REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung - GREIZ

Staatliche Bücher- und Kupferstichsammlung - GREIZ

Adresse: Sommerpalais, 07973 Greiz.

Telefon: (03661) 70580.
Eintritt: DM 2,-; Erm. DM 1,-.

Öffnungszeiten: Apr.-Sept.: Di.-So. 10.00-l7.00 Uhr; Okt.- März: Di.- So. 10.00-l6.00 Uhr.

Sammlungsschwerpunkte: europäische Druckgrafik 16.-l9. Jh. (Spezialsammlung engl. Schabkunst), Karikaturen des 16.-20. )hs. (Spezialsammlung ostdeutscher Karikaturen), Büchersammlung französische Aufklärung.

Führungen: nach Anmeldung.
Führer: Sommerpalais und Park Greiz. Amtlicher Führer der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, 1998.

Die Holbibliothek und Grafikensammlung des Oberschlosses von Greiz gingen 1921 als Stiftung der älteren Linie Reuß in den Besitz des Landes Thüringen über und wurden im Sommerpalais mit Teilen der Bibliothek des Geraer Fürstlichen Gymnasium Rutheneum vereinigt. Dieser Bestand ist seitdem ständig ergänzt worden, und die Aktualisierung der Karikaturensammlung mit Exponaten der Gegenwart begründete 1975 eine eigenständige Abteilung des Museums: das Satiricum.

Seinen Ruf verdankt das Kupferstichkabinett der außergewöhnlichen Sammlung englischer Schabkunstblätter, die Elizabeth (1770-l840), Tochter des englischen Königs Georg HL, mit ihrem Nachlass dem Haus Reuß vererbte. Ende des 18.]ahrhunderts verfasste sie einen 800 Blätter umfassenden Katalog mit Porträts, die in Mehrheit nach Gemälden von Joshua Reynolds gestochen worden waren. Aiphabetisch geordnet zeigt das Album Personen der höheren Gesellschaft, die, wie in Landschaftskulissen versetzt, atmosphärisch mit diesen verschmelzen. Die Technik der Schabkunst erlaubt diese fließenden Helldunkelübergänge. Ein weiteres Werk Elizabeths sind sechs illustrierte Imperialfolio-Bände zur Geschichte Englands. Ein Jahr später, 1813, folgte ein Sammelband über die Dukes of York und in Deutschland trug sie Ansichten des Rhein und des Neckar zusammen. 1922 verzeichnete der erste Katalog der Stiftung 6000 Druckgrafiken, davon mehr als 1250 Schabkunstblätter. Die Grafikab-teilung vereinigt in ihren Beständen französische, niederländische und deutsche Druckgrali-ken aller Techniken; es gibt Crayonstichc von Bartolozzi, den Kupferstich Kluge Jungfrau von Albert Glockendon, den Holzschnitt Christus in der Vorhölle von Albrecht Dürer und u.a. die Radierung Das Liebespaar und der Tod von Rembrandt.



Kleine Kollektionen wie italienische Handzeichnungen des 16.-l8. Jahrhunderts, eine Auswahl aus dem Werk Chodowieckis, die von Hermann Pampel gestifteten Jugendstilgrafiken, kommen hinzu.
Die Greizer Hofbibliothek wurde gezielt von Heinrich XI. (1722-l800) mit Enzyklopädien, naturwissenschaftlichen Abhandlungen, Darstellungen derHaus- und Gartenarchitektur und vor allem mit Schriften der französischen Aufklärung eingerichtet. Illustrierte Bücher und Literatur zur französischen Revolution folgten. Die Übernahme von Teilen der Bibliothek des Rutheneums brachte etliche Baseler Frühdrucke und weitere wissenschaftliche Darstellungen. Arbeiten des Geographen Ph. Cluever und die im 18. Jahrhundert angelegte Sammlung alter Landkarten bestücken weitere Abteilungen des Museums.

Das Sommerpalais, unter Heinrich XXI. 1789 erbaut, bietet in der ehemaligen Orangerie und im Grafikkabinett Raum für Wechselausstellungen. Den Mittelpunkt der Museumsaktivitäten bildet die Karikatur: die Erforschung der Sammlung, ihre Ergänzung durch Exponate aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Dokumentation der Gegenwartskarikatur und die Förderung junger Zeichner durch Wettbewerbe. Das Konzept fragt nach künstlerischen Aussagen, die hinter der Pointierung jeweiliger tagespolitischer Ereignisse, Komik, Satire, Humor oder Groteske gestalten. Altestes Exponat des Satiri-cums ist das Schand- oder Spottbild auf Mathias Flacius aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, das Stellung zum theologischen Streit im Frühprotestantismus bezieht. Karikaturen aus den folgenden Jahrhunderten, von W Hogarth, Callot, L.L, Billy und über 500 Lithografien von Daumier geben Auskunft über Drucktechniken, ästhetische und soziale Entwicklungen. Zu den Einzelblättern wurden satirische Zeitschriften hinzuerworben, u.a. die ab 1847 erschienenen Düsseldorfer Monatshefte. Unterstützt vom Eulenspiegel-rlag, fanden diese Zeitschriften und Bibliotheken mit Karikatursammlungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen erkundigungswürdigen Platz im Greizer Satiricum.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen