima (6. 8., über 200)000 Tote) und Nagasaki (9. 8., 74)000 Tote) sowie die Kriegserklärung der Sowjetunion (8. 8. 1945) führten dazu, daß die jap. Regierung am 14. 8. ihre Bereitschaft zur Kapitulation erklärte. Die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde am 2. 9. 1945 beendete auch im Pazifik die Kampfhandlungen.

16. Opfer und Folgen


Der 2. Weltkrieg forderte das Leben von 27 Mio. Soldaten und 25 Mio. Zivilpersonen; 3 Mio. Menschen blieben vermißt. Die Sowjetunion verlor 20 Mio. Menschen, China wenigstens 10 Mio., Deutschland 4,8 Mio. (weitere 2,5 Mio. durch Flucht, Vertreibung und Verschleppung), Polen 5,8 Mio., Japan 2)Mio., Jugo­slawien 1,7 Mio., Frankreich 600)000, Großbrit. 400)000, die USA 300)000.


Politisch veränderte der 2. Weltkrieg die internat. Lage grundlegend. Deutschland und Japan, aber auch Großbrit. und Frankreich büßten ihre weltpolit. Bedeutung ein. Den Macht- und Einflußsphären der USA und der UdSSR entsprechend wurde Europa (und Deutschland) faktisch geteilt (Ost-West-Konflikt). In Deutschland und Japan wurden 1945/46 in Nürnberg und Tokio Kriegsverbrecherprozesse durchgeführt. Auf der Konferenz von San Francisco (25.)4.)-26.)6. 1945) wurden die UN gegründet. Großbrit., Frank­reich, aber z.)B. auch die Niederlande betraf der Prozeß der Entkolonisation, den der 2. Weltkrieg, zu­nächst v.)a. in Asien, beschleunigte. In China verschob sich im Kampf gegen Japan das Gewicht zugunsten der KP unter Mao Zedong, die innerhalb von vier Jahren das ganze Land eroberte. In W-Europa lösten die gemeinsamen Probleme der Überwindung der Kriegsfolgen Bemühungen um wirtschaftl., militär. und polit. Zusammenarbeit aus.






Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen