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Hamm

Hamm

Die Stadt rdankt ihre Entstehung den Folgen eines Attentats: Nachdem Graf Friedrich von Isenbcrg 1225 den Erzbischof Engelbert von Köln ermordet hatte, rfiel er der Reichsacht. Im Zuge einer Racheaktion wurde seine Stadt Nicnbrügge am Nordufer der Lippe zerstört. Graf Adolf von der Mark machte sich den Sturz des Isenber-gers zunutze und rsuchte, sich dessen Territorium möglichst weitgehend anzueignen. Von der nahe gelegenen Burg Mark aus - dem Verwaltungsmittelpunkt, der seiner Grafschaft den Namen gegeben hatte - gründete er 1226 an strategisch günstiger Stelle im Mündungswinkel zwischen Lippe und Ahse eine neue Stadt. Dort wurden die obdachlosen Einwohner von Nicnbrügge angesiedelt. Der Name >Hamm< (=Landzunge) taucht erstmals auf einer Münze Adolfs auf, die spätestens in das Jahr 1235 zu datieren ist.
Der Stadtgrundriss von Hamm wurde mäßig angelegt, das Bauland gleichmäßig parzelliert. Am Kreuzungspunkt der beiden Hauptstraßen sparte man Raum für Markt und Kirche aus. Ein Stadtsiegel lässt sich für 1263 nachweisen, eine Stadtbefestigung für 1290, der Anschluss Hamms an das frühe Fernstraßennetz dann für 1297. Der Wohlstand der Stadt basierte in den folgenden Jahrhunderten vorwiegend auf Handel, Tuchweberei, Brauerei und Branntweinherstellung. 1417 trat Hamm der Hanse bei. 1657 bestand nachweislich ein Gymnasium.



Stärker noch als der Bergbau hat der Massenrkehr die neuere Geschichte der Stadt geprägt. Bereits im frühen 19. Jh. war Hamm ein wichtiger Umschlagplatz für die Lippeschifffahrt. Heute besteht über den Datteln-Hamm-Kanal Anschluss an das westdeutsche Kanalnetz. Entscheidend aber wurde, dass Hamm sich zum bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkt des östlichen Ruhrgebiets entwickeln konnte. Von der Magistrale Paris-Köln-Dortmund-Hannor-Bcrlin zweigen hier Hauptstrecken in Richtung Münster-Emden, Hagen-Wuppertal und Soest-Kassel ab. Der Hammer Rangierbahnhof galt lange als der größte und leistungsfähigste des gesamten Ruhrreviers. Auf dem Höhepunkt des Eisenbahnzeitalters bewältigte er in den 1930er Jahren bis zu 9500 Waggons täglich und formierte mehr als 400 Güterzüge. Der Personenbahnhof war wichtiger Umsteigeknotenpunkt, auch für internationale Expresszüge.
Die günstigen Verkehrsrbindungen gaben auch den Ausschlag dafür, dass Hamm (und nicht etwa die Provinzhauptstadt Münster) 1879 zum Sitz des Obcrlandesgerichts für ganz Westfalen sowie für den Landgerichtsbezirk Essen bestimmt wurde. Die explosionsartige Bevölkerungsentwicklung im Ruhrgebiet machte das Hammer Obcr-landcsgericht zeitweilig (nach dem Kammergericht Berlin) zum zweitgrößten im preußischen Staat. Das Stadtgebiet von Hamm erhielt erst durch großzügige Eingemeindungen im Jahr 1975 seine heutige Ausdehnung. Gegenwärtig leben hier ca. 180 000 Menschen.

Beim heutigen Empfangsgebäude von 1919/20 wird die zentrale Bahnholsuhr von Skulpturen eines Bergmanns und eines Hüttenmanns flankiert.

Mit der Anlage eines Streckennetzes, das Hamm so stark begünstigte, wollten maßgebliche Stellen um die Mitte des 19. Jh. anscheinend auch würdigen, dass diese Stadt bereits seit 1666 - d. h. mehr als 150 Jahre länger als die westfälische Provinzi-alhauptstadt Münster -zum preußischen Staat gehörte.


Das Stadtzentrum
Infolge von fünf großen Brandkatastrophen im vorindustricllcn Zeitalter und rheerenden Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg besitzt die Hammer Innenstadt heute ein uneinheitliches Erscheinungsbild. Vereinzelt gibt es noch Wohnhäuser aus dem 18. Jh. und halbe Straßenzüge (auch mit Fachwerkbauten) aus der ersten Hälfte des 19. Jh. In Bahnhofsnähe blieben repräsentati Geschäftshäuser aus der Gründerzeit erhalten. Im Bereich der seit langem geschleiften Stadtbefestigung fallen zwei wuchtige Bunker auf, die 1200 Menschen Schutz vor Fliegerangriffen boten. Die Ahse, die früher die Stadt Hamm umflossen und bei Hochwasser überflutet hatte, wurde zu Anfang des 20. Jh. in ein neues, weiter östlich rlaufendes Flussbett rlegt.
Die Hauptkirchc Hamms war ursprünglich dem hl. Laurcntius und dem hl. Georg geweiht. Das - seit der Reformation evangelische -Gotteshaus wurde 1912 in Pauluskirche umbenannt. Die dreischif-fige westfälische Hallenkirche mit weit ausladendem Querhaus und zur Hälfte eingebautem Westturm entstand im Wesentlichen in der ersten Hälfte des 14. Jh., wurde aber später mehrfach repariert bzw. erneuert. Das Querschiff umfasst rmutlich noch Mauerwerk eines (unvollendet gebliebenen?) Ursprungsbaus aus der Zeit der Hammer Stadtgründung. Die frühgotische 7A2-Apsis. die dem Chor der Marburger Elisabethkirche ähnelt, stammt wohl bereits aus dem letzten Viertel des 13. Jh. Das Mittelschiffgewölbc wurde nach dem Stadtbrand von 1741 erneuen und dabei um ca. einen Meter heruntergezogen. Eine durchgreifende Restaurierung der Kirche fand 1893-95 statt. Beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt das Bauwerk schließlich sein heutiges Aussehen. Beherrschendes Element des schlichten Innenraums sind massige Rundpfeiler. Die mittelalterliche Ausstattung ist während der Reformationszeit aus der Kirche entfernt worden. An Kunstwerken sind lediglich noch drei Epitaphien aus dem 17. und 18. Jh. vorhanden.
Das zweite mittelalterliche Gotteshaus der Innenstadt, die katholische Pfarrkirche St. Agnes an der Brüderstraße, diente bis 1824 als Klosterkirche des Franziskanerordens, den Graf Gerhard von der Mark 1455 nach Hamm geholt hatte. Der 1515 geweihte spätgotische Sakralbau besaß ursprünglich nur zwei Langschiffe und wurde erst im 17. Jh. zu einer dreischiffigen Hallenkirche ausgebaut. Die Vorschriften des Bettelordens gestatteten keinen Glockenturm, sondern lediglich einen schlanken Dachreiter. 1944 brannte die Kirche bis auf die Umfassungsmauern aus und wurde 1947 53 im Wesentlichen in der alten Form wieder errichtet. Im südlichen Seitenschiff sind drei Grabplatten aus dem 17. und 18. Jh. aufgestellt. Der Kirchenschatz umfasst u. a. einen kleinen messingrgoldeten Reliquienschrein aus der Zeit um 1600 sowie eine barocke Sonnenmonstranz. -Als dritte Hammer Kirche (und zweite evangelische Kirche der Stadt) entstand die Luther-Kirche 1734-39 nach Plänen des Architekten Johann Michael Moser. Die Emporenkirche an der Martin-Luther-Straße zeigt noch deutliche Anklänge an die spätgotische Formensprache. Den hölzerne Kanzelaltar, der von einem kronenartig gestalteten Schalldeckel überdacht wird, schuf der Hammer Sehrcincrmcister Christoph Dörendahl.
Am Südwestrand der Hammer Innenstadt konnte 1993 der (bislang) letzte große Museumsneubau des Ruhrgebiets eröffnet werden. Der Entwurf der beiden dänischen Architekten Jörgen Bo und Vil-helm Wohlcrt stammte allerdings bereits von 1986. Mit seiner zur Bahnhofstraße hin geschwungenen Fassade ähnelt der Baukomplex einem riesigen Konzertflügel. Die museale Sammlungstradition hatte 1886 mit dem Ankauf einer ägyptischen Mumie begonnen. 1917 schenkte der Kunstsammler Gustav Lübcke, der aus Hamm stammte, seiner Vaterstadt eine Kollektion von atemberaubender Vielfalt: Funde aus der Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit, altägyptischc Grabfunde, griechische Vasen, römische Keramik, fränkische Glaswaren, gotische Madonnen, neuzeitliches Mobiliar und Kunstgewerbe Noch heute heißt das Haus, das mittlerweile u. a. auch über eine Sammlung moderner westfälischer Malerei rfügt, Gustav-Lübcke-Museum.

Die Vororte
Trotz eingestreuter Zechen, Kolonien und Kraftwerke wirkt das Hammer Umland, das 1974 weiträumig der Stadt zugeschlagen wurde, noch heute zumeist bäuerlich-ländlich. Da gibt es stattliche Bauernhöfe, qualitätvolle Wasserschlösser sowie mehrere mittelalterliche Dorfkirchen, die mancherorts noch von einem Kranz von Fachwerkhäusern umgeben sind.

Die bedeutendste dieser Kirchen liegt in Hamm-Mark, östlich des Stadtzentrums: Aufgrund ihrer Ausmalung zählt dieses Gotteshaus, das dem hl. Pankratius geweiht wurde, zu den kostbarsten Sakralbauten Westfalens. Das Untergeschoss des Westturms und die Mauern des Langhauses stammen noch vom Beginn des 12. Jh. Querschiff, Chorjoch und Apsis wurden in der ersten Hälfte des 14. Jh. angefügt. Das romanische Langschiff trägt bis zur Vierung eine >sarg-deckclförmige< Holzdecke von 1868, der östlich anschließende gotische Bau tief herabgezogene Kreuzrippengewölbe. Die Schlussstcine sind mit hölzernen Scheiben unterlegt, die im Chor Reliefdarstcllun-gen von Gotteslamm und Menschensohn zeigen.
Die Fresken an Wänden und Gewölbe des Chorraums wurden wohl um die Mitte des 14. Jh. gemalt, 1908/09 wieder entdeckt und später rschiedentlich restauriert und ergänzt. Schließlich führte man sie auf den (erschlossenen) Originalzustand zurück. Im Zentrum des Apsisgewölbes erscheint Christus mit Palmzwcig und Schwert als Wcltcnrichter, flankiert von Maria und einem Engel mit Kreuz und Kranz (wohl Dornenkrone). Zwei weitere Engel blasen die Posaunen des Weltgerichts. Die Toten in ihren Gräbern recken bittend die Hände. Auf der linken Gewölbekappc geleitet ein Engel die Seligen ins Himmelshaus. Rechts gegenüber treibt ein anderer Engel die Verdammten in den Höllenschlund, wo sie ein schwarzer Teufel mit gebleckten Zähnen in Empfang nimmt.

Nördlich von Wernes liegt das Wasserschloss Oberwerries jenseits der Lippe. Beim Torhaus, dem ältesten Teil des Bauensemblcs, bezeichnen Maueranker das Jahr 1667 als Baudatum. Das barocke Herrenhaus besteht aus einem wuchtigen Hauptflügel mit Walmdach, einem niedrigen Südflügel und einem Pavillonturm mit Glockendach (Architekt: Ambrosius von Oelde, 1685-92). Der lang gesteckte Mar-stall mit kleinem Hundestall am Ostende ist ein Werk von Johann Conrad Schlaun (1730-35). - Beim Wasserschloss Uentrop im gleichnamigen Hammer Vorort stammt das Herrenhaus, das noch bewohnt wird, von 1713-20.
Einer legendenhaften Überlieferung nach gilt die evangelische Kirche in Hamm-l/enJrop als Stiftung zweier Edcldamen, Reimod und deren Tochter Vrederuna. Als Consecrator des Gotteshauses wird der Bischof Sigifried von Münster (1022-52) genannt. Nach kunsthistorischen Maßstäben lässt sich der Glockenturm ins 11./12. Jh. datieren. Das flachgedeckte Langhaus und der gewölbte Chor dürften ca. 400 Jahre jünger sein. An rschiedenen Stellen des Kirchenraums blieben wertvolle Wandmalereien erhalten. Im Turm stellt ein Fresko an der Nordwand (gegenüber dem Eingang) die Hochzeit zu Kana dar. An der Westwand wird die >eherne Schlange« aus dem Alten Testament mit der Kreuzigung Christi konfrontiert. Im Schiff zeigen weitere Wandgemälde die Apostel sowie eine Landschaftsdarstellung mit Ritterburg. Im spätgotischen Chor konnten zwei Freskoschichten übereinander nachgewiesen werden. Im Gewölbe wurde von der unteren, spätgotischen Schicht lediglich der Kopf eines der Hl. Drei Könige freigelegt und ansonsten die nach-mittelaltcrliche Ausmalung mit Szenen aus der Schöpfungsgeschichte belassen: Sturz der gefallenen Engel, Erschaffung der Tiere, Erschaffung der Eva aus der Rippe Adams, der erste Sündenfall im Paradies. Wertvollstes Stück der Kirchenausstattung ist der Taufstein aus dem 13. Jh. Er zeigt einen reich profilierten Blattfries sowie die Gestalt eines Ritters unter einer kleeblattförmigcn Arkade.
Eine weitere sehenswerte Dorfkirche liegt in Hamm-Rhynern, im Süden des Stadtgebiets. Das katholische Gotteshaus, das der hl. Regina geweiht ist, stammt in seinen wesentlichen Teilen noch aus der hochromanischen Bauepoche: eine dreischiffige Basilika im gebundenen System mit ausladendem Querhaus und geradem Chor-abschluss. Der Glockenturm wird von zwei Galerien mit jeweils drei Schallfenstern durchbrochen. Die beiden östlichen Vicrungspfciler sind mit plastisch gestalteten Kämpferfriesen rziert, die links einen Rollenfries und rechts Palmettenranken und eine liegende Gestalt zeigen. Drei Schlusssteinc im Mittclschiffgewölbe tragen ineinander rschlungene Drachen. Der zylindrische Taufstein aus der ersten Hälfte des 13. Jh. endet in einem großgliedrigen Blattfries. Das spätgotische Sakramentshäuschen wird von einer Kreuzigungsgruppe bekrönt. Hin qualitätvoller flandrischer Schnitzaltar mit gemalten Flügeln zeigt in seinen Hauptfeldern Passionsszenen (ca. 1520). Ein rgoldeter Reliquienschrein der Kirchenpatronin, der 1457 vollendet wurde, trägt an den Seiten zwölf Apostclskulpturen, auf den Dachflächen sechs Reliefmedaillons mit Szenen aus dem Maricnle-ben und der Passion Jesu und an den beiden Giebelfronten die uren Gottvaters (in päpstlichem Ornat) und der hl. Regina. Die Orgel mit ihrem barocken Prospekt ist 1772 für die Dominikanerkirche in Soest geschaffen worden.
Die evangelische Dorfkirche im südwestlich gelegenen Hamm-Pelkum besitzt einen romanischen Glockenturm und einen spätgotischen Chor. Der zweijochige Kirchensaal stammt von 1738. Zwei Schlusssteine im Chorgewölbe zeigen das Haupt Christi sowie eine Szene, in der manche Adam sehen wollen, wie er sich nach dem Sündenfall vor Gott zu rstecken rsucht. - Weiter nördlich wird Hamm-Herringen von einem imposanten Hammerkopf-Förderturm der Zeche Heinrich Robert dominiert. Für diesen Vorort sind auch zwei Sakralbauten zu erwähnen. Bei der evangelischen Dorfkirche am Herringer Markt, die ursprünglich den hl. Viktor und Heribert geweiht war, stammt der Turm aus dem 12. Jh. und das Hallenlanghaus aus dem 14. Jh. Die kleine katholische Barockkirche St. Peter und Paul am Kapellenweg in Nordherringen besitzt einen romanischen Taufstein, der mit Weinranken prächtig geschmückt ist und auf vier steinernen Löwen ruht. - Im äußersten Südwesten Hamms steht kurz vor der Stadtgrenze die Wasserburg Haus Reck am Hucken-hollweg. Das zweigeschossige Herrenhaus aus dem 16. Jh. wurde im 19. Jh. tiefgreifend erneuert. Ein polygonaler Wehrturm von 1554 findet in einer geschweiften Haube seinen Abschluss.

Der nordwestliche Hammer Vorort Bockum-Höl geriet im Nomber 1911 in die Schlagzeilen der Weltpresse, als sich auf Zeche Radbod die bis dato schwerste Schlagwetterkatastrophe des deutschen Bergbaus ereignete. 349 Männer kamen zu Tode. Mitleid und Anteilnahme führten überregional zu beeindruckenden Spendenaktionen für die Hinterbliebenen. Aus sozialdemokratischen und Gewerkschaftskreisen wurde erbitterte Kritik an mangelhaften Sicherheitsvorschriften unter Tage laut. Prinz Eitel Friedrich, ein Sohn Kaiser Wilhelms IL, reiste eigens von Berlin aus an, um die aufgewühlte Stimmung zu beruhigen. In einer kleinen Grünanlage südlich der Ermelinghojstraße erinnert ein Denkmal an dieses Grubenunglück: Skulpturen eines knienden Bergmanns und einer weinenden Witwe mit Kind.
Östlich von Bockum-Höl liegt die Wasserburg Haus Ermeling-hof in der Nähe der Eisenbahnstrecke Hamm-Münster. Das neugotische Herrenhaus entstand 1875 nach einem Brand eines Vorgängerbaus. Ein stattliches Brauhaus mit Dreistaffelgiebel stammt von 1627, ein Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk von ca. 1800. Erwähnenswert sind auch das klassizistisch umgebaute Torhaus sowie die barocke Schlosskapcllc St. Bartholomäus. - Ein weiteres Wasserschloss liegt südöstlich von Ilamm-Heesse« an einem Nebenarm der Lippe. Die Tradition von Haus Heessen lässt sich bis zu einem Oberhof zurück-rfolgen, der bereits in einer Urkunde Kaiser Ottos II. aus dem Jahr 975 erwähnt wird. 500 m entfernt errichteten die Herren von Volmar-stein an strategisch günstiger Stelle um 1360 eine Wasserburg. Sie wurde seit der zweiten Hälfte des 15. Jh. rschiedentlich erneuert und baulich erweitert. Die letzte tiefgreifende Umgestaltung erfolgte 1905-08 im neugotischen Stil, wobei man sich an Vorlagen des 16. Jh. orientierte. Prägendes Element dieser Bauphase sind prächtige Schaugiebel mit Fialenschmuck.
Abschließend soll noch die Zeche Sachsen erwähnt werden, die nördlich der Bahnlinie Hamm-Bielefeld in der Nähe des Heessener Bahnhofs liegt. Von den herausragenden Tagesbauten, die der Essener Architekt Alfred Fischer für dieses Bergwerk entwarf, überdauerte nur eine breit gelagerte Maschinenhalle von 1914 das Ende der Kohlenförderung. Der pompöse Treppenaufgang an der Eingangsfassade des frühmodernen Baudenkmals lässt an Vorbilder aus der griechischen Tempelarchitcktur denken. Im Innern rleiht der offene, spitzgiebelig zulaufende Dachstuhl der Halle eine sakrale Anmutung. Heute dient das Bauwerk als Messehalle des Ökozentrums NRW.







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