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Mühlhäuser Museen

Mühlhäuser Museen

Adresse: Chrisüanplatz, 99974 Mühlhausen.

Telefon: (03601) 816066.
Eintrittspreise: Erw. DM 3,-; Erm. DM 2,-; Tageskarte: Erw. DM 9,-; Erm. 7,-.

Öffnungszeiten: Di-So. 10.00-l6.30 Uhr, Mo. geschlossen.

Sammlungsschwerpunkte: Vor- und Frühgeschichte, Stadt- und Rcgionalgeschichte, Naturkunde, zeitgenössische bildende Kunst.

Führungen: Stadt- und Museumsführungen nach Voranmeldung, Sonderführungen täglich 14.00 Uhr in St. Marien, thematische Führungen nach Voranmeldung.
Führer: Jürgen Winter: Erlebnis Mühlhausen, 1991.

Wie der Name schon sagt, sind die Mühlhäuser Museen, zu DDR-Zeiten unter der Bezeichnung Zentrale Gedenkstätte »Deutscher Bauernkrieg« zusammengefasst, ein Verbundsystem, das sich aus acht Einrichtungen zusammensetzt: Allerheiligenkirche, Bauernkriegsmuseum, Kornmarktkirche, Brunnenhaus Popperode, Historische Wehranlage, Museum am Lindenbühl und St. Marien, Müntzergedenkstätte. Dazu kommt noch das historische Rathaus mit einem bedeutenden Stadtarchiv. Die einzelnen Teilmuseen umfassen also verschiedene historische, kulturelle und architektonische Bereiche, die in ihrem musealen Kontext den umfangreichsten Museumskomplex Nordthüringens bilden. Dieses weitgestreute, ins historische Stadtbild integrierte museale Profil lässt die Mühlhäusener Szene zu einem »Erlebnisort Museum« werden, der von der Memorierung des größten historischen Ereignisses der Stadt - des Bauernkrieges mit der zentralen Figur Thomas Münt-zers - bis hin zur modernen Kunst reicht. Brunnenhaus Popperode: Das 1614 an einer in Stein gefassten Erdfallquellc erbaute Brunnenhaus, ein schöner Fachwerkbau auf säulengetragener Bogenhalle, steht in Zusammenhang mit dem Brunnenfest, einem bekannten Thüringer Volksfest, das bereits 1605 urkundlich erwähnt wird. Das auch heute noch beliebte Ausflugsziel hatte u.a. schon Goethe und Theodor Storm angezogen. 1975 wurde hier ein kleines Museum zu Geschichte und Bräuchen des Brunnenfests mit Zinnurendiorama und volkskundlichen Ausstellungsstücken eingerichtet. Darüber hinaus gibt eine Dokumentation Auskunft zu regionalen wasserwirtschaftlichen Themen.




Die Allerheiligenkirche ist mit zwei bedeutenden stadtgeschichtlichen Ereignissen verbunden. Nach der Eroberung und Zerstörung der Reichsburg 1256 wurde sie den in die Städtische Ordnung integrierten Rcichsministerialen von der Stadt als Sühne für die geschleifte Burgkapelle errichtet; 1525 verhandelten hier Thomas Müntzer und seine Anhänger mit dem Rat. Die reizvolle barocke Ausstattung der im Außenbau gotischen Kirche mit Kanzelaltar und reicher Bemalung von Decke und Emporen datiert um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Heute nimmt dieses intime Ambiente eine kleine Demonstration zu Bau- und Restaurierungsgeschichte sowie barocke Sakralplastik aus dem Bestand des Museums am Lindenbühl auf.
Bauernkriegsmuseum, Kornmarkt: Neben einem Lapidarium mit Bauspolien und einer Dokumentation zur Bau- und Restaurierungsgeschichte beherbergt die ehemalige Franziskanerklosterkirche St. Crucis (Ende 13.-l4. Jahrhundert) vor allem eine Ausstellung zu Reformation und Bauernkrieg. Als einer der Hauptorte des Geschehens, spielte sie selbst eine bedeutende Rolle im Bauernkrieg. Die Ausstellung dokumentiert anhand von Originalexponaten die Ereignisse und Entwicklungen jener Zeit und spannt den Bogen gesellschaftlicher Entwicklung bis hin zum 19. und 20. Jahrhundert. Die Schlacht bei Frankenhausen im Zinnurendiorama und zeitgenössische Bilder und Plastiken zum Thema Bauernkrieg veranschaulichen die Auseinandersetzung mit diesem tragischen Kapitel deutscher Sozialgeschichte.
Historische Wehranlage: Mühlhausen besitzt zwei fast vollständig erhaltene Stadtmauerringe. Der innere Ring stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert, der äußere, errichtet zum Schutz der Vorstädte, aus dem 14. Jahrhundert. Am Inneren Frauentor befindet sich der dem Besucher zugängliche Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen. In den noch erhaltenen Türmen der einst 59-türmigen Fortifikation werden Aspekte des Befestigungssystems erläutert; die im 18. Jahrhundert auf die abgetragenen Türme gesetzten Gartenhäuser mit idyllischen Stilzimmern bilden dazu einen reizvollen Kontrast.

Museum am Lindenbühl: Der Neorenaissancc-Bau aus dem 19. Jahrhundert, ursprünglich errichtet als Gymnasium, nimmt seit 1947 das Heimatmuseum mit einer umfangreichen Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte auf, die zu den bedeutendsten Thüringens gehört. Zahlreiche Funde belegen die starke Besiedlung des Mühlhäuser Beckens. Kernstücke der Sammlung sind das Steinkistengrab mit Kugel-amphorenkeramik, eine merowingische Scheibenfibel und eine goldene Halskette aus dem germanischen Königreich der Thüringer (576. Jahrhundert). Weitere Schwerpunkte sind Dokumentationen zu Erdgeschichte und Fauna Nordwestthüringens sowie zur Historie der Stadt, vom Mittelalter bis in die Gegenwart. St. Marien, Müntzergedenkstätte: St. Marien ist Thüringens zweitgrößte Hallenkirche nach dem Erfurter Dom. Das bedeutende Bauwerk romanisch-gotischer Prägung, heute Müntzer-Memorial, Kunst- und Kulturstätte, war immer aufs Engste mit der Stadtgeschichte verbunden. Es diente als Forum für kaiserliche Rechtsentscheidungen und Fürstentage, als Begräbnisstätte angesehen er Persönlichkeiten und war einer der Brennpunkte im Bauernkrieg. Die Kirche sah nicht nur Müntzer hier predigen, sondern auch den Triumph der Fürsten über die Aufständischen und ihre Aburteilung. Einzelne Kunstwerke nehmen Bezug auf diese Ereignisse und ehren das Andenken Müntzers, so auch die Skulptur Thomas Müntzer- Ruf- Leid - Autbruch von Klaus-Michael Stephan. Turmmuseum und Sakristei geben Einblick in die fast 1000-jährige Geschichte dieses Bauwerks. Das für das 14. Jahrhundert einzigartige Bildprogramm der südlichen Querhausfassade mit der Symbolisierung der mittelalterlichen Reichsidee, die mittelalterlichen Glasfenster des Hohen Chores (Marien-, Christus- und Heiligenfenster), Altarflügel aus der Werkstatt Bernt Notkes und die Sauer-Or-gel von 1891 machen die Marienkirche zu einem der wichtigsten Kulturdenkmäler Thüringens.

Daneben bieten auch historische Rathaushalle und Ratsstube, als historische Sehenswürdigkeiten den Mühlhäuser Museen zugeordnet, einen lebendigen Eindruck von der reichsstädtischen Vergangenheit. Eine kulturhistorische Rarität ist das ehemalige reichsstädtische Archiv mit 2300 Urkunden und einer riesigen Aktensammlung, die zu den größten archivali-schen Überlieferungen städtischer Verwaltung in den neuen Bundesländern gehört. Ausstellungen offerieren einen kleinen Einblick in die Schätze dieses Archi. Hier befindet sich das Rechtsbuch nach des Reiches Recht, ältestes Stadtrechtsbuch in deutscher Sprache aus dem (ahre 1220, eines der ältesten mittelhochdeutschen Dramen, das Zehnjungfrauenspiel, kostbare Wiegendrucke und kulturhistorisch interessante Schriftstücke.







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