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Landesmuseum für Vorgeschichte - HALLE

Landesmuseum für Vorgeschichte - HALLE

Adresse: Richard-Wagner-Straße 9-l0, 06114 Halle (Saale).

Telefon: (0345) 524730
Telefax: (0345) 5247351.

Eintritt: Erw. DM 2,-; Erm. DM 1,-.

Öffnungszeiten: Di.-Fr. 9.00-l7.00 Uhr, Sa., So. 10.00-l8.00 Uhr, Mo. geschl. Sammliingsschwerpunkte: Altsteinzeit Europas, Ur- und Frühgeschichte Mitteldeutschlands, bedeutende Sammlung zur (ungsteinzeit.

Museumspädagogik: Geschichtsunterricht im Museum, jährlich stattfindende Aktionswoche zum Thema »Essen und Arbeiten wie in der Steinzeit«, Spezial-ranstaltungen für Behinderte, Videovorführungen.
Führungen: nach Voranmeldung.

Das Landesmuseum für Vorgeschichte ist eines der ältesten und größten Museen für prähistorische Archäologie in Deutschland. Den Grundstock seines weit über lOMillionen Objekte umfassenden Bestandes bilden Sammlungsstücke des 1819 gegründeten und seit 1823 in Halle ansässigen »Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums und Erhaltung seiner Denkmale«, dem u.a.Goethe, die Gebrüder Humboldt und Grimm sowie Schinkel als Ehrenmitglieder angehörten. Am 21.März 1884 wurden die Ausstellungen des Museums für heimatliche Geschichte und Altertumskunde der Provinz Sachsen in der ehemaligen erzbischöflichen Residenz am halleschen Dom eröffnet. Es war auch einer Empfehlung von Rudolf Virchow, dem bedeutenden Arzt, Politiker und Anthropologen (1822-l902), zu rdanken, dass das Museum mit seinem rasch wachsenden Sammlungsbestand ein eigenes Gebäude erhielt.




Dieses Haus, ein kastellartiges Gebäude, zwischen 1911 und 1913 nach einem Entwurf des Architekten Wilhelm Kreis errichtet, ist das erste Museumsgebäude für prähistorische Archäologie in Deutschland. Mit den von Paul Thiersch entworfenen spätexpressionistischen Fresken im Treppenaufgang, die Szenen aus der germanischen Frühzeit darstellen, steht es unter Denkmalschutz.
Nach Eröffnung der Ausstellungen im Oktober 1918 wurde das Museum aufgrund seiner umfangreichen und wissenschaftlich bedeutsamen Bestände und der Forschungen seiner Wissenschaftler in den folgenden Jahrzehnten schnell über die Grenzen des Landes bekannt und genießt heute den Ruf eines international anerkannten Zentrums für die Erforschung der Steinzeit. Seit 1991 ist das Landesmuseum Teil des Landesamtes für Archäologie in Sachsen-Anhalt. Es rfügt über eine mehr als 60 000 Bände umfassende Fachbibliothek zur Ur- und Frühgeschichte und tauscht seine zwei jährlich erscheinenden Fachzeitschriften, in denen vor allem Ergebnisse langjähriger archäologischer Forschungs- und Rettungsgrabungen röffentlicht sind, mit über 600 wissenschaftlichen Einrichtungen und Bibliotheken in aller Welt.

Auf einer Fläche von über 1500 m2 wird in den ständigen Ausstellungen »Entwicklung des Menschen«, »Ur- und Frühgeschichte in Mitteldeutschland« und »Halle vor 961« mit mehreren tausend Exponaten ein Überblick über die Geschichte der Menschen seit dem ersten Auftreten in Mitteldeutschland vor über 40 000 Jahren rmittelt. Zu den größten Schaustücken zählt das fast vollständige, 200000 Jahre alte Skelett eines Mammuts aus dem Geiseltal im Süden von Halle. Zu den ältesten Exponaten gehören Arbeitsgeräte sowie Schädel- und Zahnreste des vor über 350000 Jahre lebenden Urmenschen von Bilzingsleben, Kyffhäuserkreis. Dort werden seit 1969 Behausungsspuren und Arbeitsplätze des Homo erectus im Bereich eines offensichtlich über längere Zeit genutzten Rastplatzes am Rande eines ehemaligen Sees ausgegraben.
Zu den besonderen Ausstellungsobjekten aus der Jungsteinzeit gehören zwei innenrzierte, aus Steinplatten gefügte Grabkammern, über 4500 Jahre alte Schädel mit operatin Eingriffen (Trepanationen) sowie ein 4000 Jahre alter Grabfund mit hölzernen Gefäßen und einer hölzernen Schaffung für eine Steinhacke aus der Gegend von Stedten, Landkreis Mans-felder Land. Aus der frühen Bronzezeit stammen die fast 4000 Jahre alten goldenen Beigaben aus einem Häuptlingsgrab von Leubingen im Landkreis Sömmerda. Aus frühgeschichtlicher Zeit sind Beigabenausstattungen präsentiert, aus germanischen Adelsgräbern um 300 n. Chr. von Leuna, Landkreis Merseburg-Querfurt, und Gommern, Landkreis Jerichower Land aus Hochadels-, vielleicht sogar Königsgräbern, aus der Zeit des frühmittelalterlichen Thüringer Königreiches von Großörner, Landkreis Mansfel-der Land, und Stößen, Landkreis Burgenlandkreis (5. und 6. Jahrhundert), zu nennen. Zu den herausragenden Ausstellungsstücken sind zweifelsohne die Bildsteine von Hornhausen, Landkreis Bördekreis, mit dem sog. »Reiterstein« zu rechnen. Sie rbinden nordischskandinavische Formen des 7. Jahrhunderts mit christlichem Ideengehalt und werden als Teile einer steinernen Chorschranke aus einer Holzkirche um 700 gedeutet, stehen somit in engem Zusammenhang mit der Christianisierung des Gebietes.

Als jüngster exzeptioneller Fund sei die Lau-rentiustafel aus der Altstadt von Halle genannt. Sie gehörte zu einem Reliquiarkäst-chen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Auf der feuerrgoldeten und mit Email ausgelegten Kupferplatte ist eine Episode aus dem Leben des hl. Laurentius, eines Märtyrers aus dem 3. Jahrhundert in Rom, dargestellt.







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