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Unterwegs im Thüringer Wald

Unterwegs im Thüringer Wald

Wer den Thüringer Wald besucht, sollte bequemes Schuhwerk nicht zu Hause lassen. Man muss sich ja nicht gleich alle 168 km des Rennsteigs vornehmen, dieses historischen Wanderwegs auf dem Rücken des Thüringer Waldes. Abwechslungsreiche Spazierwege, Tagestouren auch für ungeübte Wanderer bieten sich von so gut wie allen Stationen unserer Tour an.
Da die Strecke mitten durch den Thüringer Wald führt, sind schmale, kurnreiche Straßen unrmeidlich. Wenn Sie gleichzeitig die Gelegenheit nutzen wollen, sich bei Spaziergängen zu erholen, nimmt die vorgeschlagene Strecke etwa zehn Tage in Anspruch. Es bietet sich an, die Tour mit dem Besuch von Eisenach, Gotha und Erfurt zu rbinden.

Friedrichroda

Der Ferienort mit großer Tradition (5500 Einw.) ist Ausgangspunkt für herrliche Wanderungen auf markierten Wegen. Eine Attraktion am Ortsrand ist Schloss Reinhardsbrunn mit Landschaftspark, das auf ein von Ludwig dem Springer gegründetes Benediktinerkloster zurückgeht. In der heutigen Anlage aus der ersten Hälfte des la.Jhs. fanden mehrere Begegnungen der britischen Königin Victoria mit ihrem Vetter Herzog Albert von Sach-sen-Coburg-Gotha statt, bevor sie 1840 heirateten. Der sehenswerte Rittersaal ist ein Relikt dieser Tage.


Wer das Ungewöhnliches liebt, wird sich die Mariengtashöhle unweit von Friedrichroda mit einer der schönsten und größten Kristallgrotten Europas nicht entgehen lassen (April bis Okt. 9-17 Uhr, Nov.-März 9-16 Uhr).

Kur- und Tourismus GmbH, Marktstr. 13/15, 99894 Friedrichroda, Tel. o 36 23/3 32 00, Fax 33 20 29; www.Friedrichroda.de, friedrichroda.Kur@t-online.de

Treff-Hotel Thüringer Wald, Burchardtweg 1, Tel. 0 36 23/35 20, Fax 3525 00, www.ramada-treff-friedrichroda.de. Mit Therapie- und Wellnessbereich direkt an der Kurpromenade.

Hotel Sonnenblick, Schweizer Str. 9 Tel./Fax o 36 23/20 09 02, www.hotel-sonnenblick-friedrichro-da.de. Familiär geführt; Cafe und Restaurant mit Thüringer Küche; schöne Aussicht auf den Ort.

Campingplatz: Paulfeld, 99887 Catterfeld, Tel. 03 62 53/2 5171, Fax 2 5161. Ganzjährig geöffnet, auch Bungalows.

Erlebnis- und Panoramafahrten mit dem »Thüringer Waldexpress« in offenen, gummibereiften Wägelchen oder im Linienverkehr mit dem »Inselsberg-Express« durch die Bergwelt (Infos zum Verkehr dieser straßentüchtigen Kleinwegebahnen unter Tel. 03 62 59/57 70).

Veranstaltungen: Volksfeste besonderer Art sind das Internationale Bettenrennen immer am ersten Juli-Wochenende über 2 km mit einer Wasserdurchfahrt. Das Wald- und Jägerfest ist ein Volksfest mit Vorführungen der Falkner und Jagd gebrauchshunden. Auftritte der Jagdhornbläser, eine Trophäenschau und ein buntes Programm für jung und alt gehören dazu.

Schmalkalden

Eine Vielzahl stattlicher Fachwerkhäuser prägt den Charakter dieses hübschen Städtchens (ca. i9oooEinw.) nahe der Werra. Bekannt geworden ist Schmalkalden durch den »Schmalkal-dischen Bund«: 1531 verbündeten sich die protestantischen Fürsten, unter anderem Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, gegen Kaiser Karl V., der Schmalkalden für einen Ort der üblen Ketzerei hielt. Die Fürsten unterlagen 1547 im Schmalkaldischen Krieg.
Das Schloss Wilhelmsburg oberhalb der Stadt wurde 1585-1590 auf den Mauern einer mittelalterlichen Burg als Nebenresidenz für Landgraf Wilhelm IV. von Hessen errichtet. Es ist im Renaissancestil gehalten und beherbergt ein Museum. Abgesehen von der sehenswerten Architektur der Räume mit wertvollen Wandmalereien und Stuckaturen sind mehrere ständige Ausstellungen zur Regional- und Kulturgeschichte eingerichtet (Di-So 9-17, Nov.-Jan. 10-16 Uhr).

Unterhalb des Schlosses kommt man durch gepflegte Anlagen zum Marstall (1618), dem heutigen Amtsgericht.
Am Altmarkt steht die spätgotische Georgenkirche (1437-1509). Hier predigte Martin Luther, als er 1537 zum »Großen Konvent« in der Stadt weilte. Am Kirchhof stehen zwei interessante Fachwerkbauten sowie die Reformierte Schule (1658/59), in der später die Suppenküche zur Versorgung der Armen untergebracht war, und das Evangelische Dekanat (1549).
Das Rathaus am Altmarkt besticht durch das Wappen-Entree, eine gelungene Luther-Plastik und den Sitzungssaal des Schmalkaldischen Bundes über dem Ratskeller. An einer malerischen Häusergruppe, die »Insel« genannt wird, geht es vorbei zur Salzbrücke, wo im 14. und 15. Jh. der älteste Schmelzofen der Schmalkaldener Stahlschmiede stand.
In der heutigen Rosenapotheke in der Steingasse wohnte 1540 Philipp Melanchthon. Martin Luther weilte 1537 während der bedeutendsten Tagung des Schmalkaldischen Bundes nur einige Schritte weiter am Töpfenmarkt. Hier legte er die »Schmalkaldischen Artikel« vor, das Glaubensbekenntnis der Protestanten. Deswegen wurde der Töpfenmarkt 1837 in Lutherplatz umbenannt. Das Luther-Haus (ca. 1520) ist ein eindrucksvoller Fachwerkbau. Besonders der Hessenhof erinnert daran, dass Schmalkalden einst zu Hessen gehörte.
Einen Besuch wert ist auch die Große Kemenate, das stattlichste Bürgerhaus Schmalkaldens aus dem frühen 15. Jh.

Im Ortsteil Weidebrunn liegt das .Technische Denkmal »Neue Hütte«, eine 1835 errichtete Hüttenanlage. Der Holzkohle-Hochofen der Anlage wurde 1870 auf 12 m erhöht und besticht durch seine schlichte klassizistische Form. Hat man sich hier erst einmal über die Eisenverhüttung informiert, ist es interessant, auch das technische Denkmal zum Eisenerzabbau im Schmalkaldener Raum zu besichtigen, das Besucherbergwerk Finstertal in den Asbacher Bergen (beide Bergwerke: April-Nov. Mi-So 10-17 Uhr).

Tourist Information, Altmarkt, Mohrengasse 1a, 98574 Schmalkalden, Tel. o 36 83/40 3182, Fax 60 4014; www.schmalkalden.de, info@schmalkalden.de.

Stadthotel Patrizier,
Weidebrunner Gasse 9, Tel. 03683/60 4514, Fax60 4518, www.schmalkalden.de/patriz.htm. Geschmackvoll eingerichtet, bekannt gute Küche.

Waldhotel Ehrentai, Tel. 0 36 83/ 68 90, Fax 68 9199, www.waldhotel-ehrental.de. Historisches Wirtshaus im Ehrental mit Fremdenzimmern.

Stadtfest: Am 3. Wochenende im August feiert man im historischen Stadtkern: Der Bartholomäusmarkt gehört dazu.

Den Thüringer Wald vom Ballon aus betrachten kann man als Gast des 1. Thüringer Ballonfahrervereins (Tel. o 36 83/60 66 66).

Nicht nur wegen des künstlich angelegten Wasserfalls lohnt der Ausflug nach Trusetal. Kinder begeistert der ca. 5000 m; große, von einer »Bim-melbaty»« durchschlängelte Zwergenpark mit rund 1000 Märchenfiguren (April-Okt. tgl. 9.30-17 Uhr, bei schönem Wetter auch länger).

Oberhof

Das Wintersportzentrum (1900 Einw.; 810 bis 836 m ü. d. M.) mit großer Tradtion zieht jährlich mehr als 100000 Besucher an. Es fing anno 1470 mit einer Herberge namens »Oberer Hof« klein an. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Erfurt-Stuttgart 1884 erblühte der Luftkurort zum »deutschen St. Moritz«.

Nur wenig ist von der noblen Hotel-Architektur noch zu sehen. Doch Oberhof war seit jeher auch ein Zentrum das Wintersports - 1906 wurde die erste Sprungschanze errichtet -besonders in der jüngeren Vergangenheit: Zu DDR-Zeiten sammelten die Oberhofer im Winter, in Deutschland unübertroffen, bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften eine Menge Medaillen. Ihre Schmieden sind noch immer zu bewundern: das Schanzenensemble im Kanzlergrund, die Loipen und Skirollerstrecken am Grenzadler, das dortige Biathlonstadion sowie die Bob- und Rennschlittenbahn (mehr dazu ist in der ständigen Wintersportausstellung am Harzwald zu erfahren - tgl. ab 10 Uhr). Die Sportanlagen kann nun, natürlich unter fachlicher Leitung, auch jeder Gast testen.
Oberhof hat eine Menge unternommen, um seine Stellung als Sportzentrum zu behaupten. So legte man u. a. einen neuen Skihang mit Beschnei-ungsanlage und Flutlicht an, der auch für professionelle alpine Skiläufer attraktiv ist.
Im Sommer sollte man sich den 'Rennsteiggarten ansehen (Parkplatz an der B 247 am Rondell, zu Fuß 20 Minuten von Oberhof über Wanderwege). In dem in die natürliche Bergwelt eingepflanzten botanischen Garten wachsen auf 7 ha fast 4000 Gebirgspflanzenarten (Mai-Sept. 9-17, Okt. -16 Uhr).
Beim Rondell, einem weiten Platz, kreuzt die B247 den Rennsteig. Ein Obelisk erinnert an den Bau der »Kunststraße über den Thüringer Wald« (B247) 1830 bis 1832, eine für damalige Zeiten beachtliche Leistung. Vom Bärenstein (zu Fuß 15 Minuten) hat man einen großartigen Ausblick. Unter dem Bärenstein verläuft der 3038 m lange Brandleite-Eisenbahntunnel (1881-1884). ein Abschnitt der Strecke Erfurt-Würzburg.

Auch Oberhofer Gäste können die Trainings- und Wettkampfstätten der Asse nutzen; selbst im Sommer, Da kann man Skiroller ausleihen, und auf der Bobbahn gibt es Gästefahrten auf Kunsteis.

Oberhof-Information, Kurverwaltung, Crawinkler Str. 2, 98559 Oberhof, Tel. 03 68 42/26 90, Fax 2 69 20. www.oberhof.de, information@oberhof.de.
Zugverbindungen: Würzburg, Berlin, Erfurt; Bahnhof Oberhof etwas außerhalb, mit Buszubringer.

Treff-Hotel Panorama,
Theodor-Neubauer-Str. 29. Tel. 03 68 42/5 00, Fax 2 25 54, www.treff-hotel-panorama.de. Wahrzeichen Oberhofs mit 934 Betten und reichhaltigem Freizeitangebot.

Haus Vergissmeinnicht, Crawinkler Str. 10, Tel. 03 68 42/2 23 46, Fax 2 02 38. Pension mit gutem Restaurant und Cafe.

Sporthotel Oberhof, Am Harzwald 1, Tel. 03 68 42/28 60, Fax 2 25 95, www.sporthotel-oberhof.de.

Naturfreundehaus Am Rennsteig, Zellaerstr. 48,
Tel. 03 68 42/28 ip. Fax 2 81 55, www.naturfreundeFaus-oberhof.de. Idyllisch gelegen mit vielen Möglichkeiten für den Familienaufenthalt.

Cafe-Pension Kanzlersgrund, Tel. 03 68 42/2 00 56. Ausflugsgaststätte 5 km östl. von Oberhof, günstiger Ausgangspunkt zum Langlauf.

Badevergnügen in den Rennsteig-Thermen, Im Gründle, mit 100-m-Wasserrutsche, Wildwasserkanal, Tauchbuchten (tgl. 10-22 Uhr).

Ohrdruf

Ein Ausflug lohnt in das 12 km entfernte Bach-Städtchen Ohrdruf (6200 Einw.) Nach dem Tode seiner Eltern lebte iohann Sebastian Bach 1695 bis 1700 bei seinem Bruder Johann Christoph, der dort als Organist wirkte. Im Heimatmuseum in Schloss Ehrenstein (1550-1590), einem der schönsten Renaissanceschlösser Mitteldeutschlands, erfährt man mehr darüber.
Die Hauptsehenswürdigkeit ist der wieder aufgebaute Turm der St. Michaelskirche. Er ziert den Ort, an dem Bonifatius 724 die erste Kirche Thüringens errichtet hatte.
Ein Muss in Ohrdruf ist der *Tobias-hammer (Suhler Str. 34; tgl. 9-17 bzw. 18 Uhr, je nach Jahreszeit). Erstmals 1482 erwähnt, wurde das Hammerwerk bis 1977 betrieben. Daneben ist eine der größten noch in Deutschland erhaltenen Dampfmaschinen mit einer Leistung von 12 000 PS, die bis 1985 in Betrieb war, zu bewundern.

Naturpark- und Tourist-Information, Suhler Str. 5 c, 99885 Ohrdruf, Tel. o 36 24/3179 49.
Sportliche Knüller sind hier: Die wettkampfgerechte Ohrdrufer Skateranlage (tgl. Sommer 10-22 Uhr, Winter 10-18 Uhr) und für Paraglider das Tal der Wilden Weiße (Tel. 01 72-5 9112 43).

Campingplatz: Lütsche-Talsperre, 99330 Frankenhain, Tel. 03 62 05/ 76 518.15; April-15. Okt. Bootsverleih, Badestrand, gute Wandermöglichkeiten.

Der Rennsteig

Zwischen Hörschel an der Werra unweit der hessisch-thüringischen Grenze und Blankenstein an der Saale verläuft über eine Entfernung von 168 km der so genannte Rennsteig, ein in seiner Art einzigartiger Bergwanderweg, einer der berühmtesten Wanderwege Deutschlands. Auf Höhen von 800-900 m geht es auf dem Kamm des thüringischen Mittelgebirgszuges durch die Wälder und Wiesen von Thüringer Wald, Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald. Eine gut ausgebaute Infrastruktur macht es dem Wanderer leicht, den mit einem weißen »R« an Bäumen und Steinen markierten Rennsteig in verschiedenen Tagesetappen zu bewältigen oder auch nur auf einer Tageswanderung zu erkunden.
Der Rennsteig soll bereits in frühgeschichtlicher Zeit entstanden sein; erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1330 in einem in Schmal-kalden ausgestellten Kaufbrief als »Rynnstieg« (schmaler Weg). Mit dem Kurfürstenstein bei Steinwabach a.d. Werra wurde 1513 der älteste Rennsteig-Wappenstein gesetzt. Er erlangte Bedeutung als Handels-, vor allem aber als schneller Kurierweg abseits der Städte. Bis heute ist man sich nicht darüber einig, ob der Name von »rennen« abgeleitet wurde, also auf die eiligen Botenläufer zurückzuführen ist, oder von dem Wort »Rain«, das Grenze bedeutete. Der Rennsteig markiert nämlich auch die Grenze zwischen Thüringen und Franken, wie man an den zahlreichen Grenzsteinen am Wegesrand sehen kann. Noch heute sind die Dialektunterschiede nördlich und südlich des Rennsteigs zu hören. Die Bezeichnung Rennsteig ist seit 1578 nachweisbar.
Anfang des 19. Jhs. wurde der Rennsteig als Wanderweg bekannt und Ende dieses Jahrhunderts wurden die Wege auch ausgeschildert.
Traditionell wird der Rennsteig in sieben Tagesetappen bewältigt. Übernachten kann man in den Rennsteigwanderhütten oder auf Zeltplätzen. Der Wanderer braucht nicht zu erschrecken, wenn ihm jemand »Gut Runst« zuruft-das ist der zünftige Rennsteiggruß!
Ein Ruf, der zwischen Mai und Oktober besonders oft erschallt, wenn solche Wanderungen zu Häuf vermarktet werden. Es sind Wanderungen für rüstige Geher ebenso wie für Senioren im Jahrespro-gramm. Und für richtige »Renner« startet alljährlich im Mai der traditionelle Guts-Muths-Rennsteiglauf, der größte Crosslauf Europas. Die Strecken sind 45 und 65 km lang. Wer an diesem Lauf teilnehmen möchte, wende sich an die folgenden Stellen:

Guts-Muths Rennsteiglaufverein, Tel. 03 67 82/612 37, www.rennsteiglauf.de Fremdenverkehrsverband Thüringer Wald e.V., August-Bebel-Str. 16,98501 Suhl, Tel. o 36 81/3 94 50, Fax 39 4511.
s.a. S.6: »Wanderbare Wälder«.

Zella-Mehlis

Schon am Ortseingang erfahren Reisende von der langen Industrietradition der Kleinstadt (13 000 Einw.). Dort steht die Gesenkschmiede Luben-bach, die auf eine Schneidmühle aus dem 19. Jh. zurückgeht (Mo-Fr 9-16 Uhr und nach Voranmeldung Tel. o 36 82/4 33 45). Im Jahr 2000 öffnete das erste Keltenbad Deutschlands. Zu Keltenfesten finden Mitternachtssaunen statt. Tel. 0 36 95/69 34 20

Landestypische Souvenirs fin-det man auf dem ständigen Thüringer Weihnachtsmarkt, Bahn-hofstr. 54, (Mo-Fr 9-18, Sa, So 10 bis 16 Uhr). Ausschließlich regionale Handwerkserzeugnisse werden im Thüringer Kunst- und Souvenirshop, Talstr. 50, angeboten.


Ilmenau

An drei Seiten von bewaldeten Bergen umgeben ist die Universitätsstadt Ilmenau (27 500 Einw.), beliebter Ausgangspunkt für Erkundungen ins Rennsteiggebiet und zu den Thüringer Kulturstätten.
Mit dem »G« als Zeichen führt der Goethe-Wanderweg über 18 km aus dem Stadtzentrum Ilmenau bis nach Stützerbach. Er berührt alle Lieblingsplätze des Dichters, den Großen Hermannstein mit seinem Zeichensitz sowie den 861m hohen Kickelhahn. An die Holzwand der lagdhütte (Rekonstruktion) schrieb Goethe am 6. September 1780 »Wanderers Nachtlied« (»Über allen Gipfeln ist Ruh...«). Startpunkt ist das Amtshaus (1756) am Markt mit der Goethe-Gedenkstätte (Mai-Okt. Mo-So 9-12, 13 bis 16.30, Nov.-April Mo-So 10-12 und 13-16 Uhr).
Den Glanzpunkt am Wanderweg setzt das Jagdhaus Gabelbach mit einem Museum, das sich mit Goethes naturwissenschaftlichen Studien be-fasst (Sommerzeit 9-17 Uhr, Winterzeit 10-16 Uhr, Mo, Di geschlossen). Das lagdhaus ist auch mit dem Auto erreichbar.

Ilmenau-Information,
Lindenstr. 12,98693 Ilmenau, Tel. 0 36 77/20 23 58. Fax 20 25 02; www.ilmenau.de, stadtinfo@ilmenau.de.

Berg- und Jagdhotel Gabelbach, Waldstr. 23 a, Tel. o 36 77/8600, Fax86 02 22, www.romantikhotel-gabelbach.de. Nähe Kickelhahn. Viel Komfort. Sauna, Solarium, Hallenbad.

Lindenhof, Lindenstr. 5-11, Tel. o 36 77/6 80 00, Fax 68 00 88, www.hotel-lindenhof.de Zentral, dennoch ruhig gelegen.

Gasthof und Landfleischerei »Zur Sorge«, 98708 Pennewitz, Tel. 03 67 83/8 03 50, Fax 8 04 44. Die Hausmacherwurst wird in diesem Gasthof noch immer nach Rezepturen des Urgroßvaters gemacht.

Camping: Intercamping Großbreitenbach, 98701 Großbreitenbach, Tel./Fax 03 67 81/4 23 98. Ganzjährig, mit Bungalows und Freilichtbühne.

Das Musikautomatenmuseum Eger in Altenfeld präsentiert Drehorgeln, Spieluhren, Leierkästen, Orchestrions (Tel. 03 67 81/4 26 40).

Arnstadt

Eine attraktive Kleinstadt ist Arnstadt (28 000 Einw.). 704 in einer Schenkungsurkunde erstmals als »Arnesta-ti« erwähnt, gilt Arnstadt als eine der ältesten deutschen Städte. Im Mittelalter gehörte es zu den fünf thüringischen Waidstädten und war Residenz der Grafen von Schwarzburg-Arnstadt. In Arnstadt wohnten mehrere Gene-rationen der Musikerfamilie Bach. lohann Sebastian bekam seine erste Anstellung als Organist an der heutigen Bachkirche (1703-1707). Ihm zu Ehren wurde auf dem Marktplatz ein Denkmal aufgestellt.
An diesem hübschen Platz, der an einer Seite von Arkaden begrenzt wird, steht auch das 'Renaissance-Rathaus (1583-1585) mit niederländischem Einschlag, so weit im Süden Deutschlands eine architektonische Besonderheit. Nicht weit entfernt vom Markt steht die 'Liebfrauenkirche (ca. 1180-1330), eine doppeltürmige Basilika mit der Grabkapelle der Grafen von Schwarzburg-Arnstadt, einem beachtlichen spätgotischen Vierflügelaltar (1498) sowie mittelalterlichen Passionsfenstern.
Im 'Schloss ist heute ein Museum, u, a. mit der berühmten »Mon plaisir«, einer kulturhistorischen Kostbarkeit. Etwa 400 ca. 25 cm große Wachsfiguren veranschaulichen in 82 Schaukästen das Leben in einer kleinen Residenz um 1700; allein 29 Musikanten sind dargestellt (eine frühe Würdigung der Bach-Familie?). Diese weltweit einmalige Puppensammlung ist das Lebenswerk der Fürstin Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt (1666-1751). Ihr gesamter Hofstaat war an der Gestaltung der stilechten Fürsten- und Handwerkerzimmer, Klosterräume und Straßenszenen beteiligt. Die Arbeiten waren so aufwändig, dass die Fürstin hoch verschuldet starb (Apr.Okt. 8.30-16.30 Uhr, Okt.-April 9.30-16 Uhr, Mo geschl.).
Im »Haus unterm Palmbaum« (17. Jh.), Markt 3, ist das Stadtmuseum mit der Bach-Gedenkstätte untergebracht. Zu besichtigen ist der originale Spieltisch der Orgel, auf der Johann Sebastian Bach 1703-1707 als Organist der Bonifatiuskirche spielte (Mo-Fr 8.30-12 und 13-17, Sa, So 9.30-17 Uhr).
Auf dem Alten Friedhof in Arnstadt sind 24 Vorfahren und Verwandte lohann Sebastian Bachs begraben. Eine Stele erinnert an seine verstorbenen Angehörigen auf diesem Friedhof.
Zum stillen Gedenken gemahnt auf dem Friedhof ein Ehrenmal für die Toten des berüchtigten Außenlagers »SIII« des KZ Buchenwald im lonastal bei Crawinkel. Die Plastik »Der Rufer« schuf Fritz Cremer 1965.

Die Herzen von Kindern und Erwachsenen schlagen höher beim Anblick der alten Lokomotiven im Bahnbetriebswerk (Tel. 01626/ 79 55 39)-

Drei Gleichen

Zwischen Arnstadt und Gotha liegt im Landschaftsschutzgebiet Drei Gleichen die gleichnamige, sagenumwobene Burgengruppe. Der Name soll in einer stürmischen Mainacht des Jahres 1231 entstanden sein, in der angeblich ein Kugelblitz alle drei Burgen gleichzeitig entzündete.
Die Mühlburg ist die älteste Burg Thüringens. Auf dem Gelände der Vorburg sind noch die Grundmauern einer Radegundiskapelle erkennbar. Besichtigen lässt sich noch der Burgturm und ein kleines Museum (April-Okt. Mo-So 10-17 Uhr).

Die Burg Gleichen (11. Jh.) wurde bekannt durch die Sage vom »zweibeweibten Grafen«, der vom Kreuzzug mit einer zweiten Frau heimkehrte. Diese Burg präsentiert sich als ansehnliche Ruine mit einer Ausstellung (Jan./Febr., Sa/So 9-17, März-Okt. tgl. 9-18, Nov./Dez. tgl. 9-17 Uhr).
Relativ gut erhalten ist die dritte Burg, die 'Veste Wachsenburg (Baubeginn um 900). Sie erlebte besonders kriegerische Zeiten. 1441 wurde sie zum Sitz eines berüchtigten Raubritters, der von dort aus vor allem die Erfurter Kaufleute drangsalierte.

Thüringen erster Golfplatz ist eine Neun-Loch-Anlage auf 75 ha Fläche nahe der Burgengruppe »Drei Gleichen« (Autobahn-Abfahrt Wandersleben/Mühlberg). Man bietet Anfängerkurse an und Bälle sowie Schläger werden gestellt.








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