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Staatliches Bauhaus 1919 bis 1933




Staatliches Bauhaus (1919 bis 1933)



"Das Endziel aller bildnerischen Tätigkeit ist der Bau." (W. Gropius; Bauhausmanifest 1919)


"Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück." (W. Gropius; Bauhausmanifest 1919)


"Der Künstler ist eine Steigerung des Handwerkers." (W. Gropius; Bauhausmanifest 1919)




"Kunst und Technik - eine neue Einheit"  (W. Gropius; Titel der Bauhausausstellung von 1923)



Das staatliche Bauhaus wurde 1919 von dem Architekten Walter Gropius als eine neuartige Kunsthochschule in Weimar gegündet. Es entstand durch die Zusammenlegung der Hochschule für Bildende Kunst mit der Kunstgewerbeschule.



Politische Situation:


Die Gründung des Bauhaus fiel in eine der turbulentesten Epochen der deutschen Geschichte. Der Kaiser hatte abgedankt und einige Monate später gab es die erste Demokratie auf deutschem Boden, die Weimarer Republik.

Die zwanziger Jahre waren von der allmählichen Radikalisierung der politischen Landschaft in Deutschland geprägt. Außerdem gab es in Deutschland eine horrende Inflation, sowie Anfang der dreißiger Jahre über fünf Millionen Arbeitslose aufgrund der Weltwirtschaftskrise von 1929. Anfang 1933 kam schließlich Hitlers NSDAP an die Macht.



Das Bauhaus Manifest:


Gropius wollte mit der Gründung die freie und die angewandte Kunst wieder zu einer gemeinsamen qualitätsbewussten und zeitbezogenen Arbeit zusammenführen. In Anlehnung an die mittelalterlichen Bauhütten, den Werkstattverbänden der am Kirchenbau beteiligten Handwerker, sollte die Führung bei der Architektur liegen.

"Architekt, Maler und Bildhauer müssen die vielgliedrige Gestalt des Baues in seiner Gesamtheit und in seinen Teilen wieder kennen und begreifen lernen, dann werden sich von selbst ihre Werke wieder mit architektonischem Geiste füllen, den sie in der Salonkunst verloren",

wie es in dem Manifest des Bauhauses heißt. Am Bauhaus sollten Künstler und Handwerker gemeinsam in Lehre und Produktion arbeiten, jeder Werkstatt stand also ein "Meister der Form" und ein "Meister des Handwerks" vor.



Zeittafel:


1919: Gründung des Bauhaus in Weimar; W. Gropius Direktor.


1923: Bauhausaustellung in Weimar, gleichzeitig beginnt der Wandel vom Kunsthandwerklichem hin

zur Entwicklung von Prototypen für die industrielle Massenproduktion.


Anfang 1925: Übersiedlung nach Dessau, da in Weimar das Bauhaus wegen Repressalien aus   rechtskonservativen Kreisen geschlossen worden war.


1926: Bezug des Neubaus in Dessau, der nach Plänen von Gropius gebaut worden war.


1928: Rücktritt Gropius vom Direktorenamt, wegen Angriffen aus rechtsgerichteten Kreisen; der  Schweizer Architekt Hannes Meyer, der Kommunist war, wird sein Nachfolger.


1930: Der Architekt Ludwig Mies van der Rohe wird Direktor des Bauhaus, da Meyer zu radikale politische Ansichten vertrat.  


1932: Umzug nach Berlin, in eine stillgelegte Telefonfabrik, da in Dessau eine NSDAP Mehrheit im Stadtrat das Bauhaus schließen ließ.


Juni 1933: Selbtsauflösung des Bauhaus, um einer Auflösung durch die NSDAP zuvorzukommen, die

das Bauhaus bereits im April duchsucht hatte.



Die Ausbildung am Bauhaus:


Bevor sich ein Schüler am Bauhaus für das Arbeiten und Lernen in einer oder mehrerer der Werkstätten entschloss, musste er zunächst ein Semester lang einen Vorkurs besuchen, der vom Schweizer Künstler Johannes Itten entwickelt worden war. Im Vorkurs übten die Schüler den Umgang mit verschiedensten Materialien, wie Papier, Holz, Metall etc. und lernten die unterschiedlichen Eigenschaften dieser Stoffe kennen. Walter Gropius schrieb später über den Vorkurs:

"Ziel des Vorkurses für die Schüler war es, bestimmte Vorlieben und Talente zu erkennen, um sich am Ende des ersten Semesters endgültig für den weiteren Studienlauf zu entscheiden".

Ittens Vorkurs galt damals als revolutionär und ist Vorbild für den heutigen Unterricht an Kunstgewerbeschulen.

1923 wurde Itten  wegen Differenzen über seine Kunstauffassung entlassen, und der Ungar Moholy- Nagy sowie Josef Albers übernahmen den Vorkurs.

Nach dem die Schüler den Vorkurs absolviert hatten, konnten sie in folgenden Werkstätten mitarbeiten:

Druckerei, Töpferei, Steinbildhauerei, Metallwerkstatt, Wandmalerei, Glasmalerei, Tischlerei, Weberei, Bühnenwerkstatt, Holzbildhauerei und eine Buchbinderei.

Ab 1927 gab es eine Architekturabteilung am Bauhaus, jedoch war es erst unter v.d. Rohe möglich nur Architektur zu studieren. Außerdem wurden 1927 die sogannten "freien Malklassen" eingeführt, in denen Paul Klee und Wassily Kandinsky unterrichteten.



Architektur am Bauhaus:


Glas, Stahl und Beton waren die Baustoffe, mit denen die Bauhausarchitekten ihre Häuser planten. Zur Bauhausausstellung 1923 entwarf Gropius ein Musterhaus, welches, nach der Straße in der es steht,als Haus am Horn bekannt ist. Hier sollte erstmals ein modernes Einfamilienhaus möglichst billig entwickelt werden. Ziel war es, das Haus für den "Mann von der Straße" erschwinglich zu machen. Das Haus war modernst ausgestattet, mit Zentralheizung und Warmwasserboilern sowie einem Flachdach. In die Massenproduktion konnte man allerdings nicht gehen, da durch die Inflation der potenzielle Massenmarkt zusammenbrach.

Verwirklicht findet man heute die Bauhausvorstellungen, wonach ein Haus streng geometrisch, funktional sowie aus Glas, Stahl und Beton sein müsse, am besten in den amerikanischen Großstädten, wie New York und Chicago.



Design am Bauhaus:


Allgemein läßt sich sagen, dass die Kunsthandwerker bzw. die Designer am Bauhaus möglichst zweckmäßige und einfache Produkte entwerfen wollten. In der Anfangszeit wurde sehr viel Kunsthandwerk betrieben, doch ab 1923 wollte man am Bauhaus Industrieprodukte entwerfen, die für jedermann erschwinglich sein sollten und sich besonders durch ihre Funkionalität auszeichnen. Diese gingen teilweise in den Werkstätten des Bauhaus in Serienproduktion, viele wurde aber auch von der Industrie mit Lizenzen gefertigt. So wurden zum Beispiel Lampen, Bestecke, Teekannen aber auch Stühle entwickelt.



Malerei am Bauhaus:


Am Bauhaus waren hochkarätige Maler der damaligen Zeit als Meister tätig, wie Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Oskar Schlemmer. Klee verfasste in seiner Zeit am Bauhaus das "Pädagogische Skizzenbuch" und Kandinsky eine Schrift über die Möglichkeiten geometrischer-konstruktiver Gestaltung mit dem Titel "Von Punkt und Linie zur Fläche".



Das Bauhaus nach 1933:


Die überwiegende Mehrzahl der Künstler, die am Bauhaus tätig gewesen waren, wanderte in den dreißiger Jahren aus, so wurde Walter Gropius 1937 Professor in Harvard und Mies van der Rohe ging an das Illinois Institute of Technology in Chicago. Lyonel Feiningr übersiedelte 1937 in seine Geburtsstadt New York, wo er sich als freier Maler niederließ. Wassily Kandinksy verließ Deutschland bereits 1933 und zog nach Paris.


Neugründungen, die an die Tradition des Bauhaus anknüpfen:


1937 wurde in Chicago das New Bauhaus von dem ehem. Bauhausmeister Moholy-Nagy gegründet. Seit 1949 heißt es Institute of Design.


1955 wurde in Ulm die pivate Hochschule für Gestaltung (HFG) gegründet. An der HFG wurde unter anderem das Erscheinungsbild der BMW und der Lufthansa entworfen sowie fast alle Elektrogeräte der Firma Braun.

1968 musste die HFG wegen Geldmangels schließen.



Das Bauhaus- Archiv:


Seit 1960 gibt es das Bauhaus- Archiv. 1971 wurde es von Darmstadt nach Berlin verlegt und konnte 1977 am Tiergarten einen von Gropius entworfenen Neubau beziehen. Das Bauhaus- Archiv unterhält eine Dokumentensammlung, eine Bibliothek sowie ein Museum, in dem Architekturmodelle, Entwürfe, Gemälde und Zeichnungen der Bauhauskünstler gezeigt werden. Außerdem gibt es kunsthandwerkliche Arbeiten und Industrieprodukte, die nach Bauhausentwürfen gefertigt wurden











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