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Für Großmutter eine Selbstverständlichkeit

Für Großmutter eine Selbstverständlichkeit

Man kennt sie seit mehr als 200 Jahren. Stadt und Höhenzug Teltow sind Namenspaten, Goethe hat sie geschätzt, in der Küche unserer Großmütter waren sie eine Selbstverständlichkeit: die »Teltower Rübchen«.
Der Herr Landesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten schreibt in einer Informationsbroschüre 1997: »Das Geheimnis dieser berühmten Zuchtform bestand darin, daß die weißen Rüben im kargen märkischen Sandboden nicht besser gediehen und deshalb nicht groß wurden, dafür aber einen besonders zarten Geschmack hatten.«
Heute sind in den Gemüseabteilungen der Supermarktketten mit ihrem überwiegend wenig ideenreichen Einheitsangeboten »Teltower Rübchen« nicht zu finden. Ein rmals sehr gefragtes Gemüse droht in Vergessenheit zu geraten. Einige Gartenbaubetriebe und Agrargenossenschaften der Mark, insbesondere in der Umgebung n Teltow, Beeskow, Storkow und in Trebbin, bauen die kleine Rübe noch oder wieder an. Anbauerfolg werden sie haben, geschäftlicher Erfolg sei ihnen zu wünschen. Auf den Speisekarten der Gastronomie im Lande und in Berlin wären »Teltower Rübchen« eine interessante Variante.
Für Kleingärtner, nicht nur in der Mark, hat der brandenburgische Landwirtschaftsminister noch diesen Tip: »Der Samen für Teltower Rübchen wird im Handel unter der Bezeichnung >Mairüben - Teltower Kleine< angeboten.«




Teltower Rübe
»Man versteht hierunter eine kleine, besonders wohlschmeckende Abart der Wasserrübe, welche hauptsächlich in der Mark, bei Teltow und einigen andern Orten gebaut werden, wo sich der Boden besonders gut für sie eignet. Hat man ein stark sandiges, trockenes und sonniges Land, zumal auf einer Anhöhe, welches mager, aber nicht gerade ausgehungert ist, so kann man sie auch an andern Orten n guter Beschaffenheit ziehen; () Um die Teltower Rüben zuzubereiten, putzt man sie rein, wäscht sie, läßt ein Stückchen Butter und ein verhältnismäßiges Stück Zucker im Casserol schmelzen, thut dann die Rübchen hinein und läßt sie schmoren. Nun thut man Fleischbrühe darauf und brennt sie mit Mehl braun.« (Aus: »Das Hauslexikon«, achter Band; 1838)

Jüterbogs »gute Stube«
Eine Stadt braucht eine Visitenkarte, eine »gute Stube«, sozusagen ihr »bestes Stück«. In Jüterbog ist es der Marktplatz. Der ist eigentlich ziemlich schlicht, jedoch ansprechend gestaltet. An drei Seiten Sitzbänke unter noch jüngeren Lindenbäumen, eine eiserne Wasserpumpe, mit der sich wirklich Wasser pumpen läßt, wenige Blumenkübel. Der größte, der innere Teil des Rechteckplatzes ist autofrei. So behält der Markt seine Eigenwirkung. Die Größe des Platzes ist ideal. Groß genug, um großzügig zu wirken, klein genug, um noch anheimelnd, gemütlich zu sein.
Den Abschluß und optischen Glanzpunkt des Marktes bildet das Rathaus, ein stattlicher Back steinbau aus der Spätgotik, um 1500, mit mächtigem Satteldach, rtretender Gerichtslaube, Staf-felgiebel und reich geschmückten Schaufassaden. An einer Hausek-ke wacht der steinerne heilige Mauritius, Jüterbogs Stadtheiliger, über das Leben auf dem Markt. An den nicht m Rathaus eingenommenen drei Seiten stehen ansehnliche, zumeist zweistöckige Bürgerhäuser. Sie bilden den notwendigen Rahmen, lassen aber durch ihre bescheidenen Höhen dem Rathaus die Dominanz.
An den Marktplatz angebunden ist die Mönchenstraße, exzellent neu hergerichtet und gestaltet. Und zwar mit jener gekonnten Mischung aus modern und zweckmäßig einerseits sowie den überkommenen kleinstädtisch-gemütlichen Flair bewahrend, andererseits.
Wenn's gestattet ist: Kompliment, ihr Jüterboger!
So bummelt der Besucher gern weiter durch die Altstadt. Zum Dammtor, zu den Mauertürmen der alten Stadtbefestigung, zur Liebfrauenkirche, die noch älter als das Rathaus ist, zur Mönchenkirche, die einst dem Mönchskloster der Franziskaner gehörte, zu den Resten des Zinnaer Tores aus romanischer Zeit, zur Backsteinhallenkirche St. Nicolai und zum Abtshof, ehemals Stadtsitz der Abte des nahe gelegenen Klosters Zinna.

Schließlich landet der Jüterboggast wieder am Markt, setzt sich in ein Straßencafe und genießt den Anblick des Platzes und des Rathauses.







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