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Museum für Glaskunst - LAUSCHA



Museum für Glaskunst - LAUSCHA

Adresse: Oberlandstraße 10,98724 Lauscha.

Telefon: (036702)20724.
Telefax: (036702)452.

Eintritlspreise: Erw. DM4,-; Erm. DM 3,-; Kinder bis 14 Jahren DM 2,-. Öffnungszeiten: täglich von 9.00 -l7.00 Uhr.

Sammlungsschwerpunkte: Entwicklung der Glasherstellung im Thüringer Wald, Glas von seinen Anfängen bis in die unmittelbare Gegenwart, Kunsthandwerk des 20. Jhs. Führungen: täglich, nach Bedarf. Führer: Rudolf Hoffmann: Lauschaer Glaskunst heute, Lauscha 1972. Lauscha, Museum für Glaskunst, Sonneberg, 1972. Thüringer Glas gestern und heute, Sonneberg. 1979.

Am 10. Januar 1597 erteilte Johann Casimir, der in Coburg residierende Herzog von Sachsen, Landgraf von Thüringen und Markgraf zu Meißen, den Glasmeistern Hanß Greyner und Christoff Müller die Erlaubnis, im Tal des Lauschabaches, mitten im Thüringer Wald, eine Glashütte mit den dazugehörigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden zu bauen, und belehnte sie mit den dazu notwendigen Waldungen und Ländereien. Zum 300-jährigen Jubiläum des Hüttenortes gründete man in Lauscha feierlich das Glasmuseum. Es wurde am Hüttenplatz in der 1849 eröffneten Glasfachschule untergebracht, einem mit Schiefer rkleideten Fachwerkbau. Die Konzeption der Sammlung spiegelt auf 300 nV Ausstellungsfläche die Entwicklung der Glasherstellung im Thüringer Wald in chronologischer und thematischer Reihenfolge. Der museale Bestand umfasst im Wesentlichen Glas der Lauschaer Hütte und ihrer umliegenden Tochtergründungen. Ein kurzer Abriss der Techniken und Arbeitsmethoden begleitet die Schausammlung.




Das grünliche Waldglas dokumentiert die ersten Lauschaer Hüttenerzeugnisse des 17. Jahrhunderts, gezeigt wird darauffolgend das volkstümliche Gebrauchsglas, Apothekergefäße und Butzenscheiben. Die ersten barocken Trinkgefäße der Hütten wurden mit Emailmalereien und Goldornamenten geschmückt und an den Hof geliefert. Venezianische Fadengläser regten die Arbeit der Hüttenmeister an sowie auch das geschnittene Glas Böhmens. Die Glasmacherfamilien teilten sich den Ofen in Morgen-und Abendseite ein und nach dem Assoziationsprinzip arbeiteten sie gemeinschaftlich an einem Ofen. Reffträger kauften ihnen die Ware oft noch warm ab und trugen das Glas hausierend bis nach Sachsen und Franken. Auf dem Heimweg brachten sie Mineralien und Metalloxide zum Färben des Glases mit. Um 1730 etwa lernte Karl Greiner Habakuk höchstwahrscheinlich am Rhein das Blasen vor der Lampe kennen. Zusammen mit seinem Sohn Tamerlan zog er Stäbe und Röhren vor dem Ofen und begann sie in der Stichflamme (ursprünglich gab es einfache Ölfunzeln, ab 1867 mit Gas und Pressluft gespeiste Bunsenbrenner) am Tisch zu erhitzen, bis das Material weich wurde und frei geformt oder in die Model geblasen werden konnte. Mit Perlen, Christbaumschmuck, technischem und medizinischem Glas (Laborglas, Menschenaugen) sowie hohlgeblasenen uren und Tieren als auch den rspielten, grazilen Glasdrahtobjekten ranschaulicht das Museum die Zeit der Heimarbeit, als die ganze Familie wesentlich an der Produktion beteiligt war. Ein besonderer Schwerpunkt der Sammlung liegt im Bereich des Kunsthandwerks des 20. Jahrhunderts, das den Semper'schen Maximen von Materialgerechtigkeit und Funktionalität rpflichtet ist: Ernst Precht, Christian Eichhorn Sens, Alois Müller Bauer, Arno Greiner-Leben und Willi Greiner-Mai-Anwalt schaffen moderne Formen.

Die Sammlung der zeitgenössischen Glaskunst macht die Eigenständigkeit der Thüringischen Tradition in den Techniken deutlich, aber auch die stilistische und inhaltliche Anbindung an die internationale Entwicklung des Studioglases. In der Kunstfertigkeit und Schönheit des modernen Glases wird sichtbar, wie sich hier althergebrachte Arbeitsweisen und die Kunst der Gegenwart zu harmonischer Eleganz rbinden.












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