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Technisches Landesmuseum - SCHWERIN



Technisches Landesmuseum - SCHWERIN

Adresse: Werdcrstr. 127,19055 Schwerin.

Telefon: (0385) 512925.
Telefax: (0385) 512926.

Eintrittspreise: Erw. DM 4,-; Erm. DM 2,-.
Öffnungszeiten: Di.- So. 10.00-l7.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Sammlungsschwcrpunkte: Verkehr, Energie, Kommunikation, Nahrungsund Genussmittelindustrie, Haushaltstechnik, interaktive Spiele.
Museumspädagogik: Projekttage. Führungen: nach Anmeldung, auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Das Technische Landesmuseum knüpft be-wusst an die didaktischen Zielstellungen des 1961 gegründeten Polytechnischen Museums an, dessen Sammlungen übernommen wurden. In der gegenwärtigen Ausstellung in der Reithalle des ehemaligen großherzoglichen Mar-stalls wird der Schauwert n Technik gezeigt, der Zusammenhang zwischen Ergonomie, Design und Funktionalitat sichtbar gemacht, die Neugier auf mechanische, elektrische oder elektronische Zusamenhänge geweckt, die Notwendigkeit und der Unsinn n Technik vermittelt, auf Innovation und Verderben n Technik hingewiesen und Technik als ästhetische Komponente nahe gebracht.
Die Ausstellung geht verstärkt auf die Technikentwicklung, Technikanwendung und ihre Darstellung in Mecklenburg und Vorpommern ein und ermöglicht eine Verknüpfung mit der Geschichte des Bundeslandes. Design, ergonomische Gestaltung und Funktionalität sind schwerpunktmäßig im Zusammenhang mit DDR-Entwicklungen und in Mecklenburg-Vorpommern entstandenen Lösungen zu sehen. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das Originalmodell einer Personenzuglokomotive der Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn, die erstmals 1864 auf der Strecke Güstrow-Neubrandenburg eingesetzt wurde. Sämtliche Baugruppen des Modells sind funktionstüchtig und ermöglichen einen Betrieb unter Dampf. In der Ausstellung kann die Lokomotive mit Druckluft angefahren werden. Diese Eisenbahn gehört zu den wenigen erhaltenen Funktionsmodellen im ungewöhnlichen Maßs 1:5, die weltweit noch rhanden sind. Angekoppelt ist das Originalmodell des großherzoglichen Salonwagens.




Eine Attraktion besonderer Art ist das gemeinsam mit den Mecklenburgischen Eisenbahnfreunden installierte Stellwerk. Hier werden alle Stufen n der Weichenstellung bis zum Signal an Originalteilen rgeführt. Weitere Höhepunkte der Ausstellung bilden die Oldtimer aus DDR-Produktion. Vom IFA F8 über einen EMW, einen Horch-Sachsenring bis zum Trabant 1.1 reicht die Palette der etwa 30 Fahrzeuge, n denen ständig etwa 10 gezeigt werden. Zu den imposantesten Ausstellungsstücken gehört der 12 Tonnen schwere 6-Zylinder-Die-selmotor der »Gorch Fock II«, Baujahr 1953. Flugzeugmodelle der früher in Mecklenburg ansässigen Firmen Fokker, Arado oder Heinkel bilden einen eigenen Bereich. In den 30er-Jah-ren bis 1945 hat die Flugzeugproduktion die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern dominiert und die Werftindustrie weit überholt. Während der in Anklam geborene Otto Lilienthal mit seinen Fluggleitern am Ende des 19. Jahrhunderts noch als Pazifist antrat, konnte Antonie Fokker seine Doppel- und Dreidecker in Schwerin erst als Kampfflugzeuge im 1. Weltkrieg in größeren Serien produzieren. Zu den wesentlichen Erfindungen gehörte das durch den rotierenden Propeller synchron schießende MG. Im Konzern n Ernst Heinkel in Ros-tock-Warnemünde wurde im 2. Weltkrieg mit der He 162 das erste Strahltriebflugzeug der Welt entwickelt und im rpommerschen Pee-nemünde konnte Wernher n Braun die erste Rakete in eine Höhe über 80 km schießen und damit den Weltraum erreichen. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden diese Produktionsund Forschungsstätten als Rüstungsbetriebe llständig liquidiert.
Doch auch friedliche Entwicklungen auf diesem Gebiet haben Mecklenburg und Vorpommern besonders in der Zeit der Weimarer Republik rzuweisen. Die Postflugzeuge Heinkels konnten Weltrekorde erringen. Staunen erregt immer wieder die n dem Warnemünder Erfinder Hans Seehase entwickelte SAB P 3. Gerade bei diesem Thema verbinden sich ethische Fragen zum Zusammenhang n technischen Höchstleistungen und Verderben bringenden Zielstellungen. Ein weiterer Schwerpunkt in der Abteilung Verkehr ist die für Mecklenburg-Vorpommern in der Realität gescheiterte Installation des Transrapid, die nun als museale Darstellung die Erinnerung an das Projekt wach hält.

An der Schnittstelle zwischen Nahrungs- und Genussmittelinduslric, die in den Bereichen Milchverarbeitung, Großmühlen, Brauereien oder Brennereien präsent ist, und Energie ist eine eigene Abteilung dem Thema Technik und Küche gewidmet, die auch technisch weniger Interessierte in den Bann zieht. Die industrielle Verarbeitung n Nahrungs- und Genussmitteln ist seit etwa 100 Jahren beginnend mit dem Aufbau modernster Zuckerfabriken in Mecklenburg und Vorpommern ein wesentlicher Erwerbs- und Produktionszweig mit ungebrochener Tradition. Großmühlentechnik, leistungsstarke Maschinen der Milchverarbeitung und Backwarenindustrie sind neben den optisch stets attraktiven Werbemitteln der Brauereien oder Brennereien zu sehen. Staunen ruft auch immer wieder ein Großröster für Kaffee herr, der mit Gas betrieben um die Jahrhundertwende in Bützow installiert wurde und nun restauriert im Museum steht.
Energie ist in den verschiedenen Bereichen Dampfkraft, Wasserenergie, Atomkraftwerke oder Antriebsmotoren vielfach nacherlebbar. Anziehungspunkt ist in dieser Abteilung das als griechischer Tempel gestaltete funktionsfähige l:4-Modell einer Dampfmaschine, die der mecklenburgische Ingenieur Ernst Alban um 1840 für die großherzogliche Tuchmanufaktur in Plau entwickelte. Sonnen- und Windenergie können experimentell getestet und als Bausätze aufgebaut werden.

Ein Exkurs bietet Einblicke in das ingenieurtechnische Know-how heutiger Firmen unter der Rubrik »Patentes aus Mecklenburg-Vorpommern«. Ein Wasserstrahlskalpell, eine Heimbrauerei, der Prototyp einer Laserzeichenmaschine oder das Strömungsmodell eines bodennahen Gleiters dokumentieren die Leistungsfähigkeit hiesiger Ingenieure. Dabei wird deutlich, dass das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg zu einem »biocon valley« ist durch die Ansiedlung medizintechnischer Forschungsinstitute und Produktionsstätten an verschiedenen Standorten wie Rostock, Schwerin, Greifswald oder Te-terow. Besonders wird dabei auf die Traditionen zurückgegriffen, die dieser Bereich bereits seit Jahrzehnten bei der Entwicklung künstlicher Organe wie der ersten künstlichen Niere der Welt hat.
Eine andere Strecke dieser Darstellung dokumentiert die Leistungen n Designern dieses Landes im Bereich der Produktgestaltung, wie sie auch besonders seit 50 Jahren an der Fachhochschule in Wismar bzw. Heiligendamm ausgebildet entwickelt wurden.












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