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Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof - DUSSELDORF

Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof - DUSSELDORF

Adresse: Ehrenhof 5,40479 Düsseldorf.

Telefon: (0211) 8992460/8992490.
Telefax: (0211) 8993575.

Eintrittspreise: Erw. DM 6,-; Erm. DM 4,-.

Öffnungszeiten: Di.-So. 11.00-l8.00 Uhr, Mo. geschlossen. Gastronomie: im Museum.

Sammlungsschwerpunkte: Malerei, Plastik, Kunstgewerbe vom Mittelalter bis 1800, Gemäldegalerie desl9.Jhs. mit dem Schwerpunkt Düsseldorfer Malerschule, Intern. Kunst des 20. Jhs., Grafische Sammlung, Glassammlung.

Museumspädagogik: Aktionen und praktische Kurse für Kinder und Jugendliche, Schulprogramme, Lehrerfortbildung, Kurse und Führungen für Erwachsene.
Führungen: regelmäßig und nach Vereinbarung, Führer: Neuauflage ist in Vorbereitung.

Im Düsseldorfer Kunstmuseum sind rund viereinhalb Jahrtausende künstlerischen Schaffens unter einem Dach vereint und bilden ein reizvolles Miteinander, das vom altiranischen Glas über islamisches Kunstgewerbe und mittelalterliche Madonnen bis hin zum modernen Objekt seinen Bogen spannt. Das Museum beherbergt Gemälde. Skulpturen, Kunstgewerbe sowie zwei besonders umfangreiche Sammlungen: die Glas- und die Grafiksammlung. Kernstück der Gemäldeabteilung ist die Malerei des 19. )ahrhunderts mit der weltweit größten Sammlung der sog. Düsseldorfer Malerschule; mittelalterliche Plastik und Kunstgewerbe sind besonders gut vertreten. Das Museum wurde 1913 gegründet und fand 1928 in der 1927/28 erbauten Ehrenhofanlage seine Bleibe. Die Sammlungsgeschichte aber begann mit Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1568-l716), der eine qualitätvollc Kollektion niederländischer, flämischer und italienischer Bilder zusammengetragen hatte. Bis auf wenige Ausnahmen - Rubens' Venus und Adonis und Mariae Himmelfahrt sowie Josse de Winghes Samson und Delila - wanderte diese aber 1805 nach München ab.




Im Nordflügel des großzügigen Gebäudes befindet sich die Sammlung von über 5000 Gläsern, die nahezu lückenlos alle Epochen der Glaskunst seit frühesten Anfängen dokumentiert. Die ältesten Zeugnisse stammen aus dem alten Agypten (um 1500 v. Chr.), gefolgt von altpersischen Objekten aus der Mitte des vorchristlichen Jahrtausends. Reich vertreten ist die römische Epoche, vor allem mit den Provinzen Rheinland, Gallien und Syrien. Vorislamische Schalen zeugen von der hohen Glaskunst der sassanidischen Werkstätten. Wie sich aus dieser Tradition allmählich ein typisch islamischer Stil herausbildet, zeigen zahlreiche Exponate vom 7.-l4. Jahrhundert. Die europäische Glasproduktion ist vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit allen wichtigen Zentren vertreten. Mittelpunkt der Sammlung aber sind die Gläser des französischen Art nou-veau mit den Werkstätten Lalique, Galle, Daum Freres und die Verreries Schneider. Direkt an diese Abteilung schließt das Museum für junge Besucher an, das Kindern und Jugendlichen Aktionen und Ausstellungen bietet, im Südflügel des Erdgeschosses befinden sich die Säle für Wechselausstellungen sowie das Grafikkabinett. Aus dem Besitz des Düsseldorfer Malers L. Krähe gelangte 1778 eine umfangreiche Sammlung von über 10000 italienischen Handzeichnungen sowie französische, deutsche und niederländische Blätter an die Kurfürstliche Akademie. Dieser Bestand wurde kontinuierlich ausgebaut, sodass die seit 1932 dem Kunstmuseum anvertraute Kollektion nunmehr Zeichnungen, Aquarelle und Druckgrafik von 1400 bis heute sein eigen nennt. Besonders kostbar sind die Zeichnungen der italienischen Renaissance mit Blättern von Perugino und Raffael. Die Handzeichnungskollektion des römischen Barock kann sich durchaus mit der in Windsor oder Paris messen. Sie enthält z. B. Skizzenbücher des Giacomo della Porta und Arbeiten von Bernini, Maratti, Gaulli, Sacchi, Dughet, P. da Cor-tona und Mola. Die Kunst der Druckgrafik ist präsentiert von der Frühzeit dieser Technik über ihre ersten Höhepunkte bis hin zum 20. Jahrhundert.

Der rechte Flügel des ersten Obergeschosses ist der älteren Kunst bis zum 18. Jahrhundert gewidmet und enthält zudem eine Abteilung mit Textilien und luristanischen Bronzen.

Die Sammlung alter Kunst umfasst Gemälde, vor allem des niederländischen 17. und des französischen und italienischen 18. Jahrhunderts, Skulptur, Möbel, Textilien, Gebrauchskunst. Um die großartigen Stücke aus der ehemaligen kurfürstlichen Sammlung gruppiert sich heute eine Auswahl flämischer und niederländischer Meister des 16. und 17. Jahrhunderts. Namen wie Heems-kerck, Scorel und P. Aertsen verdeutlichen die Stilkriterien des nordischen Manierismus. Die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts ist mit allen typischen Bildgaltungen vertreten. So gibt es beispielsweise Genre von A. v. Ostade, D. Hals oder D. Teniers d. J., Landschaften von van Goy-en und J. v. Ruysdael, Historien von P. Lastman und C. B. v. Everdingen, Bildnisse u. a. von A. Cuyp und Stilleben von A. van Beyeren und F. Snyders. Künstler wie A. v. der Werff oder die Blumenmalerin Rachel Ruysch leiten ins 18. Jahrhundert über. Von Gabriel Grupello, Hofstatua-rius Jan Wellcms, sind in Düsseldorf mehrere Bildwerke des kurfürstlichen Paares in Marmor und Bronze erhalten. Nach Köln und Aachen nennt das Kunstmuseum die beste nordrhein-westfälische Sammlung spätmittelalterlicher Plastik vom Niederrhein, aus den Niederlanden und Süddeutschland ihr eigen. Die kunsthandwerkliche Kollektion besitzt einen reichen Schatz an kostbarem Zierrat, Möbeln, Tapisserien und luxuriösen Bucheinbänden, zudem eine umfangreiche Sammlung koptischer Textilien. Die Sammlung italienischer Malerei zeigt neben einigen Beispielen aus der Renaissance (Cima da Conegliano und G. Bellini) vor allem römische Barockskizzen u. a. von Borgognone, Calan-drucci und Passeri sowie venezianische Gemälde des 18. Jahrhunderts von B. Bellotto, Bellucci, Canaletto, Guardi und Pellegrini. Gemälde von J. Zick, A. Graff, J. F. Weitsch geben Einblick in die spätbarocke Malerei in Deutschland. Maler wie C. G. Schütz und J. P. Hackert leiten über zur deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts, die im 2. Obergeschoss untergebracht ist. Sammlungs-schwerpunkt ist die Düsseldorfer Malerschule, die sich um die Düsseldorfer Akademie gebildet hatte. Naturgetreue Darstellung und eine neue Art von Landschaftsauffassung, aber auch sozialkritisch zugespitzte Themen werden zum Kennzeichen der Schule. Zu den Landschaftern dieser Richtung zählen etwa O. und A. Achenbach, C. F. Lessing und J. W. Schirmer; E. Bendemann und E. Gebhardt repräsentieren u. a. das Religiöse, E. Deger, A. Rethel und Th. Hildebrandt das Historienfach und J. P. Hasenclever, C. W. Hübner und P. Schwingen müssen als Vertreter der sozialkritischcn Genremalerei herausgehoben werden. Besonders bedeutsam für den Ausbau der Akademie war W. v. Schadow. Ein weiterer wichtiger Exponent der nazarenischen Tradition - Peter Cornelius - war Direktor der Akademie. Das religiös motivierte Kunstverständnis der Na-zarener verdeutlichen Bilder von Overbeck und Schnorr v. Carolsfeld. Spätromantische Malerei mit Richter und Schwind sowie eine große Sammlung von Historienbildern aus der zweiten Jahrhunderthälfte weisen auf das sich im 19. Jahrhundert erweiternde Motivreservoir der bildenden Kunst hin. Arbeiten von Feuerbach, Böcklin, Menzel, Trübner, Klinger, Liebermann, Corinth, Slevogt verdeutlichen Themenvielfalt und Kunstströmungen von der Mitte des Jahrhunderts bis zum Fin de Siecle.

In der Modernen Abteilung im 1. und 2. Obergeschoss beginnt der Rundgang mit dem Sonderbund und dem Jungen Rheinland, Letzteres vor allem durch W. Ophey und H. Nauen vertreten. Es folgen die Künstlervereinigungen Brücke und Blauer Reiter sowie deren Umfeld und Neue Sachlichkeit mit Arbeiten von Schrimpf, Radzi-will, Hofer und Beckmann. Bauhaus, Konstruktivismus und Surrealismus sind mit Schlemmer, Moholy-Nagy, Feininger, Kandinsky, Klee. Chiri-co und Max Ernst vertreten, die kubistische Plastik mit Archipenko und Belling. Daneben gibt es einen eigenen Pankok- und einen Matare-Raum. Die europäische Avantgarde der zweiten Jahrhunderthälfte beginnt mit abstrakten Tendenzen, gefolgt von der konkreten Kunst der 60er-Jahre; hier ist besonders für Düsseldorf die Gruppe Zero zu nennen. Gut vertreten sind auch die Amerikaner, der Nouveau Realisme, und Namen wie Cucchi, Hockney, Graubner, Richter, Klapheck, Polke, Beuys, Serra, Klauke, Immendorf mögen hier stellvertretend für die elfalt der modernen Kunst stehen.







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