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Kunsthalle - Bremen



Kunsthalle - Bremen

Adresse: Am Wall 207,28195 Bremen.

Telefon: (0421) 329080.
Telefax: (0421) 3290847.

Verkehrsrbindungen:Tram 5,5, 6 (Domsheide).
Eintrittspreise: Erw. DM 8,-; Erm. DM 4,-. Öffnungszeiten: Di. 10.00-21.00 Uhr, Mi.-So. 10.00-l7.00 Uhr, Mo. geschlossen. Gastronomie: im Museum.

Sammlungsschwerpunkte: Malerei des 14. bis 20. |hs., französische u. deutsche Malerei und Plastik des 18.-20. Jhs., zeitgen. Kunst, Kupferstichkabinett, Medien-Kunst.
Museumspädagogik: Mitmachmuseum, Lehrcrfortbildung, Freizeitkurse.
Führungen: regelmäßig. Führer Kunsthalle Bremen, Fondation Paribas, 1989.

Die Kunsthalle Bremen rdankt ihre Existenz dem Kunstrein in Bremen, der 1823 von Kunstfreunden ins Leben gerufen wurde und bis heute privater Träger des Museums ist. Bereits 1849 eröffnete er das erste Haus. Das um 1900 erheblich rgrößerte spätklassizistische Gebäude der Architekten Eduard Gildemeister und Albert Dunkel stellt den heutigen älteren Teil des Museums dar, dem seit 1982 für Wechselausstellungen ein Erweiterungsbau des Berliner Architekten Werner Düttmann angegliedert ist. Von 1996-98 wurde der historische Gebäudekomplex im Innern vollständig erneuert und den heutigen Anforderungen eines modernen Museumsbe-triebs angcpasst.



Vermächtnisse, Geschenke und gelegentliche Ankäufe ließen in den ersten Jahren nach der Gründung der Kunsthalle Bremen eine Auswahl unterschiedlichster Werke entstehen, zu deren Bestand jedoch bereits außerordentliche Kostbarkeiten wie die Dürersammlung von Hieronymus Klugkist zählten. Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts sollte unter dem ersten wissenschaftlichen Direktor, Gustav Pauli, zielgerichtet die nicht unpersönliche Ergänzung und Systematisierung beginnen. In dieser Zeit begann man französische Kunst von Delacroix bis Rodin zu sammeln, die bis heute einen der stärksten Akzente des Museums bildet. Mit dieser Sammlungspolitik setzte man sich seinerzeit heftigen Kontrorsen aus: deutsche Künstler protestierten gegen den Ankauf von van Goghs Mohnfeld (entstanden im Jahre 1890), gegen die Förderung »welscher« Einflüsse und provozierten ihrerseits Gegenreaktionen. Der Schwerpunkt der Ankäufe lag seit dieser Zeit bei der zeitgenössischen Kunst, vor allem französischer und deutscher, aber auch lokaler, wie die der Worpsweder Künstlerkolonie. Dieses Konzept wurde beibehalten, sodass die Kunsthalle heute die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts beispielhaft vor Augen führen kann: vom Klassizismus über die Romantik, den Realismus, den Impressionismus, bis hin zum Expressionismus und zur ungegenständlichen Malerei sind alle wichtigen Strömungen in der Kunsthalle rtreten. Gerade aber wegen der Vielzahl an modernen Kunstwerken waren im Dritten Reich besonders empfindliche Einbußen im Zuge der Aktion »Entartete Kunst« zu beklagen; vor allem die Erwerbungen des Pauli-Nachfolgers Emil Waldmann waren davon betroffen. Schlimmere Verluste folgten im Zweiten Weltkrieg. Die Bestände waren auf drei Auslagerungssorte rteilt worden, von denen einer, Schloss Karnzow in der westlichen Mark Brandenburg in den ersten Nachkriegswochen geplündert wurde. Keine offizielle Beschlagnahmung, sondern offenbar allgemeiner Zugriff auf das bei Einrücken der Roten Armee herrenlos gewordenen Schloss, brachte der Bremer Kunsthalle Verluste von 29 Gemälden und über 3000 Handzeichnungen und druckgrafischer Arbeiten, darunter die Klugkist-sche Dürersammlung. Einige der Gemälde haben, meist auf rschlungenen Pfaden, die Kunsthalle wieder erreicht, unter ihnen Ma-solinos Madonnenbild, die Tric-trac-Spieler Terborchs und das Frauenbildnis Toulouse-Lautrecs. Im April 2000 konnte ein Konvolut von 101 Grafiken, darunter das Dürer-Aquarell Felsenschloss von 1494, aus Moskau nach Bremen zurückgeführt werden. Zahlreiche andere grafische Blätter sind heute wieder in Bremen; für einen Großteil der Kriegsrluste ist der komplizierte Prozess der Wiedererlangung noch im Gange.

Nach 1945 bemühte man sich, neben der modernen Kunst auch die Sammlung Alter Meister zu rvollständigen. Deren Bestände stammten noch aus den Anfangsjahren; nicht »flächendeckend« war die Auswahl, sondern eher punktuell. Sie spiegelte die Vorlieben der privaten Stifter wider, die dem protestantischen Holland mehr zugeneigt waren als dem katholischen Flandern oder Italien. Landschafts- und Genremalerei, meist kleinformatige Bilder, wurde repräsentatir Historie ebenso wie Heiligenbildern vorgezogen. Heute besitzt die Kunsthalle neben Cranachs Quellnymphe, Landschaften van Goyens und einem Stilleben von Pieter Claesz oder Ter-borchs Tric-trac-Spielern auch ein Historienbild von Pieter Lastman, ein Nolirme-tangere von Rubens und Jan Bruegel d. A. sowie ein Fürstenbildnis des Anthonis van Dyck. Einen eigenen Raum hat man für die Malerei des Barock und Rokoko eingerichtet; hier wird den Besuchern der Barock v. a. italienischer, österreichischer und süddeutscher Maler näher gebracht: Tiepolos Kuppelcntwurf für eine Kirche in Brescia (um 1750), Francesco Solimenas Madonna in der Glorie oder Thomas Christian Wincks Predigt Johannes des Täufers rmitteln einen Eindruck von der Bilderwelt barocker Kirchen. Wie die meisten der gezeigten Werke stellen sie Entwürfe für monumentale Altar- oder Wandgemälde dar. Schwerpunkte der französischen Malerei bilden Werke von Delacroix (Löwenjagd, König Rodrigo, Der Tod des Valentin), der Schule von Barbizon (Millets Ungläubiger Thomas, Daubignys Landschaft bei Pointoise, Corots Lichtung im Wald von Fontaineblcau) sowie der Nabis (Maurice Denis' Huldigungsbild für Paul Cezanne, Aristidc Maillols Venus-ur). Von herausragender Qualität sind die Gemälde des französischen Impressionismus, unter denen Hauptwerke wie Edouard Manets Bildnis des Dichters Zacharic Astruc (1863), Monets Frauenbildnis Camille (1866), Pissarros Liegendes Mädchen am Rasenhang (1882) sowie die bereits ins neue Jahrhundert weisende Ansicht des Dorfes Marines aus Cezannes Spätwerk glänzen. Bei der deutschen Malerei sind vor allem die Realisten um Wilhelm Leibl (Bauernmädchen) und der deutsche Impressionismus mit Liebermann (Paeienallee) und Corinth (Bildnis Grön-vold), das G3uvre Paula Modersohn-Beckers (Worpsweder Bauerkind, Früchtestillleben) und der Expressionismus bis zu Max Beckmann (Selbstbildnis mit Saxophon, Apachentanz) gut repräsentiert. Seit Bestehen des Museums wurde dem Kupferstichkabinett große Aufmerksamkeit geschenkt; trotz unersetzbarer Kriegsrlustc ermöglichen die vorhandenen Bestände einen geschlossenen Überblick über die Entwicklung der grafischen Künste vom 15. Jh. bis zur Gegenwart. Das unter großen Anstrengungen 1979 angekaufte Trintperg-Aquarell Dürers musste zunächst als Ersatz für rlorene Blätter genügen. Einzelne Künstler sind mit repräsentatin Werkgruppen rtreten, z. B. Rembrandt, Goya, Delacroix, Beckmann oder Picasso. Spezialsammlungen ergänzen die Bestände: Jugendstilplakate, japanische Farbholzschnitte, Skizzenbücher (hauptsächlich aus dem 19. Jh.) und illustrierte Bücher seit den Anfängen des Buchdrucks. Seit der Wiedereröffnung 1998 hat die Kunsthalle Bremen durch den derzeitigen Direktor Wulf Herzogenrath einen neuen Sammlungsschwerpunkl ausgebildet: In einem zusätzlich eingerichteten Aus-stellungsgeschoss werden MedienKunstwer-ke präsentiert, darunter John Cages Essay, Nam June Paiks Synthesizer, Otto Penes Salon de Lumiere. Zahlreiche Wechselausstellungen zum Werk der Künstler des 19. u. 20. Jhs. (Toulouse-Lautrec 94/94, Liebermann 95/96, Der Blaue Reiter 99/00), zeitgenössischer Moderne, Fotografie und der Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen bilden einen zweiten Schwerpunkt des Hauses.












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