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Sand in Nobelqualität

Sand in Nobelqualität

Der berühmte, früher eher berüchtigte märkische Sand ist nach wie vor reichlich vorhanden. Hier und da in allerfeinster, leuchtend hellgelber bis fast weißer, absolut sauberer Nobelqualität. Wie an der Abbruchkante einer Binnendüne südlich von Dreetz, dort wo das Land abfällt zum tiefer gelegenen, flachen und ganz und gar nicht sandigen Rhinluch.
Auf Sand dieser Art könnten Kurdirektoren von Nord-und Ostseebädern neidisch werden. Als Streusand konnte er Verwendung finden - damals, als man noch mit Gänsefederkiel und selbstgebrauter Tinte schrieb. Er war auch eieruhrtauglich. In Eieruhren, wie Großmutter sie hatte.
Für Fotografen ist eine solche >angeschnittene< märkische Binnendüne ein Naturmotiv der Sonderklasse.

n Torfgräbern, Karpfen und Störchen
Linum bedeutet Leinen. Nach gründlicher Einwohnerrecherche ist das 700jährige Linum der einzige Ort in Deutschland, der diesen Namen trägt. Das Dorf liegt auf einem schmalen Höhenzug, dem Ländchen Bellin, das zwischen Rhinluch und Havelländischem Luch eingebettet ist.
Der Kirchturm des Ortes trägt an der Spitze eine Krone - eine Besonderheit. Gestiftet hat sie 1711 König Friedrich L, der in der Gegend häu auf Jagd ging.



1788 wurden im Rhinluch bei Linum große Torfvorkommen festgestellt. Die Torfgräberei begann. Dr. F.H. Ungewitter berichtet in seinem Buch »Neueste Erdbeschreibung und Staatenkunde« im Jahre 1853:
»Linum, mit der wichtigsten Torfgräberei in der ganzen Monarchie (jährlich über 21 Millionen Stück Torf).«
Mit Kähnen wurde der Torf nach Berlin geliefert. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts war Torf kaum noch -gefragt. Das lange Linumer Wirtschaftswunder ging rasch zu Ende.

Die ausgetorften und wassergefüllten Flächen dienten bald als Karpfenteiche. 1969-l971 vergrößerte man die Teichflächen. Nach Angaben im Ort sind es heute 240 Hektar. Die Linumer Teichlandschaft ist ein Begriff und ein sehr eigener, naturhafter Lebensraum für vielerlei Tiere, vor allem aber für Stand- und Zugvögel.
Auch Weißstörche brüten in Linum. Etwa ein Dutzend Brutpaare werden jährlich gezählt. In der ehemaligen Schmiede des Ortes hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ein Weißstorch-Informationszentrum eingerichtet. Der Besucher erfährt beispielsweise:
»Das wechselfeuchte Grünland liefert den Störchen die wichtigsten Nahrungstiere wie Mäuse, Maulwürfe, Frösche, Reptilien, Fische, Heuschrek-ken, Käfer und Regenwürmer. Ein Brutpaar mit drei Jungen muß täglich 4 kg Nahrung langen. Diese Menge muß nach Möglichkeit innerhalb eines Umkreises von 3 km ums Nest gefunden werden.«

Nachdenklich stimmt diese Warnung: »Die intensive Entwässerung der Feuchtwiesen ermöglichte in den vergangenen 20 Jahren die Gewinnung neuer landwirtschaftlicher Nutzflächen, gleichzeitig führte sie jedoch zu schweren Schäden der Böden, in der natürlichen Vegetation und Tierwelt. Die Entwässerung von Feuchtwiesen gehört zu den Hauptursachen des Bestandsrückgangs der Weißstörche in Deutschland. Ausgedehnte möglichst feuchte Wiesengebiete sind auch heute noch die wichtigste raussetzung für ein dauerhaftes Überleben dieser Tierart. Weitere Ursachen für den Rückgang von Störchen finden wir in der Beseitigung von Altwässern, Tümpeln, feuchten Senken sowie als Folge intensiver Landwirtschaft.
Nur die Wiedernässung der Niedermoorflächen und eine Rückkehr zur extensiven Landwirtschaft kann dem Rhinluch und seinen Lebewesen eine Zukunft bieten.«

Linumer Teichlandschaft
n hier aus läßt sich die gelwelt an und auf den Linumer Teichen beobachten







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