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Römisch-Germanisches Museum - KÖLN

Römisch-Germanisches Museum - KÖLN

Adresse: Roncalliplatz 4,50667 Köln.

Telefon: (0221) 22124438,22122304.
Telefax: (0221) 22124030.

rkehrsverbindungen: über Dom/Hauptbahnhof.


Eintrittspreise: Erw. DM 10.-; Erm. DM 5,-; Schüler im Klassenverband 3,- DM. Öffnungszeiten: Di.-So. 10.00-l7.00 Uhr, Mi. 10.00-l9.00 Uhr, Mo. geschlossen.

Sammlungsschwerpunkte: provinzialrömische Antike, vor- und frühgeschichtliche Funde, Archäologie.
Museumspädagogik: täglich, 10-l4 Tage vorher anmelden, über Museumsdienst (Tel. 2214198, 2213468).

Die Geschichte der Kölner Sammlungen beginnt im 16. Jahrhundert. Bereits zu dieser Zeit wurden zufällig gemachte Bodenfunde gesammelt und katalogisiert; gleichzeitig begann eine gezielte Suche nach römischen Altertümern und es entstanden erste Abhandlungen darüber. Auch der Professor und letzte frei gewählte Rektor der alten Kölner Universität Ferdinand Franz Wallraf hatte eine umfangreiche Sammlung von Antiken, Gemälden, Mineralien und Kupferstichen zusammengetragen, die er 1818 der Stadt Köln mit der Auflage, ein Museum zu bauen, vermachte. Durch eine Stiftung des Kaufmanns Johann Heinrich Richartz wurde dies 30 Jahre später möglich. Das Museum, das als Wallraf-Richartz-Muse-um die Namen beider Männer trug, konnte im Jahre 1861 eröffnet werden. Die Römische Abteilung fand im Keller und im Erdgeschoss ihren Platz.




Zu diesem Grundstock kamen in der Folgezeit viele weitere Funde, die bei verschiedenen Bauvorhaben zutage getreten waren. Insbesondere Glas, Keramik und Schmuck, die als Grabbeigaben in den Gräbern rund um Köln aufgefunden wurden, gelangten in das Museum, in dem auch die Steindenkmäler gesammelt wurden. 1914 hatte die Römische Abteilung des Museums so an Bedeutung gewonnen, dass sie mit Josef Poppelreuter einen eigenen Direktor erhielt. Sein Nachfolger Fritz Fremersdorf wurde von der preußischen Regierung zum Staatlichen rtrauensmann für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer bestimmt. Seit dieser Zeit war das Museum nicht nur für die Museumsbeständc zuständig, sondern führte auch eigene Ausgrabungen und Forschungen, so in den römischen Friedhöfen, durch.

Eine Bereicherung erfuhr das Museum in den Dreißigerjahren durch den Erwerb von drei großen Privatsammlungen, die neben einigen Steindenkmälern vor allem Glas, Schmuck und Öllampen enthielten. 1945 kamen auch die geretteten Bestände des Museums für Vor-und Frühgeschichte hinzu. Mit diesem Denkmälerbestand wurde am 20. Oktober 1946 das Römisch-Germanische Museum gegründet, das zwischen 1964 und 1974 über der Stelle, an der 1942 das berühmte Dionysosmosaik gefunden worden war, entstand. Durch den Haupteingang gelangt man in die Eingangshalle, an deren Westseite ein großes Treppenhaus zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt. Von dort hat der Besucher einen guten Blick auf eines der Hauptwerke des Museums, das Grabmal des Poblicius. Das 1970 erworbene Monument konnte von G. Precht zusammengesetzt und zu einem 14,60 m hohen Grabturm rekonstruiert werden. Das von einem teranen der bei Xanten stationierten Lerchenlegion sich selbst, seiner Tochter Paulla und den noch lebenden Angehörigen geweihte Denkmal stand ursprünglich an einer Gräberstraße etwa 1,5 km vor dem Südtor der Stadt und war unterspült worden und eingestürzt. Ornamental und urlich re-licfierte Steinquader neben dem Poblicius-grabmal gehören zu weiteren monumentalen Grabbauten.
Im Hauptgeschoss sind in den Vitrinen westlich des Treppenhauses und hinter dem Grabmal vor- und frühgeschichtliche Funde ausgestellt. Sie bieten einen Überblick über Werkzeuge, Gefäße und Schmuck von der Altsteinzeit bis zu germanischen Siedlungsund Grabfunden der Zeit um Christi Geburt.

In einer Vitrine sind die Funde aus dem linearbandkeramischen Dorf von Köln-Lindenthal ausgestellt.
Nach dem Mittelbogen des römischen Nordtores beginnt ein Rundgang durch die Geschichte Kölns vom Beginn der Römerherrschaft bis in die Frankenzeit. Kostbare Mosaikböden sind hier neben einheimischer, ubischer Keramik und typischen Trachtbestandteilen zu sehen. Auf Steinpodesten und in den Vitrinen sind Funde zu den Themen römischer Handel, Religion und Militär ausgestellt.
Eingefügt in diese Gesamtschau ist das kleine Museum im »Im Turm« mit wechselnden Ausstellungen.
Darauffolgen die kostbarsten Stücke der weltberühmten Glassammlung. Neben zahlreichen Goldband- und Millefiorigläsern sind hervorragende Beispiele römischer Rippenschalen und Nuppengläser zu sehen. Eine weitere Vitrine zeigt eine Auswahl geschliffener Gläser, unter ihnen die sog. Zirkusschale und der Lynkeusbecher. Nach berühmten Einzelstücken wie dem Delphin-Rüsselbecher und dem Konchylienbecher kommt als herausragendes Meisterwerk das 1960 aufgefundene »Kölner Diatretglas«. Der Becher besteht aus einem farblosen Kelch, der im unteren Teil mit einem grünen Netzwerk überfangen ist. Das Schriftband am oberen Rand des Bechers enthält den Trinkspruch: »Trinke, lebe schön immerdar«.

Im Anschluss daran kann der Besucher die Schatzkammer besichtigen. Ein Teil der Sammlungen stammt aus den städtischen Ausgrabungen; der andere Teil kam 1934 aus zwei umfangreichen Privatsammlungen, der des Konsuls Nießen und der des Baron von Diergardt, hinzu. Außer umfangreichen Beständen hellenistisch-römischen Schmuckes sind hier vor allem kostbare Schmuckstücke der Völkerwanderungszeit, etwa aus den südrussischen Siedlungsgebieten der Ostgoten und Germanen oder den westgermanischen Siedlungsgebieten in Norditalien, Südfrankreich und Spanien zu sehen. Den zeitlichen Abschluss bilden wertvolle Beispiele fränkischen Schmuckes sowie Gläser des 6.-7. Jahrhunderts. In der Studiengalerie, die über einen Aufgang zu erreichen ist, sind kleine Bronzegeräte, Tonlampen und ausgewählte Münzen ausgestellt.
Am Ende des Rundganges sind Zeugnisse der römischen Religion zusammengestellt. Außer Denkmälern des Staatskultes befinden sich zahlreiche Zeugnisse der Mysterienreligionen im römischen Köln in der Abteilung. Im Un-tergeschoss wird anhand von mehreren Sarkophagen und ihrer Ausstattung das Thema Grabsitten und Totenkult dargestellt. Eine weitere Abteilung ist dem Alltag der Römer gewidmet. Die Denkmäler des täglichen Lebens reichen von der Grundausstattung eines römischen Hauses bis zu Kleidung, medizinischen Instrumenten und Spielsteinen. Nicht zuletzt befindet sich hier das berühmte Dionysosmosaik, das zum Speise- bzw. Festsaal eines reich ausgestatteten Wohnhauses gehörte. In den 32 Bildfeldern sind dionysische Szenen dargestellt, die möglicherweise mit einem Mysterienkult des Dionysos zusammenhängen.
Vor dem Eingang und östlich des Museums sind in einer Freizone weitere römische Steindenkmäler aufgestellt. Im Erdgeschoss des rwaltungsgebäudes ist eine Studiensammlung untergebracht.







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