REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Rupertiwinkel

Rupertiwinkel

Die Zeiten, als der hl. Rupert im Südosten Bayerns predigte, sind längst vorüber. An das Lebenswerk des Missionars erinnert der Name des himmtisch schönen Seen- und Hügellands.

Aus der Landschaft nicht wegzudenken: das Erbe des Salzachqletschers

Höglwörth
Unweit der Autobahn liegt auf einer idyllischen Halbinsel inmitten des kleinen Höglwörther Sees die Klosterburg Höglwörth. Alte Bäume rahmen die barocke Klosterkirche, Burgtor und Nepomukbrunnen stilvoll ein und vereinen sich an schönen Tagen mit der im See gespiegelten Bergkulisse zu einem traumhaft schönen Bild. Schon 1125 war das Kloster im Besitz der Augustiner-Chorherren. Die Herrschaft der Salzburger währte bis 1817; heute ist die Anlage in Privatbesitz. Unbedingt empfehlenswert ist ein Besuch der Klosterkirche St. Peter und Paul: Sie wurde im 17. und 18. Jh. neu erbaut und ist mit schönen Stuckarbeiten aus der Wessobrunner Schule ausgeschmückt.
Für Erholung und Entspannung sorgen der Gasthof neben dem Torturm und ein schattiger Spielplatz.

Teisendorf
Zwei wichtige Verkehrsadern trafen sich einst in Teisendorf: der Salzweg von Bad Reichenhall und die alte Handelsstraße von Salzburg nach Traunstein. Im Lauf der Geschichte hatten die Teisendorfer immer wieder mit Bränden zu kämpfen; viele der alten Gebäude fielen den Flammen zum Opfer. Für Naturfreunde hat der Ort etwas ganz Besonderes zu bieten: den geologischen Lehrpfad in der Nähe des Schwimmbads. Er erläutert gut nachvollziehbar, wie der mächtige Salzachgletscher in der jüngsten Eiszeit die umgebende Landschaft formte.




Schönramer Filz
Wie der Waginger See ist auch das Schönramer Filz eine Hinterlassenschaft des Salzachgletschers. Noch vor 12 000 Jahren schoben sich seine bis zu 500 m hohen Gletscherzungen über das Land. Sie frästen Mulden ins Gelände, die durch eine undurchlässige Tonschicht aus fein zermahlenem Gestein nach unten abgedichtet wurden. ele von ihnen füllten sich später mit Wasser, manche vermoorten auch.

Waging am See
Der Marktflecken ist einer der wenigen Badeorte am Waginger See. Beim Bummel durch die gemütliche Altstadt fallen die Häuser mit ihren flachen Satteldächern auf. Sie wurden im 18. und 19. Jh. erbaut. Die Geschichte des Ortes beginnt allerdings wesentlich früher, denn das Gebiet ist uralter Siedlungsboden: Schon die Kelten waren in diesem Landstrich zu Hause. Archäologische Funde aus der Zeit von 500 bis 700 sind im Bajuwarenmuseum ausgestellt.
Naturinteressierten sei ein Besuch des Vogelmuseums im 1 km entfernten Weiler Graben nahe gelegt. 300 präparierte Arten sind zu sehen. Im Kurviertel am Seeufer befindet sich ein Freizeitzentrum mit Wasserrutsche, Bootsverleih und Lidopark; hier kommen besonders Kinder auf ihre Kosten.

Wonneberg
Auf dem Weg durchs heitere Hügelland kommt bald Wonneberg mit der Kirche St. Leonhard in Sicht. Unübersehbar ist der markante Kirchturm mit seinen vier Zwiebelhauben. Kostbarstes Stück des Gotteshauses aber ist der Hochaltar aus dem frühen 16. Jh. Er zeigt biblische Szenen, die der Künstler in seine Heimat verlegt hat. Der Zug Jesu nach Golgatha spielt sich vor der Kulisse von Bad Reichenhall ab, den Garten Gethsemane hingegen hat Gordian Guckh vor Salzburg angesiedelt. Der Künstler war eine Zeit lang Bürgermeister des Salzachstädtchens Laufen und Anhänger Salzburgs, nicht Bayerns. Genützt hat die künstlerische Proanda allerdings wenig: Der gesamte Rupertiwinkel kam 1806 zu Bayern.
Auf schmalen Sträßchen geht es weiter durch die grüne Hügellandschaft, vorbei an schmucken Bauernhöfen nach Palling. Der Ort liegt auf uraltem Siedlungsboden: Funde aus der Jungsteinzeit und Merowingerzeit zeigen, dass dort seit 4000 Jahren Menschen siedeln, leben und arbeiten.

Stein an der Traun
Schaurige Geschichten ranken sich um Heinz von Stein, genannt "der Wilde. Der berüchtigte Raubritter soll ein derart ruchloses Leben geführt haben, dass er nach seinem Tod nicht in geweihter Erde ruhen durfte.
So düster wie die Legenden über Heinz von Stein ist die trutzige Felsenburg des Räubers selbst, die größte und besterhaltene ihrer Art in Deutschland. Natürliche Grotten in einer Nagelfluhwand (zu festen Schichten verbackener Schotter), die hier 50 m nahezu senkrecht aufragt, haben die Erbauer im 15. Jh. mit mächtigen Tuffquadern geschlossen. Wehrgänge und Treppen, Verbindungs- und Fluchtwege, Säle und Kammern wurden aus dem Fels gehauen. Eine bemerkenswerte Anlage entstand, die man heute mit Laternen und Taschenlampen in der Hand erkundet. Durch einen langen Gang und über Treppen gelangt man von der Felsenburg an eine schwere Tür, die sich zum Burghof des Hochschlosses öffnet.
Unten im Talgrund befindet sich ein weiteres Schloss, das Neue Schloss. Es wurde im 19. Jh. stark verändert und beherbergt heute ein Gymnasium.

Trostberg
Ein Rittersmann war einst auch in Trostberg zu Hause. Hans von Pien-zenau hieß er, und die Einwohner der heutigen Industriestadt haben ihm
an der Alzbrücke ein Denkmal gesetzt. Zunächst war der Adelige Verwalter auf Burg Trosperg. Als besiegter Kommandant der Festung Kufstein soll er es später gewagt haben, sein entblößtes Hinterteil dem Habsburger Kaiser Maximilian I. entgegenzurecken. Diese despektierliche Art von Begrüßung kostete Hans von Pienzenau am 17. Oktober 1504 den Kopf.
Nicht viel besser als dem Adeligen ist es der Burg Trosperg selbst ergangen. Im Mittelalter wurde sie als Bollwerk gegen die Salzburger Erzbischöfe erbaut. Geblieben sind von den stolzen Türmen und Mauern nur Ruinen, die heute als Aussichtsplattform dienen. In der Stadt zu ihren Füßen bestimmen schöne Bürgerhäuser und die Pfarrkirche St. Andreas das Bild.

Tittmoning
In Tittmoning trifft die Reiseroute auf die Salzach, die den Rupertiwinkel nach Osten hin begrenzt. Die verträumte Innenstadt lädt zu einem beschaulichen Bummel ein. Die vielen prächtigen Bauten, allen voran das Rathaus mit seinen zwölf von Lorbeer umkränzten, vergoldeten Cäsaren-Häuptern, sind Zeugen einer großen Vergangenheit, die bis in römische Zeit zurückreicht. Der Stadt- oder Marktplatz, der von pittoresken Gebäuden mit farbenfrohen Fassaden im typischen Inn-Salzach-Stil umsäumt wird, gilt als einer der schönsten seiner Art in Oberbayern.
Eine wichtige Station auf dem Stadtrundgang ist die ehem. Klosterkirche Allerheiligen. Die ursprünglich spätgotische Hallenkirche ist mit prunkvollen Barockaltären ausgestattet, die in dem für den Salzburger Raum typischen Schwarzgold gehalten sind und von weißem Stuck umsäumt werden. Nach dem Besuch der imposanten Stiftskirche St. Laurentius, einer interessanten Mischung aus Gotik und Barock, geht es dann hinauf zur mächtigen Burg. Sie wurde 1234 als Grenzbefestigung gegen Bayern erbaut; heute beherbergt sie das Heimatmuseum des Rupertiwinkels.
Unweit der Burg steht in idyllischer Lage die Wallfahrtskirche Maria Ponlach. Von dort führt ein Weg direkt zurück in die Altstadt durch den Ponlachgraben.

St. Coloman
Von einem grünen Hügel am Nordufer des Tachin-ger Sees grüßt die kleine Wallfahrtskirche St. Coloman ins Land. Der Künstler, aus dessen Werkstatt der wertvolle Flügelaltar stammt, ist wiederum Gordian Guckh, der einstige Bürgermeister von Laufen und überzeugte Salzburger, der auch den Altar in St. Leonhard am Wanneberg geschaffen hat. Das auf 1515 datierte Meisterwerk von St. Coloman ist eine Rarität: Es ist der einzige geschnitzte Altar aus Guckhs Werkstatt, der vollständig erhalten blieb.

Taching
Die Route führt nun einen landschaftlich besonders reizvollen Uferabschnitt des Tachinger Sees vor Augen. Ein ausgedehnter Schilfgürtel, Lebensraum für viele Vögel, säumt das Ufer.
Taching selbst ist ein attraktiver Erholungsort, der anmutig über dem Gewässer liegt. Bemerkenswert ist auch die gotische Kirche. Die Außenwand des Gotteshauses ist mit einem mächtigen Petrus-Fresko geschmückt. Für Badefreunde hat die Gemeinde ein schönes Strandbad angelegt.

Fridolfing
Die Region um Fridolfing war früher als Kornkammer des Salzburger Landes bekannt. Von der einstigen Bedeutung und dem damit einhergehenden Wohlstand zeugt noch heute die stattliche Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt. Der 1893 geweihte "Salzachdom gilt als größte Dorfkirche in Deutschland. Am Südrand des Ortes steht St. Johann, eine spätgotische Tuffsteinkirche. Nahezu unverändert hat sie die fünf Jahrhunderte seit ihrer Erbauung überstanden. Zwei Denkmäler erinnern an jene längst vergangenen Tage, als römische Siedler, Kaufleute und Soldaten auch im Rupertiwinkel ihre Spuren hinterließen.

Kirchanschöring
Etwas außerhalb von Kirchanschöring liegt der Weiler Hof. Hier hat ein Landwirt neben seinem Anwesen ein kleines Bauernhofmuseum aufgebaut. An diesem werden auch Oldtimer-Fans ihre wahre Freude haben: In der Ausstellungshalle stehen 50 herausgeputzte Karossen. Bei der Museumsbesichtigung werden von den Besitzern Speckbrot und Krapfen gereicht.

Abtsdorf er See
Zum Ende der Tour verheißt der Abtsdorfer See mit seinem Strandbad Badevergnügen und Erholung pur. Der See wird vom Haarmoos gespeist und hat deshalb ein besonders weiches und warmes Wasser. Früher war der Moorsee einmal doppelt so groß wie heute; im 18. Jh. wurde sein Abfluss, der Schinderbach, um 3 m abgesenkt. Ahnlich erging es später auch dem Wagin-ger See. Um wertvolle Anbauflächen zu gewinnen, senkte man 1867 seinen Wasserspiegel ab.

Laufen
Der bezaubernde Hauptort des Rupertiwin-kels blickt auf eine lange Geschichte zurück. Entscheidend für die Stadtentwicklung war seit dem Mittelalter das "weiße Gold der Berge: Salz aus Bad Reichenhall und Hallein wurde auf Saalach und Salzach nach Norden transportiert.
Schon im 11. Jh. siedelten sich in geschützter Lage an einer Flussschleife Binnenschiffer an. Stromschnellen zwangen die Flussschiffer, an dieser Stelle ihre wertvolle Fracht umzuladen. Aus dem Lager- und Stapelplatz entstand bald eine bedeutende Salzbörse und ein wichtiger Handelsplatz. Im 12. Jh. setzte eine Jahrhunderte währende Blütezeit ein. Die Salzburger ließen dort sogar ihre Münzen prägen. Erst als die Salzach 1816 zum Grenzfluss wurde und später dann noch die Eisenbahn der Schifffahrt Konkurrenz machte, sank die Stadt endgültig in die Bedeutungslosigkeit zurück. Das hatte allerdings auch einen Vorteil: Das historische Stadtbild blieb bis in die heutige Zeit nahezu unverändert erhalten.
Heute zeigen sich die prächtigen Bürgerhäuser, das Schloss und die Kirchen wieder im alten Glanz. Vom Stolz und Standesbewusstsein der Patrizier künden auch ihre kunstvoll in Stein gehauenen Grab-mäler, die sich zusammen mit den Epitaphen der Adeligen im spätgotischen Kreuzgang der Pfarr- und Stiftskirche aneinander reihen. Maria Himmelfahrt ist übrigens die erste gotische Hallenkirche Altbayerns.
Als bauliche Besonderheit ersten Ranges ist die Jugendstilbrücke über die Salzach weithin bekannt: Adler, Kronen, Wappen und Medaillons schmücken die dunkelgrünen Eisenbogen, Streben und Pfeiler.

Info
Anfahrt
A 8 München - Salzburg bis zur Abfahrt Bad Reichenhall, weiterauf der B 20 Richtung Bad Reichenhall, an der nächsten Kreuzung nach rechts Richtung Teisendorf

Auskunft
Fremdenverkehrsverband Rupertiwinkel Bahnhofstr. 2 83395 Freilassing
Telefon: 08654/2312 Fax 08654/1735
www.rupertiwinkel.de

Antik-Markt
Rotlmayrstr. 26 83410 Laufen
Freunde alten Mobiliars sind hier gut bedient Das unter Sammlern bekannte Geschäft bemüht sich, jeden Wunsch zu erfüllen und auch ausgefallene Stücke - vom Prunkschrank bis zum speziellen Bauernmöbel - zu fairen Preisen zu beschaffen.

Pension Anneliese Daiss
Am Fongberg 10
83329 Waging am See
Telefon: 08681/1238
ele Stammgäste schätzen die familiäre Atmosphäre der kleinen, ruhig gelegenen Pension.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen