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Naabtal

Naabtal

Die sprichwörtliche Ursprünglichkeit der Oberpfalz ist in den beschaulichen Landstrichen und Städtchen rechts und links der windungsreichen Naab noch allgegenwärtig.

Aus den Narben des Braunkohlenbergbaus wurden idyllische Seen

Nabburg
Hoch über der Naab gelegen, gilt die 1050 Jahre alte Stadt als "Perle der Oberpfalz. Ihr mittelalterliches Bild wird von den beiden Stadttoren und der gut erhaltenen Stadtmauer bestimmt. Alljährlich am dritten Juliwochenende wird ein mittelalterlicher Markt veranstaltet - die Altstadt ist dann vom bunten Treiben der Handwerker, Händler und Gaukler erfüllt.
Dominiert wird der historische Baubestand vom gotischen Johannesdom, zu dem der lang gezogene, von bestechend schön restaurierten Bürgerhäusern gesäumte Marktplatz hinführt. Schmuckkästchen dieser "guten Stube ist das über 600 Jahre alte Rathaus mit seinem stilvollen Renaissance-Aufgang, mit Arkaden und gotischem Turm. Vom Zwinger, der doppelten Befestigungsanlage, bietet sich ein herrlicher Rundblick über das weite Naabtal.
Beinahe südländisches Flair umfängt den Besucher bei einem Bummel durch die romantischen Gassen. Kleine Töpfereien laden zur Besichtigung handgearbeiteter Stücke ein - Nabburg hat auch einen Ruf als traditionelle Töpferstadt. Im einstigen Wohnhaus des Malers Carl Schmidt-Wolfratshausen (1891-l971) sind Werke des elseitig begabten Künstlers ausgestellt. Der Stadt liegt ein interessanter Vorort zu Füßen: die so genannte Venedig, deren im süddeutschen Raum einmaliger Name mehrere Deutungen zulässt. Sicher ist lediglich, dass venezianische Kaufleute auf dem einst bedeutenden Fernhandelsweg von Venedig nach Prag hier Station machten.



Zu Nabburg gehört auch das 1 km flussauf-wärts gelegene Perschen. Im dortigen historischen Edelmannshof befindet sich das reich bestückte Bauernmuseum. Gleich daneben steht die Kirche St. Peter und Paul, eines der ältesten Gotteshäuser der Oberpfalz. Mit dem angegliederten, nach 1250 erbauten Karner (Beinhaus) und seinen eindrucksvollen romanischen Wandmalereien gilt das sakrale Ensemble als kunsthistorische Attraktion.
Die Route folgt der Naab talabwärts. Am Wölsenberg rücken die Talhänge zusammen: Der Fluss durchbricht den sanften Höhenzug des Naabgebirges.

Charlottenhofer Weiher
Rund um Holzhaus und Rauberwei-herhaus bilden zahlreiche dicht nebeneinander angelegte Fischteiche eine Art "Seenplatte. Dichtes Röhricht säumt die Ufer der harmonisch in die grüne Umgebung eingebetteten Weiher. Zahlreiche Vogelarten finden in diesen ausgedehnten, schier undurchdringlichen Schilfzonen hervorragende Brutbedingungen. Ringsum sind gefiederte Raritäten wie Rohrdommel und Eisvogel zu beobachten. Das gesamte Gebiet steht unter Naturschutz. Auf stillen Spazierwegen kann man die idyllische Welt der Weiher mit ihrer ungewöhnlich reichen Flora und Fauna kennen lernen.

Steinberger See
Das beliebte Freizeitgewässer liegt am Rand der Ortschaft Steinberg. Im Ort wartet eine Überraschung auf pferdebegeisterte Kinder: Ein gepflegter Ponyhof hat sich zu einer wahren Attraktion für Familien aus einem weiten Umkreis entwickelt.
Der immerhin 160 ha große See ist ein rekultiertes Überbleibsel des einstigen Tagebaus der Bayerischen Braunkohlenindustrie (BBI). Große Schaufelradbagger förderten in dem Gebiet bis in die 80er-Jahre rund 4 Mio. t Braunkohle jährlich. Später entstand hier die noch
junge Oberpfälzer Seenplatte, zu der auch die benachbarten Tagebauseen - Murner See, Briicklsee und Knappensee - gehören. Segelschulen und Bootsverleihstellen haben sich vor allem am Steinberger See niedergelassen; es gibt ansprechende Badeplätze und schöne Seeterrassen mit herrlichem Rundblick.
Die Erinnerung an den Braunkohlentagebau um Steinberg und Wackersdorf hält ein kleines Museum gleich neben dem Ponyhof in Steinberg wach.
Durch die waldreiche Landschaft gelangt man in ein beschauliches Seitental der Naab, das Regental. Unterhalb von Hof schlängelt sich das Flüsschen durch ein tief eingeschnittenes Tal, von dessen Hängen mittelalterliche Burgruinen grüßen.

Marienthal
Bei Marienthal durchbricht der Regen in einer engen Kehre einen Ausläufer des Bayerischen Waldes. Eine Ausflugsgaststätte lädt beim Barockschlösschen Marienthal zur Rast ein. Auch wer nicht einkehrt, sollte kurz anhalten, denn der Blick auf die zauberhafte Kulisse der steilen, dicht bewaldeten Talhänge zieht jeden Betrachter in seinen Bann. Außerdem führt von der Gaststätte ein beschaulicher Wanderweg hinüber zur Burgruine Stockenfels, die in beherrschender Lage über dem Regenknie thront. Ihre Anfänge reichen bis ins 13. Jh. zurück; bereits im Dreißigjährigen Krieg wurde sie von schwedischen Truppen zerstört.
Unterwegs durchs romantische Regental lohnt die Kirche St. Michael in Heilinghausen einen kurzen Stopp. Sie war einst eine bekannte Wallfahrtsstätte für Augenleidende.

Regenstauf
Auf dem 430 m hohen Schlossberg mit Aussichtsturm und Parkanlage sind noch die Reste der mittelalterlichen Burg "Stouff am Reng und ein 90 m tiefer Burgbrunnen zu sehen. Weit schweift der Blick von oben über die Höhen des Oberpfälzer Jura und des Vorderen Bayerischen Waldes. Zu Füßen des Bergs hat sich der Marktflecken Regenstauf mit seinen eng verschachtelten Häusern entwickelt.

Wolfsegg
Nach Überquerung des Regens führt die Route westwärts zurück in die weite Talniederung der Naab. Ausgedehnte Wälder mit idyllischen Picknickplätzen umgeben die Ortschaft Wolfsegg mit ihrer restaurierten Burganlage hoch über dem Ort. Der wuchtige ovale Mauergürtel hat die Burg in der Vergangenheit vor der Zerstörung bewahrt. Bis heute ist die wehrhafte Anlage erhalten geblieben. Der Rundgang durch die Burg führt auch in den Keller, wo man sich auf die Spuren der spukenden "Weißen Frau machen kann - vor allem für Kinder ein begeisterndes Abenteuer.

Kalimünz
Der kleine Marktort liegt malerisch an der Mündung der Vils in den Regen. Von der rund 500 Jahre alten Steinbrücke aus hat der Besucher die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Blickfeld: das rote Rathaus mit seinem verspielten Zwiebelturm, die reich bestückte Rokoko-Pfarrkirche und die gut 100 m über dem Ort thronende imposante Burg. Schon in vorgeschichtlicher Zeit befand sich auf diesem vorgeschobenen Bergsporn eine keltische Fliehburg. Die spätere Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
In der jüngeren Vergangenheit suchten immer wieder Künstler Inspiration im bezaubernden Burgenort Kallmünz. Prominentester Besucher war der Gründer der Künstlergruppe Blauer Reiter, Wassily Kandinsky, der sich 1903 mit seiner Malschule Phalanx einen Sommer lang in Kallmünz niederließ und sich dort mit der talentierten Malerin Gabriele Munter verlobte.
Der verwinkelte Ort mit seinen schmalen Straßen und kleinen Gassen, auf engstem Raum zwischen Naab und mächtigen Felshängen eingezwängt, ist auch heute noch ein beliebter Treffpunkt von Künstlern und Kunstfreunden. Die besondere Atmosphäre wird seit neuestem durch das eine oder andere Feinschmeckerlokal bereichert.

Burglengenfeld
Naabaufwärts wartet schon nach wenigen Kilometern das nächste von einer Burg überragte Städtchen. In Burglengenfeld animiert der erst vor kurzer Zeit umgestaltete und sanierte Marktplatz mit seinen Straßencafes zum Verweilen und Flanieren. Eine Gedenktafel am Renaissance-Rathaus erinnert an den großen Sohn der Stadt, den genialen Barockbaumeister Johann Michael Fischer (1692-l766), der insgesamt 32 prächtige Barockkirchen und 23 Klöster in München und Oberbayern schuf. Ganz in der Nähe der Naabbrücke bietet das Oberpfälzer Volkskundemuseum Einblicke in die traditionelle ländliche Wohnkultur der Region. Original-Werkstätten und sakrale Exponate verdienen genauso Beachtung wie eine ungewöhnliche Sammlung von Fuhrwerken.

Höllohe
Am Rand des Städtchens Teublitz erwartet der von der Gemeinde unterhaltene Naturpark Höllohe interessierte Besucher (freier Eintritt). Er vermittelt eine fundierte Vorstellung von der heimischen Flora und Fauna. Kinder dürfen im Streichelzoo Freundschaft mit Jungtieren schließen, außerdem Wildschweine und Rotwild in ihren Gehegen beobachten. Am Rundweg (mit Kiosk und Brotzeitstation) befindet sich außerdem ein gut ausgestatteter Abenteuerspielplatz. Um den zentralen Weiher tummeln sich einheimische Wasservögel. Gleich neben dem Park kann man sich in einem idyllischen Naturbad erfrischen.

Wiefelsdorf
Bei Münchshofen trifft die Reiseroute auf die romantische Jurastraße. Im Ort lockt eine traditionsreiche Brauerei mit bayernweit bekannten Weißbierspezialitäten zu einer Zwischenrast. Der Biergarten mit seinem herrlichen Baumbestand wirkt im Sommer wie eine grüne Oase. Frisch gestärkt geht es dann zu einem sakralen Kleinod: der ungewöhnlich reich ausgestatteten Dorfkirche. Sie ist romanischen Ursprungs, erhielt aber auf der Ostseite einen gotischen Anbau.
Unterwegs gelangt man naabaufwärts zwischen Wiefels-dorf und Naabeck an einen reizvollen Aussichtspunkt. Kurz bevor die Route in ein Waldgebiet überwechselt, öffnet sich von der Anhöhe aus in nördlicher Richtung ein weiter Blick über das grüne Naabtal.

Ettmannsdorf
Rund 500 m vor dem eigentlichen Ort weist eine weithin einmalige Ahornallee den Weg zum ehem. Gut Sitzenhof. Man überquert drei Brücken über die Naab und gelangt zu dem 1866 von den Frauen Zum Guten Hirten gegründeten Kloster; direkt gegenüber befindet sich das Hammerschloss, neben dem der deutsche Strompionier Oskar von Miller 1895 den Grundstein für den Aufbau der Schwandorfer Elektrizitätswerke legte. Noch heute steht an dieser Stelle ein kleines, von Wasserkraft getriebenes Elektrizitätswerk.

Schwandorf
Wahrzeichen der betriebsamen Industriestadt ist der gut erhaltene Blasturm, der letzte Rest des historischen Befestigungsrings. Im Turm erblickte 1812 Konrad Max Kunz, der einstige Leiter des Münchner Hoforchesters und Komponist der Bayern-Hymne, das Licht der Welt. Seine Heimatstadt erweist ihm heute noch die Reverenz: Dreimal täglich spielt ein Glockenspiel auf dem Marktplatz die Hymne.
Wer die nostalgische Ausstrahlung des mustergültig restaurierten Marktplatzes auf sich einwirken lassen will, sollte dies auf einer Bank beim Mönchsbrunnen tun. Ein kleiner Stadtrundgang führt dann vorbei an der Pfarrkirche St. Jakob und dem Venus-Parkhaus, anschließend hinauf zum Schwammerling. Von dieser Anhöhe aus genießt man eine großartige Aussicht über die Kirche und die Dächer der Stadt.
Mit einer besonderen Sehenswürdigkeit wartet der 408 m hohe Kreuzberg am Ostrand der Stadt auf. Oben steht das 1732 von den Kapuzinern gegründete Kloster mit dem hoch aufragenden Marienmünster. Die ursprüngliche Wallfahrtskirche von 1680 fiel 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Das heutige Gotteshaus mit seinen unverwechselbaren Dachpyramiden wurde im Jahr 1948 neu erbaut.

Fronberg
Der zu Schwandorf gehörige Naabort überrascht mit einer Attraktion für alle Kunstfreunde: dem Oberpfälzer Künstlerhaus in der stilvollen Kebbel-Villa. Zu besichtigen sind verschiedene Arbeiten der Sammlung Bezirk Oberpfalz. Aufschlussreiche Einblicke in die Welt der Lithografie und Radierung bietet die angeschlossene druckgrafische Werkstatt.
Etwas außerhalb bietet sich vom Naturdenkmal Lindenbaum aus ein herrlicher Rundblick über die grünen Fluren des Naabtals.

Schwarzenfeld
Auf dem Miesberg thronend weist das Passionis-tenkloster schon von weitem den Weg in den Marktort. Gründer des in Italien entstandenen Passionistenordens war der hl. Paul vom Kreuz (1694-l775). Sehenswertes Herzstück ist die Kirche aus dem 17. Jh. Sie wurde harmonisch in die eindrucksvolle Gesamtanlage des erst 1933 gegründeten Klosters einbezogen. Im Ort selbst stößt man in der Kirche auf lokalgeschichtliche Wurzeln: die Familiengruft der Grafen von Holnstein mit einer gut erhaltenen romanischen Kapelle. Die Grafen residierten im 19. Jh. im Schwar-zenfelder Schloss, dessen Geschichte bis ins 14. Jh. zurückreicht. Nach verheerendem Brand und langem Dornröschenschlaf konnte es inzwischen seine Auferstehung als stilvolles Hotel feiern.
In der weiten Talniederung um Schwarzenfeld sind Fischteiche aufgestaut. In ihnen werden die beliebten Oberpfälzer Spiegelkarpfen gezüchtet.

Freiung bei Stulln
Durch eine sanfte Hügellandschaft geht es mitten hinein ins einstige Flussspatreer der Oberpfalz, aus dessen Gruben von 1900 bis 1978 über 2,5 Mio. t dieses Rohstoffs für die Herstellung von Flusssäure gefördert wurden. Das Besucherbergwerk Reichhart-Schacht ist das letzte zugängliche Zeugnis aus der Blütezeit des Bergbaus. Man kann in einen originalen Abbaugang vordringen und erhält eine Vorstellung von früher üblichen Bergwerkstechniken.

Info
Anfahrt
Auf der A 93 Regensburg-Weiden bis zur Abfahrt Nabburg, weiter auf dem Zubringer

Auskunft
Fremdenverkehrsreferat Landratsamt Schwandorf Wackersdorfer Str. 80 92421 Schwandorf
Telefon: 09431/471466
Fax 09431/471444

Gasthof Fischgarten
Grünwaldstr. 34 92421 Schwandorf-Richt
Telefon: 09431/42829
Der Name hält, was er verspricht: Auf der Speisekarte stehen Karpfen, Forelle und Waller aus den Oberpfälzer Zuchtteichen der Umgebung. Im Sommer wird im schönen Biergarten serert.

Gasthof-Hotel Wolfringmühle
Wolfringmühle 92269 Fensterbach
Telefon: 09438/94020
Familienfreundliches Landhotel mit Biergarten, Ponyreiten und Wellness-Bereich. Reichhaltige Speisekarte mit Oberpfälzer Schmankerln.







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