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Eifel, Ahr Attraktionen



Eifel, Ahr Attraktionen

Wo schon der Kurfürst kurte Bad Bertrich

Im schönen, grünen Üßbachtal liegt Bad Bertrich: klein, fein und gediegen. Und noch immer mit einem Hauch kurfürstlicher Noblesse.
Der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslau hatte Gefallen gefunden an Bertrich und tat viel zur Entwicklung des Bades.
1785-l787 ließ er das Kurfürstliche Schlößchen erbauen, dazu ein Badehaus und ein Kavaliershaus. Wenzeslau - gebürtiger Prinz von Polen, Herzog von Sachsen, Enkel von August dem Starken und Onkel von Marie Antoinette - machte Bertrich zu seiner Sommerresidenz.
Lange vor dem Kurfürsten waren natürlich die Römer vor Ort. Die haben unter Kaiser Valentinian in den Jahren 364-383 in "Bertriacum ein prächtiges Badegebäude mit einem Säulentempel gebaut.
Und heute?

Bad Bertrich ist rheinland-pfälzisches Staatsbad. Das älteste Staatsbad Deutschlands.
Die Bertricher Bergquelle sprudelt wie zu Römerzeiten. Das aus einer Herkunftstiefe von 2,3 Kilometern aufsteigende Thermal-Mineral-Heilwasser hat nach C-l4-Mes-sung ein Alter von 24 800 Jahren, besitzt eine konstante Austrittstemperatur von 32° Celsius und liefert - ganz ohne Pumpen oder andere Fördermethoden -l23 Liter pro Minute. Die Bertricher Quelle ist die einzige Glaubersalzquelle Deutschlands.



Geeignet für Trink- und Badekuren. Und für Urlaub auch ohne Kur. Zur wohligen Entspannung in der Glaubersalztherme. Und um sich (kur-)fürstlich wohl zu fühlen.

Daher der Name: Glaubersalz

Johann Rudolf Glauber wurde 1604 in Karlstadt am Main geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule und einer Apothekerlehre ging er nach Wien und arbeitete als Apotheker-Pharmazeut-Chemiker. Hier bestimmte er für seine Zeit mit einer heute noch hochgeschätzten Brillanz das vom berühmten Paracelsus als "sal eni-xum und als "sal mirabile bezeichnete Mineralsalz so exakt, daß die chemischpharmazeutische Wissenschaft bis heute das "wunderbare Mineralsalz nach ihm .Glaubersalz nennt.
Wasser, das mit mehr als 20° Celsius aus dem Boden sprudelt, bezeichnet man als Thermalwasser. Das 32° Celsius naturwarme Thermal-Mineral-Heilwasser von Bad Bertrich ist demnach eine Glaubersalztherme.

Streuobstwiesen

Zu den reichen Regionen zählten die Dörfer der Eifel früher ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Die Bewohner mußten sehen, wie sie zurechtkamen. Das Land wurde intensiv genutzt. Etwa so: unten Wiese, oben Obstbäume.
Dadurch entstanden die vielen Streuobstwiesen. Sie prägten vielerorts das Landschafts- und das Dorfbild.
Aus einem Teil der Apfel- und Birnenernte entstand Schnaps. Viele Eifeler Landwirte besaßen Brcnnrechtc für eine kleine heimische Obstbrennerei.
Um 1960 begann die Rodung der Obstbaumbestände. Die Landwirtschaft stellte um auf rationelle Arbeitsweisen. Mehr und mehr rschwanden die auch ökologisch wertvollen Streuobstwiesen. So sehr, daß sie inzwischen in die "Rote Liste der bestandsgcfährdetcn Biotoptypen in Rheinland-Pfalz aufgenommen wurden.
Dennoch: In der Eifel sind Strcuobstwie-sen noch anzutreffen. Es finden auch wieder Neupflanzungen statt.

Landwirtschaftlicher Nebenbetrieb

Ilaben die Streuobstwiesen der Eifel wirklich noch Zukunftschancen?
Angefragt bei der Kreisrwaltung Bit-burg-Prüm. Die Antwort kam prompt:
,Die Kulturlandschaft der Eifel ist durch Obstbäume und Streuobstwiesen geprägt. Der Erhalt und die Verjüngung der Obstbäume wurde maßgeblich in den Jahren 1992, 1995 und 1994 durch ein von der EU und vom Land Rheinland-Pfalz gefördertes Sonderpro gramm , Obstbau' und durch die Möglichkeit der Förderung .Mehr Grün durch Flurbereinigung' beeinflußt. Somit dürfte der Fortbestand der derzeit vorhandenen Kulturlandschaft gesichert sein. Die Verwertung der Obsternte erfolgt überwiegend durch kleine Obstbrennereien. () Im Kreisgebiet sind auch heute noch ca. 200 Kleinbrennereien vorhanden, die als landwirtschaftlicher Nebenbetrieb geführt werden. ()

Pomologisch

Ein Önologe ist ein Fachmann auf dem Gebiet der Wein(bau)kunde. Oder - natürlich - eine Fachfrau. Davon gibt es in rheinland-pfälzischen Landen mehr als anderswo.
Aber nicht nur Önologen. Auch Pomologen und Pomologinnen sind hier anzutreffen. Auf deutsch: Experten des Obstbaus.

Schon 1874 haben Pomologen und Önolo-gen (genau unter diesen Bezeichnungen) in Trier einen Kongreß abgehalten. Zweck der Tagung: Förderung des Obstbaues und der Allccnbcpflanzung im Regierungsbezirk.
Der Pomologie fühlt man sich auch heute rpflichtet. So hat der Landkreis Bitburg-Prüm im Jahre 1990 eine "Obstbaumbroschüre herausgegeben.
Die Absicht dieser sehr gelungenen 46-Sei-ten-Schrift ist im Vorwort (vom Landrat) nachzulesen: "Setzen wir uns daher gemeinsam dafür ein (), daß uns diese ,Streuobstwiesen' als kulturgeschichtliches Erbe nicht rlorengehen.

Volle Zustimmung! Sozusagen: pomo-logisch!

Halbe-halbe!
"Als im Jahre 1709 im Trierer Land alle Obstbäume erfroren waren, wurden die Pächter angewiesen, jedes Jahr 3 neue Bäume zu pflanzen. Später wurden die jährlichen Neuanpflanzungen sogar auf 12 Bäume aufgestockt. Für die Ernte der Früchte galt die Halbscheidt, d. h. eine Hälfte bekam der Pächter, die andere Hälfte stand den Klöstern zu.
(Aus: "Obstanbau. Streuobstwiesen im Landkreis Bitburg-Prüm. Informationsschrift, herausgegeben von der Kreisrwaltung Bitburg-Prüm, 1990)

Auch Bierland!
"Beste Bierlaune herrschte anläßlich des Tages des Deutschen Bieres bei den Gästen im historischen Sudhaus der Bitburger Brauerei. Dr. Michael Dietzsch, Geschäftsführer der Bitburger Brauerei, begrüßte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Brauwirtschaft zu diesem .Feiertag' der deutschen Brauereien und betonte, daß Rheinland-Pfalz nicht nur ein Weinland, sondern auch ein Bierland sei. (Aus: "Brauerei Journal, Nr. 10 vom 1. Juni 1995)

Auferstanden: Himmerod

Prunk und Pracht ist in den Dörfern und kleinen Städten der Eifel zumeist nicht zu finden. Sie würden zur Landschaft auch nicht so recht passen.
Und dann fährt der Eifelbesucher die Straße entlang von Kyllburg Richtung Wittlich. Eine kurze Strecke hinter Schwarzcnborn hält er staunend an: Unten im Tal, mitten in der Landschaft, entdeckt er eine prächtige, in ihren Linien und Flächen wunderbar harmonische Kirchenfassade, beschienen vom warmen Licht der Abendsonne. Auch ohne architektonische Kunstkennerschaft ist klar: Dort zeigt sich Barock in schönster Form.
Der Besucher steht vor der beeindruckenden Westfassade der Kirche der Abtei Himmerod.
Das Kloster erlebte eine höchst wechselvolle Geschichte. Gegründet 1135 von Zisterziensern, waren der frommen Gemeinschaft großartige Blütezeiten beschieden mit umfangreichem Landbesitz, auch mit hohen geistigen Leistungen und mit einer berühmten Handschriftenbibliothek. Aber auch sittlicher Verfall und Niedergang, Drangsalierung und Plünderungen stehen in den Annalen. Mutige Reformäbte ermöglichten ein Wiederaufblühen.
1802 wurde Himmerod, wie so viele andere Klöster auch, "aufgehoben. Der Konnt rließ noch im selben Jahr sein Haus. Klostergebäude und Kirche rfielen, wurden als Steinbruch genutzt. Schließlich blieben nur Ruinen.
Bis sich im Jahre 1919 erneut Zisterziensermönche - rtrieben von ihrer Abtei in Bosnien - in Himmcrod ansiedelten. Das Klostergebäude wurde bald wiedererrichtet. Mit dem originalgetreuen Wiederaufbau der Abteikirche, einschließlich der schönen Barockfassade, konnte erst 1952 begonnen werden. Im Oktober 1960 erfolgte die kirchliche Weihe des wiedererstandenen Gotteshauses.
Himmcrod ist für den Besucher ein Erlebnis. Nicht nur der barocken Schaufassade wegen.

Vulkanische Leidenschaft

Maare sind vulkanische Einbruchstrichter. Das Typische daran: Der Boden des Maares liegt stets tiefer als die ursprüngliche Geländeoberfläche. Beim Vulkankrater ist es gerade umgekehrt: Der Krater liegt, bedingt durch aufgehäufte Auswurfmassen, höher als das Geländeniau vor dem Ausbruch.
Ob Krater oder Maare - aus Magma entstanden sind sie allesamt. Und somit höchst begreifbare, faßbare Zeugen für lebhafte Vulkantätigkeit, für mächtige Magmaausbrüche.
Die Wissenschaftler meinen, der letzte Vulkanausbruch in der Eifel habe vor weniger als 10000 Jahren stattgefunden. Erdgeschichtlich ist eine solche Zeitspanne ein kurzer Augenblick.
Natürlich hat es auch weit davor in der (heutigen) Eifel heftig gebrodelt, erschütterten urgewaltige Eruptionen das Land.
Nirgendwo anders in Deutschland ist ehemalige Vulkantätigkeit so umfangreich und so eindeutig sichtbar wie hier. Dirse Maare, der berühmte Windsborn-Krater-sce (bei Manderscheid) und vulkanische Ablagerungen mit Aschen-, Schlacken-und Lapillischichten, mit Basaltlava- und Tufflagen, gehören dazu.
Manchmal - wie beim Ex-Giescnheld-Vulkan, südöstlich von Hillesheim, am dortigen Abschnitt des GEO-Pfades - ist erstarrte Basaltlava in schöner Säulenform zu bewundern.
Bei Üxheim, 350 Meter südwestlich der Hammermühle, wird am Wegrand eine Bcntonitschicht sichtbar. Dieses weißgraue Zeug ist ein Zersetzungsprodukt der vulkanischen Asche.
Und so weiter.
In der Vulkaneifel zwischen Stadtkyll, Hillesheim, Üxheim und Kelberg, zwischen Gerolstein, Daun, Ulmen und Manderscheid ergreift Jahr für Jahr manch harmlosen Normaltouristen unrsehens die Leidenschaft zur Vulkanologie.

"Das Eifelgebirge
() ist öde und wild. () Die ganze Ausdehnung dieses Gebirges beträgt in der Länge gegen 10 und in der Breite etwa 5 Meilen. Es besteht aus einer vulkanischen Masse, mit mehreren kegelförmigen Bergen. Daß dieses Gebirge vulkanischen Ursprungs ist, sieht man am deutlichsten am Laacher-See, dessen Ufer von schwarzer und rother poröser Lava bedeckt sind. () Dies Gebirge enthält übrigens viel Basalt, Tuffstein und Traß. (Aus: "Historischer und geographischer Atlas von Europa, zweiter Band, 1836)

Idyll

Das Immerather Maar, südöstlich von Daun an der Bundesstraße 421, rsteckt sich ein wenig hinter dem Wald. Es ist nicht das größte, nicht das bekannteste, erst recht nicht das am meisten besuchte, aber - psst, nicht rraten! - das idyllischste Maar.
Unten blinkt der kleine See. Die Wände des fast kreisrunden Kessels steigen von dort sich trichterförmig weitend an. Wald und Wiesen bilden den Rahmen dieser fast unberührt scheinenden Naturschönheit.
Gegenüber am Wiesenhang mit seinen eingestreuten Buschinseln weidet eine Schafherde, bewacht vom Schäfer und seinem Hütehund.
Das Immerather Maar ist Naturschutzgebiet. Gott sei Dank!

Das Weinfelder Maar

Zwischen Daun und Schalkenmehren, wenige Kilometer südöstlich von Daun, liegt das Weinfelder Maar.
Direkt am Maar stand einst das Dorf Weinfeld. Der Sage nach ist es mitsamt einem Schloß im See rsunken. Daher auch der zweite, häu genannte Name: Totenmaar.
In Wahrheit ist Weinfeld durch die Pest im 16. Jahrhundert ausgestorben und dann rschwunden.
Nur die Dorfkirche blieb erhalten. Sie steht am Rande des Maarkessels, oben auf der Höhe.
Kirche und Maar bilden eine bezaubernde optische Einheit, prägen das Landschaftsbild.

Mühlsteine
"Die Eifel zeichnet sich vorzüglich durch vulkanische Kegelberge und durch Seen aus. Man findet treffliche Mühlsteine, die nach halb Europa, ja nach Amerika rschickt werden. Der fruchtbarste, am besten angebaute Theil der Eifel ist das Maifeld, das sich nach Neuwied und Coblenz hinabsenkt. (Aus : "Geographie in Bildern; vierte Auflage, 1876)

Schutz des Waldes
Die Königliche Forstrwaltung und viele private haben eine große Anzahl von Waldwegen dem Wanderrkehr freigegeben. Dem gegenüber ist es eine Ehrenpflicht der Wanderer, Wald und Anlagen zu schonen, das Wild nicht zu beunruhigen, Papiere, Frühstücksreste und Flaschen nicht auf den Ruheplätzen und Wegen liegen zu lassen, sondern mitzunehmen oder abseits zu rstecken , und das Rauchen im Walde zu unterlassen. (Aus: "Eifelführer, herausgegeben vom Eifel-Verein. 17. Auflage. Trier, 1911)
Damals gab es keine Kunststoffrpak-kungen!

Die Bombe von Strohn

Sie ist fast kugelrund, beachtliche 5 Meter hoch, hat einen Rauminhalt von rund 25 Kubikmetern und wiegt mindestens 75 Tonnen.
Selbstrständlich war nie get, sie als übles Kriegsmaterial einzusetzen.
Die Bombe von Strohn, exakt: die Lavabombe, besteht aus blasenreichem Olivin-basalt und ist - natürlich! - vulkanischen Ursprungs.
Man rmutet, der mächtige Brocken sei durch heftige Eruptionen immer wieder hochgcschleudert, aber auch mehrfach in die glühende Lava zurückgefallen, dabei angeschmolzen und zur Kugel geformt worden.

Kugelförmige, sogenannte Vulkanbomben sind auch aus anderen Gegenden bekannt. Zum Beispiel aus dem Teide-Gebiet auf Teneriffa. Die Mächtigkeit der Strohner Lavabombe haben die dortigen Rundbrok-ken aber bei weitem nicht.
Die Lavabombe von Strohn wurde 1969 außerhalb des Ortes in einem Steinbruch entdeckt. In einem schneereichen, eisigen Winter hat man den vulkanischen Basaltball mit schwerem Gerät auf Stahlplatten gepackt und ihn darauf- wie auf einem Schlitten - mit viel Mühe ins Dorf gezogen.
Dort, auf einem kleinen Platz am Ufer des Flüßchens Alf, ist die Lavabombe von Strohn zu besichtigen.

Mahnung

Der kleine ehemalige Friedhof der Juden von Kinderbeuern und Bausendorf ist von einem dichten, hohen Gebüsch-Viereck umgeben. Deshalb werden ihn nur aufmerksame Fremde entdecken, obgleich er doch - oberhalb von Kinderbeuern -unmittelbar an der Bundesstraße 421 liegt.
17 Gräber sind erhalten. Salomon Levy wurde hier 1938 als letzter beerdigt. Die Gemeinde Bausendorf pflegt die Anlage.
Prof. Dr. Erwin Schaaf vom Institut für Geschichte der Unirsität Koblenz-Landau erläutert:
"Im sogenannten Alftal bestanden ehedem in Bausendorf und Bengel relativ große jüdische Gemeinden, die zwei Friedhöfe, den in der Gemarkung Bausendorf und einen in der Gemarkung Bengel, unterhielten. Heute wohnt im Alftal kein einziger Jude mehr. Allerdings ist das Jiddisch immer noch in zahlreichen Wörtern präsent.
Der kleine Judenfriedhof von Kinderbeu-ern/Bausendorf: eine stumme Mahnung deutscher Geschichte!

Begriffe aus dem Jiddischen
Schickse -für herausgeputztes Mädchen
auf lau machen - sich vor dem Zahlen
drücken
Knast - Gefängnis
Geseier - gibt der Geschwätzige von sich
Schmus - erzählt der Schmeichler
schäkern - wenn Verliebte sich necken
meschugge - wer sich blödsinnig anstellt
Macke - Defekt
schoflich - wer sich gemein benimmt
beschickert - wer etwas zuviel getrunken hat
schusselig - wer sich töricht anstellt
nach Prof. Dr. Erwin Schaaf Kinderbeuern

Wallender Born

Ein richtiger, natürlicher Dorfbrunnen ist heutzutage schon etwas Besonderes. Einen Dorfbrunnen aber zu haben, dessen Wasserspiegel brausend und wallend bis zu 50 Zentimeter ansteigt, gehört in die Kategorie "einzigartiges Naturphänomen.
In der Eifelortschaft Wallenborn gibt es diesen wallenden "Born.
Reste vulkanischer Tätigkeit sind hier an der Oberfläche am Wirken, sind spür- und sichtbar. Ursache des wallenden Brunnens ist aufsteigende Kohlensäure. Dieses Gas ist ein Abkühlungsprodukt von Vorgängen im Erdinnern. Durch Spalten und Risse steigt es nach oben, rbindet sich mit Tiefenwasser, bringt es zum Sprudeln.
Die Sprudelphase mitsamt Anhebung des Wasserspiegels dauert am Wallenborner Brunnen jeweils etwa 20 Minuten. Dann tritt eine Ruhepause von 35 Minuten ein, bis die Wallungen erneut beginnen.
Und das Tag und Nacht. Monat für Monat. Jahr für Jahr.
Mancher Besucher wird hier nachdenklich. Wegen der Kräfte der Natur nur ein paar Kilometer unter uns.

Ein Stück Kulturgeschichte

In Karl, dem kleinen Eifeldorf ein paar Kilometer südlich von Manderscheid, ist man fürs Reinliche: Sonnabendmorgen wird mit dem Reisigbesen vor den Häusern zur Straße hin alles ordentlich sauber gefegt.
Überhaupt hat dieser Ort, abseits der großen Straßen gelegen, noch etwas von dörflicher Idylle. Ruhig und bedächtig geht es zu. Vom Bauern nebenan holt man sich in der 2-Liter-Kanne die tägliche Milch. Ein paar Misthaufen - auch zur Straße hin -passen ins Bild. Zu riechen sind sie auch.
Touristisch ist Karl eigentlich weniger. Der Fremde, der mit der Kamera durch den Ort schlendert, erfährt denn auch viel Aufmerksamkeit. Nett sind die Leute: Alle grüßen den Tagestouristen so freundlich.
Einen Besuch lohnt die kleine Ortsgemeinde schon - nicht nur der Heile-Welt-Atmosphäre wegen. Im Gemeindegebict sind eine Anzahl alter Bildstöcke, Wegkreuze und kleiner Heiligenhäuschen zu betrachten.
Der schönste Bildstock steht auf dem Dorfplatz. Er zeigt Moti aus dem Leben Christi, aber auch Fruchtmoti mit Apfeln, Trauben und Blattwerk. Die Inschrift lautet:
"DIS CREUTZ IST ZU EREN JESUS MARIA JOSEF UND ALLEN LIEBEN HEILIGEN AUFGERICHT ANNO 1703
Am Ortsrand überdauerte ein kleines Heiligenhäuschen mehr als zweieinhalb Jahrhunderte. Es ist aus rötlichem Sandstein gearbeitet und laut Inschrift im Jahre 1731 errichtet.
Ein über 200 Jahre altes, teilweise restauriertes sogenanntes Schaftkreuz hat seinen Platz vor der Kirche gefunden.
Einige kunstvolle und viele schlichte Bildstöcke, Wegkreuze und kleine Heiligenhäuschen finden sich überall in der Eifel -in Dörfern, auf freiem Feld, an Wegen und Straßen, selbst in den Wäldern.
Manche dieser aus unterschiedlichsten Anlässen geschaffenen Denkmäler sind 300 Jahre alt. Sie sind Symbole des tiefen Glaubens der Eifelbewohner und zugleich ein sichtbarer Teil einheimischer Kulturgeschichte.

Kraft des Glaubens: Maria Laach

Ein Hochsommertag. Es ist heiß. Aus dem Bus auf dem großen Parkplatz klettern etwa dreißig zumeist hochbetagte Frauen. Viele gehen mühsam am Stock, vier werden in Rollstühlen geschoben, betreut von einigen Ordensschwestern.
"Einmal Maria Laach sehen, einmal in der Klosterkirche ein stilles Gebet sprechen. So sagt es eine der alten Damen. Dafür sind sie 200 Kilometer mit dem Bus gefahren, nehmen sie mancherlei Beschwernisse in Kauf.
Welche Kraft des Glaubens! Symbolisiert, manifestiert durch das Kloster Maria Laach, gestiftet vor 900 Jahren von Heinrich II. aus dem Hause Luxemburg-Gleich und seiner Frau Adelheid von Orlamünde.
Viele Besucher kommen!
Der markante romanische Bau der Abteikirche, aufgeführt aus heimischer Basaltlava und Tuffgestein, beherrscht - ernst und würdevoll - das Landschaftsbild und bildet doch mit dem umgebenden Grün der Eifelwälder und -wiesen eine harmonische Einheit.
Wie ein gelungener architektonischer Kontrapunkt steht - viel leichter, fast heiter wirkend - vor der Kirche das sogenannte "Paradies, die berühmte Laacher Vorhalle. Diese nach zwei Seiten offene Wandelhalle mit ihren Arkadenbögen, mit einem wunderschönen Eingangsportal, mit filigran gearbeiteten Steinplastiken an den Kapitellen und über einem Eingangstor ist ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst.

Im "Tal der roten Traube

Ein paar Jahrmillionen hat die Ahr wohl benötigt, um sich von der Eifelhochfläche so tief ins Gestein einzuschneiden und dabei - besonders im mittleren Abschnitt unterhalb von Altenahr - eine höchst bizarre, zerklüftete Felslandschaft zu schaffen.
Sehr zum Vorteil der Winzer. Sehr zum Gefallen der Naturfreunde. Die erfreut eine Landschaft aus Fels, Wald- und Rebenhängen und dazu - natürlich - immer der Fluß.
Eine Landschaft, die sich - auch in kleinen Teilabschnitten - bestens erwandern läßt. "Rotweinwanderweg heißt die insgesamt 35 Kilometer lange Strecke, markiert mit der roten Traube im weißen Feld.
Verbindungen zu allen Weinbauorten an der Strecke sind vorhanden. So läßt sich am Wege manches erkunden, besuchen, besichtigen. Zum Beispiel in Altenahr die romanische Pfarrkirche aus dem 12. Jahrhundert, in Mayschoß die riesigen Kelleranlagen der ältesten, 1868 gegründeten Winzergenossenschaft, in Rech die älteste erhaltene, aus Bruchsteinen gemauerte Bogenbrücke über die Ahr, die ehrwürdigen Fachwerkgassen in Dernau und in Wal-porzheim natürlich das historische Weinhaus "Sankt Peter, das schon im Jahr 1246 ein Weingut des Kölner Domstifts war und heute nicht nur edle Weine, sondern auch eine exquisite Küche bietet. In Ahrweiler schließlich ist die alte Stadtmauer mit Toren, Türmen und Wallgraben interessant sowie - am westlichen Ortsrand, unmittelbar an der B 267 - die 1980 entdeckte "Römervilla, damals eine archäologische Sensation, ein Fund von überragender Bedeutung.

Fruchtige Eleganz

Walporzhcimer Gärkammer und Alte Lay, Ahrweiler Silberberg, Marienthaler Jesuitengarten, Dcrnaucr Pfarrwingert, May-schoßer Mönchberg - für Kenner sind diese und weitere Ortsnamen mit zugehörigen Bezeichnungen von Einzellagen Garantie für edlen Weingenuß.
Das Ahrtal, Deutschlands Rotweinparadies, läßt grüßen. Auf nur rund 500 Hektar Anbaufläche zwischen Heimersheim und Altenahr sind es vor allem rote Spät- und Frühburgunderweine sowie Portugieser, die hier reifen.
Winzerzitat: "Schiefergestein gibt den Rotweinen der Ahr jene fruchtige Eleganz, die sie unrwechselbar macht.

Unterschiede: Bad Neuenahr - Ahrweiler

Ein Winzer, der sein Geld mit Wasser rdient? Sehr rdächtig! Jedoch nicht zutreffend für den Ahrweiler Weingutbesitzer Georg Kreuzberg, seligen Angedenkens, der 1852 in seinem Rebfeld bei Wadenheim (heute ein Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler) eine Mineralquelle entdeckte und erbohren ließ.
Mit einem für die damalige Zeit atemberaubenden Tempo begann der Aufstieg von Neuenahr zu einem Wcltkurbad: 1858 Quellenweihe durch Prinzessin Augusta, im selben Jahr Gründung der Aktiengesellschaft Neuenahr und staatliche Anerkennung als Heilbad, 1861 Einweihung "Großer Sprudel. Und so weiter. 1928 dann "Bad Neuenahr. 1969 schließlich Verbindung von Bad Neuenahr und Ahrweiler zu einer Stadt mit dem bekannten Doppelnamen.
Deutlich rschieden sind diese beiden Stadtteile geblieben. Der Kur- und Verkehrsrein Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. formulierte das in einer werbewirksamen Veröffentlichung wie folgt: "Bad Neuenahr-Ahrweiler: Die Stadt mit dem Doppelnamen ist eine doppelte Schönheit. Bad Neuenahr lebt ganz vom eleganten Charme seines Kurviertels. Ahrweiler ist der malerische Kontrast - uralt und ein wenig rträumt.
Nach gründlicher Besichtigung: Dem ist zuzustimmen.












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