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Staatliches Museum - SCHWERIN

Staatliches Museum - SCHWERIN

Adresse: Alter Garten 3,19055 Schwerin, Schloss Schwerin: Lennestraße 1,19053 Schwerin.

Telefon: (0385) 59580.
Telefax: Schloss Schwerin: (0385) 563090.

Eintrittspreise: F.rw. DM 2,-; Erm. DM 1,-; Schloss Schwerin: Erw. DM 4,-; Erm. DM 2,-.

Öffnungszeiten: Museum u. Schloss Schwerin: 15. Apr.-l4. Okt.: Mi.-So. 10.00-l8.00 Uhr, Di. 10.00-20.00 Uhr; 15.Okt.-l4. Apr.: Mi.-So. 10.00-l7.00 Uhr, Di. 10.00-20.00 Uhr. Gastronomie: im Schloss.

Sammlungs-schwerpunkte: Galerie: holländ. u. flämische Malerei 17 Jh., Malerei u. Plastik 18. 20. Jh.. mittelalterliche Kunst, europäisches Porzellan, Kupferstiche, Münzen; Schloss Schwerin: Prunkräume u. Kunstsammlungen der Fest- u. Beletage, Galerie Malerei in Mecklenburg. Museumspädagogik: Veranstaltungen für Kinder ab 6 J., Seniorenveranstaltungen.

Führungen: nach Anmeldung. Führer: Galerie: Julia-Kornelia Romanski: Staatliches Museum Schwerin Galeriegebäude - Ein Rundgang, 1991. Schloss Schwerin: Bartcl Berna u. Horst Ende: Schloss Schwerin. 1990.

Das Verdienst der Mecklenburger Herzöge liegt darin, eine der umfangreichsten und bedeutendsten Sammlungen holländischer und flämischer Malerei des 16. und 17. Jhs. in Europa zusammengetragen und erhalten zu haben. Das jüngste herzogliche Museum unter den namhaften deutschen Häusern wurde 1882 in Schwerin am Alten Garten eingeweiht, dem wohl einmaligen noch erhaltenen Platz des Historismus in Deutschland, direkt am Schweriner See gelegen. Venedig des Nordens wird Schwerin mit dem Schloss auf einer Insel, dem Dom und den waldreichen Ufern des drittgrößten Sees Deutschlands genannt. In politischen wie in verwandtschaftlichen Beziehungen mit den großen Fürstenhäusern Europas verknüpft, repräsentierten die Mecklenburger r allem durch Kunst. Bis zum Ende des 17. )hs. waren etwa 600 Gemälde zusammengetragen worden. Von ihnen ist eine Anzahl kostbarer Stücke erhalten geblieben. Außerdem beschäftigten die mecklenburgischen Herzöge Künstler aus allen Teilen Europas, besonders aus Süddeutschland, Italien und Holland. Ihre Arbeit legt Zeugnis n dem hohen Anspruch an das geistige Leben im Land ab und regte an, neben den fremden Künstlern Hofmaler zu beschäftigen und Kunst in großem Stil zu sammeln.




Den entscheidenden Schritt in Richtung einer namhaften Gemäldesammlung für Schwerin tat Christian IL Ludwig (1683-l756). Zwischen 1704 und 1756, dem Jahr seines Todes, sind sowohl durch ihn persönlich als auch auf seine Veranlassung hin wesentliche Kunstkäufe getätigt worden und machen mit einer großen Zahl wertller Exemplare die heutige Sammlung alter Meister aus. Sein Interesse an Kunst ging weit über eine rein repräsentierende und oft beschworene fürstliche Sammelleidenschaft hinaus. Dieses Interesse genügte sich nicht in summarischem Ansammeln wie an vielen deutschen Fürstenhäusern, sondern richtete sich auf höchste Qualität der ihm verfügbaren alten und neuen Meister. Der 1725 auf Schloss Gra-bow wütende Brand zerstörte beinahe alle bis dahin erworbenen 120 Gemälde und vernichtete unwiederbringlich Kunstwerke n hoher Qualität. Der feste Wille, in Mecklenburg eine namhafte Gemäldesammlung zu elieren, ließ den kundigen überzeugten Sammler aufs Neue beginnen.
Das Schwerin des ausgehenden 18. Jhs. entwickelte größte Aktivitäten auf dem Gebiet der Künste. Umfangreiche Konlute n Werken zeitgenössischer Maler wurden erworben. Von Jean-Baptiste Oudry wurden 34 Gemälde und 43 farbige Zeichnungen erworben. 1993 konnte die Vorzeichnung zum Gemälde »Erlegtes Wild« n 1721 der Sammlung zugefügt werden. Aus dem an Alexander Thiele ergangenen Auftrag über 28 Prospekte mecklenburgischer Städte und Landschaften sind neben drei Gemälden 60 Zeichnungen noch unmittelbar r Thieles Tod entstanden. Heute befinden sich n diesem Maler die drei beauftragten und sieben andere Motive in Schwerin. Aus dem Jahre 1782 datieren die Erwerbungen n Werken n Jcan-Antoine Houdon aus dessen Atelier, wo sich Erbprinz Friedrich Franz und seine Frau Louise während ihres Aufenthalts in Paris porträtieren ließen. Mit diesem Ankauf gelangten insgesamt 15 Werke Houdons in den Besitz, worunter sich so bedeutende Arbeiten wie die Porträtbüste Rousseaus mit Perücke, die Porträtbüste Molieres, diejenige d'Alem-berts, alle 1778 entstanden, auch die Porträtbüste der Kaiserin Katharina IL, n 1773, befinden.

Die erste Galerie n Gemälden in Schwerin wurde n Christian Ludwig IL 1736 im Schweriner Schloss errichtet. Maler, Bildhauer, Gelehrte und die Gäste des Hofes konnten die Galerie besuchen. Mit dem Sieg Napoleons und der Besetzung Mecklenburgs durch die Franzosen wurden 1807 bedeutende Teile der 695 Werke umfassenden Sammlung abtransportiert. Der Generaldirektor Denon wählte 209 Gemälde, darunter die herrragendsten Stücke, und bestimmte sie damit zur Überführung nach Paris, wo er sie der Sammlung des Musee Napoleon im Louvre einverleibte. Nach Rückgabe des llständigen Bestandes 1815, dem ein Gemälde n Louis Leopold Boilly als Ersatz für einen Oudry hinzugegeben worden war, wurde diese Sammlung in Schloss Ludwigslust eingerichtet. Mit dem Archäologen Friedrich Schlie wurde für das 1876 gete und 1882 fertiggestellte Museum ein fachlich versierter Direktor berufen, der die hochrangigen Bestände aus den Schlössern Schwerin, Ludwigslust und Neustadt vereinigte und in einer viel gerühmten permanenten Ausstellung präsentierte. 1919 gingen die Sammlungen in Landesbesitz über. Das Museum erhielt eine Erweiterung durch das Schlossmuseum, in den ehemaligen Privaträumen der herzoglichen Familie. Damit avancierte der Alte Garten in Schwerin mit den beiden großen Museen und dem Theater zu einem repräsentativen und eindrucksllen kulturellen Zentrum in Deutschland. Der seit 1911 bestellte Direktor Walter Josephi erwirbt 1926 mit dem Erlös des Verkaufs französischer und englischer Grafik zeitgenössische Kunst. Auf diese Weise konnten der Sammlung so bedeutende Gemälde zugeführt werden, wie n Wilhelm Trübner, Franz n Stucks »Judith», ein herrragendes Stilleben n Carl Schuch, Rudolf Bartels »Seifenblasen«, Barlachs »Wiedersehen« sowie die Gemälde n Max Liebermann und Lovis Co-rinth, die den ungeheuren Reichtum der Va-leurs der Farben dieses Künstlers erkennen lassen. Mit dem Zugriff der Nazionalsozialisten auf die neueren Strömungen in der Kunst verlor die Schweriner Sammlung n dem Wenigen dieser Zeit das Beste: u.a. Corinths »Walchensee« und Barlachs »Das Wiedersehen«. Die Sammlungen des Landesmuseums umfassen heute Gemälde, Skulptur und Grafik sowie Kunsthandwerk und die geschlossenste Sammlung Mecklenburger Münzen. Der Bestand der Gemälde zählt insgesamt rund 4000 Stücke, won die 535 Gemälde der Holländer und Flamen den großen Bekanntheitsgrad des Hauses begründet haben.

Das Kupferstichkabinett bewahrt 8000 Handzeichnungen und 60000 grafische Blätter auf, darunter allein 4000 Exemplare holländischer Grafik mit 168 zum Teil seltenen Radierungen Rembrandts. Die kunsthandwerklichen Sammlungen umfassen mehr als 10000 Stücke, wobei die Porzellane und Keramiken den Schwerpunkt bilden. Hier stellen die kostbaren Sammlungen Meißener Porzellane und griechischer roturiger Vasen des 4. Jahrhunderts v. Chr. einen Höhepunkt dar. Die Sammlung der Prunk- und Zierwaffen, überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert, geben einen herrragenden Einblick in die kunsthandwerkliche Präzision dieser Zeit. 2000 Gläser mit kostbaren, äußerst seltenen Stücken sind ein wertller und reicher Bestand. Antike Möbel, die Sammlung der Elfenbeine, Fächer sowie Schmuck geben Zeugnis n dem Anspruch an die Qualität der gefertigten Arbeiten. Die Bedeutung der Schweriner Münz- und Medaillensammlung ist, trotz nachhaltiger Verluste durch die Herausgabe n Gold- und Silbermünzen an die sowjetische Armee 1945, wegen ihrer Geschlossenheit mecklenburgischer Ausgaben mit etwa 32000 Exemplaren, einmalig. Zu den besonderen Erwerbungen des 20. Jhs. gehören Werke n Jawlensky, Delaunay, Cage, Uecker, Morellet sowie die Schweriner Sammlung Duchamp, erworben 1998. 1999 erfuhr die Sammlung eine bedeutende Bereicherung durch die Stiftung Ludwig und Eleonore Bölkow, die 15 Barlach-Skulpturen umfasst.







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