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China zur Zeit Roms

China zur Zeit Roms:


Etwa gleichzeitig mit dem Römischen Reich bildeten sich im Osten ein chinesisches Großreich heraus. Trotz der großen Entfernung hatten die beiden Reiche Handelsbeziehungen, und manche Vorgänge und Entwicklungen liefen in den beiden Regionen ähnlich ab.


Die frühe Hochkultur am Huangho:


Die ersten Ackerbaukulturen entstanden in China um 4000 v. Chr..Ab etwa 1500 v. Chr. Erfolgte der Übergang vom jungsteinzeitlichem Bauerntum zur chinesischen Hochkultur. Sie entwickelte sich am Fluss Huangho unter der Dynastie der Shang und später der Chou.

Zur Shang-Dynastie: Der chinesische Kalender und erste schriftliche Zeugnisse stammen aus der Zeit der Shang-Dynastie.



Die Dynastie beherrschte das heutige Nord- und Mittelchina. Seit ungefähr 1384 v. Chr. war die Hauptstadt Anyang. An der Spitze stand der Priesterkönig. In der Klassenhierarchie stand zwischen dem Adel, der die Beamtenschaft hervorbrachte, und dem Volk eine Priesterklasse. Die Weissagung durch Orakel, für die die Priester verantwortlich waren, hatte einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft. Die Angehörigen der Shang-Dynastie verehrten ihre Vorfahren und eine Vielzahl von Naturgottheiten. Die Shang glaubten an ein Leben nach dem Tod. Gräber wurden mit Waffen und Artefakten geschmückt, um den Status und den guten Willen des Toten zu erhalten. Manchmal wurden sogar Sklaven mit ihnen beerdigt. Man glaubte, dass Vorfahren Macht in der Gegenwart ausüben.

Hirse, Weizen, Gerste und teilweise auch Reis wurden angebaut. Es wurden Schweine, Hunde, Schafe, Ochsen und Seidenraupen gezüchtet. Des Weiteren war die Jagd von großer Bedeutung. Die Shang waren bereits in der Lage, Eisenwaffen herzustellen. Auch Bronze wurde von ihnen verwendet. Textilien aus Leinen oder Seide sowie Keramik und einfaches weißes Porzellan wurden hergestellt.

Traditionelle chinesische Chronologien beschreiben den letzten Shangkaiser als einen grausamen Tyrannen.



Die bäuerliche Dorfgesellschaft veränderte sich zu einer hierarchischen gegliederten Gesellschaft mit einem Herrscher und obersten Priester an der Spitze, Handwerkern und Händlern in den Städten und abgabepflichtigen Bauern in den Dorfsiedlungen.

Einige Städte zählten mehr als 100 000 Einwohner. Sie bestanden aus befestigten Anlagen mit rechteckigem oder quadratischen Grundriss. In der Mitte befanden sich, von einer zweiten Mauer umgeben, Tempel und Palastbauten der Lehnfürsten (Großgrundbesitzer).

Die frühesten Beispiele der chinesischen Bilderschrift fand man auf Schildkrötenknochen. Sie umfasste bald mehr als 2000 Zeichen. Etwa gleichzeitig mit der Schrift begannen die Chinesen den Bronzeguss anzuwenden, den sie zur höchsten Vollkommenheit brachten. Ihre reich verzierten rituellen ( für Kulthandlung verwendeten) Gefäße gehören heute zu den kostbarsten Schätzen vieler Museen. Ob Schrift und Bronzeguss auf Anregungen aus dem Westen zurückgehen, ist ungeklärt.


Das erste Reich Chinas:


Im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. Bekämpften mehrere Reiche einander ("Periode der streitenden Reiche"). Das mächtige Ch'in-Reich im Nordwesten Chinas ging als Sieger aus den politischen Wirren hervor. 221. v. Chr. Gelang dessen Herrscher die Gründung eines chinesischen Einheitsstaat. Er nannte sich deswegen Schi Huang-ti, erster Kaiser.

Um die Herrschaft in den eroberten Gebieten zu festigen, errichtete Schi Huang-ti eine starke Zentralregierung. Er ließ eine neue Residenz erbauen und ernannte Statthalter für die 36 Bezirke, die statt der alten Lehnsstaaten geschaffen worden waren. Um jede Gefahr für seine politische Herrschaft von Grund auf zu beseitigen, erließ der erste Kaiser einen strengen Gesetzeskodex und ließ alle philosophischen Bambusbücher, die seiner Auffassung widersprachen, verbrennen. Er normte das Münzsystem, die Schrift, Maße und Gewicht ebenso wie die Spurweite der zweirädrigen Karren. Sch Huang-ti ergriff auch Maßnahen zur Abwehr der äußeren Feinde Chinas, der Nomadenstämme jenseits der nordwestlichen Grenze des Ackerbaus. Millionen von Zwangsarbeitern bauten und erweiterten dort alte Verteidigungslinien. So entstand die berühmte chinesische Mauer. Um 214 v. Chr. War sie 2500 Kilometer lang. Obwohl die Herrschaft der Ch'in-Dynastie nur kurz war, gab sie China Namen und Gestalt.

Von 206 v. Chr. Bis 220 n. Chr. Regierte die Han-Dynastie in China.

Zur Han-dynastie: Sie  wurde begründet von Liu Bang, einem zum Heerführer aufgestiegenen Soldaten einfacher Abstammung. Unter seiner Führung entstand zunächst ein Mischstaat aus staatlichen Verwaltungsgebieten und Feudaldomänen, aus dem sich später ein Beamtenstaat mit der neuen Klasse der Großgrundbesitzer entwickelte. Liu lockerte die strengen Gesetze und senkte die hohen Steuerabgaben aus der Zeit der Ch'in-Dynastie. Er wies seiner Familie und Bundesgenossen große Provinzen in Ostchina als abhängige Königreiche zu. Der Konfuzianismus wurde zur Staatsphilosophie erklärt. Die Han wandten das Prinzip der leistungsbezogenen Amtseinsetzung an. Im späten 2. Jahrhundert v. Chr. wurde eine kaiserliche Universität gegründet.

Kaiser Wudi erweiterte das Reichsgebiet Richtung Süden fast bis zur heutigen Landesgrenze und errichtete Kolonien in Annam. Die südliche Mandschurei und Nordkorea wurden unterworfen. Die Truppen drangen weit nach Zentralasien vor. China erfuhr in dieser Zeit seine bis dahin weiteste Ausdehnung.

Das frühe Reich zerfiel im 1. Jahrhundert v. Chr. Einflussreiche und wohlhabende Familien aus den Provinzen sicherten sich Steuerfreiheit, wodurch die Einnahmen des Staates beträchtlich geschmälert wurden. Die Hauptsteuerlast wurde immer mehr auf die Schultern der zunehmend unwilligen Bauern und Arbeiter verlagert. Schließlich riss Wang Mang den Kaiserthron an sich und leitete so die Dynastie der "Erneuerung" ein. Wang verstaatlichte steuerfreie Besitztümer und teilte sie unter den Bauern auf. Er weitete die staatlichen Monopole aus und schaffte die Sklaverei ab. Nach Überschwemmungen und einer landwirtschaftlichen Krise, die zur Verschuldung der Bauern führte, fand seine Herrschaft ein Ende. Verarmte und heimatlose Bauern und Landarbeiter beteiligten sich am "Rote Augenbrauen"- Aufstand und töteten Wang Mang.

Der "Gelbe Turbane" - Aufstand, geführt von Magiern, wurde 215 n. Chr. niedergeschlagen. Währenddessen konnten sich aber die Provinzen eine gewisse Autonomie sichern. Das geschwächte Reich wurde schließlich von den Heerführern beherrscht, die es 220 n. Chr. in drei Teile aufteilten (Wei, Shu und Wu).

Diese Zeit zählte zu den glanzvollsten der Perioden des chinesischen Reichs. Um Christi Geburt hatte es über 50 Millionen Einwohner und stand dem Imperium Romanum weder an Ausdehnung noch an Macht und ansehen nach. China hatte über die Seidenstraße eine Handelsbeziehung mit dem Römischen Reich.


Die zentralistische Verwaltung des großen Reichs erforderte einen riesigen Stab von Beamten. Allein in der Hauptstadt  Lo-yang sollen an die 20 000 Beamte tätig gewesen sein. Bei der Wahl zum Beamten gaben weder soziale Herkunft nicht berufliche Tätigkeit den Ausschlag, sondern Begabung und Bildung. Zur Wahl der Tüchtigsten wurden jährlich Prüfungen unter der persönlichen Aufsicht des Kaisers abgehalten.

Was die Germanen für Rom bedeuteten waren die Hunnen (Norden) für China. Diese nomadisierenden Reitstämme ohne staatliche Organisation durchbrachen auf ihren Raubzügen immer wieder das Verteidigungssystem der chinesischen Mauer. Erst als die Chinesen mit der Pferdezucht begannen und Reitertruppen aufstellten, konnten die Eindringlinge wirkungsvoll bekämpft werden.


Geistiges Leben:


Die Schulung der zukünftigen Beamten überließ der Staat den Anhängern des Philosophen Kung Fu-tse. Das leben des Konfuzius- so lautet die europäische Schreibweise- fiel in die düstere Endphase des Chou- Reichs. Konfuzius sah die Rettung in der Rettung in der Rückkehr zu den Idealen der Vergangenheit. In seinen Schriften legte er großen Nachdruck auf Tugenden wie Treue, vertrauen und gehorsam gegenüber den Alteren, besonders gegenüber dem Vater. Der Herrscher und seine Beamten sollten sich als "Vater und Mutter" der ihnen anvertrauten Bevölkerung ansehen. Obwohl man Konfuzius wie einen Heiligen verehrte und fast in jedem Dorf ein Tempel zu seinen Ehren errichtet wurde, blieb seine Lehre die Angelegenheit einer Elite. Er verkündete eine Gesellschaftsmoral, keine Religion.

Der Buddhismus verbreitete sich in China im 1. Jahrhundert n. Chr. , also ugefähr um die gleiche Zeit wie das Christentum in Europa. Beide Religionen kamen aus fernen Ländern, und beide veränderten das Leben in ihren neuen Ausbreitungsgebieten. Im Unterschied zum Christentum verdrängte der Buddhismus die vorhandenen religiösen Vorstellungen nicht. Konfuziamus, Taoismus und Buddhismus, die "drei lehren" genannt, beeinflussten einander. Die Chinesen folgten nicht nur einer Lehre, sondern entnahmen ihre religiösen Vorstellungen und Praktiken oft allen dreien.

Das alte China hat ein großes Erbe kultureller und wirtschaftlicher Errungenschaften hinterlassen. Eine Reihe von Erfindungen beeinflussten auch das Leben in der übrigen Welt: Papier, Seide, Porzellan, Druckkunst, Schießpulver und Kompass. China führte auch Pflanzen und Früchte aus ( z. B. Pfirsiche, Mandarinen, Spinat, Tee, u.a.).

Nach den Han- Kaisern zerfiel China für Jahrhunderte in drei selbstständige Königreiche- wie vorher schon genannt-, aber die Grundstrukturen der Kultur des alten chinesischen Reiches blieben  bis ins 20. Jahrhundert erhalten.






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