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Staatliche Graphische Sammlung - MÜNCHEN



Staatliche Graphische Sammlung - MÜNCHEN

Adresse: Meiserstraße 10, 80333 München.

Telefon: (089) 28927650.
Telefax: (089) 28927653.

Verkehrsverbindungen: U-Bahn-Station Königsplatz.

Eintrittspreise: frei. Öffnungszeiten: Di., Mi. 10.00-l3.00 Uhr und 14.00-l6.30 Uhr, Do. 10.00-l3.00 Uhr und 14.00-l8.00 Uhr. Fr. 10.00-l2.30 Uhr.

Sammlungsschwerpunkte: europäische Druckgrafik 15.-20. Jh., altdeutsche Zeichnungen und Druckgrafik, italienische Zeichnungen der Renaissance, niederländische Zeichnungen des 17. Jhs., deutsche Zeichnungen und Druckgrafik des 19. Jhs. Führungen: auf Anfrage.

Führer: Zeichnungen aus der Sammlung des Kurfürsten Carl Theodor. Ausstellung zum 225-jährigen Bestehen der Staatlichen Graphischen Sammlung, München, 1983.

Die Bestände der Staatlichen Graphischen Sammlung sind, r allem was die Zeichnungen betrifft, verglichen mit denen in Berlin, London, Paris und Wien, ungleichgewichtig und lückenhaft. Sie spiegeln damit ihren Ursprung in landesfürstlichem Besitz wider - noch heute sind einige Gruppen n Zeichnungen in den Bänden, die unter Kurfürst Carl Theodor (1724-l799) angelegt wurden. Obwohl man ohne Blick auf Vollständigkeit sammelte, ist das Münchner Kabinett, weniger wegen seines Umfangs n etwa 400000 Blatt Zeichnungen und Grafik, als durch den Rang der hier bewahrten Werke nach dem Berliner und neben dem Dresdener das bedeutendste in Deutschland. Den Kern des Bestandes bilden die Werke, die Carl Theodor, 1742-l799 Kurfürst n der Pfalz, seit 1777 auch n Bayern, in seiner Residenz Mannheim zusammentragen ließ. Im Jahr 1758 beauftragte er den Hofmaler und Direktor der Düsseldorfer Galerie, Lambert Krähe, die in fürstlichem Besitz rhandenen Bestände an Zeichnungen und Kupferstichen im Mannheimer Schloss zu einem Kabinett zu vereinen und öffentlich zugänglich zu machen. Dies geschah - ebenso wie die Aufstellung der rhandenen antiken Bildwerke im Mannheimer Antikensaal 1766 und 1767 - in erster Linie zugunsten der Akademie, d.h. um Studienrlagen bereitzustellen.




Schon zehn )ahre nach seiner Gründung wird das Mannheimer Kabinett als eines der umfangreichsten in ganz Europa gerühmt; 400 Bände mit Kupferstichen werden erwähnt und einige tausend Zeichnungen, dan 556 gerahmt an den Wänden des Kabinetts. Eine summarische Inventarisierung, die man 1781, also infolge der Übersiedlung Carl Theodors nach München erstellte, ergab annähernd 65 000 Stiche und über 8700 Zeichnungen, dan 373 allein unter dem Namen Rernbrandt, dem man offenbar bereits besonderen Wert beimaß. Vor allem aber sind italienische Renaissancemaler vertreten, Niederländer, außer Rernbrandt, relativ wenige -die erste niederländische Romvedute wird beispielsweise erst 1987 erworben. Noch geringer war der Bestand an deutschen Zeichnungen, abgesehen n Werken CD. Asams, der seit 1752 in Mannheim gearbeitet hatte und anscheinend als den Italienern gleichrangig angesehen wurde.
Nachdem 1777 Bayern und die Pfalz vereinigt waren und der Kurfürst seine Residenz nach München verlegt hatte, erstellte man 1802 bis 1804 ein ausführliches Inventar der Mannheimer Zeichnungen zum Zweck ihrer Übergabe an die Galerie in München im selben Jahr. Wegen der Bedrohung der Pfalz durch die Relutionskriege waren auch die Mannheimer Kunstsammlungen hierher überführt worden. Der Münchner Hof muss rher bereits einen allerdings bei weitem nicht so umfangreichen Bestand an Zeichnungen besessen haben, dessen Inhalt heute nicht mehr genau zu bestimmen ist. Diese Werke wurden aber 1729 bei dem großen Brand der Residenz, bei dem auch Dürers Heller-Altar vernichtet wurde, ein Raub der Flammen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden Alte Meister nur noch sporadisch erworben. Immerhin sind die Illustrationen L. Bramcrs, des niederländischen Meisters unheimlicher Fantasien, zu Lazarillo de Tormes und den Suenos F. Quevedos, die 1803 nach München gelangten, zu nennen, sowie mehr als einhundert Zeichnungen, die 1805 aus dem Besitz des Kunsthändlers Hertel kamen. Die Säkularisation brachte eine beträchtliche Menge an Werken aus den aufgehobenen bayerischen Klöstern Be-nediktbeuren, Tegernsee, Prüfeningund Rottenbuch. Aus dem letztgenannten stammt beispielsweise der Entwurf P. Candids zu seiner Hl. Familie, dem Altarbild der Münchner Kapuzinerkirche. Das Blatt gehört zu den etwa einhundert hier bewahrten Zeichnungen des Münchner Hofmalers, sie bilden den größten Teil seines erhaltenen zeichnerischen CEuvres. Die wichtigsten Stationen der Sammlungsgeschichte waren in der Folge die Erwerbung n über tausend Blättern des Freisinger Antiquars Motzler, die 1822 einen wichtigen Beitrag v.a. bayerischer Meister (Altdorfer) hinzufügten. Es war aber z.B. auch J.Pontormos Rötelstudic darunter, deren zwei skulptural aufgefasste uren in ihrer Monumentalität und der leicht übersteigerten Bewegung Renaissance und Manierismus vereinen.
1824 gelangten mit dem Nachlass des Barons Stengel P. Brueghels d.A. Gebirgslandschaft n 1562, v. a. aber weitere italienische Zeichnungen in das Kabinett. Ein Legat König Ludwigs I. brachte 1868 viele wichtige Blätter, z. B. die 1810 aus Nürnberg erworbene Bildniszeichnung Dürers und H. Baidungs eminente Darstellung des Gekreuzigten Christus. 1889 schenkte Reichsrat Hugo n Maffei dem Kabinett die Sammlung des Kunsthändlers Felix Halm, deren Kauf 1811 abgelehnt worden war. Mit ihren 2500 Zeichnungen ist der Bereich bayerischer Künstler des Manierismus bis zum Rokoko, der seit dem Residenzbrand weitgehend fehlte, wieder gut vertreten. Ein wichtiger Zugang im Bereich der Druckgrafik ist 1964 das Legat der Max-Kade-Foundation New York gewesen, mit 57 Werken, darunter Dürers Apokalypse in der Urausgabe n 1498 und ein seltener Abzug auf Chinapapier n Rembrandts berühmtester Radierung, dem großformatigen, so genannten Hundertguldenblatt, dessen Darstellung des predigenden Christus sich eigenartigerweise auf keine bestimmte Bibelstelle zu beziehen scheint.

Die schweren Verluste des Zweiten Weltkrieges, dem auch die Karteien und die wertlle Bibliothek zum Opfer fielen, haben zu dem bestehenden Ungleichgewicht in der Dokumentation der älteren Kunst beigetragen, indem sie r allem italienische, französische und englische Druckgrafik betrafen. Dadurch bildet innerhalb der Grafik die niederländische (und in ihr diejenige Rembrandts) einen Schwerpunkt, während der Bestand an Zeichnungen in diesem Bereich bei bedeutenden Einzelstücken (und wiederum vielen Werken Rembrandts) große Lücken aufweist. Auf der anderen Seite korrespondiert dem Schwerpunkt der italienischen Zeichnungen keine entsprechende Dokumentation des italienischen Kupferstichs mehr. Das Hauptgewicht der Erwerbungen liegt seit Mitte des 19. Jahrhunderts bei der zeitgenössischen, v.a. deutschen Kunst. Besonders die expressionistische Grafik ist hier herrzuheben, deren Bestände aufgrund der Maßnahmen des Nazi-Regimes zum größeren Teil Anschaffungen der letzten Jahrzehnte sind. Seit dem Zweiten Weltkrieg wird die Sammlung mit Blick auf die internationale Entwicklung der Grafischen Künste fortgeführt. Darüber hinaus sind Spezi-alsammlungen des Kabinetts wie Porträtstich-und Topographische Sammlung als Instrumente historischer Forschung verschiedener Art n nicht geringer Bedeutung.












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