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Rheinisches Landesmuseum

Rheinisches Landesmuseum

Adresse: Colmantstr. 14-l6,53115 Bonn.

Telefon, Telefax, Eintrittspreise, Öffnungszeiten:
waren zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht bekannt. Wegen Umbauarbeiten bis Herbst 2001 geschlossen. Sammlungsschwerpunkte: Urgeschichte, Römerzeit, Franken, Kunst und Kunsthandwerk bis einschließlich 20. Jahrhundert. Museumspädagogik: Kreativkurse und Ferienprogramme für Kinder und lugendliche, Vorträge, Lehrerfortbildung. Führungen: So. 11.15 Uhr, Gruppenführungen nach Voranmeldung. Führer: Führer durch die Sammlungen, 2. Auflage 1985.

Das Rheinische Landesmuseum des Landschaftsverbandes Rheinland geht auf das 1820 als eines der ersten deutschen Museen nichtfürstlicher Provenienz gegründete »Antiquitäten-Museum« zurück. Es gelangte 1823 bis 1874 unter die Schirmherrschaft der Bonner Universität, wurde 1874 Rheinisches Provin-zialmuseum und 1934 Rheinisches Landesmuseum. Sein erstes eigenes Gebäude an der Col-mantstraße erhielt das Museum 1893,1909 ergänzt durch einen Erweiterungsbau zur Bachstraße, den heutigen Neubau. Nach den Kriegszerstörungen wurde 1967 ein Neubau an der Colmantstraße errichtet und der ältere Bauteil bis 1969 umgebaut. Seit Anfang 1998 bis voraussichtlich Herbst 2001 ist das traditionsreiche Haus wegen umfangreicher Umbaumaßnahmen geschlossen.




Das Rheinische Landesmuseum hat die Aufgabe, Zeugnisse rheinischer Geschichte, Kultur und Kunst von den Anfängen in der Altsteinzeit bis zur Gegenwart zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und zu präsentieren. Es arbeitet eng zusammen mit dem Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland; in umfangreichen Depots außerhalb Bonns werden Funde aus den Ausgrabungen im Rheinland inventarisiert, sicher gelagert und in Auswahl für Dauer- und Wechselausstellungen genutzt. Die urgeschichtlichen Funde machen mit Siedlung- und Wirtschaftsformen, Technik und Gerätschaften von der Altstein- bis zur Eisenzeit vertraut. Spektakulärste Ausstellungsstücke aus dieser Epoche sind die Schädeldecke des Neandertalers (um 50000 v. Chr.) und der keltische Grabfund von Waldalgesheim aus der Eisenzeit. Römische Ausgrabungsfunde dokumentieren Militär und Besiedlung, Technik und rkehr, Alltag und Kunst, Religion und Grabkult. Von den vielen bekannten Fundstücken sind insbesondere zu nennen der Grabstein des in der Varusschlacht gefallenen Marcus Caelius, die Weihealtäre für die mütterlichen Matronen, ein Sonnengott-Mosaik aus dem 3. Jh., reichhaltige Bestände an Keramik und Glas und nicht zuletzt Geräte und Kunstwerke aus Eisen, Bronze, Silber und Bernstein. Funde mit eindeutigen Symbolen belegen, dass es schon in römischer Zeit im Rheinland Christen gegeben hat. Die Sammlung fränkischer Objekte, insbesondere Grabsteine, Waffen, Gläser, Keramik und Schmuck, ist eine der reichhaltigsten überhaupt. Das letzte Jahrtausend rheinischer Kultur vom Mittelalter bis zur Gegenwart wartet mit einer reichen Fülle von Kunstwerken und Objekten des Kunsthandwerks auf. Zur Sammlung romanischer Skulptur und Bauplastik gehören eine Anzahl hervorragender Werke, darunter die Gustorfer Chorschranken als ein Hauptwerk der romanischen und die Pietä Roettgen als eines der gotischen Zeit. Aus der älteren Malerei sind ein Marienaltärchen aus dem 15. Jh., das »Bonner Diptychon« und fünf Bilder eines Zyklus zur Ursula-Legende hervorzuheben. Das 16. Jh. ist vornehmlich durch kölnische und niederländische Maler vertreten, darunter erlesene Bildnisse von Barthel Bruyn. Besonders reichhaltig ist die Sammlung niederländischer und flämischer Gemälde mit Werken u. a. von Jan Brucghel d. A., Salomon van Ruydael, Jan van Goyen, Joos de Momper. Das 18. Jh. ist vor allem durch Maler wie Alexander Roslin, Rachel Ruysch, Januarius Zick und den Bildhauer Gabriel Grupello vertreten. Ein weiterer Schwerpunkt der Gemäldesammlung ist das
19. Jh. vornehmlich mit Bildern der Düsseldorfer Malerschule. Die rheinische Kunst des
20. Jh. ist vertreten durch Werke von Joseph Beuys, Leo Breuer, Peter Brüning, Gerhard Hoehme, Ernst Wilhelm Nay, Richard Seewald, Bernard Schultze, Hann Trier u. a. Innerhalb des Kunsthandwerks bilden Keramiken der rheinischen Töpferorte sowie Gläser besondere Schwerpunkte.

In der Neuaufstellung werden die Bestände des Rheinischen Landesmuseums nicht mehr in chronologischer Abfolge von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart präsentiert, sondern im Rahmen eines Themenmuseums nach thematischen Zusammenhängen quer durch die Epochen, In der ständigen Schausammlung haben die Besucherinnen und Besucher die Wahl unter folgenden Themen:
In einem Einführungsraum im Anschluss an das Foyer wird über die Gliederung des Museums informiert; hier stehen auch einige Großdenkmäler der römischen Epoche.

Die Abteilung »Epochen« stellt die großen Zeischnitte in der Geschichte des Rheinlandes mit wenigen, aber bezeichnenden Objekten in ihrem Ablauf vor.
Über die verschiedenen Methoden, mit denen archäologische Funde ausgewertet und konserviert werden, informiert »Den Geheimnissen auf der Spur«. Breiten Raum nehmen hier die Untersuchungen an den Knochen des Neandertalers bis hin zur Rekonstruktion dieses Menschen ein. In dieser Abteilung wird auch dargestellt, wie die Techniken der Künstler waren und wie die Kunstwerke restauriert werden. Die ränderung der Landschaft durch den Menschen und seine Kultur seit den Rodungen der )ungsteinzeit bis zur heutigen Industrielandschaft präsentiert die Abteilung »Von der Ur- zur Stadtlandschaft«. Eine lange Galerie von Landschaftsgemälden aus mehreren Jahrhunderten zeigt die ränderungen der Landschaft ebenso wie den Wandel in der Sicht der Künstler.
Mit dem Schamanismus der Altsteinzeit beginnt die Abteilung »Von Göttern zu Gott«. Die Darstellung führt weit über die vielen Götter der Römer bis zu dem einzigen Gott der Christen. Besonders thematisiert werden hier u. a. Klöster und Heilige. Im rlauf der Geschichte gehörte das Rheinland zu verschiedenen Mächten; durch Handel, rkehr, Pilgerreisen und andere Gründe für die Mobilität der Bevölkerung bestanden immer rbindungen zu anderen Teilen der Welt. Dies wird in der Abteilung »Das Rheinland und die Welt« thematisiert. »Macht und Mächte« spannt den Bogen von der Eroberung Germaniens durch die Römer über die Landnahme durch die Franken, die Territorien des Mittelalters und der Neuzeit bis hin zum Missbrauch der Kunst in der NS-Zeit und zum Staat der Gegenwart. Wie die Menschen im Rheinland seit der Altsteinzeit das Leben in einer oft feindlichen Umwelt meisterten und wie schon sehr bald - und dann durch die Jahrhunderte verfolgt - Handwerk, Technik und Kunst das Leben leichter, angenehmer und schöner machten, ist Thema der Abteilung »Leben und Schöner leben«. Durch alle Abteilungen des Hauses zieht sich anhand von uren, die etwa 15 bekannte Rheinländerinnen und Rheinländer darstellen, das Thema »Wir Rheinländer« - bis hin zu den fiktiven uren von Tünnes und Schäl. Stets wechselnd wird in »Szene Rheinland« zeitgenössische Kunst gezeigt; hier sollen vor allem jüngere rheinische Künstler mit ihren Werken vorgestellt werden. Die Präsentation der Objekte und die Inszenierungen werden ergänzt durch Hör-Kommcnta-re, Multimedia-Stationen, Filme und Musikprogramme.

Eine umfangreiche Fläche auf zwei Etagen steht für Wechselausstellungen zur rfügung. Der Vortragssaal mit modernster technischer Ausstattung, ein Seminarraum und zwei Werkräume ermöglichen ein breites Spektrum museumspädagogischer Angebote und ranstaltungen. Die wissenschaftliche Bibliothek mit etwa 150000 Bänden steht Forschern und der interessierten Öffentlichkeit zur rfügung. Dem Foyer angegliedert sind ein Restaurant und ein Museumsladen. Eine Parkgarage und Aufzüge durch alle Stockwerke erleichtern die Zugänglichkeit des Museums.







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