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"In der Mitte steht die Sonne"    


Nikolaus Kopernikus



Kopernikus und die Entstehung des neuen Weltbildes


Auszug seines Hauptwerkes "De Reveolutionibus Orbium Coelestium":

"In der Mitte aber von Allen steht die Sonne. Denn wer möchte in diesem schönsten Tempel diese Leuchte an einen anderen oder besseren Ort setzen? Wenn anders nicht unpassend Einige sie die Leuchte der Welt, Andere die Seele, noch andere den Regierer nennen. So lenkt in der Tat die Sonne, auf dem königlichen Thron sitzend, die sie umkreisende Familie der Gestirne."



Kopernikanisches System


Das kopernikanische System ist das Modell des Sonnensystems, das von dem polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus aufgestellte Planetensystem, mit der Sonne als Zentrum. Das kopernikanische System ist eine Weiterentwicklung und Zusammenfassung der Theorien, nach denen sich die Planeten auf Umlaufbahnen um die Sonne bewegen, dass die Erde einer dieser Planeten ist, und dass sie sich einmal pro Tag von Westen nach Osten um ihre Nordsüdachse dreht. Diese Hypothesen ersetzten das ptolemäische System, das bis dahin die vorherrschende astronomische Theorie war. Die Idee schlug Wurzeln und kennzeichnete den Anfang einer großen Revolution in der Geistesgeschichte. Endlich war das himmlische Schauspiel in seinen wesentlichen Zügen richtig verstanden worden. Es war aber nur der Anfang des Verstehens; und die Einzelheiten der Handlung blieben noch im dunkeln.

Kopernikus war davon überzeugt, dass die Bahnen der Planeten und Monde mathematisch exakte Kreise seien. Aber irgendwie wollte die Bewegung der Planeten in dieses Kreisschema nicht passen; offenbar war die himmlische Mathematik der Natur komplizierter als die des Menschen. Es blieb Johannes Kepler, der drei Jahrzehnte nach dem Tod Kopernikus geboren wurde, vorbehalten, die falschen Vorstellungen von den Planetenbahnen zu berichtigen.

Die Veröffentlichung des kopernikanischen System regte weitere astronomische und mathematische Untersuchungen an und war die Grundlage für wichtige Entdeckungen durch den deutschen Astronomen Johannes Kepler und den englischen Physiker Isaac Newton.



Das Leben des Nikolaus Kopernikus


Nikolaus Kopernikus wurde 1473 in Thorn geboren und starb 1543. Thorn war eine  bedeutende Hansestadt, die seit 1466 unter der Oberherrschaft des Königs von Polen stand. Nach dem Tod des Vaters, von Beruf Kaufmann und Schöffe, wurde die Vormundschaft für den zehnjährigen Nikolaus 1483 dem Bruder seiner Mutter, Lucas Watzenrode, übertragen. Dieser wurde 1489 zum Bischof von Ermland gewählt und übte großen Einfluß auf die Erziehung und Ausbildung seines Neffen aus.


Nikolaus Kopernikus begann 1491 das 'Studium der freien Künste' an der Universität in Krakau, einem damals bedeutenden Zentrum der Wissenschaften. Danach studierte er in Italien Jura und Medizin, 1503 wurde er zum Doktor des Kirchenrechts promoviert.


Von 1506 bis 1512 war er Leibarzt und Sekretär seines Onkels. Kopernikus verfasste sein erstes astronomisches Werk "Commentariolus", den ersten Entwurf für sein Hauptwerk, zwischen 1507 und 1514. Nach dem Tod seines Onkels begann Kopernikus mit einer vierjährigen Tätigkeit als Domherr in Frauenburg.


Danach amtierte er auf Burg Allenstein als Arzt und Verwalter der Kapitelgüter, sogar als Vertreter des Bischofs. Politisch tätig war Kopernikus als Abgesandter des emländischen Bischofs 1519/21 bei Friedensverhandlungen des Deutschen Ordens mit dem König von Polen. Außerdem wirkte Kopernikus noch als Ökonom.


Neben Zins- und Steuererhebung wurden seine Münzgutachten bekannt:

Er diskutierte beispielsweise die Ursachen der Geldentwertung, die durch Erhöhung des Kupferanteils und Verringerung des Silberanteils der Münzen entstanden war.












Werk des Kopernikus



1516-1519 führte er Messungen der Sonnenhöhe durch. Dafür verwendete er zwei Spiegel, um die Sonne ins Zimmer zu lenken. Ein Stab warf dann einen Schatten an die Zimmerwand. Von 1518-1523 beobachtete er auch Planeten. Heute ist Kopernikus am bekanntesten als Astronom. Unter anderem hinterließ er eine Tafel der Auf- und Untergänge der Sonne für das tägliche Stundengebet im Frauenburger Dom. Er legte allerdings auf neue eigene Beobachtungen keinen Wert, sondern stützte sich im wesentlichen auf antike Beobachtungen.

In der Antike gab es hauptsächlich nur zwei Weltsysteme, das des Aristoteles und das ptolemäische System. Bei beiden stand die Erde im Zentrum des Universums , sie behielten auch im Mittelalter ihre Gültigkeit.

Kopernikus strebte ein harmonisches Weltbild an, das heißt er versuchte wieder eine Einheit zwischen mathematischem Modell und physikalischer Realität herzustellen. Besonderen Wert legte er dabei auf die Einhaltung der antiken Voraussetzung von Kreisbewegung und gleichförmiger Geschwindigkeit.

Durch das Studium antiker Schriften war Kopernikus auf Aristarchs heliozentrische Ideen gestoßen. In 30jähriger Arbeit entstand das Hauptwerk des Kopernikus "De Revolutionibus (Orbium Coelestium)" (Nürnberg 1543). Georg Joachim Rheticus besuchte Kopernikus in Frauenburg und überredete Kopernikus schließlich sein Werk zu veröffentlichen.

Kopernikus zögerte so lange mit der Veröffentlichung, da er wohl das Gefühl hatte mit seinen Forschungen nicht fertig zu sein. In quantitativer Hinsicht meinte er, noch zu wenige und zu ungenaue Daten zu haben, daher habe er auch abgelehnt, bei der Kalenderreform mitzuwirken. In qualitativer Hinsicht empfand er es als störend, dass die Sonne nicht genau im Zentrum der Welt steht. Er zögerte dagegen nicht aus Angst vor der Kirche, sondern widmete sein Werk sogar Papst Paul III.



Quellen: Internet, Enzyklopädie, Lebendiges Weltall