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Das Deutsche Bergbaumuseum

Das Deutsche Bergbaumuseum

Das 1930 gegründete Institut gilt gegenwärtig als das weltweit größte Fachmuseum seiner Art. Es beschränkt sich keineswegs auf den Steinkohlenbergbau des Ruhrgcbicts, sondern berücksichtigt auch andere Bergbauregionen und Branchen, z. B. den Erzbergbau oder die Gewinnung n Erdöl und Erdgas. Neben der Bergbautechnik bilden Geologie, Mineralogie und Lagerstättenkunde weitere wichtige Themenschwerpunkte. Der Kulturgeschichte des Bergbaus wird mit hochrangigen Gemälden und Skulpturen m Mittelalter bis zur Gegenwart dokumentiert. Daneben finden aber auch künstlerische Arbeiten n Bergleuten selbst, die sich mit ihrer Arbeitswelt auseinander setzen, Berücksichtigung. In den 1980er Jahren wurde die Dauerausstellung durch Abteilungen zur Rohstoffveredlung, zum Umweltschutz und zur Arbeitssicherheit erweitert. Im Museumskeller informiert ein Anschauungsbergwerk mit einer Streckenlänge n 2,5 km über die technische Entwicklung n Steinkohlenabbau und Kohlenförderung unter Tage. Durch eine engagierte Forschungsund Sonderausstellungstätigkeit wird das Interesse n Fachwelt und Öffentlichkeit kontinuierlich eingeworben. Ein materialreiches Bergbau-Archiv ist dem Museum, das im Jahr 1998 ca. 400 000 Bcsuchc-rinnen und Besucher zählen konnte, angegliedert.




Der Museumskomplex liegt am Nordrand des Bochumer Stadtzentrums in der Nähe der Herner Straße (11). Das Hauptgebäude entstand 1938 unter gestalterischer Agide des prominenten Industrie-Architekten Fritz Schupp und erinnert in manchen Elementen an den Fabrikbau dieser Zeit. Eine Reihe riesiger Säulen, die den Haupteingang betont, lässt auch an die Monumentalarchitektur Albert Speers denken. Seit 1975 wird das Deutsche Bergbaumuseum n einem 71,5 m hohen Doppelbock-Fördergerüst überragt, das 1944 n Fritz Schupp für den Zentralschacht 5 der Zeche Germania in Dortmund-Märten entworfen worden war. Mit der Stillegung dieses Bergwerks im Jahr 1971 wurde der Doppclbock dort funktionslos. Seine Translozierung nach Bochum stellte eine spektakuläre Aktion in den Anfangsjahren der modernen Industriedenkmalpflege dar.

Bochumer Verein - Jahrhunderthalle

Im Westen grenzt das historische Werksgclände des >Bochumcr Vereins für Bergbau und Gussstahlfabrikation< an die Innenstadt. In dem 1842 gegründeten Unternehmen entwickelte der Schwabe Jacob Mayer um 1850 das Stahlformguss-Verfahren. Dadurch war es möglich, Werkstücke n sehr guter Qualität herzustellen, die auch extrem hohen Belastungen standhalten müssen (z. B. F.isenbahnrad-reifen). Weltweit populär wurde der Bochumer Verein durch den Glockcnguss. Berühmte Produkte waren u. a. die Jahrhundertglockc für die Frankfurter Paulskirche (1948), die Gussstahlglocke der Wclt-friedenskirche in Hiroshima (1952) sowie Glockenspiele für das Bochumer Rathaus (um 1930/um 1950).
Nach der Betricbsstilllegung des Bochumer Betriebs, der inzwischen zum Krupp-Konzern gehörte, geriet die Jahrhunderthalle zu Beginn der 1990er Jahre in den Blickpunkt n Denkmalpflege und Kulturs/cne. Bei diesem Hallcnkomplex auf dem Werksgelände handelt es sich im Kern um eine Stahlkonstruktion, die ursprünglich für die Düsseldorfer Industrie- und Kunstausstellung n 1902 geschaffen worden war. Dort diente sie - dekoriert mit historisierendem Zierrat und ergänzt durch einen hohen Glocken(!)turm - als repräsentativer >Pavillon< zur Präsentation der Produkte des Bochumer Vereins. Nach dem Rndc der Ausstellung wurde die Halle auf das Bochumer Werksgclände transloziert und dort als Gaskral'tzcntrale in Betrieb genommen. Nach mehrfacher baulicher Erweiterung fungierte sie zuletzt noch als Lager- und Werkstättengebäude. Heute besteht der Baukomplex aus drei ineinander übergehenden Hallen und mißt 158 m in der I-änge, 34 m in der Breite und 21 m in der Höhe. Der Innenraum gewinnt durch die elegant geformten Bogenbinder aus Strebenfachwerk ein gefälliges Aussehen. Diese Binder liegen nicht auf separaten Stützen auf, sondern sind bis zum Hallenboden durchgezogen und dort sichtbar >gelenkig< gelagert. Auf diese Weise wird eine leichte, fast schwebende Raumwirkung erzielt. Mit einer konzertanten Aufführung des ersten Akts der Wagner-Oper >Tristan und lsolde< wurde die Jahrhundcrthalle am 20. 4.1991 in neuer, kultureller Nutzung der Öffentlichkeit rgestellt.

Die Vororte im Westen: Wattenscheid, Höntrop, Sevinghausen, Günnigfeld
Von den alten Stadtkernen am Hcllweg besitzt (außer Mülheim) nur Wattenscheid noch Fachwerkhäuser aus rindustrieller Zeit. Auch nach manchen >Bausünden< der letzten Jahre markieren die Reste der Wattenscheider Altstadt noch heute auf exemplarische Weise den Umbruch n einer Ackerbürger- und Handwerkerstadt zur Industriestadt. An manchen Straßenzügen wechseln ältere Fachwerkbauten und gründerzeitliche Stadthäuser in bunter Folge einander ab. An anderer Stelle wurden Fachwerkhäuser des 18. Jh. nachträglich durch aufwändige Stucklassaden dekoriert, was auf plötzlichen Reichtum und Repräsentalionswillen n Geschäftsleuten schließen lässt. Dass der Baugrund schließlich knapp und teuer wurde, zeigt die totale Ausnutzung eines unregelmäßig geschnittenen Areals an der Einmündung der Hagenstraße in die Rosenstraße durch ein schmales, hohes Jugendstil-Haus n beachtlicher Bauqualität (Architekt: Josef Franke, 1905/06). Am Rande der Altstadt liegt auch das ehemalige Wattenscheider Rathaus, ein lang gestrecktes Bauwerk im Stil der Neo-Renaissance (1908).
Die mittelalterliche St. Gertrudis-Kirche an der Südseite des Alten Marktes wurde 1868-72 durch einen neugotischen Neubau des Paderborner Diözesanbaumeisters Arnold Güldenpfennig ersetzt. Nur der alte Glockenturm entging damals dem Abriss. Das neue Langhaus musste angesichts des hoch gelegenen, beengten Baugrundstücks fünfschif angelegt werden. Dabei entstand eine Kombination n Hallenkirche und Basilika: Das Mittelschiff und die beiden inneren Seitenschiffe sind gleich hoch; die beiden äußeren Seitenschiffe sind deutlich niedriger. Für eine Apsis blieb kein Platz. 1895 stockte man den romanischen Glockenturm um zwei Geschosse auf und krönte ihn mit einem kraftllen Spitzhelm. Wertllstes Stück der Kirchenausstattung ist ein romanischer Taufstein aus der Zeit der ersten Jahrtausendwendc. Das Taufbecken wird n vier steinernen Löwen getragen und zeigt in vier Reliefdarstellungen die Geburt, Taufe, Kreuzigung und Auferstehung Jesu.
Mit dem Bau der ersten evangelischen Kirche Wattenscheids wurde 1686 begonnen. Der kleine Saalbau am Nordrand des Alten Marktes birgt einen prächtigen Barockaltar n Dietrich Körnemann (1694), bei dem später anstelle des Hauptbilds eine Kanzel mit Evangelistenuren eingefügt wurde. Die Emporen sowie der Orgelprospekt stammen aus dem 18. Jh. Im Westen wird das Wattenscheider Stadtzentrum durch die Zeche Holland 3/4/6 begrenzt, die 1974 die reguläre Förderung einstellte. Das weitläue Zechengclände wird gegenwärtig mit Unterstützung der IBA zu einem Gewerbe- und Wohnpark umgewandelt, wobei auch die ehemalige I.ohnhalle und Waschkaue der Schachtanlage eine neue Nutzung gefunden haben. Ein erhaltenes Fördergerüst symbolisiert weithin sichtbar die Bergbau-Vergangenheit.

Kommen wir nun zu den ehemaligen Vororten Wattenscheids! Die katholische Kirche St. Maria Magdalena in Höntrop vereinigt neuromanische und neubarockc Elementen mit Jugendstil-Akzenten (Architekt: Ludwig Becker, 1914-l927). Das Bauwerk ist weitgehend mit Schiefer verkleidet und erinnert an die Architektur des Bergischen Landes. Der Kirchenraum besitzt eine zurückhaltend-stimmige Farbfassung. Über dem modernen Hochaltar hängt ein ausdruckslles spätromanisches Kruzifix (um 1300).
Die Bartholomäuskapelle in Sevinghausen war im Mittelalter Pilgerstation auf der berühmten Pilgerstraße zum Grab des hl. Apostel Jacobus im spanischen Santiago de Compostela. Nach schwerer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1661 wieder aufgebaut. Ebenfalls in Scvinghausen liegt der Helfs Hof. Das breit gelagerte Fachwerkhaus, das im Kern aus dem 16. Jh. stammt, beherbergt heute das Wattenscheider Heimatmuseum. Der Stadtteil Leithe ist n weitläuen Koloniestraßen der Zeche Holland geprägt. In Günnig-feld blieb eine Bergmannssiedlung mit Kolonichäusem aus Holzfachwerk erhalten. Sie war um 1890 m Krupp-Konzern errichtet worden, der damals in der Nachbarschaft die Zeche Hannover 3/4 betrieb, um seine Hütten- und Stahlwerke mit eigener Kohle versorgen zu können. Von dieser Zeche ist heute nichts mehr rhanden.







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