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Hoher Fläming

Hoher Fläming

Seine Entstehung verdankt das kleinste Mittelgebirge Deutschlands der Eiszeit. Die hügelige, waldreiche Landschaft birgt Naturreichtümer und Zeugnisse längst vergangener Zeiten.

Burgen, stille Trockentäler und traditionelles Handwerk

Ziesar
Wenn man der kleinen Stadt heute einen Besuch abstattet, ahnt man kaum, welche Bedeutung sie im Mittelalter besaß. Schon zur Römerzeit verlief in der Nähe die Bernsteinstraße, eine bedeutende Handelsstraße, die vom Süden Deutschlands zur Ostsee führte. Im Jahr 948 wurde hier eine Burg gegründet, die im 14. Jh. zum Residenzsitz der brandenburgischen Bischöfe ausgebaut wurde. Von der Gesamtanlage erhalten geblieben sind der gotische Bergfried aus dem 12. Jh., dessen Turmhaube (16. Jh.) einer Bischofsmütze gleicht, sowie der mehrfach umgebaute Nordflügel des Bischofspalastes. Die reich verzierte Backsteinfassade der spätgotischen Burgkapelle ist zweifellos die schönste des ganzen Flämings. Im Innern ist die illusionistische Maßwerkmalerei beinahe vollständig und gut erhalten. Die Altstadt mit dem im 13. Jh. angelegten Markt und dem gitterförmigen Straßennetz liegt in nördlicher Richtung. Ihren Mittelpunkt bildet die Pfarrkirche St. Crucis, die den Nonnen des nahe gelegenen Zisterzien-serktosters als Andachtsstätte diente. Die zum Kloster gehörenden Gebäude wurden liebevoll restauriert und bilden zusammen mit der Kirche ein schönes Ensemble.




Klein Bliesen
Das kleine, stille Dorf liegt inmitten eines über 60 ha großen Waldgebiets. Die östliche Grenze des Ortes bildet der malerische Briesener Bach, an dem einst die Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg verlief. Wer Körper und Seele etwas Gutes tun möchte, kann den Naturheilpfad ausprobieren, der südlich von Klein Briesen beim Hotel Juliushof beginnt: Das kleine Gelände mit unterschiedlichen Substraten und Wasserbecken darf nur barfuß durchschritten werden.

Hagelberg
Den Mittelpunkt des typischen Gutsdorfs bildet ein ehem. Rittergut, um das sich Bauernhöfe gruppieren. Am Ortsausgang in Richtung Klein Glien führt rechts ein unbefestigter Weg zu einer unscheinbaren Bergkuppe. Es ist der Gipfel des knapp 201 m hohen Hagelbergs, der höchsten Erhebung des Flämings. Am 27. August 1813 schlug hier die kurmärkische Landwehr - ein Verbund preußischer und russischer Truppen - eine napoleonische Dision erfolgreich zurück. Seit 1849 erinnert eine Sandsteinur der Borussia an diese Schlacht.

Borne
Das geruhsame Gassendorf mit einem romantischen Teich und einer Feldsteinkirche wird überragt von einer Bockwindmühle, die auf dem Mühlenberg steht. Da der Fläming arm an Wasser ist, war man früher beim Mahlen des Getreides auf die Windkraft angewiesen. Die Borner Windmühle wurde schon zu Beginn des 18. Jh. gebaut. Heute steht sie unter Denkmalschutz. Der Innenraum darf zwar nicht besichtigt werden, aber Informationstafeln erläutern die Funktionsweise: Das gesamte Mühlenhaus kann um einen Holzzapfen in die gewünschte Richtung gedreht werden. Unmittelbar neben der Windmühle wurde ein rustikaler Rastplatz für die Besucher der Sehenswürdigkeit eingerichtet.

Kranepuhl
Auf einer Anhöhe, umgeben von sanften Hügeln, befindet sich das beschauliche Dorf, dessen Gründungsdatum in das Jahr 1236 zurückreicht. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde es fast völlig entvölkert.
Ein sehenswertes Kleinod mitten im Ort ist die aus der ersten Hälfte des 13. Jh. stammende, vor kurzem vollständig restaurierte Feldsteinkirche. Teilweise im Originalzustand erhalten geblieben sind die Fenster und das spätromanische Portal an der Südfassade. Auch im Innern gibt es Interessantes zu entdecken, etwa einen spätbarocken Altaraufsatz mit Kreuzigungsgemälden von 1757/58. Die Bronzeglocke von 1588 stammt aus der Werkstatt des Magdeburger Meisters Heinrich Borstellmann.

Belzig
In dem seit 1995 anerkannten Luftkurort stößt man überall auf Zeugnisse seiner wechselvollen Geschichte, über die eine Ausstellung im Heimatmuseum auf der Burg Eisenhardt informiert. Dort wird auch anhand eines Zinnuren-Dioramas die Schlacht am Hagelberg nachgestellt. Die eindrucksvolle Burganlage von 1161, eine der ältesten Höhenburgen Brandenburgs, beherbergt heute außerdem ein komforles Hotel. Einen schönen Blick auf die Stadt und die umliegende Hügellandschaft hat man vom 33 m hohen Bergfried, der den Beinamen Butterturm trägt. Vor der Burg bekam die sächsische Postmeilensäule (1725) mit den Initialen von Kurfürst August dem Starken ihren Platz. Auf der Säule in Form eines Obelisken sind die Entfernungen nicht in Weglängen, sondern in Stunden angegeben. Auch ein Bummel durch den historischen Stadtkern mit seinen engen Kopfsteinpflastergassen und reich verzierten Bürgerhäusern mit wasserspeienden Dachrinnen ist lohnenswert.

Lusse
Das romantisch gelegene Dorf mit einer schönen romanischen Feldsteinkirche aus dem 13. Jh. lädt zum Verweilen ein. Sehenswert sind die Ausmalungen aus dem Jahr 1905 im Kircheninnern, die nach umfassender Gesamtrestaurierung wiederhergestellt wurden.
Etwa 1 km südöstlich des Dorfes befindet sich ein Segelflugplatz, wo sich die Gelegenheit zu einem Rundflug bietet.

Treuenbrietzen
Das älteste Gebäude und gleichzeitig Wahrzeichen des Städtchens ist das mehrfach umgebaute Rathaus. Es diente im Mittelalter als Kaufhaus, in dem handwerkliche Erzeugnisse ausgestellt und verkauft wurden. Gleich hinter dem Rathaus befindet sich eine Insel in der Nieplitz, auf der früher Wohnhäuser von Kleinhändlern und Kaufleuten, so genannte Hakenbuden, standen. Ihr Name rührt von den Waren her, die an Haken aufgehängt feilgeboten wurden. In der ehem. Heilig-Geist-Kapelle ist das Heimatmuseum der Stadt untergebracht; es gibt einen Einblick in die früher hier ansässigen Handwerks- und Gewerbebetriebe.
Seinen großen Bekanntheitsgrad verdankt Treuenbrietzen aber Jenaer Studenten, die den Stadtnamen des Reimes wegen in das Kneipenlied "Sabinchen war ein Frauenzimmer aufgenommen haben. Im Ort selbst erinnert der Sabinchenbrunnen vor dem Rathaus an die schaurige Moritat. Jedes Jahr im Juni bildet die Wahl eines Sabinchens und ihres Schusters den Höhepunkt eines gleichnamigen Stadtfestes.
Die Gegend um Treuenbrietzen ist aber auch reich an Natur. Empfehlenswert ist ein Ausflug zu den Quellen der Nieplitz südlich der Stadt. Der Fluss führt sehr sauberes Wasser, das schon im Mittelalter für die Bierbrauerei und Forellenzucht genutzt wurde.

Niemegk
Ihren Namen verdankt die StadUflämischen Kolonisten aus der Gegend um Nimwegen, die im 12. Jh. das Land im Fläming urbar machten. Im 19. Jh. entwickelte sich der Ort zu einem
hübschen Städtchen mit gediegenen Bürgerhäusern, von denen einige nach umfangreichen Restaurationen wieder im alten Glanz erstrahlen. Zu den Schmuckstücken Niemegks gehören auch das im Renaissancestil erbaute Rathaus und die gegenüberliegende St.-Johannis-Kir-che, die 1852/53 nach Plänen von Friedrich August Stüler in ihrer heutigen Form errichtet wurde. In der Großstraße 69 erinnert eine schlichte Gedenktafel an den Begründer der wissenschaftlichen Bakteriologie, den Nobelpreisträger Robert Koch, der hier in den Jahren 1868 und 1869 seine ersten Erfahrungen als Landarzt sammelte. An der Straße nach Neuendorf befindet sich das weltweit anerkannte Adolf-Schmid-Observatorium für Erdmagnetismus, das bei vorheriger Anmeldung auch besichtigt werden kann.
Die Route führt nun durch eine der schönsten Gegenden des Hohen Fläming. Unweit der Straße sind zahlreiche Lesesteinhaufen zu erkennen. Wollen die Landwirte befriedigende Ernteergebnisse erzielen, müssen sie diese Überreste der letzten Eiszeit absammeln, die hier auf Schritt und Tritt zum Vorschein kommen. Früher wurden die Steine zur Wegbefestigung oder zum Bau der typischen Feldsteinkirchen verwendet.

Garrey
Das Gebiet rund um das Dorf lässt sich am besten auf Schusters Rappen erkunden. Garrey ist ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen auf einem gut ausgeschilderten Wegenetz. Sehenswert sind die stillen Trockentäler, die so genannten Rummeln, eine weitere Besonderheit des Hohen Fläming. Am Ende der Eiszeit haben die Schmelzwasserbäche der abtauenden Gletscher Rinnen in die gefrorene Hochfläche gegraben. Heute gedeihen in den windgeschützten Trockentälern wärmeliebende Pflanzen wie Karthäusernelke und Frühlingsfingerkraut, teilweise wachsen dort auch Buchen. Nach der Rückkehr vom Garreyer oder Neuendorfer Rummel lädt der Gasthof Lehmann in Garrey mit selbst gebackenem Kuchen zu einer Verschnaufpause ein.

Raben
In dem 170-Seelen-Dorf befindet sich das Informationszentrum des 1997 gegründeten Naturparks Hoher Fläming, das in der rekonstruierten Alten Brennerei untergebracht ist. Hier erhält man ele Informationen über das Gebiet und Tipps für Wanderungen, Radtouren und Einkehrmöglichkeiten. Lohnend ist ein Spaziergang in das nahe Tal der e, ein tief eingeschnittenes Kerbtal. Südöstlich des Dorfes erhebt sich auf dem Steilen Hagen die Burg Rabenstein, die besterhaltene Höhenburg der Mark Brandenburg, die im 14. und 15. Jh. zu Sachsen gehörte. Auch Kurfürst August der Starke hat sich mehrfach hier aufgehalten. Die Burganlage aus dem 12./13. Jh. umfasst neben Teilen der Ringmauer auch den 28 m hohen Bergfried, dessen Mauern eine Dicke bis zu 5,4 m aufweisen. Von oben hat man eine herrliche Aussicht auf die Umgebung. Beim Burgspektakel im Juli jeden Jahres wird vor dieser einmaligen Kulisse das Mittelalter lebendig, wenn das Burgfräulein Rosemarie ihrem Turmverlies entsteigt und historische Handwerkstechniken vorgeführt werden.

Grubo
Entlang der Deutschen AUeenstraße in Richtung Nordwesten geht es weiter in das idyllische Straßendorf, in dessen Ortsmitte 450-jährige Linden stehen. Nördlich von Grubo unweit der Straße nach Bergholz befindet sich der Riesenstein. Der rote Granitblock mit einem Umfang von 15 m ist der stattlichste der Findlinge, die in der Umgebung verstreut liegen. Die Schollensteine bilden den Eingang zur Brautrummel, die ihren Namen angeblich deshalb erhalten haben soll, weil eine junge Frau bei starkem Regen auf dem Heimweg durch das Trockental plötzlich von den Wassermassen überrascht wurde und darin ertrank.
Hinter dem Bahnhof Wiesenburg zweigt die Route links auf einen Weg ab, der durch die von sanften Hügeln durchzogene, stimmungsvolle Landschaft führt.

Reetzerhütten
Die Umgebung des kleinen Dorfes ist reich an Tonvorkommen. Deshalb lässt sich hier die Entwicklung der Tongewinnung anschaulich nachvollziehen. Direkt gegenüber den Hallen der modernen Röben-Ton-GmbH befindet sich eine alte Ziegelei, die wegen ihres aus roten Backsteinziegeln gemauerten Schornsteins im Volksmund Roter Strumpf genannt wird. Der im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts in Betrieb genommene Ringofen wurde erst nach 1989 stillgelegt und ist nun ein technisches Denkmal.

Wiesenburg
Den größten Anziehungspunkt des Ortes bildet das in der zweiten Hälfte des 16. Jh. auf den Resten einer mittelalterlichen Burg errichtete Renaissance-Schloss. Durch das giebelgeschmückte Männekentor gelangt man in den Innenhof des Schlosses, in dem sich ein Säulenbrunnen (1609) befindet.
Einer Sage nach soll auf seinem Grund der Goldschatz des Slawenkönigs Pribislaw ruhen. Beim Aufstieg zum Schlossturm, errichtet auf dem massiven mittelalterlichen Bergfried, lohnt sich für archäologisch Interessierte ein Besuch in der Heimatstube, wo man eine kleine Ausstellung über historische Funde bei Restaurationsarbeiten bestaunen kann. Ein gartenarchitektonisches Kleinod ist der zum Schloss gehörende Landschaftspark mit seinen Grotten, Wasserspielen und über 50 verschiedenen Baumarten, darunter 500 bis 600 Jahre alten Stieleichen. Ein Besuch zur Blütezeit der elen Azaleen und Rhododendren im Mai und Juni ist ein besonderer Genuss.

Görzke
Über die Grenzen des Flämings hinaus ist der kleine Ort wegen seiner 300-jährigen Tradition des Töpferhandwerks bekannt. Im Jahr 1706 schlössen sich hier ansässige Töpfermeister zu einer Innung zusammen, um ihre Waren besser vermarkten zu können. Zu Beginn wurden in Görzke vorwiegend Flaschen hergestellt, was den Töpfern den Namen Bouteillenmacher einbrachte. In der Blütezeit gab es 19 Werkstätten. Heute stellen noch er Töpfereien Gefäße nach so genannter Bunzlauer Art her. Das Sortiment ist sehr elfältig: Vasen, Schüsseln, Schmalztöpfe und Kuchenformen in den unterschiedlichsten Mustern. An Werktagen kann man den Töpfern bei der Arbeit auch über die Schulter schauen. Jedes Jahr am Ostersams-tag findet ein Töpfermarkt statt, auf dem auch Betriebe der Region ihre Waren anbieten.

Info
Anfahrt
Auf der A 2 Hannover-Berlin bis zur Ausfahrt Ziesar; von Süden über die A 9 bis zum Dreieck Potsdam, dort auf die A 10 bis zum Dreieck Werder und weiter auf die A 2

Auskunft
Tourist-Info 8elzig Straße der Einheit 5 14806 Beizig
Tel. 033841/34815 Fax 033841 / 34817
www.belzig-online.de

Töpferei Ludwig Wiesenburger Str. 2 14828 Görzke T. 033847/40265 Seit 1746 werden hier Krüge, Flaschen, Schüsseln, Kuchenformen, Mustöpfe, Vasen und ele andere Dinge hergestellt.

Burghotel
Wittenberger Str. 14 14806 Beizig T. 033841/31296 Fax 033841/31297 Rustikale Gemütlichkeit und moderner Komfort in einer 1000-jährigen Burg hoch über der Stadt Beizig







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