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Huckarde, Bodelschwingh, Mengede

Huckarde, Bodelschwingh, Mengede

In Dortmund-Huckarde blieb der rindustrielle Dorfkern teilweise erhalten. Mehrere Fachwerkhäuser umrunden die katholische St. Ur-banus-Kirche. Die spätromanische Hallenkirche aus der Mitte des 13. Jh. wurde 1897-99 erheblich erweitert. Man riss den alten Chor ab und fügte dort ein breit gelagertes, neugotisches Langhaus mit Apsis und Scitenturm an. Der alte Westturm erhielt ein neues Rhombendach. In diesem Turm hängt die vermutlich älteste Glocke Westfalens n ca. 1200. Am romanischen Nordportal stellt ein Steinrelief die Verehrung des apokalyptischen Lamms durch zwei Engel dar, die Weihrauchfässer schwingen. Die reich geschnitzte Kanzel n ca. 1480 zeigt den lehrenden Christus sowie phantastische Fabelszenerien: Zwei Hasen tragen den Jäger gefesselt hinweg. Ein Fuchs predigt den Gänsen. Auf dem Chorbogen und im Chorraum blieben his-toristische Wandgemälde n 1906 erhalten. Der neugotische Hochaltar thematisiert die Eucharistie anhand n Bibelszencn aus dem Alten und Neuen Testament. Eine Holzur des hl. Papstes Urban stammt aus dem 14. Jh.

Das Werksgelände der Zeche Hansa östlich der Mengeder Straße wird seit der Betriebsstilllegung in einen Gewerbepark umgewandelt. Von den Tagesanlagcn blieb nur wenig erhalten. Immerhin wurde die alte Schmiede zu einem Domizil für die Huckarder Vereine umgenutzt. Mit seinen neugotischen Schaugicbcln ähnelt dieses Haus dem Werkstattgebäude der Zeche Zollern 2/4. Diese Bauten entstanden kurz nach 1900 etwa zeitgleich, als die beiden Zechen zur Gelsenkir-chener Bergwcrksgesellschaft gehörten. Die nördlich anschließende Kokerei Hansa steht heute in weiten Bereichen unter Denkmalschutz. Ihre Gaskompressoren halle birgt noch die komplette Maschinenausstattung n 1928: fünf riesige Kolbenkompressoren und ein ebenfalls dampfangetriebener Turbokompressor. Diese Kompressoren verdichteten das bei der Verkokung n Steinkohle entstehende Gas zum Zweck der Einspeisung in das Netz der Ruhrgas AG. Westlich der Mengeder Straße wird die Gegend durch Kolonichäuser n Hansa geprägt.



In Dortmund-Bodelschzi'ingh liegt der Stammsitz der gleichnamigen Adelsfamilie, aus der im 19. Jh. u. a. preußische Minister und protestantische Pastoren herrgingen, darunter Friedrich n Bodelschwingh (1831-l910), der Mitbegründer der Missions- und Krankenanstalten in Bcthcl bei Bielefeld. Haus Bodelschwingh an der Schlossstraße gilt als die größte und repräsentativste Hcrrensitzanlage auf Dortmunder Stadtgebiet. Das Herrenhauses n ca. 1300 wurde im 16717. Jh. umgebaut und erweitert. Geschweifte Giebel und Eck-türme mit welschen Hauben verleihen dem Wasserschloss ein malerisches Aussehen und wecken Assoziationen an niederrheinischc Vorbilder. Glanzstück der Ausstattung ist ein Renaissance-Kamin, der in einer Reliefdarslcllung die Verurteilung und grausame Hinrichtung eines ungerechten Richters zeigt. Etwas abseits m Herrenhaus steht ein eckiger Turm, der in seinen beiden unteren Geschossen aus Bruchstein aus dem Mittelalter stammt. Die Gebäude der Vorburg entstanden im 18. und 19. Jh. Im teilweise erhaltenen Schlosspark liegt der herrschaftliche Privatfriedhof mit dem >Tempel der RuheIndustriekathedraleBccindru
ckungsarchitektur< fiel im Vorfeld des einzigen Dortmunder Kaiserbesuchs im Bismarck-Reich. Auf seinem Weg zum Schiffshebewerk Henrichenburg hat Wilhelm II. am frühen Morgen des 11. 8. 1899 in seinem Hofzug das Verwaltungsgebäude n Hanscmann auch tatsächlich passiert, das direkt an der Bahnlinie liegt.
Ungefähr einen Kilometer nordöstlich des Bahnhofs blieb eine stattliche Anzahl n Fachwerkhäusern der ehemaligen »Freiheit« Mengedc erhalten. Die evangelische Kirche an der Williburgstraße war in rreformatorischer Zeit dem hl. Remigius geweiht, der als Bischof n Reims 498 den Frankenkönig Chlodwig getauft hatte. Archäologische Grabungen haben 1988/89 den Beweis erbracht, das die Christianisierung Mcngedes bereits kurz nach den Sachsenkriegen Karls des Großen begann. Das heutige Gotteshaus, eine spätromanische Hallenkirche mit Querhaus und gerade geschlossenem Chor, entstand um 1250. Der Glockenturm wurde 1886 restauriert und mit einer neuen Spitze versehen. In den qualitätllen Barockaltar fügte man nach 1900 ein neues Gemälde ein, eine Kopie des Rembrandt-Bilds m »verlorenen Sohn«. Beim Taufbecken n 1914 wird die Stcinschale n Jugendstil-Engeln getragen.







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