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Eidermarsch

Eidermarsch

Die Eider ist einerseits historischer Grenzfluss zwischen Schleswig und Holstein, landschaftlich aber eine Art natürliches Bindeglied zwischen Marsch, Moor und Geest.

Ein Holländerstädtchen, ein Storchendorf und viel feuchtes Land

Friedrichstadt

Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf hatte große Pläne: Mithilfe von Glaubensflüchtlingen aus Holland wollte er die 1621 an der Mündung der Treene in die Eider gegründete Stadt zum Welthandelshafen machen. Doch die Pläne scheiterten - zum Glück, denn sonst hätte die Kleinstadt ihr holländisches Flair bestimmt rloren. Bei einem Spaziergang durch die im Schachbrettmuster angelegten Straßen, vorbei an schmucken Treppengiebelhäusern, malerischen Grachten und bunten Rosengärten ist man auf Anhieb vom besonderen.Charme gefangen. Noch eindrucksvoller aber ist eine Fahrt durch die Grachten und Kanäle.
Das flache Land am Zusammenfluss von Eider und Treene ist geschichtsträchtiger Boden. Schon in den ältesten Chroniken wird es als Schauplatz blutiger Kriege zwischen den Dänen und Friesen genannt. Darin ist auch von der sagenumwobenen Mildeburg die Rede, doch diese ist spurlos rschwunden.

Schwabstedt
"Für Lustfahrten nicht zu weit, meinte Theodor Storm, der häu Ausflüge in das uralte Dorf an der Treene unternahm und dieses auch in zwei Nollen literarisch rewigt hat. Und ein beliebtes Ausflugsziel ist die einstige Residenz der Bischöfe von Schleswig bis heute geblieben. Ihren Reiz rdankt sie der malerischen Lage zwischen waldreichen Geesthöhen und der St.-Jacobi-Kirche mit ihrer kostbaren Innenausstattung. Ihr Glockenturm steht abseits vom Kirchenschiff auf einem hoch aufgewölbten bronzezeitlichen Grabhügel.



Die Treene, heute ein ideales Revier für Angler und Paddler, war vor über 1000 Jahren, zur Wikingerzeit, eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas. Schiffe konnten damals bis hinauf nach Hollingstedt fahren, von dort mussten die Waren nur noch etwa 15 km weit über Land zur Wikinger-Metropole Hait-habu am Ende der Schlei transportiert werden.

Süderstapel
Über den Geestrücken erreicht man den herrlich über der Eiderniederung gelegenen Luftkurort Süderstapel. Hier steht eine große romanische Feldsteinkirche mit einem mächtigen runden Wehrturm, stummer Zeuge mancher Schlacht, die am Stapelholm ausge-fochten wurde. Vom Geestrand hat man einen wundervollen Ausblick auf die Niederung und das gegenüberliegende Geestufer.
"Holm ist der niederdeutsche Ausdruck für eine kleine Insel, und in der Tat fühlt man sich auf dem bis etwa 40 m hohen Geestrücken zwischen Eider und Treene fast wie auf einer Insel, nur dass sie nicht vom Meer umgeben ist, sondern von schier endlosen grasgrünen Niederungen, durch die sich die beiden Flüsse gemächlich schlängeln.

Bergenhusen
Nirgendwo sonst in Schleswig-Holstein lässt sich Meister Adebar in freier Wildbahn besser beobachten als in dem idyllischen "Storchendorf auf dem Stapelholm. Jedes Jahr ziehen in den Nestern auf Reet-dachhäusern und der sehenswerten Barockkirche bis zu 14 Storchenpaare ihre Jungen auf.
Im Naturschutzzentrum des Naturschutzbundes Deutschland kann man per ferngesteuerter Videokamera einen Blick in die Kinderstube der Klapperstörche werfen.
Fünfmühlen heißt der winzige Ort hinter Bergen-husen, benannt nach den fünf Windmühlen, die bis zu Beginn des 19. Jh. den etwa 300 Jahre zuvor von holländischen Siedlern eingedeichten Meggerkoog entwässerten. Seither pumpt ein Schöpfwerk Wasser aus dem zum Teil unter dem Meeresspiegel gelegenen Polder; die Windmühlen gibt es nicht mehr.

Alte Sorge
Das von der Alten Sorge in einer weiten Schleife umflossene Naturschutzgebiet ist nach der schon um 1620 begonnenen Eindeichung und Entwässerung heute wieder auf dem besten Weg zurück zur Natur. Feuchtwiesen wechseln hier mit Mooren, Schilfröhrichte mit Gebüschen - ein buntes Mosaik rschiedener Lebensräume vor allem für Wiesen-, Röhricht- und Wasservögel. Uferschnepfen, Rotschenkel und Kampfläufer sind in der feuchten Niederung heimisch, Weißstörche aus Bergenhusen suchen hier nach Nahrung, und in der kalten Jahreszeit rasten mitunter bis zu 1000 Zwergschwäne in dem entlegenen Gebiet. Vom 1. Juli bis zum 1. März darf das Naturschutzgebiet auf den ausgeschilderten Wegen betreten werden; gute Einblicke bieten aber auch die Feldwege am Ostrand.
Beim ehem. Fährort Pahlen quert die Route die Eider, den Fluss, der seit Urzeiten die natürliche Grenze zwischen den beiden Landesteilen bildet.

Delr Koog
Ein wahres Meer aus Schilf, an drei Seiten von den Deichen an der Eider umschlossen - so präsentiert sich der Delr Koog. Über 100 Vogelarten, darunter so seltene wie Wiesenweihe, Rohrdommel oder Sumpfohreule, sind hier nachgewiesen. Vom Beobachtungsturm am Rand des Naturschutzgebiets (4 km von Del auf dem Langenhorner Weg und dann in Richtung Delr-ort) kann man das Vogelparadies überschauen.
Vor der Weiterfahrt sollte man nach Möglichkeit das alte Schifferdorf Del besichtigen. Viele schmucke Reetdachhäuser künden von jenen Tagen im 19. Jh., als Del eine Flotte von 30 Schiffen besaß. Heute wird der kleine Eiderhafen nur noch von Freizeitkapitänen angelaufen.

Hennstedt
Nach der "Havnstede (Hafenstätte) wird man in dem beschaulichen Dorf auf der Dithmarscher Geest rgeblich suchen - der Nebenarm der Eider, der es im 13. Jh. mit dem Meer rband, ist längst rsandet. Die stattliche Feldsteinkirche aus dieser Zeit steht aber noch und ragt mit ihrer Turmspitze über die Bäume im Kirchhof. Seine heutige Gestalt hat der lang gestreckte, im Kern romanische Bau in mehreren Epochen erhalten. Das reichhaltige, harmonisch aufeinander abgestimmte Inntar macht ihn zu einer der schönsten Kirchen in Dithmarschen.
Beim Reiterdorf Kle, 3 km hinter dem Ortsausgang von Hennstedt, endet die Geest, wie der Ortsname rrät, an einem steilen Kliff. Heute ist das offene Meer fast 20 km entfernt, vor über 5000 Jahren brandete die Nordsee hier noch gegen eine Steilküste. Das fruchtbare Marschenland vor der ehem. Küstenlinie haben die Dithmarscher im letzten Jahrtausend mit großer Beharrlichkeit dem Meer abgerungen.

Lunden
Schnurgerade führt die Straße von Süden her in den alten Kirchspielort hinein. Sie rläuft auf einer schmalen Sandzunge, die vor Jahrtausenden als Nehrung eine seichte Lagune von der offenen Nordsee abriegelte. Auf der höchsten Düne am nördlichen Ortsrand steht die im 12. Jh. erbaute Kirche von Lunden, umgeben vom Geschlechterfriedhof, wo die Dithmarscher Bauerngeschlechter einst ihre Toten beisetzten. Mächtige Grabplatten liegen über den 18 gewölbten Grabkellern, dazwischen stehen rzierte Stelen, in denen sich die wohlhabenden Marschenbauern selbst ein Denkmal gesetzt haben. An einen Gänseteich in einer Dünenmulde erinnert der Lundener Gänsemarkt, der als schönster Dorfplatz Schleswig-Holsteins gilt. Hinter dem Nesseldeich erstreckt sich der Karolinenkoog, der nach der dänischen Kronprinzessin Caroline benannt wurde. Das 1800/01 eingedeichte Land ist äußerst fruchtbar und Anbaugebiet des berühmten Dithmarscher Kohls.

Eiderdamm
Der knapp 5 km lange, über 8 m hohe Damm, der seit 1973 die Trichtermündung der Eider abriegelt, ist eine technische Meisterleistung und das gewaltigste Bollwerk gegen die Sturmfluten an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Er schützt die tief gelegenen Marschen nicht nur gegen Angriffe von der Seeseite her, sondern regelt auch den Abfluss der Eider und rkürzt den Weg nach Eiderstedt erheblich. Eindrucksvolles Kernstück der Anlage ist das eigentliche Sperrwerk (Besucherplattform) mit seinen gewaltigen stählernen Toren. Daneben führt eine Schifffahrtsschleuse mit Klappbrücke durch den Damm.

Katinger Watt
Der Bau des Eiderdamms war ein schwerwiegender Eingriff in die Natur der Küstenlandschaft. Zum Ausgleich wurde hinter dem Damm ein größeres Naturschutzgebiet eingerichtet; viele Tier- und Pflanzenar-ten haben sich inzwischen dort angesiedelt. Rund 60 Brutvogelarten zählt man, auch Raritäten wie den Drosselrohrsänger oder die Große Rohrdommel; im Frühjahr und Herbst rasten bis zu 25 000 Wasservögel auf den schilfumsäumten Teichen hinter dem Damm. Eine besondere Vorliebe für das Watt hat der Säbelschnabler. Jedes zweite Brutpaar an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste nistet hier. Vom Beobachtungsturm an der Dammstraße hat man den besten Blick über das Gebiet; empfehlenswert ist auch ein Besuch im Naturzentrum bei Katingsiel.

Garding
Kleine Backsteinhäuser drängen sich um das mächtige Gotteshaus, das im Herzen der Halbinsel Ei-derstedt auf einem Dünenhügel thront. Wind und Wetter haben an der Zweitältesten Kirche der Halbinsel (12./13. Jh.) deutliche Spuren hinterlassen, doch die rwitterten Backsteinmauern umschließen eine Schatzkammer mit kostbarsten Kunstwerken wie dem prachtvollen Gemäldeflügelaltar aus dem 16. 3h., der von Eiderstedter Meistern geschnitzten Renaissance-Kanzel oder der gotischen Orgelfassade (1512), die zu den ältesten in Norddeutschland zählt.

Tönning
Der markante Turm der St.-Laurentius-Kirche weist den Weg in das bezaubernde Hafenstädtchen an der Eidermündung. Seine Glanzzeit als Handelshafen liegt zwar schon lange zurück, dafür machen heute viele Krabbenkutter und Sportboote im historischen Hafen fest, der von einem riesigen Backsteinspeicher beherrscht wird. Er stammt aus jener Zeit, als Tönning westlicher Eingang des Alten Eiderkanals quer durch Schleswig-Holstein war. In dem ehem. Packhaus ist jetzt das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht; das frühere Armenhaus beherbergt das liebevoll zusammengestellte Eiderstedter Heimatmuseum mit originalgetreu nachgebauten Werkstätten, einem Kaufmannsladen und einem Eiderstedter Dorfkrug.

Info
Anfahrt
Von Süden auf der A 23 bis zur Abfahrt Heide-West, weiter auf der B 5 und B 202; aus Norden und Osten über die A 7 Flensburg-Hamburg bis zum Kreuz Rendsburg, dann auf der B 202 nach Friedrichstadt

Auskunft
Fremdenrkehrsgemeinschaft "W.I.R. rundum Friedrichstadt Am Markt 9 25840 Friedrichstadt/Eider

T. 04881/19433
Fax 04881/7093
www.friedrichstadt.de







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