Schlossvcrwaltung
Bad Mergentheim

Tel. 0 79 31/5 22 12
Fax 0 79 31/5 26 69

ganzjährig geöffnet

Das ehemals hohenlohische, aus einer Wasserburg hervorgegangene Deutsch-ordensschloss Bad Mergentheim wurde 1527 zur Residenz erhoben. Sein Hofgarten geht in den Anfängen auf die Zeit um 1600 zurück. Die ursprünglich geometrisch gestalteten und mehrfach veränderten und vergrößerten Anlagen wurden ab 1791 auf Befehl des Hoch- und Deutschmeisters Maximilian Franz von Österreich in einen Lartdschaftsgarten umgestaltet.

Verantwortlicher Hofgärtner war Franz Joseph Hüller. Der Ausbau erfolgte in drei Stufen und trug sowohl den wirtschaftlichen (Obstwiesen) wie auch den kontemplativen und repräsentativen Bedürfnissen der Herrschaft Rechnung. Südlich der Kernburg, jedoch noch innerhalb des Schlossgrabens lag in einem Blumengarten ein großartiger Gartensaal (Sala terrena) mit umfangreicher Orangerie. Außerhalb des Grabens schloss sich nach Westen der Landschaftsgarten an.

Im Zuge der Mediatisierung übernahm 1809 die württembergische Krone den | Deutschordensbesitz. Die weitläuen Gartenartlagen standen nun der Bevölkerung offen. Mangelnde bzw. unsachgemäße Pflege führte im Laufe der Zeit zum Verfall der gärtnerischen Inhalte. Die Sala terrena und der Blumengarten ver- schwanden ganz. Seit 1990 ist eine schrittweise Wiederherstellung des rund 10 ha großen Schlossgartens im Gange.

Als einer der bedeutendsten erhaltenen Landschaftsgärten Baden-Württembergs zeigt der Mergentheimer Garten eine große Gestaltungsvielfalt und Subtilität in Lichtführung und Raumbildung. Exotische Motive wie das Schellenhäuschen am Rande des Arboretums und das Halbmondhäuschen inmitten der Obstpartie wechseln mit großzügigen Landschaftsbildern. Zu der stimmungsreichen elfalt heiterer wie melancholischer Szenen tragen Spiegelungseffekte des Sees und Gedenksteine bei.