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Thüringisches Schiefergebirge

Thüringisches Schiefergebirge

Neben Kaolinerde, Alaun und Eisenerz bescherte vor allem der Schiefer elen Menschen bescheidenen Wohlstand. Das "blaue Gold Thüringens prägte auch das Gesicht der Kulturlandschaft.

Durch das Land des blauen Goldes - zwischen Schwarzatal und Saale

Bad Blankenburg
Der beliebte Luftkurort im Schwarzatal besitzt einen gepflegten Kurpark, der um ein Haar ein Fürst-Pückler-Park geworden wäre. Hatte doch der bedeutende Landschaftsgestalter angesichts der bezaubernden Lage des Städtchens geäußert: "Hätte ich Muskau nicht, möchte ich wohl Blankenburg haben. Einen ebenso berühmten Mann, Friedrich Fröbel, inspirierte die Idylle 1840 zur Gründung einer "Pflege-, Spiel- und Beschäftigungsanstalt für Kleinkinder - dem Kindergarten. Dem großen Thüringer Vorschulpädagogen ist ein vorzügliches Museum gewidmet. Anziehungspunkt hoch über der Stadt ist die 800-jährige Burg Greifenstein, eine der größten deutschen Feudalburgen. Wer die im 19./20. Jh. teilweise wieder aufgebaute Anlage besichtigen möchte, sollte sich vorher informieren, zu welcher Tageszeit die Flugschauen des hier ansässigen Adler- und Falkenhofes stattfinden. Entlang der wildromantischen Schwarza führt die Straße anschließend nach Schwarzburg.




Schwarzburg
Die Perle des Schwarzatals ist ringsum von Wäldern umgeben und zählt zu den reizvollsten Kurorten in Thüringen. Die ersten Kurgäste kamen bereits 1840, und seitdem prägen kleine Hotels, Pensionen und Restaurants das Erscheinungsbild Schwarzburgs. Hoch über den Dächern auf einem Bergsporn thront die stattliche Ruine des Stammschlosses der Schwarzburger Fürsten. Ein Kunstgenuss ist die Besichtigung des um 1700 erbauten Kaisersaals, der heute als Museum dient. Seine reichen Stuckdekorationen zeigen in Form fein gearbeiteter Medaillons die Porträts von 76 Kaisern. Wer anschließend einen schönen Blick auf das Schloss, die Dächer von Schwarzburg und seine Wälder genießen möchte, sollte den 504 m hohen Trippstein erklimmen, einen der spektakulärsten Aussichtspunkte Thüringens.

Döschnitz
Naturwissenschaftliches Interesse führte 3. W. von Goethe am 4. Juli 1781 in den verschwiegenen Ort im abgeschiedenen Tal der Weißen Sorbitz. Der Geheimrat wollte den obersilurischen Ockerkalk in Augenschein nehmen, der hier abgebaut, geschnitten und poliert wurde. Als Döschnitzer (auch Schwarzburger) Marmor fand er elfach Verwendung, so auch beim Bau der Heidecksburg und der Döschnitzer Kirche. In dem barocken Gotteshaus von 1735 kann man einen prächtigen Altar samt Kanzel aus diesem graugelb und rot gesprenkelten Material bewundern. Heute erinnern ein kleiner Marmorsteinbruch und der Goethebrunnen an die Zeit, als der Döschnitzer Marmor Konjunktur hatte. Für den heutigen Charme
des 725-jährigen Erholungsortes sorgen malerische Fachwerkhäuser und die Weiße Sorbitz, die munter durchs Zentrum plätschert.

Sitzendorf
Nach wenigen Minuten erreicht man Sitzendorf, wo das Thüringer Porzellan erfunden wurde. 1760 gelang es G. H. Macheleid, aus heimischer Kaolinerde hartes Porzellan herzustellen. In der 1850 gegründeten Porzellanmanufaktur kann man in einer Vorführstraße miterleben, wie filigrane Spitzenkleider aus Porzellan "gewoben werden. Im angeschlossenen Regionalmuseum werden Handwerk und Brauchtum früherer Zeiten wieder lebendig. Unter den Exponaten findet man auch eine Dampfmaschine von 1913.
Auf der Weiterfahrt nach Oberweißbach schraubt sich die Straße aus dem Schwarzatal steil hinauf zu den Hochflächen des Schiefergebirges.

Oberweißbach
Friedrich Fröbels Heimatort erweist seinem großen Sohn mehrfach Reverenzen: Im Geburtshaus, einem bildschönen Fachwerkbau, wartet heute ein Memorialmuseum auf Besucher, und auf dem Kirchberg kündet seit 1890 der Fröbelturm vom Ruhm des Pädagogen. Von dort oben bietet sich ein Panoramablick bis hinein nach Oberfranken. Oberweißbach, einst eine Siedlung von Harzscharrern, Pechsiedern und Köhlern, gelangte erst im 17. und 18. Jh. durch den Handel mit Olitäten (Naturheilmitteln) zu Wohlstand. Stattliche Häuser und die größte Dorfkirche Thüringens zeugen davon. Das im Fröbelhaus 1994 eingerichtete Traditionszimmer Olitätenhandel informiert über Buckelapotheker und Kräuterfrauen - selbst Olitäten kann man dort kaufen. Vom Museum ist es nur ein Katzensprung bis zur Station der Oberweißbacher Bergbahn, die einen der steilsten normalspurigen Schienenwege der Welt nutzt.

Großbreitenbach
"Kartoffeln are cool, schrieb ein Besucher aus Atlanta, USA, ins Gästebuch des 1. Deutschen Kloßpressenmuseums, wo alles Wissenswerte über das bekannte Thüringer Nationalgericht gesammelt ist. Beheimatet ist die originelle Ausstellung im Thüringer Wald-Kreativ-Museum, wo man auch Interessantes über die Forstwirtschaft, die Porzellangeschichte und die Kunst der Vogelstellerei erfährt. Das um 1730 erbaute Museumsgebäude zählt zu den schönsten Häusern der Stadt. Bei einem Stadtbummel fallen das Rathaus, der Fürstenbrunnen, der mittelalterliche Glockenturm der 1753 eingestürzten Johanniskirche und die 1690 erbaute St.-Trinitatis-Kirche ins Auge -die größte Fachwerkkirche Thüringens.

Steinheid
Das 868 m hohe Kieferle, der höchste Berg des Thüringischen Schiefergebirges, hüllt sich während der Wintermonate in Schnee und Eis. Nicht umsonst ist der am Fuß des Berges gelegene Ferienort Steinheid ein Zentrum der Christbaumschmuck-Herstellung. Bei rechtzeitiger Anmeldung (Telefon: 036704/8840) darf man bei der Fertigung der hauchdünnen Glaskugeln gern zuschauen. In Steinheid setzte man wirtschaftlich jedoch nicht nur auf Glas, sondern auch auf den Goldbergbau, der hier eine 100-jährige Tradition besitzt. Wer sein Glück versuchen will, kann sich im Gebirgsbach Grümpen jederzeit als Goldwäscher betätigen. Und sollte einem der ganz große Fund versagt bleiben, lässt sich bei einem Besuch des Goldmuseums von Theuern doch immerhin weiter davon träumen

Steinach (Thüringen)
Im liebenswert gestalteten Deutschen Schiefermuseum werden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach. In dem schmucken Barockbau erfährt man alles über die 400-jährige Geschichte der Griffelindustrie, über die Herstellung von Schiefertafeln und Dachschieferplatten. Wer sich danach den Rohstoff vor Ort anschauen möchte, findet am Tier- und am Fellberg Schieferhalden und noch einige Schieferbrüche. Manche der in Steinach ansässigen Spielwarenhersteller und Glasbläser lassen sich bei der Arbeit noch über die Schulter schauen - reizvolle Glanzpunkte bei einem Bummel durch die Stadt der elf Brunnen, die im Juni festlich geschmückt werden.

Schmiedefeld
Das Schaubergwerk Morassina braucht einen Vergleich mit den berühmten Saalfelder Feengrotten nicht zu scheuen. Wie in Saalfeld entstanden auch hier die färben- und formenreichen Tropfsteingebilde in den Tiefen eines ehem. Alaunschieferbergwerks, dessen stillgelegte Gruben nach beinahe 100-jähriger Vergessenheit wieder geöffnet wurden. Seit 1993 dürfen sich die Besucher an den Schätzen des Rokokosaales sowie der Phantasie- und Märchengrotte erfreuen. Auf insgesamt 450 m Länge erinnern Leitern, Holzrinnen und Werkzeuge an rund 300 Jahre bergmännischer Tätigkeit. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet im Bergbaumuseum und auf dem -lehrpfad elfältige Informationen.
Von der Saalfelder Höhe führt die Straße über Lippelsdorf mit einer alten Porzellanfabrik ins Tal der Zopte.

Gräfenthal
Die in bewaldete Berge eingebettete Kleinstadt kann sich eines ungewöhnlich gelegenen Heimatmuseums rühmen. Es befindet sich im Turmgewölbe der Marienkirche, einem Barockbau mit hölzerner Spiegeldecke, reichem Kanzelaltar und Grabdenkmälern der Grafen von Pappenheim. Einst residierte dieses Adelsgeschlecht in dem hoch über Gräfenthal gelegenen Schloss Wespenstein, von dem noch einige Gebäude aus dem 16. Jh. erhalten sind. Das Schloss ist eines der Wahrzeichen der Stadt - ebenso wie der alte Eisenbahnadukt, der aus dem Stadtbild nicht wegzudenken ist.

Thüringer Warte
Hart an der Grenze zwischen Thüringen und Oberfranken liegt die Thüringer Warte - einer der schönsten Aussichtspunkte auf der Tour durch das Thüringische Schiefergebirge. Ein 26 m hoher Aussichtsturm auf dem Ratzenberg, 1963 in unmittelbarer Nähe der Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland erbaut, gewährt eine überwältigende Rundumsicht auf Berge und Täler, Wiesen und Wälder.
Die Thüringer Warte ist leicht zu erreichen, führt doch von Lauenstein eine großartige Panorama-Ringstraße über eine Höhendistanz von fast 300 m hinauf auf den Ratzenberg. Bei der Fahrt kann man mitunter einen Blick auf die um die Jahrhundertwende liebevoll restaurierte Burg Lauenstein werfen, deren Prunkräume heute als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Lehesten
Die schieferblaue Bergstadt ist ein Kleinod an der Thüringisch-Fränkischen Schieferstraße. Hier begann im 13. Jh. der Abbau des "blauen Goldes, wie Schiefer oft poesievoll genannt wird. Haushohe Schieferhalden, aufgelassene Brüche und verschieferte Häuser verleihen der Kulturlandschaft ihren eigenen Reiz. Wie schwierig sich die Bearbeitung von Schieferplatten gestaltet, kann man in der Spalthütte selbst erleben. Sie gehört zum Technischen Denkmal Historischer Schieferbergbau, das im ehem. Kießlichbruch auch eine einzigartige Göpelanlage vorweisen kann (Führungen Di und Do um 10 Uhr, ansonsten nach Vereinbarung unter Telefon: 036653/22212 oder 22381).

Wurzbach
Eine 270 Jahre alte Eisengießerei, die Heinrichshütte, stellt die Attraktion des Luftkurorts im nördlichen Frankenwald dar. Seit 1982 ist die einstige Drahthütte als Technisches Schaudenkmal ausgewiesen und beherbergt ein Museum ganz besonderer Art. Denn alle zwei Wochen (Mi ab 13 Uhr) schießt hier wie in vergangenen Zeiten beim Schaugießen glühendes Eisen zischend in die Gussformen - ein faszinierendes Schauspiel. Eine Dampfmaschine von 1925 gehört gleichfalls zum Inventar der historischen Produktionsstätte (Telefon: 036652/22717).

Drognitz
Drognitz ist vermutlich in der so genannten Hauptrodezeit zwischen 1050 und 1300 von den Sorben gegründet worden. Alte Bauernhäuser gruppieren sich um die Dorfmitte, deren Wahrzeichen die Johanniskirche ist. Das 1701 geweihte Gotteshaus gehört zu den schönsten im Oberland. Das Innere zeichnet sich durch einen barocken Kanzelaltar, eine große Orgel und einen gotischen Taufstein aus.

Reitzengeschwenda
Vom Grundriss her ist Reitzengeschwenda ein Angerdorf, bei dem sich die Häuser um einen zentralen Platz gruppieren. Die zierliche Kirche, der man durchaus einen Besuch abstatten sollte, birgt eine sehenswerte Innenausstattung. Zum touristischen Pflichtprogramm gehört außerdem die Besichtigung des Volkskundemuseums, das im ältesten Bauernhaus des Dorfes untergebracht ist. Bereits von außen beeindruckt das Museum durch Fachwerkgiebel und eine prächtige Schieferverkleidung mit ornamentaler Bemalung. Innen lassen original eingerichtete Stuben und herrliche Thüringer Volkstrachten die bäuerliche Kultur dieser Region wieder auferstehen. Und damit auch die Technik nicht zu kurz kommt, ist direkt gegenüber dem Museum eine historische Sägemühle zu besichtigen.
Von Reitzengeschwenda geht es anschließend steil hinab zum Thüringer Meer.

Hohenwarte
Mit diesem Namen verbindet man landläu die Talsperre und nicht den winzigen Ort im Schatten der 75 m hohen Sperrmauer. Hinter der Talsperre verwandelten die gestauten Wassermassen das ursprünglich schmale Saaletal in einen See von rund 27 km Länge, der Thüringer Meer genannt wird. Die fjordartige Wasserlandschaft mit ihren dunklen Wäldern ist zum Freizeitparadies geworden, das Seglern, Surfern, Anglern, Campingfreunden und Wanderern ideale Erholungsmöglichkeiten bietet. Fahrgastschiffe verkehren täglich zwischen April und Oktober, die Anlegestelle (mit Parkplatz) liegt direkt an der Sperrmauer. Ein spannendes Erlebnis ist die Gruppenbesichtigung des Pumpspeicherkraftwerks Hohenwarte II.

Info
Anfahrt
Auf der A 4 Eisenach -Dresden bis Ausfahrt Jena-Göschwitz; weiter auf der B 88 nach Bad Bianken-burg.
Über die A 9 bis Ausfahrt Triptis, weiter auf der B 281 nach Saalfeld und auf der B 55 nach Bad Blankenburg

Auskunft
Fremdenverkehrsbüro Limbach
Scheibener Str. 2 98749 Limbach
Telefon: 036704/19433 Fax 036704/82727

Gasthaus Zum Wolf
07338 Drognitz Telefon: 036737/22250 Die traditionsreiche, seit 1664 betriebene Flößergaststätte verwöhnt den Besucher mit Thüringer Spezialitäten.

Traditionszimmer Olitätenhandel im Fröbelhaus
Markt 10
98744 Oberweißbach
Telefon: 036705/62123
Nach überlieferten Rezepten hergestellte Olitäten in hübschen Flaschen und Gläsern, auch herzhafte Kräuterbitter

Glas und Porzellanmalerei Carmen Geyer Kieferlestr. 78 98749 Steinheid Telefon: 036704/80605 Besichtigung nach telefonischer Vereinbarung möglich, gern wird Porzellan auch noch Ihren indiduellen Wünschen bemalt.







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