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DER HELLENISMUS



DER HELLENISMUS


Die Übernahme griechischer Sitte, Bildung und Erziehung durch Nichtgriechen kennzeichnet den Hellenismus. Er umfasst den Zeitraum von der Gründung des Alexanderreiches bis in die römische Kaiserzeit. In diesen Jahrhunderten vermengte sich das Griechentum mit morgenländischen Bestandteilen zu einer neuen weltumfassenden Bildung. Diese höchste äußere Blüte Griechenlands führte zu großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veränderung der östlichen Mittelmeerwelt.

Alexander stirbt und sein Reich wird auf 3 Nachfolger (Diadochen) aufgeteilt → 3 Diadochenreiche!



Reich der Seleukiden: ganz Vorderasien ohne Kleinasien; Antiochia war der Mittelpunkt; dieses Reich schrumpft immer mehr und beschränkt sich um 64 v. Chr. auf Syrien;

Reich der Ptolemäer: umfasst Agypten und Kyrenaika, zeitweise auch Palästina und Zypern. Alexandria war der politische Mittelpunkt;

Reich der Antigoniden: erstreckt sich über Makedonien und Griechenland; dazu gehörten auch kleinere Staaten Kleinasiens, am wichtigsten war das Reich von Pergamon;

Bis zur Zeit Alexanders waren der Orient und das Mittelmeergebiet zwei getrennte Wirtschaftsbereiche, die nun zu einem Welthandelsgebiet verschmolzen. Der Reichtum des Orients an Waren gab diesem bald das Übergewicht. Seleukia, Antiochia und vor allem Alexandria waren Zentren des Welthandels. Rhodos und Delos konnten sich als wichtige Stützen am Seeweg in das Gebiet des Schwarzen Meeres behaupten. Die Handelsbeziehungen der Kaufleute reichten bis nach Arabien, Indien und auch nach China, ja auch aus dem Inneren Afrikas und aus Nordeuropa bezogen sie Waren. Bezeichnend für die neue Zeit war, dass der Zuwachs an Handelsgütern in erster Linie Luxusartikeln betraf, die aber nur der Oberschicht zugänglich waren. Aber auch neue Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Reis, kamen nach Europa. Selbst die Königshäuser beteiligten sich am Handel. So waren zum Beispiel in Agypten die Papyrusherstellung , die Weberei und die Bierbrauerei königliches Monopol, wie aber auch das Öl. Sogar der Getreidehandel wurde vom König als dem obersten Grundherrn kontrolliert ( staatliche Monopole!).

Zu diesem glänzendem Aufstieg der Diadochenreiche steht der wirtschaftliche Niedergang Griechenlands in starkem Gegensatz. Athen büßte seine wirtschaftliche Vormachtstellung endgültig ein. Einzig und allein Korinth konnte sich noch halbwegs behaupten.

Die ungleichmäßige politische Entwicklung der griechischen Stadtstaaten und der orientalischen Territorialreiche, die Erweiterung des Handels und des Marktes sowie die unterschiedliche kulturelle Entwicklung aller Staaten bewirkten die Eigenart der hellenistischen Welt. Gekennzeichnet wird dieses entstandene Wirtschaftsgebiet durch den Bau von Straßen und großen Handelszentren sowie durch das Aufkommen der Geldwirtschaft. Näheres hierzu : erst im Hellenismus wurde die Münze als Wertmesser allgemein eingeführt. Dazu war ein geregeltes Finanz- und Bankwesen nötig. Dieses machte die Ptolemäer zu den reichsten Herrscher der Welt. Der Überfluss an Geld führte zu einer verstärkten einfuhr an Sklaven und Luxusartikeln . Dabei bleiben die politischen und sozialen Probleme ungelöst.

Die beherrschende Staatsform war die absolute Monarchie in den Diadochenreichen.

Die eigentliche Grundlage der Königsherrschaft war die Armee. Neben der militärischen und politischen Bedeutung war aber auch die wirtschaftliche ausschlaggebend, da die seit Alexanders Zeiten ständig ganz Vorderasien durchziehenden Soldaten zu einer neuen Entfaltung des Wirtschaftslebens Anlass gaben. Die Aufwendung für die riesigen Heeresmassen waren auch dementsprechend groß. Die hellenistischen Militärmonarchien bauten Kriegsschiffe und Belagerungsmaschinen, legten riesige Waffenlager an und warben Söldner verschiedener Nationalitäten. Diese Berufssoldaten erhielten als Ausstattung Grund und Boden, den sie landwirtschaftlich nutzten. Auf diese Wiese wurden hunderttausende Griechen und Makedonen in Vorderasien und Agypten angesiedelt, meist  in den neu gegründeten hellenistischen Städten.

Die hellenistische Kultur erfasst im wesentlichen nur die Städte und da auch nur die Oberschicht. Erziehung, Ausbildung und Schulung waren, ob in Athen, ob in Alexandria, gleichartig.

Der Dichter schrieb nicht mehr allein für die Bevölkerung seiner Heimatstadt, sondern für jedermann in der ganzen Welt, der griechisch sprach. Die griechische Sprache wurde zur Sprache der Gebildeten  im gesamten Mittelmeerraum und in Vorderasien zu Verkehrssprache im Handel.



Mit der Hellenisierung weiter Teile der damals bekannten Welt gab der Grieche seine enge Bindung an die nationale Gemeinschaft der Polis auf, er wurde zum Weltbürger. Gleichzeitig entwickelt dieser Mensch einen ausgeprägten Individualismus. Das Idealbild jener Zeit war der freie, auf sich gestellte Mensch.

Die hellenistische Kultur erreichte im 3. Jh. ihren Höhepunkt. Sie wirkte auf die Kultur Indiens und Chinas ein und wurde auch im Westen wirksam ( Römer und Kelten). Bis tief in die Kaiserzeit hinein hat sie Geistesleben und Kunstschaffen beeinflusst. Im Orient allerdings, wo die von der Hellenisierung erfasste Bevölkerungsschicht zahlenmäßig gering war, gewannen einheimische Elemente wieder an Bedeutung.

Alle Gebiete der Wissenschaften machten im hellenistischen Zeitalter große Fortschritte.

Aristarch lehrte bereits, dass sich die Erde um die Sonne bewege und um die eigene Achse rotiere. Seine Lehre wurde jedoch von seinen Zeitgenossen nicht anerkannt. Achtzehn Jahrhunderte später stellte Kopernikus, der Aristarchs heliozentrischen Weltbild kannte, dieses erneut dar.

Euklid schrieb ein Lehrbuch der Geometrie, Archimedes verbesserte und entwickelte wichtige Gesetze der Mechanik und der Mathematik ( Hebelgesetze, Bestimmung des Schwerpunktes, Berechnung der Körpervolumina von Kugel und Zylinder , Kreisberechnungen, u. a.). Er gilt auch als Erfinder des Brennspiegels , der archimedischen Schraube und des Flaschenzuges.

Die Philosophie wurde für viele der Ersatz für die verlorengegangene Religiosität. Zentrum der Philosophenschule war nach wie vor Athen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen der Mensch und die Frage nach dem Weg zu Zufriedenheit und Glück.

Epikur von Samos und die Schule der Epikureer  suchten diese Zufriedenheit im weisen und mäßigem Genuss eines von Eile, Schmerzen und Furcht befreiten Leben. Eine der wesentlichsten Ursachen der Lebensangst erblickte Epikur in der Furcht des Menschen vor dem Wirken der launischen Götter und vor den Qualen nach dem Tod. Er leugnete nicht die Existenz der Götter, verwarf allerdings die Vorstellung ihres Einwirkens auf die Welt. Er glaubte nicht an ein Weiterleben der Seele , an Belohnung oder Strafe in einer jenseitigen Welt.

Die stoische Schule wurde von dem aus Zypern stammenden Zenon begründet. Nach seiner Meinung ist ein tugendsames Leben als höchstes Glück anzusehen. Unerschütterlicher Gleichmut gegenüber den Wechselfällen des Lebens sei die weiseste Art der Lebensführung. Von Bedeutung war die Ansicht Zenons, dass es Unrecht sei, die Menschen nach Rassen und nach Abstammung zu beurteilen, anstatt nach Tugend und nach Schlechtigkeit. Hiermit erhielt der Gedanke der Humanität und des Weltbürgertums Einzug in die Philosophie.

Da absolut regierende Herrscher monumentale Bauten besonders bevorzugten, trat die Architektur und die bildende Kunst in den Vordergrund.

Die bildende Kunst der hellenistischen Periode weist einen Zug ins Monumentale, Pathetische auf. Als Förderer und Auftraggeber der Künste bedienten sie sich ihrer die Herrschaft, um gesteigerten Machtwillen und Geltungsbedürfnis Ausdruck zu verleihen. Wie in der Politik, so ging auch das Gefühl für das Maß verloren.

Das Kennzeichnende der Architektur waren die ungeheuren Dimensionen der Bauten, zum Beispiel des Leuchtturms von Alexandrien, des Mausoleums von Halikarnassos, aber auch das Streben nach Repräsentation, das in der häufigen Verwendung der korinthischen Säule als tragendes Bauglied zum Ausdruck kam.

Die hellenistische Kultur leitet sich aus dem klassischen Griechenland ab.









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