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Meininger Museen

Meininger Museen

Adresse: Schloss Elisabethenburg, Schlossplatz 1, 98617 Meiningen; Baumbachhaus: Burggasse 22.

Telefon: (03693) 503641.
Telefax: (03693) 503644.

Eintrittspreise: Kombikarte Schloss Elisabethenburg und Baumbachhaus: Erw. DM 6,-; Erm. DM 4,-; Theatermuseum in der Reithalle: DM 5,-.

Öffnungszeiten: Schloss Elisabethenburg u. Baumbachhaus: Mai-Sept.: tägl. 10.00-l8.00 Uhr; Okt.- Apr.: 9.00-l7.00 Uhr, Mo. gcschl.; Theatermuseum in der Reithalle: tägl. Vorführungen 11.00 Uhr, 14.00 Uhr, 16.00 Uhr, Mo. geschl,
Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: Kunstsammlungen (Plastiken, Skulpturen, Gemälde, Kunsthandwerk), Theatergeschichte, Musikgeschichte, Literaturgeschichte. Museums-pädagogik: Vorträge, Konzerte, Soireen, Veranstaltungsreihen.
Führer: D. Kern: Baumbachhaus-Literaturmuseum, 1992. H. Müller: Musikgeschichte, 1992. Kern: Theatergeschichte. R.-D. Meißner u. V. Gerasch: Kunstsammlungen, 1992.

Die Meininger Museen besitzen eine Vielzahl wertvollster Sammlungen, die zu den ältesten und bedeutendsten Thüringens gehören. Die Sammlungen der Meininger Herzöge, deren Ursprünge bis in das 17. Jahrhundert reichen, bilden noch heute einen wichtigen Grundpfeiler der Kunstsammlungen. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts ließ Herzog Georg II. die Sammlungen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten anlegen. Große Teile daraus und die herzogliche Bibliothek wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahre 1832 wurde in Meiningen auf Initiati des Märchendichters und Gelehrten Ludwig Rechstein einer der ersten bürgerlichen Geschichtsreine in Thüringen, der Hennebergische altertumsforschende Verein, gegründet, aus dem schließlich ein Museum hervorging. In den 20er- und 30er-Jahren unseres Jahrhunderts entstanden weitere museale Einrichtungen. Mit der Übernahme des Nachlasses der Freifrau von Heldburg, der dritten Gemahlin Herzog Georgs IL, wurde 1924 am Meininger Landestheater das Theatermuseum gegründet, das im Jahre 1937 ins Schloss Elisabethenburg rlagert wurde.




Im Jahr 1940 zog hier auch das Musikgeschichtliche Museum ein, dessen Bestände sich aus den Hinterlassenschaften der Meininger Hofkapelle (bzw. der seit 1921 mit dem Meininger Theater reinigten Landeskapelle) und der an ihr tätigen Dirigenten zusammensetzten. Die Witwe Max Regers, Elsa Reger, übereignete schließlich den in Jena und Weimar rnachlässigten Nachlass des Künstlers, der in Meiningen seine Hauptschaffensperiode erlebt hatte. Im Jahre 1947 wurden alle bis dahin in Meiningen unabhängig voneinander existierenden Museen und Sammlungen zu einer Einrichtung zusammengefasst. Seitdem rfügen die umfangreichen Meininger Kunstsammlungen über die beiden dcnkmalge-schützten Gebäude, das Schloss Elisabethenburg und das Baumbachhaus. Diese beherbergen heute Kunst-, Theater-, Musik- und Literaturmuseen. Damit sind die Meininger Museen die gattungsreichste museale Einrichtung im Land Thüringen.
Das barocke Schloss Elisabethenburg entstand 1682-l692 im Gefolge der Residenzgründung des Herzogtums Sachsen-Meiningcn. Durch ständige, dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprechende Umbauten findet man heute im Schloss Elisabethenburg rschiedenste Bau-und Gestaltungseinrichtungen. Aus der Erbauerzeit erhalten geblieben sind nur wenige Räume mit ihren Original-Innenausstattungen wie der Hessen-Saal, der Riesensaal und die Schlosskirche. Ein herausragendes Beispiel für die Neo-Stilrichtungen des 19. Jahrhunderts ist das gemeinsame Wohn- und Arbeitszimmer Georgs II. und der Freifrau von Heldburg mit Original-Innenausstattung, welches in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts nach Entwürfen Georgs 11. eingerichtet wurde. Die Kunstsammlungen selbst sind in ihren Anfängen so alt wie Schloss Elisabethenburg. Ständige Ausstellungen umfassen mittelalterliche Schnitzplastiken, Steinbildwerke sowie Gemälde flämischer, italienischer, französischer, niederländischer und deutscher Meister vom 15. bis 20. Jahrhundert sowie Kunsthandwerk und Interieur rschiedener Kunstepochen. Die Sammlungen beinhalten außerdem einen bedeutenden Bestand an Grafiken, Arbeiten rschiedener Generationen der Meininger Hofmaler, und Skulpturen. Sammlungs- und Forschungsschwerpunkt der über die Grenzen Deutschlands hinaus von der Fachwelt geschätzten Theaterabteilung ist die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte der von Meiningen ausgehenden Reformicrung der europäischen Schauspiel- und Ausstattungskunst im 19. Jahrhundert. Dokumentiert wird die Wertigkeit der Sammlungen durch die Einordnung der Meininger Theaterprospekte in der Kathegorie I des international geschützten Kulturgutes der UNESCO. Zu den Glanzstücken der wohl einmaligen Meininger Theatergeschichtssammlung gehören zum Beispiel das Bühnenbild zum Theaterstück Wallensteins Lager von den Gebrüdern Brückner aus Coburg von 1909 und das Zauberwald-Bühnenbild zu Shakespeares Sommernachtstraum von Max Brückner aus dem Jahre 1910. Die Sammlung umfasst allein 275 Teile historischer Bühnendekorationen und reint mehr als 400 Original-Theaterkostüme sowie eine Vielzahl von Requisiten, Fotos, Rollenbüchern, Programmzetteln, Plakaten und anderer Dokumente. Ein weiterer kostbarer Sammlungsteil sind die rund 1200 Handzeichnungen Herzog Georgs FI. zu urinen, Szenen- und Bühnenbildentwürfen. Wesentlichen Raum in der Dauerausstellung der Abteilung nimmt der durch Originale belegte Inszenierungsstil der Meininger, die internationales Aufsehen erregenden 81 Gastspielreisen des Ensembles zwischen 1874 und 1890, sowie der künstlerische Werdegang Herzog Georgs II. ein.

Die Musikgeschichtsabteilung mit dem Max-Reger-Archiv zählt zu den führenden musealen Spezialabteilungen in Deutschland und pflegt weltweit wissenschaftliche Kontakte. Neben dem umfangreichen Nachlass Max Regers ist insbesondere die Notenhandschriftensamm-lung aus dem 18. Jahrhundert von großem Interesse für die Fachwelt. Sie dokumentiert differenziert die europäische Musikkultur im Zeitalter des Barock und des Rokoko. Große Teile der Sammlung sind einmalig und werden zunehmend von der UNESCO-Erfassung weltweit erforscht und publiziert. Neben einer bedeutenden Instrumentensammlung gehören zu den musikgeschichtlichen Beständen wichtige Sachzeugen zur mehr als 300-jährigen Geschichte des Meininger Orchesters, der ein großer Ausstellungsteil gewidmet ist. Das Wirken von Persönlichkeiten wie G. K. Schürmann, J. L. Bach, H.v. Bülow, R. Strauss, J. Brahms, F. Steinbach, W. Berger, H. Bongarz und G. Raphael ist eng mit der Musikgeschichte Meiningens rknüpft. Das Baumbachhaus in der Burggasse 22 - unweit des Schlosses Elisabethenburg - beherbergt das Literaturmuseum. Im Jahre 1921 wurde es durch die Stadt Meiningen gekauft. Bereits 1924 wurde ein Teil der im Entstehen begriffenen Memorialstätte des Dichters Rudolf Baumbach (Verfasser des Volksliedes Hoch auf dem gelben Wagen) für Besucher geöffnet. Nunmehr fertig eingerichtet wurde das Baumbachhaus 1937 gänzlich der Öffentlichkeit übergeben. Heute stellt das Literaturmuseum neben R. Baumbach Schriftsteller und Literaten vom 18. bis 20. Jahrhundert vor, deren Wirken mit Meiningen rbunden war, wie C. G. Cramer, F. Schiller, J. Paul, Ludwig Bechstein und E. Wagner. Seit 1999 gibt es auch ein Theatermuseum in der alten Reithalle.







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