REFERAT-MenüArchaologieBiographienDeutschEnglischFranzosischGeographie
 GeschichteInformatikKunst und KulturLiteraturMarketingMedizin
 MusikPhysikPolitikTechnik

Museum Folkwang - ESSEN

Museum Folkwang - ESSEN

Adresse: Goethestraße 41,45128 Essen.

Telefon: (0201) 8845314 oder 8845316.
Telefax: (0201) 8845001.

Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM 5,-
Öffnungszeiten: Di.-So. 10.00-l8.00 Uhr, Fr. 10.00-24.00 Uhr. Gastronomie: im Museum.

Sammlungsschwerpunkte: Gemälde, Skulpturen, Grafik, Fotografie, griechische und italische Vasen, Kunstgewerbe des 19. Jhs.

Führer: Hubertus Froning: Museum Folkwang Essen, Braunschweig 1983.


Das Essener Museum Folkwang mit Werken on der Romantik bis zur unmittelbaren Gegenart blickt auf eine wechselvolle Geschichte rück. Streng genommen ist es in seiner heutigen Form bereits das dritte Museum Folkwang. Die ersten Anfänge der Sammlung liegen im Jahre 1901, als ein Kreis kunstfördernder Essener Bürger das Städtische Kunstmuseum Essen gründete. Eine Stiftergruppe einheimischer Industrieller ermöglichte dann 1922 den Ankauf des damaligen Folkwang-Museums in Hagen. K. E. Osthaus hatte dieses 1902 eigeninitiativ in seiner Heimatstadt als Museum für internationale moderne Kunst gegründet, beseelt von dem Wunsch, »unseren kunstverlassenen Industriebezirk an der Ruhr für das moderne Kunstschaffen zu gewinnen«. Der Name Folkwang (»folk-vangar« bedeutet »Volkshalle«) stand programmatisch für das Ziel, auch eine breite Bevölkerung für Kunst zu interessieren. Osthaus sammelte vor allem die zeitgenössische französische Malerei, die damals kaum gesammelt wurde. So erwarb er u. a. Werke des französischen Impressionismus, darunter allein sechs Renoirs sowie sechs van Goghs, dessen Bedeutung er als einer der ersten erkannte, dazu Gauguin, Manet, Cezanne, Corot, Courbet, Seurat, Matisse u. v. a., aber auch Munch, Hodler und Plastik der Avantgarde. Aus dieser Fusionierung ging eine der bedeutendsten Sammlungen moderner Kunst hervor, die durch wichtige Ankäufe in den 20er-|ahren weiter ausgebaut wurde. Der große Zuwachs fand zunächst in der Nachbarlla des bisherigen Kunstmuseums in der Bis-marekstraße Unterkunft, und 1927/29 wurde von der Stadt ein damit verbundener Neubau aufgeführt. Durch angeregte Sammeltätigkeit wies das Museum Ende der 20er-)ahre bereits 260 Gemälde auf, darunter zahlreiche Expressionisten, aber auch Malerei der Romantik und konnte einen Zuwachs von fast 1200 grafischen Blättern und zeitgenössischer Skulptur verzeichnen.




Der brutale Zugriff nationalsozialistischer Kunstpolitik kam fast einer Vernichtung der über drei Jahrzehnte gewachsenen und inzwischen weltberühmten Sammlung gleich. Mit mehr als 1400 konfiszierten Kunstwerken war das Essener Museum wohl das am schwersten betroffene überhaupt. Lediglich 12 Gemälde konnten nach dem Krieg wieder nach Essen zurückkehren, darunter ein Selbstbildnis von Paula Modersohn-Becker. Auch das Museumsgebäude fiel dem Bombenhagel zum Opfer. Was verschont geblieben war - die Werke der Impressionisten, die Gauguins, van Goghs und nicht zuletzt die während der Kriegsjahrc erweiterte Kollektion deutscher Romantiker - wurde nach 1945 zum Anlass, neu zu beginnen. 1956/ 60 wurde ein Neubau errichtet und Klassische Moderne und Gegenwartskunst angekauft. Schon in den 70er-Jahren traten Raumprobleme auf. Die künstlerische Auseinandersetzung mit raumgreifenden neuen Konzepten, Materialien und Medien sowie die Integration der großen, von Otto Steinen 1959 begonnenen fotografischen Sammlungen an der Folkwangschule, aber auch die neuentstandene Kollektion zeitgenössischer osteuropäischer Kunst und eine technisch elseitige Videoabteilung machten endlich einen Neubau unumgänglich. 1983 konnte der Erweiterungsbau, in den auch das Ruhrlandmuseum mitaufgenommen wurde, seine Tore öffnen.

Die Sammlung umfasst heute in Weiterführung der Tradition schwerpunktmäßig Malerei, Skulptur und Grafik des 19. und 20. Jahrhunderts und in Fortsetzung Osthausscher Sammeltätigkeit antike und exotische Kunst. Dieses reizvolle Miteinander von antiker und moderner, abendländischer und exotischer Kunst sowie die simultane Präsenz verschiedener Kunstgattungen machen den Rundgang durch das Haus zu einem faszinierenden Kunsterlebnis. Gleichzeitig erlaubt die Konzentration auf zwei Jahrhunderte europäischen Kunstschaffens dem Betrachter, die Entwicklung und Wandlung künstlerischer Inhalte und Formensprache bis hin zur unmittelbaren Gegenwart nachzuvollziehen. Die erste Abteilung ist der deutschen Malerei zwischen 1800 und 1850 gewidmet und stellt einen ersten Schwerpunkt der Sammlung dar, der dem Besucher die verschiedenen Ausprägungen dieser Epoche, von symbolhafter Natur- und Weltsicht über tiefes Naturempfinden bis hin zur objektiven Naturbeobachtung nahebringt. Hier begegnet er den Deutschrömern wie J.A. Koch, J.C. Reinhart, der religiös gestimmten Kunst der Nazarener Olier und Scheffer v. Leonhardshoff und den lyrisch getönten Bildern eines Christian Morgenstern, Schinkel, CG. Carus, der Märchen-und Sagenwelt Moritz von Schwinds und nicht zuletzt dem Prototypen deutscher Romantik, CD. Friedrich. Namen wie Spitzweg, Dillis, C. Dahl und Waldmüller leiten allmählich über zum Realismus und damit zur zweiten Jahrhunderthälfte. Hier sind Realismus und Symbolismus die wichtigsten Strömungen. Max Klinger, Böcklin, H. v, Marees, Feuerbach, Trübner, Leibl, F. v. Uhde, H. Thoma, J. Sperl, Hodler und Munch entführen den Betrachter in eine Welt zwischen Naturschilderung einerseits und Mythen- und Seelenräumen andererseits. Eine Ergänzung dieses Spektrums ist die französische Malerei zwischen 1800 und 1870 mit Werken von De-lacroix, Gericault, Courbet und Daumier, dessen Ecce home das älteste französische Exponat ist. Die Impressionistensammlung, traditionelles Kernstück des Museums, besticht mit den lichtdurchwebten Gemälden von Renoir, Pissarro und Monet, Liebermann und Menzel. Ein Raum mit dem Titel »Väter der Moderne« zeigt mit Bildern von van Gogh, Cezanne, Gauguin, Signac, Bonnard u. a. die schrittweise Autonomie der bildnerischen Mittel. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Expressionisten mit Vertretern der Brücke und des Blauen Reiter und vor allem die große Christian-Rohlfs-Sammlung. Auch Fausmus, Kubismus und Surrealismus wie überhaupt die ganze klassische Moderne sind mit allen illustren Namen, so Picasso, Braque, Gris, Leger, M. Ernst, Dix, Beckmann vertreten. Das Ober-geschoss ist der Kunst nach 1945 vorbehalten. Die Präsentation spiegelt eine Sammeltätigkeit, die sich seit 1950, auf folgende Gruppierungen konzentriert: Ecole de Paris (Manes-sier, Soulanger, Poliakoff), deutsches lnformel (Winter, K.O. Götz, B. Schultze), Action Pain-ting und Hard-Edge in den USA (Pollock, Kline, Rothko, Stella, Newman, Noland), daneben die junge osteuropäische, italienische und deutsche Malerei. Vertreter der Gruppe Zero (Piene, Mack, Uecker), Cobra, Op Art (Luther, Soto, H. Mack), Nouveau Realisme (Armand), Neue Konkrete Kunst u. a. m. verdeutlichen den Pluralismus der Kunst ab 1960. Künstler wie Baselitz, Anselm Kiefer oder Gerhard Richter streben wieder eine Aussöhnung mit dem Gegenständlichen an. Ausgesuchte Plastiken von Rodin, Maillol, Lehmbruck, Barlach, Henry Moore und anderen sowie die um den Lichthof gruppierten antiken und außereuropäischen Kunstgegenstände, eine umfassende Grafiksammlung mit den Schwerpunkten Expressionismus und internationale Graphik nach 1945, die Videoabteilung sowie zahlreiche Wechsel- und Fotoausstellungen runden das elschichtige Spektrum ab.







Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen