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Route 2 SCHWARZWALD: Von Neuenbürg über Ettlingen und Baden-Baden nach Bad Wildbad

Route 2 SCHWARZWALD: Von Neuenbürg über Ettlingen und Baden-Baden nach Bad Wildbad

Kirschgarten, Eisenerz und Automobile. Die liebsten Schlösser der Markgräfin Sibylla Augusta. Zum Baden ins illustre Weltbad Baden-Baden. Und immer wieder Bäder: Herrenalb und Wildbad. Dazwischen die Brandruine eines Nonnenklosters: Frauenalb.

Neuenbürg

Von Pforzheim aus geht es hinein ins Enztal und damit auf der B 294 in südwestlicher Richtung nach Neuenbürg (ca. 7500 Einw.), ein in seinem historischen Kern erhaltenes Städtchen (Stadtrecht seit dem 14. Jh.), das sich an einer engen Schleife der Enz entwickelt hat und von einem auf dem Umlaufberg des Flusses gelegenen Schloß, der Neuen Burg, optisch dominiert wird.

Die Gegend war in der Zeit der Kelten und Römer und vor allem im Mittelalter für ihr Eisenerz bekannt, dessen Abbau bis ins 19. Jh. hinein betrieben wurde. Von der im 12. Jh. begonnenen Burganlage blieb nur der hintere Teil als Ruine erhalten; der vordere Teil hingegen wurde im 16./17. Jh. als stattliches Renaissanceschloß ausgebaut. Zwischen der Ruine und dem Schloß erstreckt sich ein im Sommer blühender Park, Kirschgarten genannt.
Die ehemalige, im Kern frühgotische Schloßkirche St. Georg, die mit ihrer hohen, spitzen Turmhaube auf halber Höhe zwischen Schloß und Stadt aufragt, besticht im Innern durch Wandfresken vorwiegend des 14. Jh. (Christus- u. Mariendarstellungenl. Auch hier kann man in einer stillen Parkanlage wandeln, die aus dem alten Friedhof der Kirche entstanden ist.



An der Marktstraße der Stadt Neuenbürg trifft man auf die klassizistische evangelische Stadtkirche aus dem Jahr 1788, die innen einen herrschaftlichen Eindruck rmittelt, und das um 1800 erbaute Rathaus, dessen Rundbögen im Erdgeschoß noch an seine Verwendung als Markthalle erinnern. Beim jährlichen Maimarkt erstrecken sich die bunten Stände zwischen Rathaus und Kirche und darüber hinaus.
Im Süden Neuenbürgs (an der Straße nach Waldrennach) lockt ein früheres Eisenerzbergwerk, das heute als Besucherbergwerk gestaltet ist: die Frischglück-Grube.

Zur Fortsetzung der Route rläßt man Neuenbürg jedoch in westlicher Richtung und hält auf Marxzeil zu, in dessen Ortsteil Pfaffenrot ein Fahrzeugmuseum zu besichtigen ist. Dort gibt es nicht nur alte Automobile zu bewundern, sondern auch Kutschen, Traktoren, Straßenbahnen und Lokomotin. Aus Pfaffenrot stammt die Familie des berühmten Automobilingenieurs Carl Friedrich Benz (1844-l929). Das Museum wurde zu seinen Ehren gegründet.

Ettlingen und Schloß Farite

Von Marxzell aus geht der Weg am Fluß Alb entlang einige Kilometer nach Norden, um schließlich, nach Westen einschwenkend, Ettlingen zu erreichen, das auch als »Sprungbrett zu einem Ausflug nach Karlsruhe (s. S. 64) genutzt werden kann (z. B. mit den Stadtbahnlinien 1 und 11). Die Landschaft zwischen Karlsruhe, Pforzheim und Baden-Baden wird als der Albgau bezeichnet. Zwischen Ettlingen und Bad Herrenalb fahrt die historische Albtalbahn.

Stadtgeschichte

Ettlingen (ca. 38 000 Einw.) reicht geschichtlich bis in die Römerzeit zurück. Die Stadterhebung erfolgte 1191/92. 1689 wurde die Stadt im Pfälzischen Erbfolgckricg wie viele andere Orte niedergebrannt. Die Wirtschaftsgeschichte Ettlingens wird vor allem durch die seil dem Mittelalter bezeugte Papierindustrie geprägt, die sich den Wald und die Wasserkraft zunutze machte.

Stadtbummel

Zwei Zentren sind in der Stadt zu erkennen: der Marktplatz mit der Marktstraße und der Schloßbereich. Am Marktplatz erhebt sich das 1737 errichtete Rathaus mil seiner breiten Sandsteinfassade und der 1737-1739 veränderte Rathausturm, der einst zur mittelalterlichen Stadtbefestigung gehörte. Nicht weit vom Rathaus entfernt steht die katholische Martinskirche (Kirchenplatz), die im Kern romanischen Ursprungs ist. Nach den Zerstörungen des Jahres 1689 wurde das Langhaus in barocker Manier neu erbaut (1732/33). Die verkehrsberuhigten Gassen und Plätze des Zentrums bieten überall Anreize zum Verweilen, seien es die Auslagen der vielen kleinen Geschäfte oder die Stühle der Cafös.

Das Schloß, eine große Vierflügelanlage (1728-33), ließ sich die in Böhmen geborene Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden (1675-1733) als Witwensitz ausbauen. Sie war die Gattin des durch seine ruhmreichen Feldzüge gegen die Türken als »Türkenlouis« bekannten Markgrafen Ludwig Wilhelm 1.(1655-1707).

Besonders beachtenswert sind am Ettlinger Schloß der Renaissance-Brunnen (1612) im Innenhof und die Kapelle St. Johann Nepomuk (heute Konzertsaal), die 1 732 von Cosmas Damian Asam (1686-1739) grandios mit Bildern aus dem Leben des Böhmenheiligen Nepomuk ausgestaltet wurde. Im Schloß können neben den Barockräumen verschiedene Museen besucht werden, so das Albgaumuseum, das u. a. Funde aus der Römerzeit zeigt, das Musikkabinett mit seiner Sammlung mechanischer Musikinstrumente, das Museum für Ostasiatische Kunst oder die Städtische Galerie, die Werke badischer Künstler des 20. Jh. beherbergt.

Wir verlassen die Stadt und fahren auf der B 3 kurze Zeit Richtung Rastatt (südwestlich). Gleich hinter Ettlingenweier geht es links auf eine Nebenstrecke, die über Maisch, Waldprechtsweier, Ober-weier und Bischweier nach Kuppenheim führt. Gleich südwestlich von Kuppenheim liegt das nächste Ziel: Schloß Favorite, ein wahres Kleinod (1710/11).

Und wieder war es die Markgräfin Sibylla Augusta, die sich dieses sommerliche Lustschloß errichten ließ. Die Sammelleidenschaft der Markgräfin führte zu einer extravaganten Ausgestaltung ihres liebsten Sommersitzes, woran u. a. die Sammlung der erlesenen Porzellane und Fayencen erinnert. Dem Schloß vorgelagert sind zwei langgezogene Arkadenbauten (um 1725), die in den Schloßpark, einen englischen Landschaftsgarten des späten 18. Jh., übergehen.


Weltbad Baden-Baden

Von Kuppenheim aus erreicht man rasch Baden-Baden, das nur wenige Kilometer südlich liegt. Freilich kann man hier auch einen Abstecher in die Residenzstadt Rastatt machen, die zu besuchen sich auf jeden Fall lohnt, obgleich sie schon zur Rheinebene zu rechnen ist. Die mächtige Rastatter Schloßanlage ist eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, ebenso wie die planvoll ausgeführte, barock geprägte Innenstadt um das Rathaus.

Eingebettet ins Tal der Oos, erstreckt sich Baden-Baden (ca. 52 OOO.Einw.) entlang verschiedener Anhöhen, wirkt verwinkelt in der Altstadt und mondän im Kurbereich. Alte und neue Architektur wechseln sich auf angenehme Weise ab, etwa am Augustaplatz mit dem Kongreßzentrum, dem Haus des Kurgastes und der evangelischen Stadtkirche des 19. Jh.

Wer nicht mit der Bahn oder per Flugzeug nach Baden-Baden kommt, sondern mit dem Pkw, sollte wissen, daß im Zentrum weitgehend Fahrverbot besteht, man also tunlichst den Wagen in einem der Parkhäuser unterbringt. In der Fußgängerzone läßt es sich dafür hervorragend bummeln und einkaufen. Und das Kurangebot ist Weltklasse.

Stadtgeschichte

Baden-Baden wäre vermutlich nichls ohne seine heißen Quellen, und die haben schon die Römer genutzt. Um 80 n. Chr. gab es eine erste militärische Ansiedlung mit dem Namen »Aquae«, was mit »Heilquellen« übersetzt werden kann. Kaiser Caracalla förderte die Niederlassung (213). Als die Alemannen ab 235 bzw. 260 das bis dahin römische Gebiet besetzten, kam das (vorläufige) Ende der Stadt.
Erst im Jahr 987 wurde die Ansiedlung wieder unter dem Namen »Badon« erwähnt. Badon kam unter die Herrschaft der Zähringer, die im 12. |h. auf dem nördlich gelegenen Battert-Berg die Burg Ho-henbaden als ihr I lerrschaftszen-trum errichteten und sich »Markgrafen von Baden« nannten.
1535 kam es zur Aufteilung der Markgrafschaft unter der katholischen und protestantischen Linie.

Das protestantische Herrschafls-haus führte daraufhin den Namen »Baden-Durlach«, das katholische »Baden-Baden«. Nach der Zerstörung durch französische Truppen im Jahr 1689 (Pfälzischer Erbfolgekrieg) verlegten die Markgrafen ihre Residenz jedoch nach Rastalt.
Der wirkliche Aufstieg der Kurstadt begann Mitte des 18. Jh. und erreichte im 19. |h. seinen Höhepunkt, als Potentaten und Künstler dem Weltbad die Ehre gaben. Nach 1945 hatte die Regierung der französischen Besatzungszone hier ihren Hauptsilz, und 1946 rief sie den Südwestfunk Baden-Baden ins Leben, Ab 1950 entwickelte sich der Kurbetrieb von neuem.

Stadtrundgang
Von den zahlreichen Kirchen-, Kur-und anderen Profanbauten seien die wichtigsten genannt. Sie lassen sich bei einem ausgedehnten Stadtrundgang ohne größere Mühe aufsuchen.
Auf dem erhöht liegenden Marktplatz steht die äußerlich massiv wirkende Stiftskirche, die auf den Resten römischer Thermen fußt. Der heutige Bau entstand hauptsächlich nach 1689. In östlicher Richtung folgt der trotz seiner prunkvollen Fassade ein wenig streng erscheinende Gebäudekomplex des Friedrichsbades, der 1869-1877 als luxuriöses Kurzentrum geschaffen wurde.

Dazu bildet der imposante Neubau der Caracalla-Therme, der 1985 eröffnet wurde, einen architektonischen Gegensatz, da die Thermenanlage in runder Form erbaut ist und das Außenlicht gut zur Geltung kommen läßt. Ein Aufenthalt innerhalb der erlebnisreich gestalteten Wasserbecken und Erholungsflächen dient dabei nicht nur der Gesundheit, sondern bereitet einfach Vergnügen.

Die Caracalla-Therme liegt östlich vom Friedrichsbad und im Anschluß an das ehemalige Frauenkloster zum Heiligen Grab mit seiner neobarock geprägten Kirche. Nördlich des Friedrichsbads steht auf einer Anhöhe das Stadtschloß der Zähringer (Neues Schloß), das aus einer älteren Burg in ein Renaissanceschloß umgebaut wurde und nach dem Brand von 1689 erneuert werden mußte.
Das Stadtbild wird an vielen Stellen von herrschaftlich aussehenden Hotelgebäuden und Villen vor allem des 19. und frühen 20. Jh. geprägt. Im ehemaligen Bad- und Gasthaus zum Baldreit (18./19. Jh.) ist das Stadtmuseum untergebracht (Küferstr. 3), das wertvolle Kunstgegenstände aus der Geschichte der Stadt zeigt.

Auf der anderen (linken) Seite der Oos, also der Altstadt gegenüber, befindet sich der mehrgliedri-ge Kurhaus-Komplex (1821-1824) mit dem berühmten Casino, dessen hohe korinthische Säulen vor der weißen Fassade einen vielleicht schon so beeindrucken, daß man sich in die prachtvollen Innenräume gar nicht mehr hineinwagt. Die Trinkhalle (1839-1842) und das Theater am Goetheplatz (1860-1862) ergänzen das Kur-Ensemble. Am 18. April 1998 wurde das große Baden-Badener Festspielhaus mit mehr als 2500 Plätzen eröffnet (Beim Alten Bahnhof 2). Hinter einem ehemaligen Bahnhofsgebäude aus dem späten 19. Jh., das ein Teil der Gesamtarchitektur wurde, ragt der neue repräsentative Bühnenbau auf, dessen terrassenförmig angebrachte Obelisken von Anfang an zu einem besonderen architektonischen Akzent der Stadt geworden sind.
Seit 1267 lebten Juden in der Markgrafschaft Baden. Eine jüdische Gemeinde bestand in Baden-Baden bis zu ihrer Vernichtung durch die Nazis. 1956 wurde eine neue jüdische Gemeinde gegründet. Ein Teil des Friedhofs im Stadtteil Lichtental ist ein jüdischer Friedhof (Eckbergstr.).

Im selben Stadtteil (südöstlich des Baden-Badener Zentrums) kann man das Kloster Lichtental aufsuchen, eine im Jahr 1245 durch die Markgräfin Irmengard von Baden gegründete Zisterzienserinnenabtei. Besucher haben eine durch ihre bauliche Geschlossenheit beeindruckende Klosteranlage mit einem weiten Innenhof vor sich. In ihren Grundrissen geht sie auf das 14./15. Jh. zurück; die Einzelgebäude des Klosters wurden später freilich erneuert. So entstanden etwa der Konventbau 1728- 1734 und der Torbau 1781. Die Hauptsehenswürdigkeit ist die im 15. Jh. veränderte Abteikirche.

Die Kontinuität des Klosterlebens wurde bis auf den heutigen Tag nie unterbrochen. Von den im Kloster lebenden Nonnen wird eine Grundschule geleitet.
In der Nähe, nämlich in der Maximilianstraße (Nr. 85), lädt das Brahmshaus zu einem Besuch ein. Der Komponist Johannes Brahms (1833-1897) verbrachte hier die Sommer der jähre 1865-1874.
In der direkten Umgebung der Stadt Baden-Baden können drei Ruinen besichtigt werden, die Einkehrmöglichkeiten bieten. Südwestlich der Stadt liegt die große Ruine Yburg, nördlich die Burg Hohenbaden, der Stammsitz der Markgrafen von Baden, und nordöstlich die Ruine Alteberstein. Alle drei Ruinen kann man mit dem Auto erreichen. Auf den Merkurgipfel (östlich der Stadt) kann man mit einer Standseilbahn hinauffahren.

Gernsbach

Wenn man Baden-Baden in Östlicher Richtung verläßt, erreicht man Cernsbach (ca. 15 000 Einw.). Das Stadtbild wird vom Fluß Murg sowie der Unteren und Oberen Kirche geprägt. Gernsbach, das 1219 erstmals urkundlich erwähnt wurde, entwickelte sich bald zu einem kleinen Handelszentrum, das später vor allem vom Holzhandel und von der Flößerei profitierte. Im 19. )h. begann die Papierindustrie eine große Rolle zu spielen, heute ist die Metallverarbeitung wichtiger.

Stadtrundgang

Am Rande des Marktplatzes ist das ehemalige Rathaus zu sehen, ein Renaissancebau (1617/18) und eines der wenigen Gebäude, das die großen Brände von 1 787 und 1 798 überstanden hat.
Die auf der Anhöhe liegende katholische Obere Kirche oder Pfarrkirche Unserer Lieben Frau entstand im 14. |h., wurde 1833 aber erheblich erweitert und neugotisch verändert. Der Turm ist noch vom älteren Bau vorhanden und war ursprünglich wie der nahe Stor-chenturm ein Teil der im 13. Jh. geschaffenen Stadtbefestigung. Originell wirkt die Brücke, die über die ehemalige Stadtmauer zu einem ebenfalls 1833 angelegten Friedhof führt.
Die Untere Kirche, nahe beim Fluß, ist eine spätgotische Jakobskirche (1467-1471), die vermutlich an einem alten Jakobuspilgerweg lag.

Bad Herrenalb und Frauenalb

Nordöstlich von Gernsbach liegt Bad Herrenalb (ca. 8500 Einw.), wo vor allem der ehemalige Klosterbezirk im Zentrum (nahe beim Kurhaus) interessant ist. Leider ist von dem 1149 gegründeten Zisterzienserkloster nicht mehr allzu viel übrig. Schulden, eine Plünderung durch aufständische Bauern (1525) und die endgültige Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg sind dafür verantwortlich.
Geblieben ist neben einem Turmrest (15. Jh.) der ehemaligen Befestigung der Abtei nur die Ruine des Ende des 12. Jh. erbauten »Paradieses«, also der Vorhalle einer frühmittelalterlichen Basilika. Die sich anschließende evangelische Kirche besteht im Kern aus romanischen Teilen ihres klösterlichen Vorgängerbaus (z. B. Westwand, 12. Jh.). Der Chor ist spätgotisch (1478); Langhaus und Turm entstanden erst im Jahr 1739.
Zur Entwicklung der Stadt Bad Herrenalb (Stadt seit 1887; Bad-Titel seit 1971) hat hauptsächlich ihre Ausrichtung als Kurort beigetragen, schon seit dem 19. Jh., im wesentlichen aber erst seit 1949. Glücklicherweise blieb das Zentrum des Badeortes von Bebauungen verschont, so daß mitten in der Stadt ein relativ freier Kurpark-Bereich entstehen konnte.

Wenn man sich von Bad Herrenalb aus nach Norden wendet, also das Albtal entlangfährt, erblickt man schon nach wenigen Kilometern die Ruine einer mächtigen Klosterkirche: Frauenalb. Über eine Brücke mit einer Nepomuk-statue sowie an einem Sägewerk und einem Altersheim vorbei begibt man sich in den ehemaligen Klosterbezirk. Das nach 1180 gestiftete Zisterzienserinnenkloster war eine Parallelgründung zu Herrenalb.
Nach wechselvoller Geschichte wurde das Kloster in der Säkularisation 1802 aufgelöst und danach profan genutzt. Mehrere Brände, besonders der letzte Brand im Jahr 1853, ließen das Kloster und seine Kirche (18. Jh.l weitgehend zur Ruine werden. Die nur noch in ihren Außenmauern erhaltene Klosterkirche hat etwas Gespenstisches an sich und vermag dadurch erst recht zu beeindrucken.

Bad Wildbad

Das letzte Ziel dieser Route, Bad Wildbad, erreicht man über Bad Herrenalb und dort links hinauf in den Wald, um auf den Ort Dobel und die B 294 zuzuhalten, eine angenehme Waldstrecke. Der B 294 dann nach Süden folgen und nach einigen Kilometern rechts in Richtung Bad Wildbad (ca. 12 000 Einw.) abbiegen, das an der Großen Enz liegt. »Bad« darf sich die Stadt seit 1992 nennen.

1840-1870 war die Blütezeit des Bades, als internationales Publikum, viele hochgestellte Persönlichkeiten und nicht zuletzt Dichter das berühmte Bad im Schwarzwald aufsuchten.
Das Bad ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Wildbad, also ein Ort, wo auf natürliche Weise heißes Wasser an die Oberfläche tritt. Und als solcher war er wahrscheinlich schon im 12. Jh. bekannt. Doch wer heute an der Enz und ihren Brücken entlang durch die Stadt flaniert, hat nicht mehr das alte Stadtbild vor Augen. Zwischen dem 14. und 18. Jh. nämlich haben mehrere schwere Brände Wildbad völlig verändert.

Manch Elegantes und manch Modernes prägen die Stadt, die gerade daraus ihre unverwechselbare Kurbad-Atmosphäre zieht. Sehenswürdigkeiten sind allemal die evangelische Stadtkirche am Kurplatz, die mit ihrer Rokokofassade den Jahren 1746-1748 entstammt, oder das Graf-Eberhart-Bad von 1840-1847 (Kurplatz 9) und das König-Karl-Bad (König-Karl-Str. 1) mit seinem prachtvoll ausgestatteten Treppenhaus (u. a. Allegorien auf das Badewesen), das 1881-1892 entstanden ist. Ein Heimat- und Flößermuseum befindet sich im nordwestlichen Stadtteil Calmbach (Bergstr. 1), das in Modellen und Originalen die Welt der Flößer lebendig werden läßt.
Wer gern hoch hinaus möchte, kann mit der seit 1908 bestehenden Standseilbahn vom Stadtzentrum aus auf den 750 m hohen, westlich gelegenen Sommerberg fahren. Eine richtige Waldwanderung (hin und zurück ca. 15 km) kann man von Wildbad bzw. dem Sommerberg aus in südwestlicher Richtung zum Naturschutzgebiet Wildseemoor bei Kaltenbronn unternehmen, dem größten Hochmoor Deutschlands.

Route: ca. 140 km; mind. 3-4 Tage, wobei für Baden-Baden oder die Ausflüge nach Karlsruhe und Rastatt zusätzlich Zeil eingeplant werden sollte. Die höhergelegenen Waldstrecken sind im Herbst und Winter mit Vorsicht zu befahren. Die Hauptstrek-ken im Rheintal sind verkehrsreich.

Unterkunft (Auswahl) in Baden-Baden: Die Übernachtungsangebote der Stadt sind ausgesprochen reichhaltig und reichen von Luxushotels bis zu preisgünstigen Unterkünften. Die folgende Auswahl der Hotels ist in dieser Reihenfolge zu lesen:
Brenner's Park Hotel & Spa, An der Lichtenlaler Allee, 45 072 21/90 00, Fax 387 72. Traditionsreich, luxuriös, angemessene Preise. Der Kleine Prinz, Lichtenlaler Str. 36, 45 072 21/34 64, Fax 382 64. Das Hotel setzt auf Romantik: Ausgestaltung im Sinne von Antoine de Saint-Exuptfrys Erzählung »Der Kleine Prinz«. Holland Hotel Sophienpark, So-phienstr. 14, TD 072 21/35 60, Fax 36 51 21. Haus mit Tradition, eigenem Park und großer Terrasse. Bad-Hotel zum Hirsch, Hirschstr. 1, 45 072 21/ 93 90, 381 48. Gilt als das älteste Hotel Baden-Badens: idyllisch in der Altstadt gelegen. Forellenhof Landidyll-Waldhotel, Stadtteil Caisbach (Nr. 91/südöstl. an der Straße nach Forbach u. dort direkt gegenüber der Abzweigung nach Cernsbach), 45 072 21/97 40, Fax 97 42 99. Nicht nur bekannt durch seine bewährte Forellenzuchl, sondern auch durch die 1964 gedrehte Fernsehreihe »Forellenhof« des SWF. Roe-derhof, Stadtteil Neuweier (südwestl.), Im Nußgürtel 2, 45 072 23/520 44, Fax 526 12. Gästehaus mit persönlicher Atmosphäre. Altes Schloß, Alter Schloßweg 10, 4? 072 21/269 48, Fax 39 17 75. Übernachtungen im (Mond-) Schatten der Burgruine Hohenbaden (nordwestl. d. Stadt).

... in Bad Herrenalb: Mönchs Posthotel, Dobler Str. 2, 070 83/74 40, Fax 744 22. Direkt am Kurhaus gelegen in einem historischen Gebäude und in der Fortsetzung einer Tradition, die als Herberge 1525 begann. Hotel Hafner, Im Wiesengrund 21, 45 070 83/30 16 u.
40 63. Das Haus steht in ruhiger Lage am Waldrand.

... in Bad Wildbad: Badhotel, Kurplatz 5, 070 81/17 60, Fax 17 61 70. Zentrale Lage. Hotel Bären, Kurplatz 4-6, 45 070 81/30 10, Fax 30 11 66. Zentral gelegenes, eindrucksvolles Haus. Hotel Post, Kurplatz 2, 45 070 81/16 11, Fax 16 90. Zentrale Lage. Pauschalangebot »Kur und Literatur«. Sommerberghotel, Sommerberg, Heermannsweg 5, Z 070 81/17 40, Fax 17 46 12. Modernes Hotel auf 750 m Höhe über der Stadl und direkt am Wald.

in Ettlingen: Hotel Erbprinz, Rheinstr. 1, Z 072 43/32 20, Fax 164 71. Haus gehobener Kategorie mil höheren Preisen.

... in Cernsbach: Hotel-Restaurant Sonnenhof, l.offenauer Str. 33, Z 072 24/ 64 80, Fax 648 60. Durch die Hanglage des I loteis mit Ausblick auf die Stadl.

... in Neuenbürg: Hotel-Restauranl Zur Alten Mühle, Im Gänzbrunnen, Z 070 82/924 00, Fax 92 40 99. Restaurant mit eigener Fischzucht, bekannt für seine Fischspezialitälen.

Essen und Trinken (Auswahl) auf Burg Alteberstein: 072 21/ 288 99.

... in Baden-Baden: Kurhaus-Restaurant, Kaiserallee 1, 072 21/90 70. Alte Laterne, Cernsbacher Str. 10, Z 072 21/299 99. La Provence, Schloß-str. 20, Z 072 21/255 50. Papalangi, Lichtentaler Str. 13, Z 072 21/316 16 od. 317 17. Waldhorn, Ortsteil Ober-beuern (südöstl.l, Beuerner Str. 54, 072 21/722 88. Restaurant Schloß Neu-weier, Ortsteil Neuweier (südwestl.l, Mauerbergstr. 21, Z 072 23/579 44. (Schloß Neuweier ist im Kern mittelal-terl., wurde aber im 18.-20. |h. mehrfach verändert.)

... in Bad Herrenalb: Klosterschänke, Hobler Str. 2, 070 83/74 40.

... in Bad Wildbad: Hochwiesenhof, Hochwiesenhof 4, 070 81/86 83.

... in Ettlingen: riadischer Hof, Leo-poldstr. 28, 072 43/317 69.

... in Frauenalb: König von Preußen, 072 48/16 17.

... auf Burg Hohenbaden: Alles Schloß Hohenbaden, Alter Schloßweg 10, 072 21/269 48.

... auf Burg Yburg: 072 21/254 75.

Öffnungszeiten in Baden-Baden:
Stadtmuseum im Baldreit, Kü-ferslr. 3, Z 072 21/27 84 88: tgl. außer Mo 10-12.30 u. 14-17 Uhr. Stadtgeschichlliche Sammlungen im Neuen Schloß, Schloßstr., Z 072 21/ 93 22 74: April-Okl. Di-So, 10-12.30 u. 14-17 Uhr (Änderungen mögl.). Brahmshaus, Maximilianstr. 85, Z 072 21/998 72: Mo, Mi, Fr 15-17 Uhr, So u. Feiertage 10-13 Uhr. Kloster Lich-tental, Hauptstr. 40: Führungen mit Anmeldung an der Klosterpforle (ab 7 Personen) tgl. 15 Uhr, Mo u. an jedem 1. So im Monat geschl. Die Abteikirche ist tagsüber geöffnet.

... in Bad Wildbad: Heimat- u. Flößermuseum, Stadtleil Calmbach/Bergstr. 1, 070 81/101 18: So 15-17 Uhr.

... in Ettlingen: Museen im Etllinger Schloß, 072 43/10 12 73 od. 10 12 59: Di-So 10-17 Uhr, Mo geschl., Führungen Sa u. So.14 Uhr.

... im Schloß Favorite: 072 22/ 412 07: Schloßführungen, Mitte März-Sept. tgl. außer Mo 9-17 Uhr, Okt.-Mit-te Nov. tgl. außer Mo, 9-16 Uhr.

... im Kloster Lichtental: s. Baden-Baden.

... in Marxzeil: Fahrzeugmuseum, Ortsteil Pfaffenrot, 072 48/62 62: tgl. 14-17 Uhr.

... in Neuenbürg: »Frischglück-Crube«, an der Straße nach Waldrcnnach. 070 82/791 00: April -Okt.. Sa, So u. Feiertage. 10-17 Uhr. Das Heimatmuseum im Schloß ist z. Zt. nicht zu besichtigen.

Kulturelle Veranstaltungen in Baden-Baden: Festspielhaus, Beim Alten Bahnhof 2, 0711/ 780 41 66 u. 01 80/557 00 (Kartenbestellung), 0711/78 6120 88 (Information), Fax 07 11/78 61 29 90. Zudem finden in Baden-Baden regelmäßig Kurkonzerte statt. Über den Spielplan des Theaters am Goetheplatz kann man sich unter 072 21/93 27 00 od. 93 27 01, Fax 93 27 05 informieren.

... in Bad Herrenalb: Bad Hcrrenalbcr Klosterfest jeweils am 1. Augustwochenende. Außerdem Kurkonzerte.

... in Bad Wildbad: Rossini-Festival im Juli, genaues Datum über Reise- u. Verkehrsbüro, s. Information (der Komponist Rossini weilte 1856 zur Kur in der Stadt). Außerdem Kurkonzerte, Theaterabende etc.

... in Ettlingen: Schloßfestspiele im Ftt-lingcr Schloß im )uli u. Aug.: Informationen u. Kartenvorvorkauf, Theaterkasse im Schloß, 072 43/10 13 80, Fax 10 15 30. Ebenfalls im Etllinger Schloß können das ganze Jahr über musikalische Veranstaltungen besucht werden. Besonderer Höhepunkt ist der internationale Pianisten-Wettbewerb alle zwei jähre im Aug. (in lahrcn mil geraden (ahreszahlen): Auskünfte s. Information. ... in Cernsbach: Altstadtfest am 3. Sep-lemberwochenende. Kurkon/erte im Kurpark zwischen Mai u. Sept.

... in Neuenbürg: Flößer- oder Schloßbergfest im alljährlichen Wechsel am ersten September-Wochenende. Maimarkt am ersten Wochenende im Mai.








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