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Zwischen Inn und Chiemsee

Zwischen Inn und Chiemsee

Der Chiemgau zählt zu den bekanntesten Urlaubsgebieten Bayerns. Und doch gibt es abseits von Chiemsee und Alpen Sehenswürdigkeiten, zu denen nur wenige Besucher den Weg finden.

Eine Schatzkammer sakraler Juwelen und ländlicher Idyllen

Wasserburg
Als wäre die Zeit seit dem Mittelalter stehen geblieben - so malerisch drängt sich diese Stadt in einer Schleife des Inns. Die einzigartige Lage erschließt sich am eindrucksvollsten vom Aussichtspunkt an der alten B 304 oberhalb der Stadt im Süden. In der Stadt fühlt man sich vor perfekt restaurierter Kulisse in die Zeit der Gotik zurückversetzt. Den einzigen Zugang über die Landzunge bewacht die ehem. herzogliche Burg, dahinter öffnen sich erstaunlich weite Plätze, breite Straßen mit Bürgerhäusern und schmale Handwerkergassen. Besonders anheimelnd sind die Laubengänge, unter denen es sich auch bei Regen gemütlich bummeln, einkaufen oder Kaffee trinken lässt. In der Pfarrkirche St. Jakob, einer spätgotischen Hallenkirche von 1410, befindet sich eine reich verzierte Renaissance-Kanzel.
Die barockisierte Frauenkirche prunkt mit einer schönen Madonna auf dem Hochaltar, und in der Ratsstube des über 500 Jahre alten Rathauses gibt es eine Kassettendecke von 1564 zu bestaunen. Außen am Rathaus ist sogar noch ein Pranger zu sehen. Nur das Kernhaus mit seiner prachtvollen Fassade setzt einen barocken Akzent im Straßenbild.



Durch das Respekt einflößende Brucktor von 1470 geht es über die einzige Innbrücke hinaus in Richtung Rosenheim. Dass man mit den modernen Ansprüchen auch im geschichtsträchtigen Wasserburg Schritt zu halten vermag, beweist am Ortsausgang links das Badria, ein Spaß- und Freizeitbad.

Attenhohenau
Das um 1230 tief im Talgrund des Inns gegründete Altenhohenau ist eines der ältesten Frauenklöster Deutschlands. 1822 weitgehend abgerissen und verwaist, wurde es 1923 von Dominikanerinnen aus Kalifornien wieder besiedelt; Teile der Anlage dienen
heute als Internat. Die kompakte einschife Klosterkirche ist einziger Zeuge der ursprünglichen Anlage. Der Hochaltar mit einer Maria im Strahlenkranz sowie die Seitenaltäre sind Werke von Ignaz Günther. An der linken Seitenwand hängt ein beeindruckendes romanisches Astkreuz-Kruzifix aus dem 13. Jh.

Vogtareuth
Markant ragt der Kirchturm, dessen Helm wie eine Pickelhaube wirkt, aus der Dachlandschaft dieses ansehnlichen Dorfes. Der einschife spätgotische Kirchenbau (1450-80) wurde ab 1702 barock überformt. Er ist dem hl. Emmeram geweiht, das Hauptaltarbild (1664) macht dessen Martyrium anschaulich. Zwei der vier Seitenaltäre sind schräg gestellt und zeigen interessante Reliefarbeiten.
Östlich des Dorfs (Wegweiser) liegt unterhalb des Weilers Benning ein Sportflugplatz. Von dort kann man bei gutem Wetter Rundflüge über den Chiemsee oder die Alpen unternehmen - unvergessliche Gipfelpanoramen werden garantiert.

Prutting
Die Landschaft um Prutting hat eine ganz besondere Art von Moränenhügeln zu bieten: Gleichmäßig gerundet wie Walfischrücken ziehen sie sich von Süd nach Nord, bis zu 1000 m lang. Sie sind entstanden, als die ursprünglich heftige Bewegung der Gletscher allmählich langsamer wurde und das Eis in lang gestreckten Rinnen abtaute. Weil diese Moränenwälle heute meist gerodet und landwirtschaftlich genutzt sind, kann man sie leicht erkennen.

Simssee
Im Schatten des großen Chiemsees führt der 6 km lange und bis zu 1,5 km breite Simssee ein beschauliches Dasein. Dank verschiedener Kläranlagen kann man unbedenklich von einem der Strandbäder aus ins angenehm weiche Wasser steigen; die größte Badestelle liegt bei Pietzing am Südostufer. Obwohl rund um den See einige Wochenendhäuser stehen, sind seine Ufer doch weitgehend naturnah geblieben.

Baierbach
Auf dem Areal des originellen Gasthauses Gockelwirt am Weinberg steht die größte Kunstuhr der Welt. Gebaut hat das 3 m hohe und 5 m breite Ungetüm von 1877-81 der Oberpfälzer Bauernsohn Joseph Greß -bis heute funktioniert seine Weltzeituhr mit ihren 14 Zifferblättern, zahlreichen Figuren und mechanischen Zusatzwerken zuverlässig. Der Gockelwirt hat außerdem historische bäuerliche Geräte zusammengetragen, von alten Dampf- und Dreschmaschinen bis zur Tabakschneidemaschine. Minigolf- und Spielplatz lassen bei Kindern Freude aufkommen.

Ratzinger Höhe
Als breiter Moränenzug erstreckt sich die bis zu 694 m hohe Ratzinger Höhe zwischen dem Simssee und dem Chiemsee. Bei Ratzing erreicht die Straße ihren höchsten Punkt - weit schweift der Blick über das Alpenvorland und den Chiemsee zu den Chiemgauer Bergen. So richtig genießen kann man das überwältigende Panorama auf der Terrasse des Gasthofs Weingarten in Ratzing. Seinen Namen trägt der Gasthof übrigens zu Recht, denn an diesem Südhang wurde bis ins späte Mittelalter Weinbau betrieben.

Eggstätter Seenplatte
Die idyllische Seenplatte besteht aus 17 kleineren und noch kleineren Gewässern, von denen einige - zumindest unterirdisch - miteinander verbunden sind. Entstanden sind sie im Grenzbereich zwischen dem ehem. Inn- und Chiemseegletscher. Gewaltige Eismassen brachen von den Gletscherrändern ab, wurden tief in den Untergrund gedrückt und mit Schotter bedeckt. Entsprechend verzögert schmolzen sie ab und hinterließen dann verhältnismäßig tiefe Seenbecken. So weist der kleine Hartsee eine Tiefe von immerhin 39 m auf. An den Hartsee gelangt man von einem gebührenpflichtigen Parkplatz, der sich am nördlichen Ortsausgang von Eggstätt befindet. Man kann baden, Boot fahren oder auf einem der Wanderwege das Naturschutzgebiet erkunden.

Höslwang
Der Ort besteht aus zwei Teilen, Oberhöslwang und Unterhöslwang. Sehenswert ist die Kirche von Oberhöslwang, ein einschifer spätgotischer Bau. 1734 wurde sie barockisiert; besonders bemerkenswert ist der kunstvolle, beinahe höfisch elegante Stuck, der die Gewölbe überzieht. Vier Altäre sowie eine reich verzierte Rokoko-Kanzel von 1758 schmücken das Innere des Gotteshauses.

Haifing
Das stattliche Dorf liegt am Südrand des Freimooses, in dessen Mitte als Reste eines weitgehend verlandeten Eiszeitgewässers der kleine Zillhamer und der Ameranger See übrig geblieben sind. Der Ort beherbergte einst die bedeutendste Marienwallfahrt in weitem Umkreis. Deshalb wurde 1727 die ungewöhnlich große Kirche Maria Himmelfahrt aus mächtigen Natursteinen erbaut. Ausgestattet ist sie mit schweren dunklen Barockaltären.

Amerang
Gleich am Ortseingang führt vor dem Bahnübergang der Weg rechts hinauf zum Schloss. Nach siebenjähriger Renovierungszeit strahlt es jetzt wieder in altem Glanz. Die aus Verona stammende Familie der Scaliger hat dem Bau 1550 auf mittelalterlichen Grundmauern seine heutige mehreckige Form gegeben und ihn vor allem mit einem zauberhaften dreistöckigen Arkadenhof geschmückt. Im Sommer gibt dieser eine inspirierende Kulisse für Konzerte und Theateraufführungen ab. Im Ort steht die Pfarrkirche St. Rupert, die im 14. Jh. begonnen und mehrfach umgebaut worden ist. Interessant sind die Epitaphien verstorbener Schlossherren.
Amerang besitzt zwei interessante Museen. Das Museum für deutsche Automobilgeschichte präsentiert 220 Fahrzeuge, vom Nachbau des ersten Automobils aus dem Jahr 1886 über prachtvolle Oldtimer aus den 20er- und 30er-Jahren bis zu modernen Karossen. Außerdem gibt es eine große Modellbahn-Anlage zu bewundern. Unweit davon befindet sich das Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern, ein Areal mit vier hierher umgesetzten Bauernhöfen aus fünf Jahrhunderten. Erfrischung bietet ein uriges Brotzeitstüberl mit Biergarten.

Seeon
Die Klosteranlage samt doppeltürmiger Kirche zählt noch immer zu den malerischsten ihrer Art in Bayern. Während die ehem. Klosterbauten heute als Tagungsstätte dienen, genießen die Besucher vom Uferweg oder von den Seeterrassen mehrerer Gaststätten aus das Klosterpanorama mit dem Klostersee. Die Klosterkirche St. Lambert, eine dreischife Basilika, ist im Kern ein romanisches Bauwerk. Die später eingezogenen gotischen Gewölbe wurden 1579 über und über mit Fresken geschmückt. In der Barockzeit übermalt, hat man sie erst 1911 wieder freigelegt. Der Hochaltar enthält eine Kopie der berühmten Seeoner Madonna, die heute im Bayerischen Nationalmuseum in München aufbewahrt wird. Allgegenwärtig sind hier die Erinnerungen an Wolfgang Amadeus Mozart, der in jungen Jahren häu aus dem nahen Salzburg nach Seeon kam; einige seiner geistlichen Werke erlebten in dieser Kirche ihre Uraufführung.

Baumburg
Auf dem Hochufer der Alz liegt oberhalb von Altenmarkt die doppeltürmige ehem. Stiftskirche Baumburg. Durch das Geviert des einstigen Klosterhofs mit seinem gemütlichen Bräustüberl gelangt man zur Kirche. Vom ursprünglich romanischen Bau stehen nur noch die Türme; Langhaus und Chor hat der Trostberger Franz Alois Mayr 1744-57 im Stil des Rokoko gestaltet. Im Innern ziehen die beiden gewaltigen Deckenfresken von Felix Anton Scheffler, gerahmt von feinem Wessobrunner Stuck, den Blick auf sich. Dargestellt wird die Geschichte des Ordensvaters Augustinus sowie der hl. Margareta. Aber auch der mächtige Hochaltar und die acht weiteren Altäre sind hochrangige Kunstwerke.
Auf der Weiterfahrt rückt kurz hinter Baumburg die aus grauem Naturstein errichtete Wallfahrtskirche St. Wolfgang ins Blickfeld. An diesem Ort soll der Heilige auf einer Reise einmal gerastet und gepredigt haben. Seine Fußstapfen sind der Überlieferung nach noch in der um 1400 erbauten Kirche als Vertiefungen in zwei Bodenplatten vor dem Altar zu sehen.

Rabenden
An einem uralten Handels- und Pilgerweg entwickelte sich dieses kleine Dorf. Dies zeigt ein römischer Meilenstein
aus dem Jahr 219, der in die rechte Seitenwand der kleinen Jakobskirche eingelassen wurde. Später war Rabenden Station auf dem Jakobsweg von Passau über Oberitalien nach Santiago de Compostela. Der Flügelaltar in diesem Gotteshaus zählt zu den bedeutendsten Schnitzwerken der Spätgotik in Bayern. Ein unbekannter Meister aus Rabenden hat ihn um 1510 geschaffen. Er zeigt die Figur des hl. Jakobus mit Hut und Pilgers, eingerahmt von den Aposteln Simon und Thaddäus. Der Legende nach hat der Meister seinen Namen übrigens in einem der Köpfe der drei Heiligen versteckt.

Schnaitsee
Schon von weitem zieht der 71 m hohe Kirchturm der Gemeinde mit seiner eigentümlichen, vierfach gebauchten Haube den Blick auf sich. Ahnliche Turmformen findet man nur noch in Österreich und Ungarn. Schnaitsee ist eine der Urpfarreien des Chiem-gaus; die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt steht auf uralten Fundamenten. Der heutige Bau wurde ab 1431 als zweischife gotische Hallenkirche errichtet; später erfuhr der Raum zahlreiche Veränderungen. Im Dorf gibt es noch zwei weitere Gotteshäuser: die spätgotische Annakirche sowie die 1495 erbaute Elisabethkapelle mit bemerkenswerten Glasfenstern.
Der Moränenrücken, auf dem Schnaitsee liegt, ist mit 653 m die höchste Erhebung weit und breit. An der höchsten Stelle steht daher auch ein Fernseh- und Fernmeldeturm; außerdem wurden jüngst zwei Windräder aufgebaut. Vom Plateau des Fernmeldeturms bietet sich nochmals ein grandioser Rundblick.

Info
Anfahrt
Von München auf der B 304 nach Waiserburg aus nördlicher Richtung auf der A 92 bis zur Ausfahrt Landshut, weiter auf der B 15 nach Wasserburg

Auskunft
Tourismusverband Chiemgau e. Ludwig-Thoma-Str. 2 83278 Traunstein
Telefon: 0861/58223 Fax 0861/64295
www.chiemgau.com

Fischerstüberl
Elend 1
83512 Wasserburg-Attel
Telefon: 08071/2598
Übernachtung in einem kleinen gepflegten Haus mit Gästeterrasse am linken Ufer des Inns

Gasthaus Antretter
83071 Stephanskirchen
Telefon: 08036/3405
Bodenständige Gaststätte mit reellen Preisen







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