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Museum Künstlerkolonie Mathildenhöhe - DARMSTADT

Museum Künstlerkolonie Mathildenhöhe - DARMSTADT

Adresse: Alexandraweg 26, 64287 Darmstadt.

Telefon: (06151) 132778/133385.
Telefax: (06151) 133739

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-.
Öffnungszeiten: täglich 10.00-l7.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Gastronomie: im Ausstellungsgebäude.

Sammlungsschwerpunkte: Möbel. Jugendstil, eingerichtete Räume.

Führungen: nach Absprache.
Führer: Museum Künstlerkolonie Darmstadt, 1990.


Das .Vluseumsgebäude als Ausstellungsstück, diese ungewöhnliche Kombination trifft man im Museum der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe an. Das 1990 eröffnete, im ehemaligen Atelierhaus, dem Ernst-Ludwig-Haus, eingerichtete Museum birgt Erzeugnisse, die zwischen 1899 und 1914 n den Künstlern der Mathildenhöhe angefertigt wurden. Den Impuls zur Gründung dieses wichtigen Zentrums europäischer Architektur und Raumkunst um 1900 gab der hessische Großherzog Ernst Ludwig, ein aufgeschlossener, den Künsten zugeneigter, mäzenatisch gesinnter Mann. Er berief 1899 sieben Künstler, unter ihnen Hans Christiansen, Peter Behrens und Joseph M. Olbrich nach Darmstadt, die vertraglich hier mindestens drei Jahre arbeiten sollten. Ziel war es, mithilfe n Architektur, Raumausstattung und Kunstgewerbe ein Ge-samtkunstwerk entstehen zu lassen, das die Lebensgestaltung des Einzelnen reformieren sollte.



Um das Atelierhaus gruppierten sich die selbst entworfenen Wohnhäuser der hier Tätigen sowie n Freunden der Kolonie. Anlässlich der Ausstellungen in den Jahren 1901,1904 und 1908 konnte das künstlerische Konzept der Öffentlichkeit rgestellt werden: Sachlichkeit, Zweckmäßigkeit, stilisierte Ornamentik im Detail waren angestrebte Gestaltungsziele.
1914 beendete der Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Arbeit in den Werkstätten. Versuche einer Wiederbelebung nach Kriegsende schlugen fehl; erst 1976 wurde durch eine Jubiläumsausstellung der Dornröschenschlaf der Mathildenhöhe beendet. Zwei Möbelensembles n 1903, ein Speisezimmer n Peter Behrens und eine Salongarnitur n Hans Christiansen (1903), zeigen den Spielraum, den das formale Konzept den Künstlern ließ. Die Eichenholzmöbel des Architekten Behrens sind »gebaute« Möbel, n blockhafter Strenge, mit kargem linearem Dekor; der Kunsthandwerker Christiansen hingegen »konstruiert« seine Möbel durch Ornamentik, wie hier mit dem Rosenkranzmotiv mit Schleife, aus Perlmutt in das Palisander-furnicr eingelegt.

Wie breit gefächert das Angebot der Künstlerwerkstätten war, zeigen die zahlreichen Keksdosen, die der Wiener Margold zwischen 1911 und 1914 für die Firma Bahlsen entwarf. Ohne Werbeschrift, nur mit dem Firmenstempel versehen, waren sie in ihrer Zeit ein Beispiel für avantgardistisches Produktdesign. Geradezu zum Markenzeichen der Mathildcnhöhe wurde der zweiarmige Zinnleuchter n Joseph M. Olbrich, dem Architekten des Atelierhauses. Ebenfalls untrennbar mit der Mathildenhöhe verbunden sind die irisierenden, mit Metalloxyden bemalten und eingefärbten Gläser n Schneckendorf, die in der ihm unterstellten Großherzoglichen Edelglasmanufakturbis 1914 ihren aufwendigen und wertllen Dekor erhielten.

Die Tradition des ländlichen hessischen Steinguts erneuerte Albin Müller mit Dosen, Flaschen, Waschtischgarnituren, Bierseideln und Küchenutensilien. Dem Bildhauer Bernhard Hoetger verdanken wir die »Kunst am Bau« auf der Mathildenhöhe. Auch die Buchkunst erfuhr hier entscheidende Impulse. Unter der Leitung der Brüder Kleukens erschienen in der 1907 nach englischem Vorbild gegründeten Ernst-Ludwig-Presse bis 1914 26 gezählte Drucke. Ihre buchkünstlerische Gestaltung, n der Typographie bis zum Einband, ist bis heute rbildhaft.







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