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Die Matthiaskirche in Budapest und Ihre Bedeutung in der Geschichte

Die Matthiaskirche in Budapest

und Ihre Bedeutung in der Geschichte

Hinter der Fischerbastei im Budaer Burgviertel befindet sich die

Matthiaskirche. Sie wurde zum ersten Mal urkundlich 1247 erwaehnt. Die

Kirche bekam unter Matthias Corvinus, der 1470 die Kirche wesentlich



bereichert hatte, einen fuenfgeschoessigem Turm, nachdem 1384 der

Westturm waehrend eines Gottesdienstes eingestuerzt war.

1526 wurde die Kirche von den Tuerken in Brand gesetzt und 1541 zur

Moschee umgewandelt, bis sie nach der Rueckeroberung Budas in die

Haende der Franziskaner und spaeter der Jesuiten kam.

Die Kirche ist in ihrer urspruenglichen Form und nach Regeln der Gothik

rekonstruierte Liebfrauen- oder Mattiaskirche, die als

katholisch-religioeser und ungarnhistorischer Wallfahrtsort gilt. Die

Liebfrauenkirche wurde vom Volksmund Matthiaskirche getauft, da Koenig

Matthias sein Raben-Wappen am Suedturm anbringen liess.

In juengster Zeit beginnt die Matthiaskirche jene Bedeutung

zurueckzugewinnen,die sie als eine der Kroenungskirchen der ungarischen

Koenige besass. 1308 wurde hier Karl Robert von Anjou zum Koenig

gekroent, 1385 erfolgte die Kroenung Sigismunds von Luxemburg. In

dessen Regierungszeit buergerte sich der Brauch ein, die auf

siegreichen Kriegszuegen erbeuteten Fahnen in der Kirche aufzuhaengen.

Zudem wurden seit 1444 auch Wappenschilder der Feldherren nahe dem

Hochaltar befestigt. Schauplatz bewegender feierlicher Zeremonien war

die Kirche 1463, als Koenig Matthias Corvinus mit Katharina Podiebrad

und nach deren Tod 1470 mit Beatrix von Aragonien getraut wurde.

Auch die feindlichen Eroberer vereinnahmten die Kirche: 1541

versammelten sich die Tuerken hier unter Sultan Suleiman zu einem

Dankgebet fuer den geglueckten Einzug in Buda. Ein grosses politisches

Ereignis bildete die Kroenung von Franz Joseph 1. und Koenigin

Elisabethim Jahre 1867 - Franz Liszt komponierte dafuer die

Kroenungsmesse, nachdem sich erst der ungarische Adel fuer Ihn stark

machen musste, da Wien einem unbedeutendem Hofmusiker den Vorzug geben

wollte.

Auch die Kroenung des letzten ungarischen Koenigs, Karl IV. aus dem

Hause Habsburg, fand 1916 in der Matthiaskirche statt.

1936, zum 250. Jahrestag der Rueckeroberung der Burg Buda von den

Tuerken, wurde das 'Te Deum' on Zoltan Kodaly unter Stabfuehrung des

Komponisten in der Matthiaskirche uraufgefuehrt. Die erste Beat-Messe

im Jahre 1972 war ebenfalls eine Sensation.

Seine heutige Gestalt verdankt der Bau der zwischen 1873 und 1896

durchgefuehrten Rekonstruktionen durch Frigyes Schulek, dessen

Bauplaene auch 1950 und 1960 dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg

schwer beschaedigten Kirche zugrunde lagen.

Zwei Tuerme ragen an der Kirchenfront empor: links der kleinere, mit

bunten Majolikaziegeln gedeckten Bela-Turm (benannt nach Bela IV., der

das Land nach dem Tatarensturm wieder aufbaute) und rechts der 80 Meter

hohe, an gotischem Beiwerk reiche, vom ersten Stock an achteckige

Matthias-Turm. In der Hoehe des dritten Stockwerks ist das mit dem

ungarischen Wappen kombinierte Famillienwappen des Hauses Hunyadi zu

sehen, aus dem der Renaissancekoenig stammte. Sein Wappentier, der Rabe

mit dem Ring im Schnabel, inspirierte ihn auch bei der Wahl seines

lateinischen Beinamens: Corvinus.

Aus der Vorhalle betritt man das Innere der Kirche durch das Marientor,

eine herausragende Schoepfung der mittelalterlichen Steinmetzkunst.

Gleich linker Hand befindet sich die Loreto-Kapelle mit der vom Russ

der Kerzen und Fackeln verdunkelten 'Schwarzen Madonna', einer schoenen

Muttergottesstatue aus dem Barock. Auf der gegenueberliegenden

Nordseite kommen wir an einer Reihe von Kapellen vorbei, die dem

Andenken einiger Mitglieder des Koenigshauses der Arpaden geweiht sind.

Rechts vom Hauptaltar fuehrt eine Treppe in die Krypta und in die

Schlosskammer. Hier, wie auch im kleinen Kirchenmuseum im Erdgeschoss

und im 'Malteser Chor' im ersten Stock sind Ausstellungen sakraler

Kunstschaetze zu besichtigen.







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