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Drömling

Drömling

Die Entwässerung des Drömlings begann bereits zur Zeit Friedrichs des Großen. Dennoch blieb Raum für Bruchwälder, Feuchtwiesen und Röhrichte - ein Eldorado für Tiere und Pflanzen.

Entdeckungsreise im Land der tausend Gräben

Oebisfelde
Efeuumrankte Mauern säumen den Weg zu einer der ältesten erhaltenen Sumpfburgen Europas. Der ringförmige Bau mit seinem 27 m hohen Bergfried stammt vermutlich aus dem 10. Jh. Er wurde von den Sachsen auf der größten Talsandinsel in der Aller angelegt und sollte den strategisch wichtigen Übergang über die Allerfurt sichern.
Seit 1985 ist man dabei, die romantische Sumpfburg zu renoeren. Ein Raum mit einem massiven Kreuzgewölbe ist bereits wieder begehbar, und ein Fachwerk-Gesindehaus aus dem 17. Jh. erstrahlt in neuem Glanz. Im Innenhof der alten Burg findet man in der Nähe des Ausgangs einen Stein mit Rillen, an dem die Krieger ihre Lanzen geschärft haben. Bevor man sich auf den Weg in die Stadt macht, sollte man die Heimatstube an der Burg (im Sommerhalbjahr geöffnet) besuchen. Dies stimmt ein auf die Kostbarkeiten, die den Besucher im Kern von Oebisfelde erwarten: die St.-Katharinen-Kirche (14. Jh.) mit einem Schnitzaltar aus dem 15. Jh. und das Rathaus mit dem 1989 erneuerten Roland-Standbild. Sehenswert sind auch der Goldackerturm an der Stadtmauer und mehrere Fachwerkhäuser aus dem 15.-l8. Jh.




Giebelmoor
Das einzige größere Moor im Drömling, das Giebel-moor'liegt zwischen Ruhen und Kaiserwinkel. Es wird von elen teilweise verlandeten Entwässerungsgräben durchzogen. Während sich unsere Vorfahren verzweifelt darum bemühten, die Moore trockenzulegen, strebt man heute im Naturschutzgebiet Giebelmoor das Gegenteil an: Man möchte den Grundwasserspiegel wieder anheben und so ein Biotop für seltene Großvogelarten schaffen. Mit seinen Schwarzerlen-, Birken- und Kiefernbruchwäldern bietet der Feuchtwald einen idealen Lebensraum für ele gefährdete Pflanzen- und Tierarten wie etwa den Weißstorch.
Allein sollte man sich besser nicht ins Moor wagen. Der Verein "Naturschutz Bromer Land bietet auf Anfrage Führungen an, die in Ruhen, Brechtorf oder Kaiserwinkel beginnen (T. 05367/421).

Grenzlehrpfad
Hinter Kaiserwinkel führt ein Waldweg rechts ab zum 1998 eröffneten Grenzlehrpfad Böckwitz-Zicherie. Den 3,4 km langen Rundkurs mit fünf Stationen kann man zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto erkunden. Auf einem rund 13000 m? großen Gelände werden die verschiedenen Methoden der Grenzsicherung durch Bretter, Stacheldraht, Streckmetall, Mauern, Todesstreifen, Panzersperrgraben, Kolonnenwege und Beobachtungstürme gezeigt. Weiter südlich erinnert ein Denkmal an den Dortmunder Journalisten Kurt Lichtenstein, der hier am 12. Oktober 1961 von DDR-Grenzsoldaten erschossen wurde.
Das Doppeldorf Zicherie-Böckwitz war jahrzehntelang durch eine Mauer geteilt. An ihrer Stelle befindet sich - ebenfalls ein Punkt des Lehrpfads - heute eine Europawiese. Ein Museum mit Uniformen und Grenzschildern ist Teil des Museumshofs Böckwitz, in dem man überdies erfährt, wie die altmärkischen Vorfahren gelebt und gearbeitet haben (von März bis November jeweils Sa/So von 13 bis 17 Uhr geöffnet).

Kunrau
Kunrau gehört zu den rund 40 Dörfern, die den Drömling kranzförmig umgeben. Das "kleine, armselige Dörfchen zwischen Sumpf und Sand hat sich seit seiner Gründung durch die Wenden vor gut 1000 Jahren mächtig herausgemacht: Stolz erhebt sich im Ort Schloss Kunrau, ein Herrensitz, der 1909 im italienischen Renaissancestil umgebaut wurde. Dahinter lädt ein bemerkenswerter Schlosspark mit mehrstämmigen Roteichen, Japanischen Schirmtannen und Geweihbäumen zu einem Bummel ein. Interessante Details aus der Geschichte Kunraus und des Drömlings erfährt man in der Turmausstellung im Schloss.

Röwitz
Mit seiner prachtvollen Fachwerkkirche kann sich Röwitz der ältesten Dorfkirche im Drömling rühmen. Der Rundling selbst entstand 1339, wie ein Gedenkstein besagt. Von Röwitz aus führt die Straße nach Buchhorst mitten hinein in den Drömling, der den Besucher mit sattgrünen Wiesen, schnurgeraden Wassergräben und sumpen Erlenbrüchen empfängt.

Buchhorst
Buchhorst verdankt seine Existenz der Entwässerung des Drömlings, die um 1800 größtenteils abgeschlossen war. Kanäle und Gräben sowie Dämme und Schleusen hatten das Gesicht der Landschaft verwandelt. Nun war es möglich, auch im ehem. Niedermoor zu siedeln, und zwar auf den so genannten Horsten: sandigen und bewaldeten Inseln im Sumpf, von denen Buchhorst die größte war. Um 1800 wagten sich die ersten drei Kolonisten vor, die zunächst von Viehzucht, Jagd und Fischfang lebten. Inzwischen hat sich der Ort gemausert: Heute gibt es dort z. B. einen Reiterhof, auf dem man auch Fahrräder leihen kann (Röwitzer Straße 7, T. 039002/920).

Kahnstieg
Als die Entwässerung des Drömlings weit genug vorangeschritten war, begannen die Bauern mit einem systematischen Erschließungsprogramm. Überall im Drömling errichteten sie vereinzelt stehende Höfe, um Acker und Wiesen besser bewirtschaften zu können. Die Ortschaft Kahnstieg ist aus einer dieser Kolonien hervorgegangen. Hier sollte man das Auto stehen lassen und zu Fuß zur hölzernen Friedrichsschleuse gehen. An der Stauanlage, die 1875/76 gebaut wurde, münden der Entlaster VI, Köckter Wiesengraben und der Köckter-Dannefel-der Graben in den 14,6 km langen Friedrichskanal. Dort stehen auch Holztische und -bänke für ein beschauliches Picknick im Grünen bereit.

Dannefeld
Hinter Eichen und Erlen versteckt liegt Dannefeld, das als eines von fünf Drömling-Dörfern noch aus der Germanenzeit stammt. In der schmucken Fachwerkkirche erinnert eine Bauernfahne an die Vertreibung der Schweden im Jahr 1675. Wann Dannefelds Kirche entstand, ist unklar - zur Reformationszeit jedenfalls besuchten die Einwohner noch den Gottesdienst im benachbarten Köckte. Der Flügelaltar stammt aus dem 16. Jh., das Kirchenhofportal von 1735. Außerdem gibt es einen echten gefallenen Engel: Vor etwa 20 Jahren stürzte der Taufengel plötzlich von der Decke des Kirchenschiffs. Seine hölzerne Taufschale zerbrach und wurde durch eine silberne ersetzt.

Kämkerhorst
Kämkerhorst wurde 1791 als Grabenmeisterei an den Ufern der Ohre erbaut und war bis 1998 Hauptsitz der Naturparkverwaltung Drömling. Wer von Kämkerhorst nach Süden wandert, stößt nach der Überquerung des Mittellandkanals auf Piplockenburg, ein ehem. Bauernversteck. Einst stand hier eine kleine Burg, das "rothe Haus, von dem es heißt, die Bauern hätten sich von dort mit einer Weidenpfeife Zeichen gegeben, um Feinde im Sumpf aufzuspüren.

Taterberg
Mitten im Drömling liegt die aus acht Höfen bestehende Kolonie Taterberg. Der Name erinnert daran, dass hier früher oft Zigeuner (Tatern) Station machten, bevor sie sich wieder auf den hölzernen Knüppeldamm wagten. Dieser Damm aus dem 14. Jh. führte geraume Zeit als einziger Weg quer durch den Sumpf.
Am Ortsausgang von Taterberg erinnert eine eiserne Ohrebrücke an die Entwässerung des Drömlings. Das Brückengeländer stammt aus dem Schlosspark von Sanssouci und wurde 1834 hier angebracht.

Info
Anfahrt
Auf der A 2 und der A 39 bis Wolfsburg, weiter auf derB 188 nach Oebisfelde

Auskunft
Fremdenverkehrsverein Jeetze-Ohre-Drömling Am Park 2 (Schloss) 38486 Kunrau
Tel. 039008/8710 Fax 039008/217
www.altmarkweb.de/jod

Heuhotel und Biobauemhof Hermsmeyers Hof Bauernstr. 6 38486 Jahrstedt (westlich von Kunrau) T. und Fax 039008/608 Wer will, kann hier bei mildem Wetter ganz romantisch auf frischem Heu in den Boxen des Pferdestalls übernachten. Frühstück oder 8runch werden rustikal im Stall serert.

Krauses Schlemmerstübchen
Kuseyerstr. 11 38486 Neuferchau (zwischen Kunrau und Röwitz)
T. 039008/475
Am Ortsausgang in Richtung Kusey kann man gediegen, rustikal und preiswert speisen.
Spezialitäten: Altmärkische Hochzeitssuppe, Spargel und Wildgerichte.







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